Nachdem wir uns am Vortag die schönsten Sehenswürdigkeiten von Augsburg angesehen hatten, sind wir am Vormittag die 55 km lange Strecke bis nach Harburg gefahren, um uns hier die Burg Harburg anzuschauen, die zu den größten, ältesten und am besten erhaltenen Burganlagen Süddeutschlands zählt. Nach der Burgbesichtigung haben wir am Nachmittag noch einen Sightseeing-Stopp in der Fuchsienstadt Wemding eingelegt.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Die Burg Harburg an der Romantischen Straße
Die Burg Harburg liegt an der Romantischen Straße und thront über der gleichnamigen Stadt Harburg an der Wörnitz. Wir haben unser Auto auf dem oberen Burgparkplatz kostenfrei geparkt und sind von hier etwa 5 Minuten bis zum Kassenhäuschen gelaufen. Leider hat das Wetter nicht ganz mitgespielt – bei unserer Ankunft regnete es leicht. Der Eintritt für den Burghof beträgt 3 EUR pro Person.
Die Geschichte der Burg Harburg
Die Geschichte der einstigen staufischen Reichsburg reicht zurück bis in das Jahr 1150 – nachgewiesen ist dies durch einen Brief des 13-jährige Staufers Heinrich, Sohn König Konrads III., der einen Brief an seine Tante nach Konstantinopel sendete und dabei die Burg erwähnte. Im Jahr 1299 wurde die Burg an die Grafen und späteren Fürsten von Oettingen verpfändet, die sie in den darauffolgenden Jahrzehnten zu einer der mächtigsten Festungen der Region ausbauten. Besonders bemerkenswert ist, dass die Harburg in all den Jahrhunderten zahlreiche Belagerungen, Schlachten und Kriege überstand. Sie diente früher den Herrschern als Wohn- und Regierungssitz und als Empfangsort für kaiserliche und königliche Berühmtheiten. Seit dem Jahr 2000 gehört die Burg der „Gemeinnützigen Fürst zu Oettingen-Wallerstein Kulturstiftung“.
Eine Burgführung
Da wir noch etwas mehr von der Burg sehen und erfahren wollten, haben wir uns dazu entschieden für weitere 4 EUR pro Person an einer einstündigen Burgführung teilzunehmen. Der Rundgang hat uns Einblicke in die frühere Zeit gegeben und die Historie der sehr gut erhaltenen Anlage schön veranschaulicht. So konnten wir zunächst die Schlosskirche St. Michael und den Wehrgang besichtigen, von dem man einen tollen Blick auf den Burginnenhof hatte. Des Weiteren ging es vorbei an unzähligen Erkern und Türmen, bis zum Gerichts- und dem prachtvollen Fürstensaal, der heute für Veranstaltungen genutzt wird. Eine Besichtigung des Speise- und Jagdzimmers rundete die Führung ab.
Der Rundgang hat uns sehr gut gefallen, da er sehr kurzweilig war und wir in viele Räume Einblicke erhalten haben, die wir sonst nicht zu Gesicht bekommen hätten.
Die Fuchsien- und Wallfahrtsstadt Wemding
Nachdem wir den regnerischen Vormittag mit der Besichtigung der Burg Harburg verbracht haben, ging es am Mittag weiter in das 20 Minuten entfernte Städtchen Wemding. Und dort wurden wir mit herrlichstem Wetter begrüßt: Sonne satt und blauer Himmel – besser geht’s nicht 😊
Wissenswertes über Wemding
Wemding ist ein beschauliches Städtchen mit knapp 6.000 Einwohnern, das am Rand des durch einen Meteoriteneinschlag entstandenen Ries-Kraters liegt (Lage in Google Maps). Durch seine Lage gehört die Stadt sowohl zum Geopark Ries, dem Ferienland Donau-Ries als auch zum Naturpark Altmühltal. Überregional bekannt ist Wemding als Wallfahrtsstadt und Fuchsienstadt. Besonders ist auch der Anblick aus der Luft, denn die Altstadt von Wemding ist von einer kreisrunden Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert umgeben.
Die Sehenswürdigkeiten in Wemding
Wahrzeichen der Stadt ist die Stadtpfarrkirche St. Emmeram mit ihren schon weithin sichtbaren zwei über 60 Meter hohen Kirchtürmen. Die Türme werden auch als „ungleiche Brüder von Wemding“ bezeichnet, da der südliche Türm durch Risse im Unterbau bis heute um etwa 43 cm geneigt ist; der Nordturm ist hingegen gerade. Einer der Türme ist auch mächtiger als der andere.
