Die Städte Dillingen & Lauingen an der Donau entdecken (Deutschland)

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Bei unserem fünftägigen Kurzurlaub in der Ferienregion Bayerisch-Schwaben hatten wir die Gelegenheit, die Städte Lauingen und Dillingen an der Donau kennenzulernen und etwas näher zu erkunden. In unserem Reisebericht zeigen wir euch ein paar schöne Fotospots und die bekanntesten Sehenswürdigkeiten.

Dillingen Headerbild

Unser Hotel in Dillingen

Das Hotel SleepySleepy liegt direkt in der Altstadt von Dillingen und ist damit für eine Stadterkundung zu Fuß bestens geeignet. Auch nach Lauingen sind es nur etwa 10 Minuten mit dem Auto. So ist die Unterkunft ein idealer Ausgangspunkt, um die beiden Städte zu erkunden. Das Hotel wurde 2018 eröffnet und bietet insgesamt 76 geräumige und modern eingerichtete Zimmer. Unser Familienzimmer war 26 m² groß, hatte 3 Betten und ein Zustellbett sowie einen Sitzbereich. Private Parkplätze stehen in der Tiefgarage zur Verfügung und kosten 9 EUR pro Tag. Das Frühstück vom Buffet kostet 14 EUR pro Person und war super lecker und vielfältig. Insgesamt haben wir uns in der Unterkunft sehr wohlgefühlt und können das Hotel daher für einen Städtetrip empfehlen.

Dillingen an der Donau

Wissenswertes über Dillingen an der Donau

Dillingen an der Donau liegt im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben und hat rund 19.000 Einwohner. Die Kleinstadt befindet sich im Donautal, etwa auf halbem Weg zwischen den Großstädten Augsburg und Ulm, was ihr eine strategisch günstige Lage im Herzen Süddeutschlands verleiht. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Dillingen zählen das imposante Schloss Dillingen, die Basilika St. Peter sowie der Goldene Saal im ehemaligen Jesuitenkolleg.

Die Ursprünge von Dillingen lassen sich auf eine alemannische Siedlung und eine ottonische Landesburg zurückführen. Im 10. Jahrhundert entwickelte sich die Burg zu einem zentralen Ort in einer Grafschaft und wurde erstmals 973 erwähnt. In unmittelbarer Nähe entstand im hohen Mittelalter ein Marktplatz, der später ausgebaut wurde und dazu führte, dass Dillingen im Jahr 1264 den Status einer Stadt erhielt. Dillingen an der Donau entwickelte sich im Mittelalter zu einem wichtigen Zentrum im schwäbischen Raum und erlebte im 16. und 17. Jahrhundert eine bedeutende Phase des Wachstums. Die Gründung der Universität Dillingen im Jahr 1549, eine der ältesten Universitäten in Bayern, war ein wichtiger Meilenstein. Doch leider verlor Dillingen im Jahr 1802 ihre Residenzfunktion sowie die Universität, da die Stadt aufgrund der Säkularisation an Bayern fiel.

Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts beherbergt Dillingen eine stehende Truppe und ist damit eine der ältesten Garnisonsstädte in Bayern. Nach dem Zweiten Weltkrieg, wo Dillingen von Bombenschäden verschont blieb, erfolgte die Ansiedlung von Gewerbebetrieben und Industrie.

Altstadt von Dillingen an der Donau. Luftaufnahme, Drohne

Die Altstadt von Dillingen an der Donau

Mitteltorturm und Königstraße

Von unserem zentral in der Altstadt gelegenen Hotel SleepySleepy sind wir als Erstes durch den Mitteltorturm zur Königstraße gelaufen.

Der Mitteltorturm stammt aus dem 15. Jahrhundert und diente ursprünglich als Teil der Stadtbefestigung. Seine strategische Lage an einem der Hauptzugänge zur Altstadt unterstreicht seine historische Bedeutung als Verteidigungs- und Kontrollpunkt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde er mehrfach restauriert und umgebaut, wobei sein ursprünglicher Charakter weitgehend bewahrt wurde. Im Inneren des Turms befinden sich Ausstellungsräume, die Einblicke in die Geschichte Dillingens und die Funktion des Turms als Teil der Stadtbefestigung bieten.

