Nachdem wir gestern bereits mit dem 17-Mile Drive eine schöne Panoramastraße am Pazifischen Ozean von Kalifornien abgefahren sind, haben wir uns heute auf dem Highway 1 auf den Weg in Richtung Los Angeles gemacht.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über den Highway 1
Der Highway 1, auch California State Route 1 genannt, ist eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende Panoramastraße, die entlang der kalifornischen Pazifikküste verläuft. Mit einer Gesamtlänge von etwas mehr als 1.055 Kilometern ist sie die längste Staatsstraße Kaliforniens. In aller Munde ist der Name „Highway 1“ – je nach Abschnitt, trägt die Straße allerdings auch andere Bezeichnungen, wie Pacific Coast Highway, Cabrillo Highway, Shoreline Highway oder Coast Highway.
Wenn möglich, sollte man den Highway 1 von Norden nach Süden fahren, da man dann auf der Meerseite fährt und die schönen Ausblicke noch besser genießen kann. Der nördliche Endpunkt liegt an der US Route 101 in der Nähe von Leggett in Mendocino County (300 Kilometer nördlich von San Francisco) und der südliche Endpunkt des Highway 1 befindet sich an der Interstate 5 in der Nähe von Dana Point in Orange County (südlich von Los Angeles). Die Straße führt nicht nur an zahlreichen Attraktionen vorbei, sondern dient auch als wichtige Durchgangsstraße, insbesondere in der Greater Los Angeles Area, der San Francisco Bay Area und mehreren anderen städtischen Küstengebieten. Highlight ist sicherlich auch die Überfahrt über die Golden Gate Bridge, über die der Highway 1 ebenfalls führt.
Der Highway wurde damals in verschiedenen Etappen stückweise gebaut, wobei der erste Abschnitt in den 1930er Jahren in der Region Big Sur eröffnet wurde. Die Bezeichnung State Route 1 wurde erstmals 1939 vergeben. Da ein Großteil der Strecke direkt an der Küste entlangführt, ist es leider oftmals so, dass Erdrutsche und Erosionen dazu führen, dass mehrere Abschnitte entweder für Reparaturen längere Zeit gesperrt sind oder ins Landesinnere verlegt wurden. Wir hatten tatsächlich Glück, dass es zu unserer Zeit keine Sperrungen gab und konnten unsere geplante Route von Monterey bis nach Los Angeles fahren.
Eine Karte mit allen Sehenswürdigkeiten
Eine Karte des Highway 1 mit alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zwischen Monterey und Los Angeles haben wir in Google MyMaps hinterlegt.
Die schönsten Fotospots zwischen Monterey und Los Angeles
Wegen ihrer landschaftlichen Schönheit und der zahlreichen Attraktionen ist die Route bei Touristen sehr beliebt. Insbesondere der Streckenabschnitt zwischen San Francisco und Los Angeles ist hoch frequentiert, da sich hier einige schöne Fotostopps befinden. Einige davon, die wir ab Monterey in Richtung Süden besucht haben, zeigen wir Euch hier:
Der 17-Mile Drive
Der gesonderte (und kostenpflichtige) Küstenabschnitt 17-Mile Drive zwischen Monterey und Carmel-by-the-Sea ist die erste wichtige Sehenswürdigkeit auf dem Highway 1 in Richtung Süden. Hierüber haben wir einen gesonderten Reisebericht geschrieben mit vielen weiteren Informationen: Die schönsten Fotospots am 17-Mile Drive
Die Bixby Creek Bridge
Die 218 Meter lange und 85 Meter hohe Bixby Creek Bridge passiert man automatisch, wenn man den Highway 1 entlangfährt. Sie liegt etwa 28 Kilometer südlich von Monterey. Die Brücke gehört – neben der Golden Gate Bridge – sicherlich zu den meistfotografierten Brücken Kaliforniens. Mit dem Auto kann man direkt an dem Haltepunkt ‚Castle Rock Viewpoint‘ parken, von dem aus man die Brücke sehr gut fotografieren kann.
Die Bixby Brücke ist eine offene Stahlbetonbogenbrücke und wurde im Jahr 1932 eröffnet. Nach ihrer Fertigstellung war die Brücke die längste Stahlbeton-Bogenbrücke entlang der kalifornischen Straßen; der Hauptbogen hat eine Spannweite von 98 Metern.
