Unsere Wohnmobilreise führte uns von Québec City über den Canyon Sainte-Anne weiter Richtung Norden in das kleine Örtchen Tadoussac. In Tadoussac, das an der Mündung des Saguenay-Fjords in den Sankt-Lorenz-Strom liegt, haben wir uns auf eine ganz besondere Tierbegegnung gefreut: eine Walbeobachtung.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über Tadoussac
Tadoussac ist ein kleiner Küstenort, etwa 210 km nordöstlich von der Stadt Québec entfernt. Er liegt an der Mündung des Saguenay-Fjords in den Sankt-Lorenz-Strom und bildet das Tor zur Region Côte-Nord. Im 16. Jahrhundert begannen hier Fischer, Handel zu betreiben. Um 1600 entstand in Tadoussac der erste dauerhafte französische Handelsposten in Neufrankreich. Die Bucht, die übrigens zu den schönsten der Welt zählt, war einst Ausgangspunkt für Forschungsreisen und ein Zentrum des Walfangs. Heute ist Tadoussac einer der besten Orte der Welt, um Wale zu beobachten.
Unsere Fahrt entlang der Quebec Route 138
Die Fahrt entlang der Route 138 in Richtung Tadoussac war tatsächlich gar nicht so spektakulär. Die Straße ist relativ hügelig und ab und zu hat man fantastische Blicke auf den Sankt-Lorenz-Strom.
Die Fähre von und nach Tadoussac
Mit Einbruch der Dämmerung sind wir an der Fähre in Baie-Sainte-Catherine angekommen und haben uns in die Warteschlange eingereiht. Von hier fährt in regelmäßigen Abständen die Fähre über den Saguenay-Fjord nach Tadoussac. Die Fahrt mit der Fähre nach Tadoussac ist übrigens komplett kostenfrei! Die Abfahrzeiten für die Fähren kann man online auf der Website des Fähranbieters nachlesen.
Unser Campingplatz in Tadoussac
In Tadoussac hatten wir uns für 2 Nächte einen Stellplatz auf dem Essipit Campground Tadoussac gebucht. Der am Berghang gelegene Campingplatz verfügt über 193 Stellplätze, von denen einige einen atemberaubenden Panoramablick auf den Sankt-Lorenz-Strom und den Saguenay Fjord bieten. Dazu gehörte auch unser Stellplatz 🙂 Auf dem Stellplatz waren wir wieder bestens mit Wasser-, Strom- und Abwasseranschlüssen sowie einer Picknickbank, einer Feuerschale und WLAN ausgestattet. Der Campingplatz war nicht ausgebucht, es waren aber doch einige Camper da. Als “Sichtschutz” zum jeweiligen Nachbarn diente ein roter Zaun und eine etwas höhere Hecke.
Der kleine Ort Tadoussac
Von unserem Campingplatz haben wir etwa 15 Minuten zu Fuß hinunter in den Ort benötigt. Das markanteste Gebäude in Tadoussac ist das prachtvolle weiß-rote Hotel Tadoussac aus dem Jahr 1864, das bis heute das Ortsbild dominiert. Darüber hinaus gibt es noch eine presbyterianische Kirche, eine alte Kapelle und einige schöne bunte Häuser an der Rue du Bord de l’Eau. Mit seinen knapp 800 Einwohnern ist Tadoussac ein eher überschaubares, aber sehr idyllisches Örtchen.
Besonders gut hat uns der hölzerne Boardwalk gefallen, der direkt oberhalb des Strandes verläuft und von dem man einen schönen Blick auf die Bucht und den Hafen von Tadoussac hat. Hier gibt es auch verschiedene Sitz- und Picknickmöglichkeiten, die rege genutzt wurden. In der Nähe des Hafens befindet sich das Museum und Forschungszentrum Marine Mammal Interpretation Centre, in dem das Leben von Meeressäugetieren multimedial veranschaulicht wird.
