Bereits bei unserer Urlaubsvorbereitung hatten wir uns vor allem auf den Yellowstone Nationalpark gefreut. Die Bilder und Berichte, die wir vorab im Internet gesehen hatten, waren einfach atemberaubend. Wir waren also sehr gespannt, was uns alles erwartete.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über den Yellowstone Nationalpark[/x_custom_headline]
Der Yellowstone Nationalpark ist 1872 gegründet worden und ist damit der erste und älteste Nationalpark der Welt. Namensgeber war der Yellowstone River, der durch den Nationalpark fließt. Berühmt ist der Park vor allem aufgrund seiner Lage über der Magmakammer des Yellowstone Vulkans und seiner etwa 10.000 geothermalen Quellen, 300 Geysire, blubbernden Schlammtöpfe und der tollen Landschaft. Seit 1978 gehört er zum UNESCO Weltnaturerbe.
Jährlich besuchen rund 3 Millionen Gäste den Yellowstone Nationalpark, dessen touristische Möglichkeiten sehr vielfältig sind: Neben Bergsteigen, Kajakfahren, Fischen, Reiten und Tierbeobachtungen gibt es rund 2.000 km markierte Wanderwege, die sich durch das gesamte Gebiet verteilen und an den Naturschönheiten vorbeiführen.
Die Lage des Nationalparks
Der Yellowstone Nationalpark ist ein ca. 9.000 km² großes Gebiet, das hauptsächlich in Wyoming liegt (96% der Fläche), aber auch bis nach Montana und Idaho reicht. Der Park ist Teil der Rocky Mountains und liegt durchschnittlich etwa 2.440 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt des Parks ist der Eagle Peak, der auf 3.462 m liegt. Der tiefste Punkt des Parks liegt beim nördlichen Eingang auf 1.620 m Höhe.
Erreichbar ist der Park über die Flughäfen in Cody, Jackson (WY), Bozeman, Billings, Idaho Falls oder West Yellowstone. Mit dem Auto erreicht man dann den Nordeingang auf dem Highway 89 und den Westeingang über den Highway 20 oder 191 bei West Yellowstone.
Eintrittspreise
Die Hauptstraßen von Yellowstone sind die fünf – aus verschiedenen Himmelsrichtungen kommenden – Zufahrtsstraßen sowie die innere Ringstraße, die ca. 230 km lang ist. In dem Ring findet man u.a. das Besucherzentrum und verschiedene Museen. Der Eintritt in den Park kostet für 7 Tage 35 USD pro Fahrzeug. Es gibt ein paar Tage im Jahr, an denen der Eintritt in alle Nationalparks in den USA kostenfrei ist. Das ist an den folgenden Tagen: Birthday of Martin Luther King, Jr., First Day of National Park Week, National Park Service Birthday, National Public Lands Day, Veterans Day.
Wenn man auf seiner Urlaubsreise mehrere Nationalparks besucht, kann sich der sogenannte America the Beautiful Pass lohnen. Der Pass kostet 80 USD (gültig für bis zu 2 Erwachsene) und deckt die Eintrittspreise für über 2.000 Erholungsstätten ab (Nationalparks, Wildtierschutzgebiete, Wälder etc.).
Öffnungszeiten
Der Yellowstone Nationalpark ist ganzjährig geöffnet. Die meisten Einfahrten und Straßen sind allerdings von Anfang November bis Ende April für den Autoverkehr geschlossen. Die Straße vom Nordeingang bis Cooke City ist ganzjährig geöffnet. Während der Wintermonate sind die Straßen im Park nur für Schneefahrzeuge befahrbar. Sobald die Straßen nach der Wintersaison wieder geöffnet werden, sind sie 24 Stunden am Tag befahrbar.
Während der Sommersaison sind alle Besucherzentren und Informationsstationen im Nationalpark geöffnet. Die meisten Besucherzentren sind von 9 bis 17 Uhr geöffnet, die genauen Öffnungszeiten kann man der Parkbroschüre entnehmen.
Eine Karte des Yellowstone Nationalparks
Eine übersichtliche große Karte vom Yellowstone Nationalpark gibt es hier.