Die Königstraße ist die bedeutendste Straße der Stadt. Sie zieht sich durch das historische Stadtzentrum und verbindet wichtige Sehenswürdigkeiten und städtische Einrichtungen miteinander. Historisch gesehen hat die Königstraße eine lange Tradition als Handelsstraße und war einst Teil einer wichtigen Handelsroute durch Schwaben. Heute säumen zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants die Straße. Perfekt für uns, denn so konnten wir im Eiscafé da Claudio ein leckeres Eis essen. Und es war so unglaublich gut, dass wir es gerne weiterempfehlen: Große Kugeln, fairer Preis, sensationeller Geschmack und eine riesige Auswahl. Unsere Tochter denkt jetzt noch gerne an ihr Einhorn-Eis zurück 😉

Basilika St. Peter

In einer Seitenstraße der Königstraße befindet sich die Basilika St. Peter, eines der bedeutendsten sakralen Bauwerke der Region. Die dreischiffige Hallenkirche wurde im 17. Jahrhundert auf Fundamenten von Vorgängerkirchen errichtet und beeindruckt mit einem aufwendig gestalteten Innenraum. Im Jahr 1979 wurde die Kirche zur päpstlichen Basilica minor ernannt.

Auf dem Vorplatz der Basilika ist uns direkt die kleine, im Jahr 1644 geweihte Ölbergkapelle aufgefallen, die sich linkerhand befindet. Super interessant fanden wir die kunstvoll gearbeitete Ölberggruppe oberhalb des Kapelleneingangs, eine Darstellung der biblischen Szene, die der Kapelle ihren Namen gibt. Bei den Figuren handelt es sich um Jesu und seine Jünger, die um 1500 aus oberschwäbischem Terracotta gefertigt wurden.

Goldener Saal & Studienkirche Mariä Himmelfahrt

Für uns eines der schönsten Fotomotive in Dillingen ist das Ensemble der Oberen Apotheke zusammen mit dem Gebäude des ehemaligen Jesuitenkollegs und der Studienkirche Mariä Himmelfahrt.

Hier hatten wir die Möglichkeit, den Goldenen Saal zu besuchen, der sich in der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ehemalige Universität) befindet. Der Goldene Saal kann ohne Führungen von Anfang April bis Ende Oktober besucht werden, allerdings nur samstags, sonntags und an Feiertagen von 13 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet pro Person 2 EUR. Als im Jahre 1688 der neue Akadmiebau erstellt wurde, richtete man im Obergeschoß einen Kongregationssaal ein, der in den Jahren 1761-64 in den prunkvollen Formen des späten Rokoko ausgeschmückt wurde. Der Goldenen Saal besticht heutzutage durch seine prachtvolle Innenraumgestaltung und Ausstattung. Die Decke und Wände sind mit aufwendigen Stuckarbeiten und Fresken verziert, die biblische Szenen darstellen.

Die Studienkirche Mariä Himmelfahrt wurde zwischen 1610 und 1617 erbaut und war ursprünglich die Kirche des Jesuitenkollegs in Dillingen. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche im Stil des Rokoko neu gestaltet.

Schloss Dillingen an der Donau

Das Dillinger Schloss wurde im 15. Jahrhundert erbaut und diente ursprünglich als Residenz der Fürstbischöfe von Augsburg. Es wurde auf den Überresten einer mittelalterlichen Burg errichtet, die erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Schloss mehrfach umgebaut und erweitert, wobei verschiedene Architekturstile integriert wurden, darunter Gotik, Renaissance und Barock. Heute ist im Dillinger Schloss das Finanzamt untergebracht.

Taxispark & Kneipp-Anlage

Der schwäbische Pfarrer und Naturheilkundler Sebastian Kneipp hatte eine bedeutende Verbindung zu Dillingen an der Donau. Daher trifft man beim Spaziergang durch die Stadt immer wieder auf seinen Namen.

Im Jahr 1850, während seiner Studienzeit in Dillingen, erkrankte er schwer an Tuberkulose, was ihn dazu brachte, nach alternativen Heilmethoden zu suchen. Kneipp stieß in der Bibliothek auf das Buch “Unterricht von der Heilkraft des frischen Wassers” von Johann Siegmund Hahn. Inspiriert von diesem Werk begann er, kalte Wasseranwendungen an sich selbst auszuprobieren, und erzielte überraschend positive Ergebnisse. Dieser Heilerfolg wurde zur Grundlage für die Entwicklung der Wassertherapie, als ersten Baustein der Kneippschen Gesundheitslehre.

