Costa Maya haben wir während unserer Kreuzfahrt mit der Icon of the Seas von Royal Caribeean besucht. Zwischen dichtem Dschungel, jahrtausendealter Maya-Kultur und türkisblauen Lagunen erwartete uns ein abwechslungsreicher Tagesausflug, der uns von den beeindruckenden Maya Ruinen in Chacchoben bis zur weltberühmten 7-Farben-Lagune von Bacalar führte. In diesem Beitrag nehmen wir Euch mit zu unseren Eindrücken aus Costa Maya, teilen praktische Infos für Kreuzfahrtgäste und zeigen, warum sich ein Landgang hier unbedingt lohnt.

Inhalt dieses Reiseberichtes
Wo liegt eigentlich Costa Maya?
Costa Maya liegt an der südlichen Karibikküste Mexikos im Bundesstaat Quintana Roo auf der Yucatán-Halbinsel. (Link in Google Maps) Der Ort befindet sich nur wenige Kilometer nördlich der Grenze zu Belize und gehört geografisch zu einer der kultur- und naturreichsten Regionen Mittelamerikas. Anders als bekannte Touristenhochburgen wie Cozumel, Cancún oder Playa del Carmen ist Costa Maya kein klassischer Urlaubsort, sondern ein speziell entwickelter Kreuzfahrthafen.
Der Hafen von Costa Maya liegt nahe des kleinen Fischerdorfes Mahahual und wurde Anfang der 2000er-Jahre gezielt für große Kreuzfahrtschiffe gebaut. Er dient heute als Tor zu archäologischen Maya-Stätten, tropischen Lagunen, unberührtem Dschungel und authentischen mexikanischen Gemeinden abseits des Massentourismus.
Der Hafen von Costa Maya
Der Hafen von Costa Maya ist ein moderner Kreuzfahrthafen an der südlichen Karibikküste Mexikos im Bundesstaat Quintana Roo, direkt bei dem kleinen Küstenort Mahahual. Er wurde in den späten 1990er-Jahren speziell für Kreuzfahrtschiffe gebaut und zählt heute zu den wichtigsten Anlaufpunkten auf westkaribischen Routen. Der Hafen bietet eine direkte Liegeplattform mit Anlegestellen, so dass große Schiffe wie die Icon of the Seas ohne Tendern anlegen können – ein Komfort, den viele Passagiere schätzen.
Der Hafen von Costa Maya steht gerade vor einer großen Transformation, die das Ziel hat, ihn in ein exklusives privates Kreuzfahrtziel zu verwandeln. Die US-Kreuzfahrtlinie Royal Caribbean Group hat im Jahr 2025 den Hafen sowie rund 34 umliegende Grundstücke gekauft und arbeitet an einem groß angelegten Projekt namens „Perfect Day Mexico“, das im Herbst 2027 eröffnet werden soll.
Das Projekt ist als zweite weltweite Premium-Kreuzfahrterlebnis-Destination nach „Perfect Day at CocoCay“ auf den Bahamas geplant und soll mehr als 200 Hektar Küstenfläche umfassen, darunter:
– Großer Wasserpark mit über 30 Wasserrutschen und dem längsten Lazy River der Welt
– Premium-Strandbereiche, wie exklusive Beach Clubs und Chill-Zonen für Familien und Erwachsene
– Erlebnis- und Partyzonen, Pools für Erwachsene, DJ-Unterhaltung und luxuriöse Lounges
– Vielzahl an Restaurants und Bars – über ein Dutzend gastronomischer Optionen sind geplant
Royal Caribbean investiert dabei nicht nur in touristische Infrastruktur, sondern auch in lokale Gemeinschaftsprojekte wie ein neues, größeres Gemeindezentrum für Mahahual. Kritiker befürchten, dass dadurch der Fokus noch stärker auf abgeschlossene Resort-Erlebnisse gelegt wird, während Befürworter auf wirtschaftliche Impulse für die Region hoffen.
Aktuell gibt es rund um den Hafen eine Kombination aus touristischen Angeboten und lokalen Services. Besucher finden hier Souvenir-Shops, Duty-Free-Geschäfte, kleine Stände mit Snacks und Getränken, Informationspunkte für Ausflüge sowie Transportservices (Taxis, Shuttles und Transfers) zu den umliegenden Attraktionen wie Maya-Ruinen, Lagunen, Stränden oder Dschungelorten. Viele Reedereien bieten vor Ort organisierte Landausflüge an – von kurzen Stadtrundgängen in Mahahual bis zu Ganztagsfahrten zu Orten wie Chacchoben oder Bacalar. Zusätzlich gibt es Freizeitangebote direkt im Hafenbereich wie Pool- und Strandbereiche, Bars und einfache Aktivitätszonen, die einen entspannten Tag am Meer ermöglichen.
