Chinesische Mauer – Der Mauerabschnitt bei Huanghuacheng (China)

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Nachdem wir heute Morgen die chinesische Mauer bei Mutianyu besichtigt hatten, stand jetzt noch der Besuch eines weiteren Teils der Mauer in Huanghuacheng an.

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Wissenswertes über die Chinesische Mauer

Die Chinesische Mauer (auch „Große Mauer“ genannt) ist eine historische Grenzbefestigung und erstreckt sich nach neuesten Erhebungen über eine Länge von 21.196 Kilometern durch China und umfasst 43.721 Einzelobjekte und Standorte. Dabei besteht die Mauer aus einem System mehrerer teilweise auch nicht miteinander verbundener Abschnitte unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Bauweise, deren Hauptmauer 2.400 km lang ist. Insgesamt erstreckt sich die Mauer über 15 Provinzen, autonome Gebiete und Städte. Die Große Mauer wird heute durch staatliche Finanzierung ständig restauriert, den von den Abschnitten sind nur weniger als 10% intakt, während sich der Rest in einem schlechten Zustand befinden. Zum Teil sind nur noch die massiven Fundamente vorhanden. Heute können offiziell vier Abschnitte von Touristen besichtigt werden. Der bekannteste restaurierte Mauerabschnitt erstreckt sich bei Badaling, 70 km nordwestlich von Peking. Weitere touristisch erschlossene Abschnitte befinden sich bei Mutianyu, Huanghuacheng, Simatai und Jinshanling. [Quelle: Wikipedia]

Insgesamt waren 3 Millionen Arbeiter an der Entstehung der Mauer zwischen dem 5. Jh. und 16. Jh. beteiligt. Es ist kaum vorstellbar, wie dieses Bauwerk, dass sich entlang der Hügelkämme durch grüne Landschaften erstreckt, damals erbaut wurde. Die Chinesische Mauer gehört damit zu Recht zu den 7 neuen Weltwundern unserer Erde und ist auch UNESCO Weltkulturerbe.

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Aufbau und Länge der Chinesischen Mauer

Der Weg auf die Mauer bei Huanghuacheng

Der Unterschied der Mauerabschnitte von Mutianyu und Huanghuacheng ist, das man in Huanghuacheng vor allem ältere, nicht restaurierte Teile der Mauer sehen kann. Vom Parkplatz in dem kleinen Ort Zhuangdaokou Village mussten wir erst einmal 30 Minuten steil aufwärts über kleine Wege bis zum Mauerabschnitt wandern, ehe wir die Mauer betreten konnten. Da diese Region der Mauer absolut nicht touristisch erschlossen ist, gibt es im Gegensatz zu Mutianyu keine Verkaufsstände oder Seilbahnen. Und außer uns und unserem Guide war auch sonst niemand da – absolut traumhaft 🙂

Folgende Route haben wir für die Mauer in Huanghuacheng vorgesehen:

01. Aufstieg zur Mauer (rot markiert)
02. Ein nicht-restaurierter Teil der Mauer (blau markiert)
03. Ein restaurierter Teil der Mauer (gelb markiert)

Der nicht restaurierte Teil der Chinesischen Mauer

Als erstes sind wir also nach links zu einem nicht restaurierten Teil der Großen Mauer gelaufen. Die ersten paar Meter sind noch relativ gut erhalten. Aber schon nach ein paar Metern merkt man, in welchem schlechten Zustand die Mauer an dieser Stelle schon ist. Manchmal sieht man vor lauter Bewuchs die Mauer nicht mehr 😉

Lange Zeit hat sich die Regierung nicht um die Pflege und den Erhalt der Chinesischen Mauer gekümmert. In einigen ländlichen Gebieten haben chinesische Bewohner sogar Teile der Mauer eingerissen, um das Material für eigene Bauten zu verwenden. Erst seit 2006 ist die Mauer komplett geschützt und darf nicht mehr beschädigt werden, sondern muss in ihrem aktuellen Zustand erhalten bleiben. Eine Vermessung der Mauer zwischen 2007 und 2009 hat ergeben, dass nur 513 km der 20.000 Kilometer langen Mauer in einem guten Zustand sind. Der Rest ist zerstört, mit Grafittis beschmiert, abgetragen oder von wild wachsenden Pflanzen überwuchert. Und dies kann man bei Huanghuacheng sehr gut sehen. Hier findet man einen Teil der Mauer, den sich die Natur Stück für Stück zurückerobert.