Unsere Hotels im Park
Als eine der wenigen Unterkünfte, die im Oktober innerhalb des Yellowstone Nationalparks noch geöffnet haben, zählt die Old Faithful Snow Lodge, in der wir uns ein Zimmer für eine Nacht in einer “Western Cabin” zum Preis von $171 gebucht hatten. Für die 2. Nacht haben wir uns ein Zimmer im Best Western by Mammoth Hot Springs für $110 gebucht, dass etwas außerhalb des nördlichen Eingangs des Nationalparks im kleinen Örtlichen Gardiner liegt.
Die Sehenswürdigkeiten im Yellowstone Nationalpark
Wir haben die wichtigsten Spots im Yellowstone Nationalpark in 2 Tagen abgefahren. Wie man auf der folgenden Karte bei Google MyMaps sehen kann, liegen die Hotspost fast alle in einem Loop (die innere Ringstraße), den man sehr gut mit einem eigenen Auto abfahren kann.
Der Geysir Old Faithful
Der im Jahr 18070 entdeckte Old Faithful ist der wohl bekannteste Geysir im Yellowstone Nationalpark. Sein Bekanntheitsgrad rührt daher, dass er in sehr regelmäßigen Abständen ausbricht. Man kann seine Eruptionen auf ca. 10 min genau vorhersagen. Er bricht alle 60 bis 90 Minuten für 1,5 bis 5 Minuten aus und sprüht dabei seien Wasserfontäne ca. 30 bis 55 m in die Höhe. Ursache für diese Aktivität ist das im porösen Lavagestein versickernde Wasser, das von der Magmakammer des Vulkans erwärmt wird und in Form von heißen Quellen, Geysiren oder blubbernden Schlammlöchern wieder an die Erdoberfläche tritt.
Die Eruption des Old Faithful Geysir ist ein tolles Schauspiel, das man sich unbedingt anschauen sollte. Über die genauen Uhrzeiten für die Eruption kann man sich im nahegelegenen Besucherzentrum informieren.
Das Lower Geyser Basin
Das Lower Geyser Basin ist das größte Geysirbecken im Gebiet des Yellowstone Nationalparks, in dem man Fumarole, ausbrechende Geysire, heiße Quellen und faszinierende Schlammtümpel bestaunen kann. Viele der Thermalanlagen des Lower Geyser Basin sind über den Firehole Lake Drive leicht zugänglich.
Ganz besonders interessant sind hier die Fountain Paint Pots, die man am besten über den 800 m langen Fountain Paint Pot Trail bestaunen kann, der dicht an mehreren hydrothermalen Quellen vorbeiführt. Die unterschiedlichen Rot-, Gelb- und Brauntöne des Schlamms kommen von den verschiedenen Oxidationszuständen des Eisens im Schlamm. Wie bei allen heißen Quellen drückt die Hitze in der Caldera unter Druck stehendes Wasser durch den Boden nach oben, das hier ausgestoßen wird. Zusätzliche aufsteigende Gase verursachen die Blasenbildung, die mit den Jahreszeiten variiert. Im Frühsommer ist der Schlamm aufgrund des hohen Grundwasserspiegels durch Regen und Schneeschmelze wässrig. Am Ende des Sommers ist der Schlamm viel dicker, da der Grundwasserspiegel sinkt.
Neben diesen Schlammtümpeln gibt es in der Nähe noch mehrere bedeutende Geysire, wie z.B. den Fountain Geyser, der in der Regel mehrere große Ausbrüche pro Tag hat, der Clepsydra Geyser und den Morning Geyser. Diese Geysire erreicht
Das West Thumb Geysir Basin
Unser nächster Stopp war das West Thumb Geysir Basin am Ufer des Yellowstone Lakes. Die Hitze-Quelle dieses Gebietes liegt mit etwa 3.000 m Tiefe relativ nah an der Erdoberfläche. Das Becken wurde durch einen Ausbruch des Yellowstone Vulkans vor etwa 125.000 bis 200.000 Jahren geformt. Später füllte sich die entstandene Caldera mit Wasser und dehnte so den Yellowstone Lake aus.