Unser Tagesausflug in Costa Maya mit Toucan Tours
Wir haben uns in Costa Maya für einen Tagesausflug „Chacchoben Mayan Ruins & Seven Color Lagoon“ entschieden, den wir vorab über GetYourGuide gebucht hatten. Dieser wurde von Toucan Tours organisiert, einem lokalen Anbieter mit langjähriger Erfahrung im Süden von Quintana Roo. Die Tour ist besonders bei Kreuzfahrtgästen beliebt, da sie perfekt auf die Liegezeiten der Schiffe abgestimmt ist. Die Liegezeit der Icon of the Seas in Costa Maya war von 8.00 Uhr bis 17 Uhr. Wir wurden direkt auf dem Parkplatz am Hafen abgeholt, kurz zum Office von Toucan Tours im Ort gefahren, dort haben wir uns kurz für die Tour eingecheckt und sind relativ zügig zum unserem ersten Ziel losgefahren.
Chacchoben – Ruinenstätte der Maya
Die Maya-Ruinen von Chacchoben zählen zu den bedeutendsten archäologischen Stätten im Süden der Yucatán-Halbinsel. Sie liegen etwa 75 Kilometer westlich von Costa Maya und sind von dichtem tropischem Dschungel umgeben, was ihnen eine besonders mystische Atmosphäre verleiht. Für unsere Fahrt haben wir etwa 70 Minuten benötigt. Im Vergleich zu bekannteren Stätten wie Tulum oder Chichén Itzá ist Chacchoben deutlich weniger überlaufen, was den Besuch besonders angenehm macht.
Wissenswertes über Chacchoben
Chacchoben wurde etwa um 200 v. Chr. gegründet und war über mehr als 1.000 Jahre hinweg besiedelt. Die Blütezeit lag zwischen 250 und 600 n. Chr. Der Name „Chacchoben“ bedeutet übersetzt „Ort des roten Mais“ und verweist auf die landwirtschaftliche Bedeutung der Region für die Maya. Die Ruinenstätte wurde erst 1972 von einem lokalen Landwirt wiederentdeckt und anschließend vom mexikanischen Archäologischen Institut INAH freigelegt. Heute sind rund 20 Prozent der Anlage restauriert und für Besucher zugänglich, während große Teile bewusst im ursprünglichen Zustand belassen wurden.
Der Eintritt zu den Chacchoben Maya Ruinen kostet derzeit etwa 80 bis 90 mexikanische Pesos pro Person (umgerechnet rund 4–5 Euro). Für geführte Touren kommen zusätzliche Kosten hinzu. Pro Jahr besuchen schätzungsweise 200.000 bis 300.000 Menschen die Anlage – deutlich weniger als bei den großen Maya-Stätten im Norden der Halbinsel. Besonders beeindruckend ist die Nähe zur Natur: Brüllaffen, Leguane, exotische Vögel und Schmetterlinge sind keine Seltenheit, und der Dschungel bildet eine eindrucksvolle Kulisse für die alten Maya Tempel.
Tempel 24
Unser erster Stopp war der Tempel 24. Dieser gehört zu den ältesten bekannten Bauwerken der Anlage. Er wurde auf einer erhöhten Plattform errichtet und diente vermutlich religiösen und zeremoniellen Zwecken. Von hier aus hatten die Maya einen guten Überblick über den zentralen Platz, was die Bedeutung dieses Tempels unterstreicht. Die schlichte, massive Bauweise zeigt gut, wie die frühen Maya ihre Architektur an religiöse Bedürfnisse anpassten.
Los Gemelos & Tempel 2
Los Gemelos, die sogenannten Zwillingsstrukturen, zählen zu den architektonischen Besonderheiten von Chacchoben. Zusammen mit Tempel 2 bildeten sie wahrscheinlich ein wichtiges zeremonielles Ensemble. Archäologen gehen davon aus, dass diese Gebäude astronomisch ausgerichtet waren. Bestimmte Sonnenstände, etwa zur Tag-und-Nacht-Gleiche, spielten für die Maya eine zentrale Rolle bei Ritualen und landwirtschaftlichen Zyklen. Archäologen vermuten, dass Tempel 2 für spezielle Rituale genutzt wurde, die mit dem Sonnenlauf und dem Maya-Kalender in Verbindung standen.