Die Kneipp-Anlage im Dillinger Taxispark ist Teil eines rund 4,2 Kilometer langen Rundwegs in Dillingen, der nach den Prinzipien von Sebastian Kneipp gestaltet wurde. Der Park ist für Besucher kostenlos und frei zugänglich. Und hier heißt es vor allem: Schuhe aus und rein ins kalte Wasser 🙂 Unsere große Tochter hatte richtig Spaß, dem nachempfundenen Flusslauf nachzugehen und durchs kalte Wasser zu laufen. Am Ende des Flusslaufes kann man zusätzlich sein Immunsystem in einem Unterarmbecken nach der Philosophie von Kneipp stärken.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Altstadt

Auf unserem Rundweg durch Dillingen sind wir noch an vielen weiteren Sehenswürdigkeiten und schönen Fotospots vorbeigekommen. Spannend fanden wir zum Beispiel den Wilhelm-Bauer-Brunnen am Hafenmarkt. Wilhelm Bauer wurde in Dillingen an der Donau geboren und gilt als der erste deutsche U-Boot-Bauer. Bauer baute das älteste noch erhaltene Unterseeboot der Welt – den „Brandtaucher“ – und war auch ein Pionier der Wrackbergung.

Lauingen an der Donau

Wissenswertes über Lauingen an der Donau

Die Stadt Lauingen an der Donau hat rund 11.000 Einwohner und erstreckt sich entlang des Nordufers der Donau, etwa 40 Kilometer nordwestlich von Augsburg und 90 Kilometer nordöstlich von Ulm.

Lauingen entstand aus einer alemannischen Ansiedlung des 6. Jahrhunderts. Im 8. Jahrhundert gelangte Lauingen durch eine Schenkung an das Kloster Fulda und wurde um 1150 staufisch. Die Staufer erhoben das Dorf Lauingen zur Stadt. In der Zeit der Reformationen und des Dreißigjährigen Krieges spielte die Stadt eine wichtige Rolle, da sie durch einen weiträumigen Handel und ein tüchtiges Handwerk zu großem Wohlstand kam. So entstand auch das heutige Bild von Lauingen mit schönen Giebeln an der Hauptstraße, engen Gassen und malerischen Winkeln.

Ein bedeutender Sohn der Stadt ist der Universalgelehrte Albertus Magnus, der im 13. Jahrhundert lebte und wirkte. Die historische Altstadt mit ihren gut erhaltenen Bauwerken zeugt von der reichen Geschichte und den wechselvollen Zeiten, die Lauingen durchlebte. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Lauingens zählt vor allem der begehbare Schimmelturm, die Pfarrkirche St. Martin mit ihrem markanten Turm sowie das Albertus-Magnus-Denkmal, das an den berühmten Gelehrten erinnert. Ein weiteres Highlight ist das Schloss Lauingen, das im Renaissance-Stil erbaut wurde und heute die Elisabethenstiftung beherbergt.

Lauingen, Donau, Altstadt, Luftaufnahme, Drohne

Die Altstadt von Lauingen an der Donau

Stadtmauer, Seebühne & Wehrgang mit Tränktor

Wir haben unser Auto auf dem kostenlosen Parkplatz Segrepromenade an der Donau abgestellt (Lage in Google Maps). Von hier sind es nur wenige Minuten bis in die Altstadt.

Unser Weg in die Altstadt führte uns durch das Tränktor, das ein Teil der ehemaligen Stadtbefestigung war. Der rechteckige, dreigeschossige Turm mit Satteldach wurde 1336 erstmals erwähnt und ist heute ein geschütztes Baudenkmal. Hier befindet sich auch die Seebühne, die den Musikvereinen Lauingens und vielen anderen kulturellen Aktivitäten als Veranstaltungsstätte dient.

Marktplatz & Schimmelturm

Unser erster Anlaufpunkt in der Altstadt war der Marktplatz, das historische und kulturelle Herzstück der Stadt. Hier befindet sich auch das Rathaus, welches im 18. Jahrhundert errichtet wurde.

