Die Insel Roatán in Honduras haben wir während unserer Kreuzfahrt mit der Icon of the Seas einen ganzen Tag lang erkundet. Statt auf eigene Faust loszuziehen, entschieden wir uns für eine private, geführte Inseltour. Zwischen tropischem Regenwald, beeindruckenden Aussichtspunkten, exotischen Tieren, tollen Fotospots und entspannten Strandmomenten offenbarte sich Roatán als vielseitige, authentische und überraschend ursprüngliche Karibikinsel.

Inhalt dieses Reiseberichtes
Wo liegt die Insel Roatán?
Die Insel Roatán liegt in der westlichen Karibik und gehört politisch zu Honduras in Zentralamerika. Sie ist Teil der sogenannten Islas de la Bahía (Bay Islands), zu denen außerdem Utila und Guanaja gehören. Geografisch befindet sich Roatán etwa 65 Kilometer vor der Nordküste Honduras.
Gut zu Wissen: Roatán liegt direkt am Mesoamerikanischen Barriereriff (Great Maya Reef), dem zweitgrößten Korallenriff der Welt – nach dem Great Barrier Reef in Australien. Es erstreckt sich über 1.000 km entlang der Küsten von Mexiko (Yucatán), Belize, Guatemala und Honduras. Die Lage macht Roatán zu einem der besten Tauch- und Schnorchelgebiete der Karibik. Die Insel ist ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrtschiffe, insbesondere auf Karibikrouten ab den USA.
Wissenswertes über die Insel Roatán
Die Insel Roatán ist die größte der honduranischen Bay Islands und liegt rund 65 Kilometer vor der Nordküste von Honduras in der westlichen Karibik. Mit einer Länge von etwa 77 Kilometern und einer Breite von bis zu 8 Kilometern umfasst sie eine Fläche von rund 83 Quadratkilometern und beherbergt ungefähr 75.000 Einwohner.
Geprägt wird die Insel von einer außergewöhnlich vielfältigen Geschichte: Ursprünglich von indigenen Völkern besiedelt, diente Roatán im 17. Jahrhundert als Rückzugsort für Piraten, bevor sie zeitweise unter britischem Einfluss stand und schließlich Teil von Honduras wurde. Diese Vergangenheit spiegelt sich bis heute in der kulturellen Vielfalt wider – neben Spanisch ist Englisch weit verbreitet. Wirtschaftlich lebt die Insel vor allem vom Tourismus, insbesondere vom Kreuzfahrttourismus sowie vom Tauch- und Schnorchelgeschäft, denn Roatán ist umgeben vom Mesoamerikanischen Barriereriff, dem zweitgrößten Korallenriff der Welt.
Das tropische Klima sorgt ganzjährig für warme Temperaturen zwischen 26 und 30 Grad Celsius, wodurch die Insel ein ideales Reiseziel für Sonnen- und Strandliebhaber ist. Neben traumhaften Stränden bietet Roatán eine üppige Vegetation, hügelige Landschaften, artenreiche Tierwelt und zahlreiche Natur- und Schutzgebiete, die einen nachhaltigen Tourismus fördern. Trotz moderner Häfen und touristischer Infrastruktur hat sich Roatán vielerorts seinen ursprünglichen, entspannten Karibik-Charme bewahrt und gilt als eines der vielseitigsten und authentischsten Reiseziele in der westlichen Karibik.
Der Port Roatán in Coxen Hole
Unser Tag begann gegen 8.30 Uhr am Port Roatán in Coxen Hole, dem größten Hafen der Insel und einem der wichtigsten Kreuzfahrthäfen in der westlichen Karibik. Der Hafen ist modern, übersichtlich und speziell auf Kreuzfahrtgäste ausgelegt. Direkt nach dem Verlassen des Schiffes erwarten einen Shops, Restaurants, Souvenirstände und organisierte Treffpunkte für Ausflüge. Coxen Hole selbst ist das wirtschaftliche Zentrum der Insel und wirkt deutlich lebhafter als die touristisch geprägten Strandorte im Westen. Verkehr, lokale Märkte und Behörden prägen das Stadtbild. Für viele Besucher ist Coxen Hole eher Durchgangsstation als Highlight – der eigentliche Zauber Roatáns beginnt außerhalb der Stadt.