Eine Walbeobachtung auf dem Sankt-Lorenz-Strom
Das eigentliche Highlight des Tages folgte dann aber noch: eine Walbeobachtungstour mit Croisières AML auf dem Sankt-Lorenz-Strom. Darauf hatten wir uns im Vorfeld schon total gefreut. Wir haben zwar auf vergangenen Reisen schon einige Whale Watching Touren gemacht, wie beispielsweise in Monterey Bay in Kalifornien und in Juneau in Alaska, aber es ist doch jedes Mal auf’s Neue etwas Besonderes und Faszinierendes, wenn man diese großen Tiere in der Natur beobachten kann.
Die Tickets für die 3-stündige Walbeobachtungstour kosteten pro Erwachsenen 85 CAD, das sind etwa 60 EUR. Unser Boot, die AML Grand Fleuve, legte pünktlich um 13 Uhr am Tadoussac Pier ab, sammelte dann noch am Hafen in Baie-Ste-Catherine einige Gäste ein und fuhr dann hinaus auf den Sankt-Lorenz-Strom. Und dann hieß es: Augen auf!
Und siehe da, in der Ferne konnten wir schon die ersten Wasserfontänen und Rückflossen von Walen sehen. Wow! Während der gesamten Fahrt hat eine zertifizierte Naturführerin zahlreiche Informationen und Hinweise zu den Walen gegeben, was super interessant war. Sie hat sich natürlich auch immer sofort gemeldet, wenn ein Wal gesichtet wurde und hat dann erzählt (auf englisch und französisch), welche Walart das ist etc. Auf unserer Tour haben wir Buckelwale, Blauwale, Finn- und Zwergwale gesehen. Am Ende der Tour sind wir noch ein kleines Stückchen in den Fjord hineingefahren und haben nach weißen Belugawalen Ausschau gehalten – diese haben sich aber leider nicht gezeigt. Diese konnten wir aber zum Glück schon einmal in Alaska in Anchorage sehen.
Was man nicht unterschätzen sollte, ist die kalte Temperatur auf dem Boot bzw. auf dem Fluss im September – auch wenn die Sonne scheint. Insbesondere wenn ein starker Wind weht, kann das richtig unangenehm werden (um die 0 Grad). Aber zum Glück gibt es auch drin genügend Aufenthaltsmöglichkeiten, wo man sich zwischendurch immer mal wieder aufwärmen konnte.
Eine Wanderung zum Islet Point
Gegen 16 Uhr waren wir von unserer Walbeobachtungstour wieder zurück am Hafen und sind von dort aus direkt über einen schönen Wanderweg zum Islet Point gelaufen, eine steinige Landzunge, die sich hervorragend zur Walbeobachtung eignet. An dieser Stelle konzentrieren sich die Organismen, auf die die Wale Jagd machen und machen diesen Ort daher zu einem wahren Futterplatz für Wale. Wir haben von hier zwar keine Wale gesehen, fanden den 1,3 Kilometer langen Weg aber dennoch sehr schön, da er tolle Ausblicke auf den Sankt-Lorenz-Strom und den Saguenay Fjord bietet. Der Weg führt fast bis zum Marine Mammal Interpretation Centre und von hier war es dann noch einmal ein etwa 20-minütiger Fussmarsch bis zu unserem Campingplatz.
Alle Reiseberichte von unserer Camper-Rundreise durch Ost-Kanada
Urlaub mit dem Camper oder Wohnmobil in Kanada – für viele wahrscheinlich ganz normal, für uns war es aber tatsächlich das erste Mal. Wir waren noch nie mit einem Wohnwagen unterwegs, wollten das aber schon immer mal ausprobieren. Insgesamt sind wir knapp 3.300 Kilometer mit unserem Wohnmobil gefahren und haben dabei wunderschöne Regionen und Städte im Osten von Kanada in den Provinzen Québec und Ontario erkundet.Provinz Québec » Unser Urlaub in Kanada 2021 - Flug, Einreise & Reiseroute
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