Nachdem wir am Vortag die Niagarafälle besichtigt hatten, stand der heutige Tag zur Erkunden von Toronto auf dem Programm. Toronto ist zwar eine große Stadt, die Anzahl an lohnenswerten Sehenswürdigkeiten ist aber recht überschaubar. So kann man gut in 1-2 Tagen die wichtigsten Punkte und Fotospots der Stadt auf eigene Faust erkunden.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über Toronto
Toronto hat rund 3 Million Einwohner und ist damit die größte Stadt Kanadas und Hauptstadt der Provinz Ontario. Die Greater Toronto Area zählt über 6 Millionen Einwohner. Die Stadt liegt am nordwestlichen Ufer des Ontariosees, der mit seinen rund 19.000 km² Fläche der kleinste der fünf Großen Seen (Lake Superior, Lake Michigan, Lake Huron, Lake Erie) im Grenzgebiet zwischen den USA und Kanada ist.
Toronto ist Kanadas Handels- und Finanzzentrum und weltweit einer der führenden Finanzplätze. Im Großraum Toronto gibt es nahezu 2.000 Gebäude, die eine Höhe von 30 Metern übersteigen. Damit besitzt Toronto nach New York City die zweithöchste Anzahl an Hochhäusern auf dem nordamerikanischen Kontinent. Die Winter sind kalt und es muss mit Schnee von November bis Mitte April gerechnet werden. Die Sommer sind angenehm warm und variieren meist zwischen 20 und 30°C. Der Herbst und der Frühling haben oftmals milde bzw. kühle Temperaturen mit wechselnden Trocken- und Feuchtperioden.
15 weitere interessante Fakten über Toronto:
– Aufgrund der zahlreichen Stadtteile (über 140) wird die Stadt mitunter als “City of Neighbourhoods” bezeichnet
– Mit knapp 4,5 Millionen ausländischen Besuchern stand Toronto 2018 auf Platz 58 der meistbesuchten Städte weltweit
– Toronto besitzt nach New York City und Mexiko-Stadt das drittgrößte öffentliche Nahverkehrssystem Nordamerikas
– Das Straßensystem ist größtenteils schachbrettförmig angelegt
– Allein in Downtown Toronto gibt es über 100 Wolkenkratzer, die höher sind als 100 Meter
– Südlich der Innenstadt befinden sich die Toronto Islands, vier künstlich erweiterte Inseln im Ontariosee
– Das Wahrzeichen der Stadt ist der 1976 fertiggestellte Canadian National Tower, kurz CN Tower
– Die Yonge Street ist eine der längsten Straßen der Welt: sie beginnt in Toronto und endet nach 1.896 Kilometern als Provinzstraße im Norden Ontarios
– Toronto hat sehr strikte Nichtrauchergesetze, die das Rauchen in jedem öffentlichen Gebäude verbieten
– Toronto ist eine der teuersten Städte Nordamerikas
– Das Royal Ontario Museum ist Kanadas größtes Museum
– York war bis zum 6. März 1834 der ursprüngliche Name der heutigen Stadt Toronto
– Der Toronto Zoo ist der Größte in Kanada
– Die Küste Torontos ist 43 Kilometer lang
– 18% der Gesamtfläche der Stadt sind Parklandschaften
Unser Campingplatz Bronte Creek
Es war gar nicht so einfach, einen guten Campingplatz in der Nähe von Toronto zu finden. Entweder waren die Bewertungen sehr schlecht, da sie z.B. direkt am Highway oder in der Nähe des Flughafens lagen und dementsprechend laut sind. Oder die Campingplätze waren zu unserer Zeit z.B. wegen Renovierung geschlossen. Letztendlich haben wir uns für den Bronte Creek Campground entschieden, der etwas außerhalb ca. 40 Kilometer südwestlich der Innenstadt von Toronto liegt.
Das Schöne am Campingplatz war – er war total ruhig! Wir hatten einen Stellplatz mit viel Platz und viel Natur um uns herum. Zudem hatten wir einen Wasser- und Stromanschluss. Die Dumping Station befindet sich am Eingang des Campgrounds. Für 2 Nächte haben wir insgesamt 118.35 CAD gezahlt. Der Campingplatz hat insgesamt vier unterschiedliche Schleifen: Die Prairie-Schleife ist für größere Wohnmobile ausgelegt, kann aber auch problemlos mit kleineren Wohnwagen oder Zelten befahren werden. Die Savannah-, Woodlands- und Ravine-Schleifen sind ideal für kleinere Wohnwagen unter 25 Fuß und Zeltcamping. Alle Campingplätze verfügen über einen Stromanschluss für jeden Stellplatz. Annehmlichkeiten wie Waschmöglichkeiten, Spielplätze, Wanderwege und ein Amphitheater befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Toronto an einem Tag – Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Wir haben unseren Camper auf einem großen Supermarkt-Parkplatz etwas außerhalb der Innenstadt geparkt und sind von dort weiter mit der Metro nach Downtown gefahren. Von hier kann man alle wichtigen Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß erkunden.