Das wohl bekannteste hydrothermale Objekt im West Thumb Geysir Basin ist ein Geysir am Seeufer namens Fishing Cone. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte dieser Geysir Ausbrüche von bis zu 12 m Höhe. Da der Wasserspiegel im Yellowstone Lake mit der Zeit jedoch angestiegen ist, wird die Öffnung im Frühling überflutet und die Temperaturen haben sich soweit abgekühlt, dass der Geysir nicht mehr ausbricht und „nur“ noch eine heiße Quelle ist.
Die Mud Volcano Area
Bei einem Besuch des Yellowstone Nationalparks sollte man die Mud Volcano Area nicht verpassen, die sich nördlich des Yellowstone Lakes befindet. Die meisten der Attraktionen in diesem Gebiet befinden sich gleich außerhalb des Parkplatzes und sind sehr gut erreichbar. Erwarten kann man hier kochende, blubbernde Massen an Schlamm. Der Grund für dieses Phänomen ist, dass überhitzter Wasserdampf und vulkanische Gase an die Oberfläche kommen. Und da der Boden an diesen Stellen reich an vulkanischer Asche, Ton oder anderen feinen Partikeln ist, vermischen sich diese mit Wasser zu Schlamm. Der Schlamm ist reich an Eisensulfiden und ist daher dunkelgrau gefärbt.
Ein weiteres Highlight ist die sogenannte Dragon’s Mouth Quelle, die aus einer tiefen Höhle sprudelt. Gase und Dampf werden hier tief in der Höhle freigesetzt, wodurch Druckblasen entstehen, die gegen das Höhlendach explodieren. Dabei entsteht eine Art dröhnendes und gurgelndes Geräusch, das durch die Höhle hallt und von dem Fußgängerweg aus gehört werden kann. Aufgrund der hohen Temperatur des Wassers steigen große Mengen Dampf aus dem Höhleneingang auf, wodurch der Eindruck entsteht, als würde Rauch aus dem Maul eines Drachens aufsteigen.
Der Grand Canyon of the Yellowstone
Der Grand Canyon of the Yellowstone ist eine beeindruckende V-förmige Schlucht im Nationalpark, die sich über eine Länge von etwa 32 km erstreckt. Der Canyon, durch den der Yellowstone River fließt, ist etwa 250 bis 400 m tief und zwischen 500 bis 1.300 m breit. Aufgrund des geothermisch verfärbten Eisenvorkommens im Gestein, ist der Canyon gelb, orange bis rot gefärbt.
Anschauen sollte man sich hier auf jeden Fall die Upper und Lower Falls, die durch den Yellowstone River gebildet werden. Die ersten Wasserfälle, die 33,2 m hohen Upper Falls, kann man von dem „Brink of the Upper Falls Trail“, vom Anfang des „Brink of the Lower Falls Trail“ und von den Aussichtspunkten des Uncle Tom’s Parkplatzes sehen. Die Lower Falls sind 93,9 m hoch und können von den Aussichtspunkten Inspiration Point, Grandview Point, Lookout Point und dem Artist Point bestaunt werden.
Am südlichen Ende des Grand Canyon of the Yellowstone befinden sich noch die 29 m hohen Crystal Falls, die am besten vom South Rim Trail gesehen werden können.
Das Norris Geysir Bassin
Unser nächster Stopp war am Norris-Geysir-Becken, welches das heißeste hydrothermale Gebiet im Yellowstone Nationalpark ist. Dort befindet sich mit dem Steamboat-Geysir der größte aktive Geysir der Welt, dessen Wasserfontäne eine Höhe von über 90 m erreichen kann. Die Ausbrüche dieses Geysirs sind leider nicht so gut vorherherzusagen wie beim Old Faithful, da die Haupteruptionen sehr unregelmäßig stattfinden. Es kann also durchaus vorkommen, dass zwischen zwei Ausbrüchen vier Tage bis 50 Jahre liegen. Seit März 2018 gibt es wieder regelmäßige Ausbrüche zu bestaunen.
Die Bisons im Nationalpark
Die Bisonherde im Yellowstone Nationalpark ist wahrscheinlich die älteste und größte öffentliche Bisonherde in den USA. Im Jahr 2019 wurde die Herde, die zu der Art der Amerikanischen Bisons gehören, auf eine Größe von etwas über 4.800 Bisons geschätzt.