Tempel 1
Der Tempel 1 ist das höchste und bekannteste Bauwerk der Anlage und eines der meistfotografierten Motive. Er diente vermutlich als zentraler Zeremonialtempel und war einst mit Stuck, Farbe und symbolischen Darstellungen verziert. Auch wenn das Besteigen heute nicht mehr erlaubt ist, vermittelt Tempel 1 eindrucksvoll die Größe, den religiösen Einfluss und das technische Können der Maya-Zivilisation.
Die 7-Farben-Lagune von Bacalar
Nach dem Besuch der Ruinen von Chacchoben ging es weiter zur Laguna de Bacalar, auch bekannt als die 7-Farben-Lagune. Sie liegt im gleichnamigen Ort Bacalar, rund 40 Minuten süd-westlich von Chacchoben entfernt. Die Lagune zählt zu den schönsten Naturwundern Mexikos und wird oft als „Malediven Mexikos“ bezeichnet.
Wissenswertes über die 7-Farben-Lagune
Die Lagune von Bacalar ist etwa 42 Kilometer lang und bis zu zwei Kilometer breit. Sie besteht aus Süßwasser und ist durch unterirdische Flusssysteme gespeist. Ihre Berühmtheit verdankt sie den außergewöhnlichen Farbabstufungen des Wassers, die von fast durchsichtigem Türkis über leuchtendes Hellblau bis hin zu tiefem Dunkelblau reichen.
Diese Farbvielfalt entsteht durch unterschiedliche Wassertiefen, weiße Sandböden, Kalkablagerungen und die Reflexion des Sonnenlichts. Besonders bekannt ist die Lagune außerdem für ihre Stromatolithen – lebende Kalkstrukturen, die zu den ältesten bekannten Lebensformen der Erde zählen und mehrere Milliarden Jahre alt sind. Diese haben wir übrigens schon einmal in Australien gesehen. Bacalar selbst trägt den Titel „Pueblo Mágico“, eine Auszeichnung für Orte mit besonderem kulturellem und historischem Wert. In den letzten Jahren hat sich der Ort zu einem beliebten Reiseziel für nachhaltigen Tourismus entwickelt. Motorboote sind stark reglementiert, um die empfindliche Wasserqualität zu schützen.
Wir haben mit unserer Tour in einem kleinen Restaurant an der Lagune Halt gemacht, zu Mittag gegessen und hatten dann noch über 1,5 Stunden zur freien Verfügung. Wir hatten eigentlich gehofft, eine Bootstour über die Lagune zu machen, aber das war bei unserer Tour leider nicht inkludiert. Zum Schwimmen war unser Bereich nicht wirklich geeignet, weshalb wir nicht wirklich viel machen und von der Lagune sehen konnten.
Aber zum Glück hatten wir unsere Drohne dabei. Damit hatten wir zumindest die Möglichkeit, die Schönheit der Lagune aus der Vogelperspektive zu erkunden 🙂
Unserer Drohnenaufnahmen der 7-Farben-Lagune
Erst aus der Luft wird sichtbar, wie spektakulär die Farbverläufe tatsächlich sind. Die schmale, langgezogene Form der Lagune, die ruhige Wasseroberfläche und die verschiedenen Blautöne ergeben ein faszinierendes Bild. Die Lagune ist ein perfektes Beispiel dafür, warum der Süden von Quintana Roo zu den schönsten, aber noch vergleichsweise unbekannten Regionen Mexikos gehört.
Touren & Tagesausflüge in Costa Maya
Schaut gerne mal bei GetYourGuide vorbei. Hier findet ihr viele spannenden Touren & Aktivitäten für die Region Costa Maya und Mahahual.
Lohnt sich ein Ausflug zur Maya Ruine Chacchoben und zur 7-Farben-Lagune?
Die Maya Ruinen sind im Vergleich zu den Ruinen Tulum, Chichen Itza, Uxmal oder Kohunlich sehr klein und es gibt nicht wahnsinnig viel zu sehen. Die 7-Farben-Lagune von Bacalar ist natürlich optisch ein tolles Highlight, aber wenn man sie nur von unten sieht, bekommt man davon eigentlich nur sehr wenig mit. Insofern war es schön, dass alles mal gesehen zu haben, aber nochmal müssten wir nicht unbedingt dort hin. Allerdings sind das aus unserer Sicht auf jeden Fall die besten Ausflüge, die man in Costa Maya machen kann 🙂
Dieser Reisebericht basiert auf unseren eigenen Erfahrungen an Bord der Icon of the Seas während einer einwöchigen Kreuzfahrt auf der Route „7 Night Western Caribbean & Perfect Day“ ab Miami im November 2025.