Unser Inselrundtour auf Roatán – Private Tour statt Massenausflug
Um die Insel Roatan bestmöglich zu erkunden und auch aufregende Aktivitäten für unsere Kids in den Tagesablauf mit einzubauen, haben wir uns für die Privattour „The Perfect Family Day“ mit Mike Roa Tours entschieden. Unser Guide war Einheimischer, sprach perfektes Englisch und versorgte uns während der gesamten Fahrt mit spannenden Geschichten, historischen Hintergründen und persönlichen Eindrücken vom Leben auf Roatán. Die Route führte uns einmal quer über die Insel – von Coxen Hole über das Inselinnere bis in den Westen nach West End. Dabei kombinierten wir Natur, Aussichtspunkte, Tierparks und Strand.
Mayan Eden Eco Center
Unser erster Halt war das Mayan Eden Eco Center, ein naturbelassener Tier- und Naturpark im grünen Inselinneren. Hier stehen Nachhaltigkeit, Artenschutz und Umweltbildung im Vordergrund. Auf schmalen Dschungelpfaden begegneten wir Faultieren, Kapuzineräffchen, Papageien, Tukanen und Leguanen. Der Guide vom Tierpark erklärte viel über die Tierwelt Roatáns und die Herausforderungen durch Tourismus und Lebensraumverlust. Das Mayan Eden Eco Center ist kein klassischer Zoo, sondern eher ein Rückzugsort für Tiere, die nicht mehr ausgewildert werden können.
Das Mayan Eden Eco Center ist einer der meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten für Kreuzfahrtgäste auf Roatan. Es empfiehlt sich auf jeden Fall so früh wie möglich hier zu sein, bevor die ganzen Reisegruppen ankommen. Unsere geführte Tour durch den Park hat etwa 45 Minuten gedauert. Jeder Gast hat die Möglichkeit, ein Foto mit einem Faultier zu machen, allerdings hat das auf Grund der vielen Reisegruppen was von Massenabfertigung. Das ist sicherlich auch Stress für die Tiere und daher eher weniger zu empfehlen.
Fotospot: Mirador Roatán
Unser nächster Halt war mit dem Auto nur 3 Minuten enfernt. Der Mirador Roatán ist ein Aussichtspunkt hoch über der Insel. Von hier aus eröffnet sich ein spektakulärer Panoramablick über den Dschungel, die Küstenlinie und das karibische Meer. Von hier konnten wir auch gut unser riesiges Kreuzfahrtschiff Icon of the Seas im Hafen von Coxen Holen sehen.
Arch’s Iguana and Marine Park
Weiter ging es zum Arch’s Iguana and Marine Park, einer privaten Schutzanlage, die sich besonders dem Erhalt der grünen Leguane widmet – einer Art, die auf Roatán heimisch ist. Die Tiere bewegen sich frei auf dem Gelände und sind erstaunlich zutraulich. Man bekommt sogar die Möglichkeit, die Leguane zu füttern. Der Besuch ist kurzweilig und ideal für Kreuzfahrtgäste mit begrenzter Zeit.
Animal Encounter „La Hacienda del Cielo“
Zur Mittagszeit erreichten wir La Hacienda del Cielo, ein weitläufiger „Animal Encounter Park“, der sich idyllisch im hügeligen Inselinneren befindet. Der Park verbindet Naturerlebnis und Begegnungen mit Tieren in einer ruhigen, naturnahen Umgebung. In großzügigen Anlagen leben hier unter anderem Faultiere, Affen, exotische Vögel und Leguane, die teilweise aus schwierigen Haltungsbedingungen gerettet wurden. Besucher haben die Möglichkeit, die Tiere aus nächster Nähe zu erleben und dabei viel über ihre Lebensweise, ihren natürlichen Lebensraum und die Herausforderungen des Artenschutzes in Honduras zu erfahren.
Im Tierpark La Hacienda del Cielo ging es wesentlich entspannter zu als im Mayan Eden Eco Center.
French Cay Marine Park
Ein weiterer faszinierender Ort auf Roatán ist der French Cay Marine Park, der oft im Rahmen von Inseltouren besucht wird und sich besonders auf den Schutz der marinen Tierwelt spezialisiert hat. Der Park liegt auf einem privaten Areal nahe der Südküste und kombiniert Naturerlebnis mit Umweltbildung. Besucher können hier verschiedene Meeresbewohner aus nächster Nähe sehen, darunter Haie, Rochen, Meeresschildkröten und tropische Fische, die in abgegrenzten, naturnahen Becken leben. Ziel des French Cay Marine Parks ist es, Verständnis für das empfindliche Ökosystem des Mesoamerikanischen Barriereriffs zu schaffen und gleichzeitig Einblicke in die Bedeutung des Meeresschutzes zu geben. Gerade für Kreuzfahrtgäste ist der Park ein spannender Stopp, da er kompakt, gut organisiert und informativ ist. Gleichzeitig zeigt er, wie stark Roatáns Identität mit dem Meer verbunden ist und welche Verantwortung der nachhaltige Tourismus für den Erhalt dieser einzigartigen Unterwasserwelt trägt.