Der Yellowstone Nationalpark ist der einzige Ort in den Vereinigten Staaten, an dem Bisons seit prähistorischen Zeiten ununterbrochen gelebt haben. Im Gegensatz zu den meisten anderen Herden können die Individuen dieser Population relativ frei über die weite Landschaft des Yellowstone Nationalparks und einige nahgelegene Gebiete Montanas streifen.
Der Grand Prismatic Spring
Der Grand Prismatic Spring ist und bleibt unser absolutes Highlight im Yellowstone Nationalpark. Mit einer Beckengröße von 75×91 m und einer Tiefe von 91m ist der Grand Prismativ Spring die größte Thermalquelle der USA und die drittgrößte der Erde. Es strömen pro Minute durchschnittlich 2000 Liter 71 °C heißes Wasser aus der Quelle.
Vom Parkplatz aus führt ein Fußgängerweg am Rand der Quelle entlang. Wir müssen zugeben, dass wir von dieser Perspektive aus den Grand Prismatic Spring als relativ unspektakulär empfunden haben. Daher haben wir uns einen Weg zu einem nahegelegenen Hügel gesucht, von dem wir einen atemberaubenden Blick auf die Quelle hatte – der Anblick hat uns wirklich geflasht. Von hier oben hat man die Farben und das Ausmaß des Beckens viel schöner und deutlicher sehen können.
Die bunten Farben stammen von einzelligen Mikroorganismen (z.B. Bakterien) an den Randbereichen der Thermalquelle, die ohnehin sehr mineralreich ist. Aufgrund der unterschiedlichen Wassertemperaturen bewegen sie sich zwischen orange und rot im Sommer, wohingegen im Winter eher dunkelgrün vorherrscht.
Die Mammoth Hot Springs
Mammoth Hot Springs ist der Name des Haupt- und Verwaltungsortes des Yellowstone Nationalparks, der nahe dem nördlichen Eingang auf einer Höhe von 1.902 m liegt. Seinen Namen verdankt der Ort den nahegelegenen Sinter-Terrassen und heißen Quellen, die im Jahr 1871 entdeckt wurden.
Die Sinter-Terrassen sind dadurch entstanden, dass durch die heißen Quellen permanent etwa 70 Grad heißes Wasser über die Terrassen fließt. Dieses Wasser enthält sehr viel Kalk und Mineralien, die sich auf diesen Terrassen ablagern und diese im Laufe der Zeit geformt haben. Heute lagert das Wasser bis zu zwei Tonnen Kalkstein pro Tag ab. Durch den Wasserfluss entstehenden auch flache Becken, in denen sich Algen und Bakterien ansiedeln. Je nach Wassertemperatur haben diese unterschiedliche Farben – von Weiß bis Blau, Braun, Grün, Gelb, Orange oder Rot.
Unser Video vom Yellowstone Nationalpark
Hier haben wir noch ein kurzes Video mit ein paar Eindrücken vom Yellowstone Nationalpark.
Unsere Reiseberichte von den USA (2012)
Diese Reise durch die USA führte uns in 17 Tagen durch 10 verschiedene Bundesstaaten. Angefangen haben wir mit einem kurzen Stopover in der Millionenstadt Chicago. Von dort aus ging es für uns weiter mit dem Flugzeug nach Los Angeles und von hier mit dem Mietwagen über Las Vegas, den Zion Nationalpark, den Bryce Canyon, Salt Lake City und dem Yellowstone Nationalpark bis nach Denver. Für die letzte Etappe unserer Reise ging es an die Ostküste, wo wir New York, Philadelphia und Washington D.C. besucht haben. Alles in allem eine unglaublich abwechslungsreiche Rundreise mit wirklich vielen Highlights.» Illinois: Chicago - Ein kurzer Rundgang durch die Stadt
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» Utah: Zion Nationalpark – Sehenswürdigkeiten & Wanderwege
» Utah: Bryce Canyon – Navajo Loop, Wall Street & Aussichtspunkte
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» Idaho: Idaho Falls – Die Wasserfälle & die Yellowstone Bear World
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