Häufige Fragen zu einer Reise nach Costa Maya (Mexiko)
Costa Maya war uns ehrlich gesagt vorher nie ein Begriff. Daher mussten wir erst einmal googeln, wo das überhaupt liegt und was man da alles machen kann. Hier findet ihr ein paar wichtige Fragen und Antworten zum Reiseziel Costa Maya.
Wo liegt Costa Maya in Mexiko?
Costa Maya liegt an der südlichen Karibikküste Mexikos im Bundesstaat Quintana Roo, auf der Yucatán-Halbinsel, nahe der Grenze zu Belize. Es handelt sich um einen modernen Kreuzfahrthafen in der Nähe des Küstenortes Mahahual, etwa 400 Kilometer südlich von Cancún. Costa Maya dient als Ausgangspunkt für Ausflüge zu Maya-Ruinen, Lagunen und Naturattraktionen im Süden Mexikos.
Was ist Costa Maya und warum ist es ein beliebtes Reiseziel?
Costa Maya ist kein klassischer Urlaubsort, sondern ein speziell entwickelter Kreuzfahrthafen für die westliche Karibik. Das Reiseziel ist beliebt, weil es Kreuzfahrtgästen schnellen Zugang zu Maya-Ruinen, unberührter Natur, karibischen Stränden und authentischen Orten wie Bacalar ermöglicht – fernab vom Massentourismus bekannter Urlaubsregionen.
Was kann man in Costa Maya unternehmen?
In Costa Maya kann man Maya-Ruinen wie Chacchoben oder Kohunlich besichtigen, die 7-Farben-Lagune von Bacalar besuchen, an den Stränden von Mahahual entspannen oder Schnorchel- und Tauchausflüge im Karibischen Meer unternehmen. Viele Besucher nutzen Costa Maya für organisierte Landausflüge, kulturelle Erlebnisse und Naturtouren.
Welche Maya-Ruinen kann man von Costa Maya aus besuchen?
Die bekannteste Ruinenstätte nahe Costa Maya ist Chacchoben, etwa 75 Kilometer vom Hafen entfernt. Weitere erreichbare Maya-Stätten sind Kohunlich, Dzibanché und Kinichná. Chacchoben ist besonders beliebt, da die Anlage gut erhalten, weniger überlaufen und ideal für Tagesausflüge geeignet ist.
Ist Costa Maya nur für Kreuzfahrtgäste geeignet?
Costa Maya ist zwar primär ein Kreuzfahrthafen, eignet sich aber auch für Individualreisende, die die Region im Süden von Quintana Roo erkunden möchten. Besonders der nahegelegene Ort Mahahual bietet Unterkünfte, Restaurants und Strände für längere Aufenthalte. Costa Maya ist ein guter Ausgangspunkt für nachhaltigen und naturnahen Tourismus.
Wann ist die beste Reisezeit für Costa Maya?
Die beste Reisezeit für Costa Maya ist von November bis April, während der Trockenzeit. In diesen Monaten herrschen angenehme Temperaturen, geringe Luftfeuchtigkeit und wenig Regen. Die Hurrikansaison dauert offiziell von Juni bis November, wobei September und Oktober als regenreichste Monate gelten.
Wo kann man Touren und Tagesausflüge in Costa Maya buchen?
Wir haben unsere Tagestour "Chacchoben Mayan Ruins & Seven Color Lagoon Trip" direkt über die Plattform GetYourGuide gebucht und dafür für 4 Personen (2 Erwachsene, 1 Kind & 1 Kleinkind) insgesamt € 225.03 bezahlt.
Wie kann man am besten viele Maya-Stätten miteinander kombinieren?
Eine besondere Möglichkeit, die Maya-Region auf Yucatán zu erkunden, ist die Reise mit dem Maya-Zug (Tren Maya).
Das ambitionierte Infrastrukturprojekt verbindet seit Kurzem viele wichtige Orte auf der Halbinsel miteinander, darunter Cancún, Tulum, Bacalar, Palenque und zahlreiche kleinere Städte im Landesinneren. Der Zug ermöglicht es Reisenden, archäologische Stätten, Naturparks, Lagunen und koloniale Orte komfortabel und vergleichsweise nachhaltig zu erreichen, ohne auf lange Autofahrten angewiesen zu sein. Gerade für die Erkundung der Maya-Kultur bietet der Tren Maya neue Perspektiven, da viele Strecken gezielt in der Nähe bedeutender Ruinen verlaufen und so den Zugang zu weniger bekannten, aber historisch wichtigen Stätten erleichtern. Gleichzeitig ist der Zug selbst Teil eines umstrittenen Großprojekts, das wirtschaftliche Entwicklung fördern soll, jedoch auch kritisch im Hinblick auf Umwelt- und Kulturschutz diskutiert wird.