Der Nathan Phillips Square
Unser erster Anlaufpunkt für die Stadtbesichtigung war der Nathan Phillips Square, ein zentraler Platz in Toronto. Er bildet den Vorplatz des Rathauses von Toronto (City Hall) und ist nach Nathan Phillips, der von 1955 bis 1962 Bürgermeister von Toronto war, benannt. Auf dem Platz finden Konzerte, Kunstausstellungen, Kundgebungen, ein wöchentlicher Bauernmarkt, das winterliche Lichterfest und andere öffentliche Veranstaltungen und Feierlichkeiten statt.
In den Wintermonaten wird der “Reflecting Pool” in eine Eisbahn zum Schlittschuhlaufen verwandelt. Die Wasserfläche wird hierbei von drei Betonbögen überspannt, die ursprünglich nur ein architektonisches Element und eine Stütze für die Beleuchtung der Eisbahn waren. 1989 wurden sie als Freiheitsbogen eingeweiht, um derer zu gedenken, die für die Erlangung oder Verteidigung der Freiheit gekämpft haben. Gleichzeitig wurde am südlichen Fuß des mittleren Bogens ein Stück der Berliner Mauer aufgestellt.
Der CN-Tower
Die bekannteste Sehenswürdigkeit und DAS Wahrzeichen der Stadt ist der 553 Meter hohe Fernsehturm “Canadian National Tower” – kurz CN-Tower genannt. Er war von 1975 bis 2009 der höchste Fernsehturm der Welt und gleichzeitig bis zur Fertigstellung des Burj Khalifa in Dubai im Jahr 2007, das höchste freistehende und nicht abgespannte Bauwerk der Erde.
Die reguläre Aussichtsplattform befindet sich in einer Höhe von 342 Metern. Auf diese Höhe gelangt man auch über 2.579 Treppenstufen, die jedoch für Besucher nicht zugänglich sind. Der Eintritt zur Aussichtplattform beträgt derzeit 40 CAD, also ca. 29 EUR. Wer noch etwas höher hinaus möchte, kann auch Tickets für die auf 446 Meter gelegene Aussichtsplattform Sky Pod für 55 CAD (ca. 40 EUR) kaufen. Tickets gibt es z.B. über die offizielle Webseite des CN Tower. Leider haben wir es zeitlich nicht geschafft, die Aussichtsplattform zu besuchen. Wir fanden aber auch den Eintritt etwas zu hoch.
Hier noch ein paar weitere interessante Fakten zum CN-Tower:
– Der CN Tower schwankt im Wind, auf der SkyPod-Ebene bis zu einem halben Meter
– Die Antenne auf dem SkyPod ist länger als ein Fußballfeld und wird durchschnittlich 75 Mal pro Jahr vom Blitz getroffen
– An einem klaren Tag kann man vom SkyPod bis zu 160 Kilometer weit sehen – bis zu den Niagarafällen
– Der SkyPod ist die höchste Aussichtsplattform in der westlichen Hemisphäre
– Die Hochgeschwindigkeitsaufzüge benötigen 58 Sekunden vom Erdgeschoss bis zur Hauptaussichtsebene
Die Union Station & die Scotiabank Arena
Direkt in der Innenstadt befindet sich in der 65 Front Street West die Union Station, der Hauptbahnhof von Toronto. Der Bahnhof wurde 1927 eröffnet und zählt heute zu den “National Historic Sites of Canada”. Mehr als 300.000 Menschen pendeln täglich mit den Zügen, Bussen und der U-Bahn durch die Union Station. Wir haben hier aber nur einen kurzen Blick in die große Eingangshalle geworfen.
Direkt hinter der Union Station befindet sich an der Scotiabank Arena (ehemals Air Canada Centre) ein – wie wir finden – ziemlich cooler Fotospot. Seit 2014 findet man hier außerhalb der Arena an der südwestlichen Ecke des Gebäudes eine Gruppe von Bronzestatuen, die als “Leafs Legends Row” bekannt ist. Diese 14 lebensgroßen Bronzestatuen wurden zusammen mit einer 9 Meter langen Spielerbank aus Granit zu Ehren der größten Spieler des Eishockeyclubs Maple Leaf aufgestellt.
Der St. Lawrence Market
Der St. Lawrence Market gehört zusammen mit dem Kensington Market zu den Hauptmärkten der Stadt. Das erste Gebäude wurde im Jahr 1803 aus Holz errichtet und 1831 durch ein quadratisches Ziegelgebäude ersetzt. Dieses Gebäude wurde 1849 durch einen Brand zerstört und im Jahr 1850 durch die neue St. Lawrence Hall ersetzt. In den Jahren 1845 bis 1899 war die St. Lawrence Hall sogar Sitz des Rathauses.
