Bereits um 6.30 Uhr machten wir uns heute auf den 180 km langen Weg zu den Eishöhlen des Vatnajökull im Skaftafell Nationalpark. Wir hatten von den Höhlen zufällig ein paar Bilder im Internet gesehen (The Most Breathtaking Natural Places In The World) und waren davon so begeistert, dass wir dies auch unbedingt sehen wollten.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Die Fahrt zum Skaftafell-Nationalpark
Nach einer dreistündigen Fahrt von kleinen Städtchen Vellir mit unserem Mietwagen unter erschwerten (dem Wetter geschuldeten) Bedingungen, sind wir zum Glück pünktlich an dem vereinbarten Treffpunkt im südlichen Teil des Skaftafell-Nationalparks angekommen. Mit uns gingen zwei Chinesen, zwei Kanadier und ein Österreicher auf Tour. Im Ersatz-Jeep (der eigentliche Jeep „won’t make it – too much snow“) fuhren wir dann erst einmal 20 km auf einer normalen Straße entlang, bis es dann auf einmal off-road quer durch die schneebedeckte Landschaft von Island ging. Spätestens hier hätte jedes normale Auto wegen dem vielen Schnee kläglich versagt. Nach ca. 4 km hielten wir vor einem kleinen dunklen Höhleneingang, zu dem wir (ausgerüstet mit Helm und Stirnlampe) erst mal durch tiefen Schnee stapfen mussten.
Wissenswertes über die Eishöhlen in Island
Begehbare Gletscherhöhlen aus Eis sind ein faszinierendes Wunder der Natur und daher extrem selten zu finden. Die Eishöhlen in Island kann man nur in den Wintermonaten ab Anfang November bis Ende März besuchen. Im Sommer formt fließendes Schmelzwasser Höhlen unter dem Gletscher. Die tiefblaue Farbe des Eises entsteht dabei unter anderem durch den unglaublichen Druck, der auf dem Eis lastet.
Da sich die Höhlen im Eis von Jahr zu Jahr ändern, suchen jeden Herbst lokalen Reiseführer aus der Gegend nach neuen Höhlen. Die (nicht ganz günstigen) Tickets für den Zugang zu den Eishöhlen sollte man sich rechtzeitig sichern, da die Kapazitäten sehr begrenzt sind und die Nachfrage recht hoch ist. Wir hatten uns daher bereits Anfang Oktober über Local Guide of Vatnajökull unsere Tickets gesichert, als der Verkauf der Touren für dieses Jahr gerade startete 🙂
Die blauen Gletscherhöhlen des Vatnajökull
Der Vatnajökull („Wassergletscher“) ist der größte Gletscher in Island und zudem außerhalb des Polargebiets auch der größte Gletscher in Europa. Sein Eisvolumen wird auf über 3.000 km³ geschätzt und besitzt eine Dicke von bis zu 900 Meter. Im Jahr 2008 wurde das Gebiet des Gletschers in den neu gegründeten Vatnajökull-Nationalpark eingegliedert, der seitdem der größte Nationalpark in Europa ist. Um in den eigentlichen Teil der Eishöhle zu kommen, mussten wir am Anfang gebückt gehen und später sogar auf allen Vieren über das Eis und den Schnee kriechen 🙂
Was uns dann erwartete, war einfach nur faszinierend. Das Eis, welches sich über uns wölbte, strahlte in unterschiedlichsten Blautönen – wie auf den Bildern, die wir im Vorfeld gesehen hatten. Die einzelnen Höhlen gingen immer tiefer in das Bergmassiv hinein und es gab immer mal wieder Deckendurchbrüche. Einige Eishöhlen waren wirklich hoch, andere hingegen ganz schmal.
Wir hatten genügend Zeit, um die einzelnen Höhlenkammern selbst zu erkunden, durch verschiedene Eistunnel zu kriechen und viele Fotos zu machen.
Nach gut 2 Stunden ging es dann wieder zurück zum Jeep. Aber selbst für den Jeep war auf der Rückfahrt der Schnee an manchen Stellen zu hoch, so dass wir zweimal stecken geblieben sind. Also hieß es: alle aussteigen, Schneeschippen und anschieben.
Der Wasserfall Skogafoss auf der Rückfahrt nach Reykjavik
Nach 3,5 Stunden waren wir dann wieder an unserem Ausgangspunkt angekommen. Jetzt stand uns noch die lange Fahrt nach Reykjavik bevor (ca. 350 km) mit kurzem Zwischenstopp am Wasserfall Skogafoss.
Auf der Strecke haben wir dann alle Wetterphänomene von Island kennengelernt – von strahlendem Sonnenschein, über orkanartige Windböen bis hin zu starken Schneestürmen mit Sichtweiten unter 2 Metern.
Das CenterHotel Skjaldbreid in Reykjavik
Kurz bevor es dunkel wurde sind wir dann aber in unserer Unterkunft CenterHotel Skjaldbreid in Reykjavik angekommen.
Wir hatten dieses Hotel wegen seiner zentralen Lage in Reykjavik gewählt. Parken kann man direkt vor der Tür, wenn etwas frei ist sogar kostenlos von 18 Uhr bis 9 Uhr, ansonsten über die Parkuhr. Wir haben ein kostenloses Upgrade auf ein grösseres Zimmer bekommen, welches sehr geräumig und sauber war. Allerdings war es sehr laut, da die Zimmer direkt zur Strasse gingen – also lieber ein Zimmer hinten raus nehmen. Frühstück war prima – es hat an nichts gefehlt. WIFI hat auch problemlos funktioniert.
Alle Reiseberichte von Island
Island ist eigentlich relativ spontan zu unserer Weltreise dazu gekommen. Wir hatten nach einem günstigen Flug in die USA oder direkt in die Karibik gesucht und haben hierbei dann ein echt gutes Angebot von Icelandair von Frankfurt über Reykjavik nach Boston und Orlando gefunden. Da Stopover bei Icelandair meist ohne Aufpreis sind, hatten wir uns gedacht, ok, warum zum Start nicht ein paar Tage Island entdecken und aus den eigentlichen drei Stunden Stopover drei Tage machen? Gerade im Winter soll diese Insel ihren ganz besonderen Reiz haben. Also hatten wir ein wenig recherchiert und fanden die Idee gut. Tag 1 Die Hauptstadt Reykjavik & die wunderschönen PolarlichterTag 2 Die Golden Circle Route mit dem Geysir Strokkur
Tag 3 Die Eishöhlen des Vatnajökull im Skaftafell-Nationalpark
Tag 4 Die Blaue Lagune in Grindavik bei Reykjavik