Wemding ist bekannt als Fuchsienstadt, denn der berühmte Botaniker und Arzt Leonhart Fuchs, nach dem die Fuchsie benannt ist, stammt aus Wemding. Bei unserem Rundgang konnten wir sowohl sein Geburtshaus als auch Deutschlands einzige Fuchsienpyramide mit über 700 Fuchsienpflanzen entdecken. Besonders interessant fanden wir, dass Leonhart Fuchs nie eine Fuchsie zu Gesicht bekommen hat: denn als die Pflanze 1695 in Südamerika entdeckt wurde, war er bereits tot. Und Charles Plumier, der Entdecker der Pflanze, wollte den berühmten Botaniker Fuchs mit der Namenswahl ehren und gedenken.
Mittelpunkt der Stadt ist der historische Marktplatz, die „gute Stube“ von Wemding. Der gepflasterte Marktplatz hat eine nahezu quadratische Fläche und ist von aufwendig renovierten Altstadt-Häusern mit Barock- und Renaissancefassaden umgeben. Im Zentrum des Platzes befindet sich der Marienbrunnen mit Marienstatue. Das historische Rathaus, ein stattlicher Renaissancebau aus dem Jahr 1551/52, hat uns besonders gut gefallen – Highlight ist hier ein rege frequentiertes Storchennest, das sich auf dem Dach des Rathauses befindet. Das Rathaus ist für die Öffentlichkeit übrigens nicht zugänglich. Im Gebäude befinden sich Tagungs- und Veranstaltungsräume, ein Festsaal z.B. für Hochzeiten sowie der Sitzungssaal des Stadtrates.
Die historische Altstadt wird von einer bis heute erhaltenen mittelalterlichen, kreisrunden Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert umgeben. Von der einstigen 1,7 km langen Umwallung sind heute noch drei Mauertürme und zwei Tore erhalten geblieben. Wir haben einen kleinen Spaziergang entlang der Stadtmauer gemacht und hatten von hier immer wieder schöne Blicke auf die Altstadt. Der äußeren Stützmauer schließt sich der begrünte Stadtgraben an, der durch Spazierwege, Ruhebänke, Spielplätze, eine Kneippanlage sowie einen Rosengarten erschlossen ist.
Von der Wemdinger Platte, einer Hügelkuppe am nördlichen Stadtrand, hat man einen schönen Panoramablick ins Ries und auf Wemding. Bei guter Sicht kann man in der Ferne sogar die Stadt Nördlingen erkennen. Auf dem Hügel befindet sich auch die Zeitpyramide, die anlässlich der 1200-Jahrfeier der Stadt Wemding im Jahr 1993 aufgestellt wurde und im Jahr 3193 fertiggestellt wird.
Unser letzter Sightseeing-Stopp in Wemding war die Wallfahrtsbasilika Maria Brünnlein, die etwas außerhalb von Wemding liegt und eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen Deutschlands ist. Herzstück der Kirche ist ein einzigartiger Gnadenaltar als Brunnenaltar, an dem man sich sein „Brünnlein-Wasser“ zapfen kann. Als eine der meistbesuchten Wallfahrtsstätten in Bayern wurde die Kirche 1998 durch Papst Johannes Paul II. zur “Basilika minor” erhoben. In direkter Nachbarschaft liegt der Gasthof zur Wallfahrt, wo wir uns ein leckeres Mittagessen haben schmecken lassen. Nach Wiener Schnitzel und Spätzle ging es für uns dann weiter nach Nördlingen.
Die Ferienregion Bayerisch-Schwaben
Wir haben die Region Bayerisch-Schwaben als Familie näher erkundet und konnten hier viel Sehenswertes entdecken: wunderschöne Altstädte, majestätische Burgen, imposante Kirchen, zuckersüße Tierbegegnungen und spannende Freizeitparks. Unsere Rundreise führte uns durch verschiedene Städte wie Neu-Ulm, Augsburg, Wemding, Nördlingen, Dillingen an der Donau, Lauingen und Günzburg. Wir haben zweimal eine Alpaka-Wanderung gemacht, das Kloster Roggenburg besichtigt und den Freizeitpark LEGOLAND Deutschland sowie den PEPPA PIG Park besucht. Hier findet ihr unsere ausführlichen Reiseberichte.Unsere Reiseberichte von Bayerisch-Schwaben
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» Alpaka Wanderung mit Sajama Lama
» Die Sehenswürdigkeiten in Augsburg
» Die Burg Harburg & die Fuchsienstadt Wemding
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