Ribeauvillé im Elsass – Sehenswürdigkeiten & Fotospots

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Das charmante Städtchen Ribeauvillé liegt an der Elsässer Weinstraße, etwa 18 Kilometer nordwestlich von Colmar entfernt. Im Rahmen eines Tagesausflugs haben wir Ribeauvillé erkundet und waren von den mittelalterlichen Baudenkmälern und den zahlreichen Fachwerkhäusern sehr beeindruckt.

Ribeauville Headerbild

Wissenswertes über Ribeauvillé im Elsass

Ribeauvillé ist ein kleiner französischer Ort mit etwa 4.700 Einwohnern, der ca. 25 Minuten Autofahrt von Colmar in einer landschaftlich reizvollen Umgebung – dem Ostrand des Vogesengebirges – auf einer Höhe von 185 Metern liegt. Aufgrund des historischen Erbes und der mittelalterlichen Achitektur ist Ribeauvillé ein beliebtes Ausflugziel für Touristen. Der Tourismus und die Gastronomie sind daher eine der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren für die Stadt. Aber auch der Weinbau ist bedeutend und hat eine alte Tradition. Auf dem Gebiet der Gemeinde befinden sich drei bekannte ‘Alsace-Grand-Cru’ Weinlagen: der Geisberg, vorwiegend mit Riesling bepflanzt, der Kirchberg und der Osterberg.

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Die Geschichte der Siedlungsstätte geht zurück bis in die Römerzeit – das haben zahlreiche Münzfunde belegt. Ribeauvillé wurde im Jahr 1290 erstmals als Stadt bezeugt. Nach und nach entstanden verschiedene Stadtteile: zwei Oberstädte und zwei Unterstädte; zudem wurden Befestigungsanlagen mit vier Stadttoren erbaut. Im Mittelalter fungierte der Ort als Sitz der Herren von Ribeaupierre. Sie herrschten von 1038 bis 1673 in und um Ribeauvillé und ließen in dieser Zeit drei Wehrburgen bauen: die Ulrichsburg (Stammsitz der Herren von Ribeaupierre), die Burg Girsberg und die Burg Hohrappoltstein (Haut-Ribeaupierre). Die Ruinen der drei Burgen überragen die Stadt und die Umgebung auch heute noch immer und können über einen Wanderweg erreicht werden.

In Ribeauvillé findet jedes Jahr am ersten Sonntag im September das sogenannte ‘Pfifferdaj’ statt. Dieses Fest der Stadtmusikanten ist das älteste Fest im Elsass und erinnert mit einem Umzug und Blaskapellen an die zahlreichen Stadtmusikanten und Spielleute, die sich seit dem 14. Jahrhundert in Ribeauvillé versammelten.

Eine Karte von Ribeauvillé

Eine kostenlose Tourist Map kann hier heruntergeladen werden. In dieser ist ein sehr schöner Entdeckungsrundgang eingezeichnet, bei dem man alle Highlights des Ortes sieht.

Sehenswürdigkeiten & Fotospots in der historischen Altstadt

Wir sind mit unserem Auto von Colmar nach Ribeauvillé gefahren und haben es auf einem kostenfreien Parkplatz am westlichen Rand des Jardin de Ville (Lage in Google Maps) abgestellt. Von hier war es ein Katzensprung bis in die Altstadt: das Tourismusbüro haben wir nach nur etwa 200 Metern erreicht. Bei der Erkundung der Stadt haben wir uns an den in der Karte empfohlenen Entdeckungsrundgang gehalten und konnten so einige der schönsten Sehenswürdigkeiten von Ribeauvillé sehen.

Ribeauvillé kann man prima auf eigene Faust zu Fuß erkunden. Wer aber noch ein paar interessante Zusatzinformationen zu der Stadt haben möchte… dem empfehlen wir eine Teilnahme an einer kostenlosen Führung durch die Altstadt und das Rathaus. Diese werden täglich von Mai bis Oktober (außer montags und samstags) vom lokalen Tourismusverband ‘Alsace Destination Tourisme’ angeboten.