Ab diesem Punkt sollten wir auch nicht weitergehen, da die Mauer an vielen Stellen hier einsturzgefährdend ist. Das sieht man schon allein daran, dass die Wachtürme teilweise riesige Risse aufweisen. Das war schon beindruckend, die Mauer auch mal in diesem schlechten Zustand zu sehen.

Also sind wir wieder zurückgegangen, um die Mauer in nördlicher Richtung weiter abzulaufen. Man muss hier wirklich aufpassen, denn dieser Teiil ist wirklich nicht gesichert und teilweise auch sehr steil. Ist die Mauer in Mutianyu meist mehrere Meter breit, so ist sie hier durch Abtragungen teilweise nur noch 1-2 Meter breit.

Die Funktion der Chinesischen Mauer

Die Chinesische Mauer wurde ursprünglich als reine Verteidigungsanlage erbaut. Dazu dienten die Wachtürme, von denen es in den Blütezeiten des Bauwerks bis zu 25.000 Stück gegeben haben soll. Sie waren in erster Hinsicht Signaltürme, gleichzeitig aber auch Waffenlager. Sobald ein Feind gesichtet wurde, entfachte ein Wachsoldat auf dem Turm ein Feuer und informierte so die umliegenden Türme von der nahenden Bedrohung. Auf diese Weise entstand ein gut durchdachtes, effektives Schutzsystem, das sicherlich eine große Rolle auf dem Weg Chinas zur Weltmacht spielte. [Quelle chinesischemauer.net]

Abschnitte & Zustand der Chinesischen Mauer

Der restaurierte Teil der Mauer in Huanghuacheng

Wenn man die Mauer in die andere Richtung geht, kommt man an ein längeres teilrestauriertes Stück. Restauriert bedeutet in dem Fall nicht, dass die Mauer so aussieht wie in Mutianyu oder Badaling. Aber zumindest wurde der Verfall gestoppt. Und auch hier war keine Menschenseele zu sehen. Der Aufstieg war sehr steil, anstrengend und schweißtreibend.

Egal wie anstrengend der Aufstieg bei den Temperaturen auch ist – der Ausblick vom obersten Punkt hat für alles entschädigt. Der blanke Wahnsinn! So völlig allein an solch einer tollen Stelle der Mauer zu sein, ist ein absolut grandioses Gefühl. Man kann an dieser Stelle perfekt sehen, wie sich die Mauer kilometerweit über die Berghänge windet.

Von hier haben wir dann wieder vorsichtig dann den Abstieg Richtung Tal begonnen.

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Die Chinesische Mauer bei Huanghuacheng

Kurz vor erreichen des Tals geht ein kleiner Privatweg von der Mauer ab. Unser Guide hatte vorher abgeklärt, dass wir den Weg benutzen dürfen. Eigentlich ist der Zugang zur Mauer (wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen) an dieser Stelle nämlich nicht gestattet.

Der Abschnitt der Mauer in Huanghuacheng hat uns wesentlich besser gefallen als der erste Abschnitt heute Morgen in Mutianyu. Man hat ein längeres Stück der Mauer gesehen, auch nicht-restaurierte Teile und es waren keine anderen Touristen da.

Unser Video der Chinesischen Mauer bei Huanghuacheng

Hier ein kleines Video von unserem Spaziergang auf der Chinesischen Mauer bei Huanghuacheng.

Im Tal hatten wir dann mit unserem Guide zusammen in einem kleinen einheimischen Gasthaus ein wohlverdientes, landestypisches Mittagessen, was sehr lecker war. Nach zwei Stunden Autofahrt sind wir wieder in Peking angekommen dann hat uns unser Guide am Silk Market – einem großen Fakemarkt – rausgelassen, da wir hier noch ein bisschen bummeln wollten. Gegen 21 Uhr waren wir nach einem langen und anstrengenden Tag wieder zurück im Hotel. Was ein tolles Erlebnis! 🙂

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Der Silk Market in Peking

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