Wir haben den French Cay Marine Park selber nicht besucht, konnten aber ein paar Drohnenaufnahmen machen und die Schönheit der Region aus der Vogelperspektive bewundern.
Fotospot: Schiffswrack M-Alexand in Dixon Cove
Einer der ungewöhnlichsten Stopps unseres Tagesausflugs war das Schiffswrack der M-Alexand in Dixon Cove. Das halb versunkene Frachtschiff liegt nur wenige Meter vor der Küste und ist bereits vom Straßenrand aus gut sichtbar. Zusammen mit dem leuchtend türkisfarbenen Wasser und der üppig grünen Küstenlandschaft ist das rostige Wrack ein super Fotomotiv. Die M-Alexand strandete im Jahr 1981 vor Dixon Cove, nachdem sie während schwerer See manövrierunfähig geworden war. Anstatt das Schiff vollständig zu bergen, blieb es an Ort und Stelle zurück und wurde im Laufe der Zeit zu einem festen Bestandteil der Küstenlandschaft. Zudem ist ist die M-Alexand mit einer Kapazität von 4.064 Tonnen das größte Schiffswrack in den Gewässern rund um Roatán.
Inzwischen hat sich die M-Alexand zu einem beliebten Tauch- und Schnorchelspot entwickelt. Das Wrack dient als künstliches Riff und bietet zahlreichen Meeresbewohnern einen Lebensraum. Taucher berichten von Schwärmen tropischer Fische, Korallenbewuchs und gelegentlichen Begegnungen mit Rochen oder Barrakudas.
Beachtime in der Half Moon Bay
Am Nachmittag wurde es entspannter: unsere Fahrt ging weiter zur Half Moon Bay im beliebten Ort West End. Der halbmondförmige Strand mit feinem Sand und ruhigem Wasser eignet sich perfekt zum Schwimmen und Schnorcheln. Bars, Tauchschulen und kleine Restaurants säumen die Bucht. Und woher die Half Moon Bay ihren Namen hat, konnten wir gut mit unserer Drohne aus der Vogelperspektive sehen 🙂
Hier spürt man den entspannten Inselrhythmus Roatáns. Wobei wir sagen müssen, dass uns der Strand nicht wirklich begeistert hat. Er ist relativ schmal und es lag vor allem auch viel Dreck herum. Für einen schönen Strandtag sind die Strände von West Bay mit den vielen Luxus-Resorts sicherlich besser geeignet.
Fotospot: Drohnenaufnahmen von West End
West End zeigte sich auch aus der Luft von seiner schönsten Seite. Die Kombination aus bunten Häusern, Palmen, Booten und dem schimmernden Meer ist wie gemacht für Drohnenaufnahmen.
Fotospot: Roatán-Sign
Zum Abschluss durfte ein Klassiker nicht fehlen: das Roatán-Sign. Das bunte Insel-Schild ist ein beliebtes Fotomotiv und perfekter Abschluss eines erlebnisreichen Tages. Hier treffen sich Reisende aus aller Welt – ein kleines Symbol für die internationale Anziehungskraft dieser Karibikinsel.
Weitere Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten auf Roatan
Neben den Orten, die wir an unserem Tagesausflug besucht haben, bietet Roatán noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, die wir zeitlich leider nicht geschafft haben. Dazu zählen der French Cay Marine Park, ein Schutzgebiet für Haie, Rochen, Schildkröten und bunte tropische Fische, der Gumbalimba Park, ein tropischer Natur- und Abenteuerpark mit Affen, Vögeln und Regenwaldpfaden, sowie das Little French Key Resort, ein privat geführtes Inselparadies mit Stränden, Tierpark und Wassersportmöglichkeiten. Auch hätten wir mit mehr Zeit die Roatán Chocolate Factory besuchen können, eine lokale Schokoladenmanufaktur, in der man die Herstellung von Kakao und Schokolade erleben kann, inklusive Verkostung.
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Unser Fazit: wie hat uns die Insel Roatán gefallen?
Roatán ist kein typisches Urlaubsziel, wie viele andere Inseln in der Karibik. Aber wir haben uns gefreut, dass wir die Insel während unserer Kreuzfahrt mit der Icon of the Seas einen Tag lang erkunden konnten. Wir haben einige Eindrücke von der Insel sammeln können und hätten als leidenschaftliche Taucher natürlich auch noch gerne etwas von der faszinierenden Unterwasserwelt gesehen. Aber das müssen wir uns wohl für das nächste Mal aufheben 😉