Der St. Lawrence Market Complex besteht heute aus drei Hauptgebäuden: Der South Market, der North Market und die St. Lawrence Hall. Im South Market befinden sich über 120 Spezialitätenhändler, die für die Vielfalt und Frische ihrer Obst-, Gemüse-, Fleisch-, Fisch-, Getreide-, Back- und Molkereiprodukte bekannt sind. Der North Market ist vor allem für seinen Farmers Market bekannt, eine Tradition, die 1803 an diesem Ort begann und bis heute fortgesetzt wird. Die St. Lawrence Hall beherbergt heute Einzelhandelsgeschäfte und städtische Büros. Bei einem Bäckerstand gab es hier übrigens richtig leckere, große Brötchen zu einem guten Preis.
Der Sugar Beach Park
Einer der schönsten Orte in Toronto ist sicherlich der Sugar Beach Park – ein 8.000 m² großer Stadtpark am Lake Ontario mit feinem Sand, Strandliegen, rosafarbenen Sonnenschirmen, einem Wasserspielplatz und einigen Felsformationen. Der Park, der auf einem alten Pier in einem Industriegebiet am Wasser im Jahre 2010 eröffnet wurde, überblickt die ehemaligen Zuckerfabrik “Redpath Sugar Refinery” mit ihrem hoch aufragenden Schornstein. Den Namen erhielten der Strand und der Park aufgrund seiner Lage nahe des Zuckerfabrikgebäudes. Hier kann man auf jeden Fall super entspannen und die Zeit genießen!
Der Roundhouse Park
Zum Abschluss unserer Tagestour durch Toronto haben wir noch den Roundhouse Park besichtigt, der für uns auch zu den sehenswertesten Plätzen der Stadt gehört.
Der Roundhouse Park wurde 1997 auf dem Gelände der ehemaligen Railway Lands angelegt. Der Park beherbergt die ursprüngliche, vollständig restaurierte und betriebsbereite 36 Meter lange Lokomotivdrehscheibe und das John Street Roundhouse, ein erhaltener Ringlokschuppen, der seit 1990 unter Denkmalschutz steht und in dem heute ein Eisenbahnmuseum untergebracht ist. Auf Wikipedia findet sich eine schöne Luftaufnahme des gesamten Areals.
Im Museum findet man eine Ausstellung von Lokomotiven und Wagen, ein Restaurant, einen originalgroßen Dieselloksimulator, sowie im Außenbereich die historischen Gebäude Don Station (ein ehemaliger Bahnhof), das Stellwerk Signal Cabin D, einen Wasserturm sowie einen Kühlturm.
Weitere Sehenswürdigkeiten & Fotospots
Auf unserem Rundgang durch die Innenstadt haben wir noch viele weitere schöne Plätze und interessante Gebäude gesehen, wie z.B. das Campbell House Museum, der Harbour Square Park, den Berczy Park, das Gooderham Building oder die Shopping Mall Eaton Centre. Natürlich gibt es noch viele weitere bekannte Fotospots und Sehenswürdigkeiten in Toronto wie das Royal Ontario Museum, das Casa Loma, das Ripley’s Aquarium of Canada, den Distillery District, das Fort York, den Zoo oder das Ontario Science Centre, die wir zeitlich leider nicht geschafft haben zu besuchen.
Die Starbucks Tasse von Toronto
Seit einiger Zeit sammeln wir die Starbucks Tassen der Städte (City Mugs) und Inseln, die wir auf unseren Reisen besuchen. Die großen Tassen gibt es leider nicht von jeder Stadt, in der es auch eine Starbucks Filiale gibt. Aber wenn es eine solche Tasse gibt, dann finden wir diese ein wirklich schönes Andenken. Hierbei sammeln wir allerdings (fast) nur Städtetassen der 2008 erschienenen “Global Icon Serie”. Unsere komplette Sammlung könnt Ihr Euch hier ansehen: Starbucks – Unsere Tassensammlung der Global Icon SerieDie Stadt Toronto hat natürlich mehrere Starbucks Läden und auch eine eigene Tasse. Da es diese Tasse der Global Icon Serie schon länger nicht mehr in den Starbucks Filialen zu kaufen gibt, ist diese mittlerweile als Sammelobjekt auch relativ teuer.
Alle Reiseberichte von unserer Camper-Rundreise durch Ost-Kanada
Urlaub mit dem Camper oder Wohnmobil in Kanada – für viele wahrscheinlich ganz normal, für uns war es aber tatsächlich das erste Mal. Wir waren noch nie mit einem Wohnwagen unterwegs, wollten das aber schon immer mal ausprobieren. Insgesamt sind wir knapp 3.300 Kilometer mit unserem Wohnmobil gefahren und haben dabei wunderschöne Regionen und Städte im Osten von Kanada in den Provinzen Québec und Ontario erkundet.Provinz Québec » Unser Urlaub in Kanada 2021 - Flug, Einreise & Reiseroute
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