Grand’Rue

Die Grand’Rue ist die Hauptstraße in der historischen Altstadt. Sie führt mit rund einem Kilometer Länge von Ost nach West quer durch Ribeauvillé. Es lohnt sich sehr, ganz entspannt durch die Straße zu bummeln und auch mal einen Blick in die Seitengassen zu werfen. Auf der Grand’Rue findet man zahlreiche blumengeschmückte alte (Fachwerk-)Häuser aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, einladende Cafés und Restaurants, Weinläden, kleine Shops sowie Plätze zum Verweilen.

Place de l’Hôtel de Ville & Metzgerturm

Die Grand’Rue wird immer wieder von kleinen Plätzen flankiert, so zum Beispiel dem Place de l’Hôtel de Ville, auf dem sich das Rathaus der Stadt befindet. Das Gebäude aus dem Jahr 1778 berherbergt eine bemerkenswerte Sammlung an Prunkgeschirr aus massivem Silber und ist seit 1932 als historisches Denkmal eingetragen.

Unser Weg führte uns ein paar Meter weiter entlang der Grand’Rue zum 29 Meter hohen Metzgerturm (frz. Tour des Bouchers), der heute als Wahrzeichen von Ribeauvillé gilt. Seinen Namen verdankt er dem Schlachthof und den Metzgerständen, die einst vor dem Turm aufgebaut waren. Er wurde im 13. Jahrhundert (1260) zwischen der Ober- und Unterstadt als Torturm und Teil der mittelalterlichen Befestigungsanlagen errichtet und im Jahr 1536 erhöht. Besonders markant ist der Uhrturm, in dem sich bis heute noch eine Glocke befindet. Im Mittelalter diente das Glockenläuten den Stadtbewohnern als Beginn der nächtlichen Sperrstunde.

Place de la Sinne

Läuft man die Grand’Rue weiter entlang, kommt man direkt zum Place de la Sinne, den der schöne Friedrichsbrunnen aus dem Jahr 1862 ziert. Die weibliche Figur auf dem Brunnen soll den Handel, die Landwirtschaft, den Weinbau und die Wälder von Ribeauvillé symbolisieren. Der Platz hat uns sehr gut gefallen, weil die umliegenden Häuser richtig malerisch aussehen und man sich hier entspannt auf eine der Bänke setzen und einfach mal die Seele baumeln lassen kann.

Place du Bouc

Eine perfekte Erfrischung an diesem warmen Sommertag war für uns der kleine Stadtbach mit kaltem, klaren Wasser am Place du Bouc, der bis 1965 der Treffpunkt zahlreicher Waschfrauen war. Besonders markant ist das gelbe Eck-Fachwerkhaus aus der Renaissancezeit mit Wendeltreppe, aufgesetzten Kragensteinen und geschnitzten Eckpfosten.

Place de la Republique

Ein paar Meter weiter in Richtung Westen sind wir auf den Place de la Republique gestoßen, der wie viele andere Plätze in Ribeauvillé auch, mit einem Brunnen aus der Renaissancezeit verziert ist. Der im Jahr 1899 erbaute Brunnen steht auf einem Brunnenstock aus dem Jahr 1576, der ursprünglich vom Brunnen des Place de la Sinne stammt und hierher verlagert wurde.

Am Place de la Republique befinden sich wunderschöne bunte Häuser, die tolle Fotomotive bieten. Von hier hat man auch einen schönen Blick auf die oberhalb gelegene Ulrichsburg. Rechterhand sieht man in der Jeannelle-Passage sehr schön, dass von den mittelalterlichen Befestigungsanlagen noch ein Teil der Stadtmauer und einige der Wehrtürme – wie hier der Hexenturm – bis heute erhalten geblieben sind.

Weitere Fotospots in der Altstadt

Bei unserem Spaziergang durch die Altstadt von Ribeauvillé haben wir zahlreiche weitere Plätze und mittelalterliche Baudenkmäler gesehen. Ein besonders markantes Bauwerk ist die römisch-katholische Kirche Saint-Grégoire aus dem 13. Jahrhundert, die sich abseits der Grand’Rue befindet und als Monument historique unter Denkmalschutz steht. Sie beherbergt das Grabgewölbe der Herren zu Ribeaupierre. Heute wird die Kapelle als Ausstellungsort genutzt.

Unsere Erkundungstour durch Ribeauvillé hat uns sehr gut gefallen und wir können die Stadt als Tagesausflug von Colmar aus wärmstens empfehlen.

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