Trier – Sehenswürdigkeiten & die schönsten Fotospots (Deutschland)

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Nachdem wir gestern bei sonnigem Wetter bereits die Stadt Luxemburg erkundet hatten, stand für den heutigen Tag die Besichtigung der Stadt Trier an. Da Trier nur etwa 30 Minuten von Luxemburg entfernt ist und auf unserem Weg zurück nach Hause lag, hat sich ein Sightseeing-Stopp perfekt angeboten 🙂

Trier

Wissenswertes über Trier

Mit seiner Gründung im Jahr 17 v. Chr. als “Augusta Treverorum” gilt Trier heute als einer der ältesten Städte Deutschlands. Früher zählte die Stadt zu den größten Metropolen des Römischen Reiches und hat heute über 110.000 Einwohner. In der Zeit der Spätantike wurde die florierende Handelsstadt zur Kaiserresidenz ernannt. Bis heute ist das Stadtbild von monumentalen Römerbauten geprägt, die zu den am besten erhaltenen ihrer Art zählen. Für uns stand am heutigen Tag die Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler Triers auf der Agenda. Nicht verwunderlich, dass wir bei diesem straffen Zeitplan bereits um Punkt 9 Uhr an der ersten Welterbestätte waren 😉

Karte mit allen Sehenswürdigkeiten in Trier

In der folgenden Google MyMaps Karte haben wir wieder alle Sehenswürdigkeiten der Stadt Trier eingezeichnet, die wir am heutigen Tag zu Fuß erkundet haben:

UNESCO-Welterbe Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier

Im Jahr 1986 wurden eine Reihe von römischen und mittelalterlichen Kulturdenkmälern in Trier sowie in der Trierer Nachbargemeinde Igel in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten unter dem Titel “Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier” aufgenommen. Insgesamt findet man in Trier und Umgebung 9 UNESCO-Weltkulturerbestätten sowie 1 UNESCO-Weltdokumentenerbe:

Römische Kulturdenkmäler: Amphitheater, Barbarathermen, Igeler Säule, Kaiserthermen, Konstantin-Basilika, Porta Nigra, Römerbrücke
Mittelalterliche Kulturdenkmäler: Trierer Dom, Liebfrauenkirche
UNESCO-Weltdokumentenerbe: Codex Egberti

Mit der Antikencard Premium, die man für 18 Euro an der Touristeninformation Trier oder auf der deren Homepage kaufen kann, erhält man Eintritt in das Rheinische Landesmuseum Trier sowie in alle vier Römerbauten (Porta Nigra, Kaiserthermen, Amphitheater, Thermen am Viehmarkt).

Die Igeler Säule

Unser erster Anlaufpunkt am frühen Morgen war die Igeler Säule, die in dem verträumten Moselörtchen Igel zu finden ist und die man in etwa 15 Minuten mit dem Auto von Trier erreicht. Die Säule steht auf den ersten Blick etwas unscheinbar zwischen einem Hotel (rechterhand) und einem Vereinsgebäude (linkerhand). Steht man dann aber erst einmal vor ihr, besticht sie durch ihre Höhe von 23 Metern. Die Igeler Säule wurde im Jahr 250 n. Chr. an dieser Stelle als Grabmonument der Tuchhändlerfamilie der Secundinier errichtet und gilt heute als das größte bestehende Pfeilergrab nördlich der Alpen. Auf dem Relief der Säule sieht man verschiedene Szenen, die Aufschluss über das Leben in der römischen Zeit geben.

Die Römerbrücke

Die Römerbrücke über der Mosel in Trier gilt als die älteste Brücke Deutschlands und stellt den ältesten römischen Brückenbau nördlich der Alpen dar. Die erste Holzbrücke stand an dieser Stelle bereits 17. v. Chr. im Wasser – zeitgleich mit der Gründung der Stadt Trier. In den darauffolgenden Jahrhunderten veränderte sich die Brücke immer etwas – sei es durch Bauerweiterungen oder Instandsetzungsarbeiten.

Die Barbarathermen

Fast zufällig sind wir an den Barabarathermen vorbei gekommen, da wir hier in der Nähe das Auto geparkt hatten, um zu der Römerbrücke zu laufen. Das wäre den Römern früher garantiert nicht passiert, denn die Thermen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. waren zur Zeit ihrer Errichtung die zweitgrößte Thermenanlage des gesamten Römischen Reiches und waren so groß wie etwa 6 Fussballfelder. Heute ist davon leider nicht mehr viel zu sehen. Über einen Besuchersteg kann man sich einige Überreste des Thermengeländes von oben anschauen und sich über Illustrationen und Erklärungen in die Zeit zurückversetzen lassen.

Die Porta Nigra

Das Wahrzeichen und sicherlich bekannteste römische Bauwerk in Trier ist die Porta Nigra (‘das schwarze Tor’). Das römische Stadttor aus dem Jahr 170 n. Chr. zählt zu den am besten erhaltenen Stadttoren nördlich der Alpen und war einst teil der über 6 Kilometer langen Stadtmauer.