Das markanteste Wahrzeichen der Stadt ist aber der Schimmelturm in Lauingen. Erbaut wurde der Schimmelturm im 15. Jahrhundert im Auftrag des Ratsherrn Georg Imhof und sollte als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung eine bessere Übersicht über das Land bieten. Der auf zwei Seiten freistehende Turm mit neun quadratischen und zwei oktogonalen Geschossen und einer dreigeschossigen Laterne mit welscher Haube ist ca. 54 m hoch.

Und das schöne ist: den Schimmelturm kann man für nur 2 EUR besteigen. Den Schlüssel für den Zugang zum Turm kann man im Hotel Lodner oder im Rathaus (Bürgerbüro) abholen. Beide sind nur ein paar Schritte vom Turm entfernt. Bis zur Aussichtsplattform geht es 212 Stufen hinauf, zunächst durch einen steinernden Wendelgang, später sind es dann immer schmäler und steiler werdende Holzstufen. Oben angekommen hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt Lauingen und die Umgebung.

Sehenswürdigkeiten in der Altstadt

Nach unserem Besuch des Schimmelturms sind wir noch ein wenig durch die Altstadt von Lauingen gelaufen. Hier findet man immer wieder Hinweise auf den Theologen, Naturwissenschaftler und Philosophen Albertus Magnus (Albert der Große), der um 1200 n. Chr. im schwäbischen Lauingen geboren wurde. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Lauinger Schloss aus dem 15. Jahrhundert, welches im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut wurde. Heute befindet sich die Elisabethenstiftung im Schloss.

Apollo-Grannus-Tempel

Etwas außerhalb von Lauingen, im Gemeindeteil Faimingen, finden sich die Reste eines römischen Tempels, der dem keltischen Gott Apollo-Grannus geweiht war. Der Apollo-Grannus-Tempel war mit 1.000 m² der größte römische Tempel nördlich der Alpen und aus Funden ist zu schließen, dass er wohl als überregionales Heiligtum diente. Seit 1987 ist der Tempel teilweise rekonstruiert und als kleines Freilichtmuseum mit Schautafeln ausgebaut.

Wenn man “größter römischer Tempel nördlich der Alpen” liest, hat man natürlich hohe Erwartungen. Daher waren wir schon etwas verwundert, dass uns unser Navi in ein Wohngebiet geführt hat (Lage in Google Maps). Die Überreste des Tempels befinden sich wirklich zwischen ganz normalen Wohnhäusern – das hätten wir so jetzt nicht erwartet 😉 Auch wenn einige Teile schön rekonstruiert wurden und der Eintritt frei ist, gibt es hier leider nicht all zu viel zu sehen.

Abendessen im Buddy Dillingen

Zum Abschluss unserer Rundgänge durch Dillingen und Lauingen haben wir gleich neben unserem Hotel Hotel SleepySleepy ein Abendessen im Buddy Dillingen genossen. Ein tolles Ambiente und total leckeres Essen, daher sehr zu empfehlen.

Die Ferienregion Bayerisch-Schwaben

Wir haben die Region Bayerisch-Schwaben als Familie näher erkundet und konnten hier viel Sehenswertes entdecken: wunderschöne Altstädte, majestätische Burgen, imposante Kirchen, zuckersüße Tierbegegnungen und spannende Freizeitparks. Unsere Rundreise führte uns durch verschiedene Städte wie Neu-Ulm, Augsburg, Wemding, Nördlingen, Dillingen an der Donau, Lauingen und Günzburg. Wir haben zweimal eine Alpaka-Wanderung gemacht, das Kloster Roggenburg besichtigt und den Freizeitpark LEGOLAND Deutschland sowie den PEPPA PIG Park besucht. Hier findet ihr unsere ausführlichen Reiseberichte.
Bayerisch-Schwaben Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten Unsere Reiseberichte von Bayerisch-Schwaben
» Die Sehenswürdigkeiten in Ulm & das Kloster Roggenburg
» Alpaka Wanderung mit Sajama Lama
» Die Sehenswürdigkeiten in Augsburg
» Die Burg Harburg & die Fuchsienstadt Wemding
» Die historische Stadt Nördlingen & das Nördlinger Ries
» Günzburg – Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten in der Altstadt
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