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Die Porta Nigra in Trier

Heute ist das Tor für Besucher gegen Eintritt zugänglich und man kann alle Räume und Gänge erkunden. Besonders interessant fanden wir das Stadtmodell, das in einer Vorhalle zu finden ist. Aber auch der Blick aus den Fenstern auf das Stadtpanorama mit Dom und Hauptmarkt hat uns sehr gut gefallen.

Der Trierer Dom

Die mitten in der Innenstadt befindliche Hohe Domkirche St. Peter zu Trier gilt als die älteste Barockkirche Deutschlands und mit einer Länge von 112,5 Metern und einer Breite von 41 Metern ist sie ebenfalls das größte Kirchengebäude in Trier. Der heutige Dom enthält noch Teile des ursprünglichen, römischen Kernbaus aus dem Jahr 340 n. Chr., d.h. sogar Originalmauern mit bis zu einer Höhe von knapp 26 Metern. Nach Teilzerstörungen, Bauerweiterungen, Turmbauten und aufwendigen Restaurationen, zeigt sich der Trierer Dom heute mit einer 1.700-jährigen Geschichte. Die bedeutendste und kostbarste Reliquie des Doms ist die Tunika Jesu Christi, der Heilige Rock, den wir uns in der Heilig-Rock-Kapelle hinter dem Altar angeschaut haben. Die Echtheit des Stücks ist allerdings etwas umstritten, denn eine textilarchäologische Untersuchung konnte Herkunft und Alter des Rockes nicht genau bestimmen.

Die Liebfrauenkirche

Direkt neben dem Dom steht die im 13. Jahrhundert erbaute Liebfrauenkirche, die älteste gotische Kirche Deutschlands. 1951 wurde die Liebfrauenkirche zur Päpstlichen Basilika Minor erhoben. Eine Besonderheit der Kirche ist ihr kreuzförmiger Grundriss. Eigentlich gibt es noch einen Kreuzgang, der den Dom mit der Liebfrauenkirche verbindet sowie einen sehr schönen Garten – beides haben wir aber irgendwie verpasst zu erkunden.

Die Konstantin-Basilika

Die um 310 n. Chr. von Kaiser Konstantin dem Großen erbaute Palastaula diente in früheren Zeiten als Audienzhalle der römischen Kaiser. Betritt man die Konstantin-Basilika, werden einem die Ausmaße der antiken Halle erst richtig bewusst: Knapp 27 Meter Breite, 33 Meter Höhe und 67 Meter Länge – zählt man die vorgelagerte Eingangshalle dazu, sind es sogar 75 Meter. Früher war der Innenraum noch mit Marmor, Mosaiken und Statuen verziert, aber durch Zerstörungen und Brände wurde das alles zerstört. Heute erscheint der Innenraum der Basilika sehr reduziert, hat uns aber aufgrund der Schlichtheit sehr gut gefallen.

Direkt hinter der Konstantin-Basilika befindet sich das Kurfürstliche Palais, einer der schönsten Rokoko-Paläste der Welt. Mehrere Gebäude des Palastkomplexes wurden unter Konstantin dem Großen erbaut, die um die Konstantin-Basilika errichtet wurden. Der Grundstein für das spätere Rokoko-Schloss wurde 1615 von Kurfürst Lothar von Metternich gelegt. Das prunkvolle Schloss verweist auf den Reichtum und den Einfluss der Trierer Erzbischöfe und Kurfürsten, die bis 1794 in der Schlossanlage residierten. Heute ist das Palais der Sitz der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion. Besonders gut hat uns die Außenansicht des schönen Südflügels gefallen, den man heute vom Palastgarten aus bewundern kann.

Die Kaiserthermen

Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde am Rand des römischen Palastes eine Thermenanlage mit Wärme- und Kältebad geplant: die Kaiserthermen. Da diese in ihrer ursprünglich geplanten Funktion niemals fertig gestellt wurden, könnte man sie eigentlich als antike Bauruine bezeichnen. In den Jahren nach Baubeginn wurden – nachdem das Projekt ins Stocken geriet – bereits bestehende Gebäudeteile abgerissen, umgebaut und sogar mit anderen Gebäuden überbaut. Erst nach dem 2. Weltkrieg konnte man durch die Zerstörungen das Gelände großflächig untersuchen und freilegen. Entstanden ist in den Jahrzehnten danach die heutige Anlage, die man besichtigen kann. Besonders imposant ist das unterirdische Gangsystem, in dem man sich leicht verlaufen kann. Dieses diente früher als Versorgungstrakt (Abwasserkanäle, Feuerungsstellen für die Unterbodenheizung, Wasserversorgung etc.), der für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war.

Das Trierer Amphitheater

Das Trierer Amphitheater wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. errichtet und zählte damals zu den größten Arenen Europas. Auf dem Gelände fanden Gladiotoren- und Tierkämpfe unter den Augen von bis zu 18.000 Zuschauern statt. Heute kann man sich das weitläufige Areal, den ehemaligen Bühnenkeller und die Kammern zur Vorbereitung der Kämpfe anschauen.

Das Landesmuseum & die Schatzkammer der Stadtbibliothek

Das Rheinische Landesmuseum Trier zählt zu den bedeutendsten Museen zur römischen Antike in Europa. In den 19 Ausstellungssälen wird die Geschichte von der Steinzeit bis zur Römerstadt & von den Franken bis zum letzten Trierer Kurfürsten anschaulich präsentiert. Die meisten Ausstellungsstücke des Museums stammen aus archäologischen Ausgrabungen in Trier und Umgebung.

Ein Highlight der Ausstellung war der Trierer Goldschatz – der größte römische Goldmünzenschatz, der je gefunden wurde. Die Geschichte dahinter ist sehr interessant: Der Goldschatz wurde am 9. September 1993 beim Bau eines Parkdecks in Trier gefunden. Die Baugrube wurde bereits vom Landesmuseum untersucht, allerdings wurde bei zusätzlichen Ausschachtungen ein mit Goldmünzen gefülltes Bronzegefäß von einem Bagger unbemerkt auseinander gerissen. Der Aushub landete zum Teil direkt neben der Baugrube aber auch auf einem Gelände nahe dem Moselufer. An beiden Stellen haben Hobby-Archäologen kurze Zeit später die ersten Goldmünzen gefunden. Einer der Sucher fand den Großteil der Münzen und transportierte diese dann in einer Plastiktüte und einem Eimer zum Landesmuseum. Insgesamt konnten so etwa 96% des Fundes zurück gewonnen werden. Insgesamt enthält der Schatz mehr als 2.650 Goldmünzen, die über 18,5 Kilogramm wiegen. Der Trierer Goldschatz ist heute von unschätzbarem Wert.

In der neu eröffneten Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier schlummern bibliophile Schätze von großem Wert. Zu den Höhepunkten der Dauerausstellung zählt beispielsweise der ‘Codex Egberti’, der seit 2004 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört. Der Codex Egberti ist ein Werk der ottonischen Buchmalerei, das unter dem Trierer Erzbischof Egbert entstanden ist. Es ist der älteste erhaltene ikonographische Zyklus zum Leben Jesu. Weitere Ausstellungsstücke in der Schatzkammer sind u.a. das ‘Ada Evangeliar’, die ‘Trierer Apokalypse’, die Gutenberg-Bibel und zwei große Standgloben.

Der Hauptmarkt in Trier

Der Hauptmarkt ist der zentrale Platz in Trier, der mitten im historischen Stadtkern liegt und an dem die wichtigsten Geschäftsstraßen zusammenlaufen. Die beeindruckenden Gebäude auf dem Hauptmarkt sind zum Teil aus Zeiten der Renaissance, des Barock, des Klassizismus und des Späthistorismus. Besonders gut hat uns die Steipe gefallen, ein um 1430 erbautes weißes gotisches Eckgebäude, das nach seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg im 20. Jahrhundert wiederaufgebaut wurde. Weitere prägnante Bauten auf dem Hauptmarkt sind neben dem Roten Haus auch die Kirche St. Gangolf, der Petrusbrunnen, das Marktkreuz, einige schöne Fachwerkhäuser sowie das Dreikönigenhaus in der Simeonstraße.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Trier

Weitere Sehenswürdigkeiten in Trier sind:

– die Thermen am Viehmarkt, dessen Ausgrabungen einen Einblick in die Stadtgeschichte geben
– der Sankt Georgsbrunnen auf dem Kornmarkt, der zu den schönsten Rokokobrunnen Deutschlands zählt
– der Alte Krahn, ein Hafenkran am Ufer der Mosel aus dem Jahr 1413
– der Rote Turm, der ursprünglich zum Kurfürstlichen Palais gehörte und seit 1968 als Glockenturm für die Basilika dient
– sowie der Frankenturm, ein mittelalterlicher Wohn- und Wehrturm.

Seit dem 5. Mai 2018 gibt es eine weitere Sehenswürdigkeit in Trier: Die Karl-Marx-Statue, die anlässlich seines 200. Geburtstags enthüllt wurde. Das Denkmal ist ein Geschenk der Volksrepublik China an die Geburtsstadt von Karl Marx, der als einer der geistigen Väter des Kommunismus und Sozialismus in die Geschichte eingegangen ist. Diese Ideologie wird auch heute noch von Chinas Regierung verfolgt, daher feiern ihn viele Einwohner der Volksrepublik als Helden. Und genau das ist auch einer der Gründe, warum Trier die deutsche Stadt ist, die chinesische Touristen am liebsten besuchen! Direkt an der Kreuzung an der Statue findet man zudem die lustigen Karl-Marx Ampelmännchen 🙂

Insgesamt war das ein wirklich wunderschöner Tag in Trier und die Stadt hat uns sehr gut gefallen 🙂

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Der Hauptmarkt in Trier