Delfine am Pfeiffer Beach
Wenn man von Norden kommt und den Pfeiffer Big Sur State Park linkerhand passiert hat, geht rechterhand eine kleine Abzweigung ab. Dieser etwas unebene, schmale Weg führte uns 3,5 Kilometer bis zum Pfeiffer Beach. Wir waren etwas irritiert als wir an ein kleines Ranger-Häuschen kamen und 10 USD Tageseintritt (pro Fahrzeug) für den Strand verlangt wurden. Wir haben erst mal etwas überlegt, haben dann aber die Gebühr bezahlt und sind auf den fast leeren Parkplatz gefahren. Aber im Endeffekt hat sich der Besuch gelohnt. Mal abgesehen davon, dass der Strand fast menschenleer war, hat sich der Sand in einer violetten Farbe gezeigt. Wir sind etwas am Strand entlanggelaufen und konnten dann noch mehrere Delfine beobachten, die sich in den Wellen ausgetobt haben und diese geritten sind. Was für ein Spektakel 🙂
Die McWay Falls im Julia Pfeiffer Burns State Park
Die McWay Falls sind ein Teil des Julia Pfeiffer Burns State Parks und liegen etwa 60 Kilometer südlich von Carmel-by-the-Sea.
Am besten parkt man mit dem Auto auf dem Parkplatz des Julia Pfeiffer Burns State Park. Am Parkeingang befindet sich ein kleines Ranger-Häuschen, in dem man normalerweise seine Eintrittsgebühr von 10 USD pro Auto zahlen muss. Als wir in den Park gefahren sind, war das Häuschen geschlossen. In so einem Fall muss man die Gebühren in einen kleinen beschrifteten Umschlag stecken und in eine Box am Eingang werfen. Einen Abschnitt legt man sich dann „als Beweis“ ins Auto, damit ersichtlich wird, dass die Gebühren bezahlt worden sind.
Vom Parkplatz aus läuft man bis zur Küste etwa 5 Minuten einen kleinen Weg entlang, der unter dem Highway 1 durchführt. Bei uns war der Weg ab einem bestimmten Punkt aus Sicherheitsgründen gesperrt. Von dort hatte man aber einen wunderschönen Blick auf die Bucht mit dem türkisfarbenen Wasser, den Sandstrand und den 24 Meter hohen Wasserfall, der direkt von der felsigen Steilküste auf den Strand und in den Ozean hinunterfällt. Aufgrund der hohen Klippen, die die Bucht umgeben, ist der Strand nicht zu Fuß erreichbar, sondern nur mit dem Boot zugänglich.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz haben wir noch einen kleinen Abstecher zu einem Häuschen gemacht, in dem sich eine Pelton-Turbine befindet. Mit dieser wurde früher das Wasser des Flusses in Energie umgewandelt.
Der Elephant Seal Vista Point
Einer der für uns schönsten Stopps auf dem Highway 1 war der Elephant Seal Vista Point, der etwa 7 Kilometer nördlich von San Simeon direkt am Highway 1 gelegen ist. Vom Parkplatz aus führt ein kleiner Weg oberhalb des Strandes entlang, von dem aus man direkt auf die große Kolonie von See-Elefanten blicken kann. See-Elefanten sind die größten Robben der Welt und tragen ihren Namen aufgrund der rüsselartig vergrößerten Nase der erwachsenen Männchen.
Am Strand war es wuselig, laut und es hat nur so gewimmelt von See-Elefanten, Möwen und Pelikanen. Einige waren aber auch ganz ruhig und haben geschlafen, andere wiederum haben miteinander spielerisch gekämpft. Hier gab es alle paar Meter etwas Neues zu beobachten, sodass wir hier hätten Stunden verbringen können.
Das Hearst Castle
Das Hearst Castle ist ein schlossartiges Anwesen, das oberhalb des Highway 1 bei San Simeon liegt und in den 1920er Jahren von dem Zeitungsmagnaten Willliam Randolph Hearst gebaut und bewohnt wurde. Wir haben das Hearst Castle besucht und zeigen Euch unsere Eindrücke von dem geführten Rundgang im nächsten Beitrag.
Der Morro Rock
Auf unserem Weg entlang dem Highway 1 haben wir noch einen kurzen Fotostopp in dem kleinen Küstenstädtchen Morro Bay eingelegt. Hier gibt es eigentlich nichts Besonderes zu sehen, allerdings ist der vor der Küste liegende Morro Rock einen Blick Wert, der im Licht der untergehenden Sonne richtig schön ausgesehen hat.
Die Kaugummistraße in San Luis Obispo
Die Bubblegum Alley ist eine Touristenattraktion in der Innenstadt von San Luis Obispo und sie ist genau das, was ihr Name befürchten lässt: Eine 21 Meter lange Gasse mit einer Ansammlung von gebrauchten Kaugummis an den Wänden. Hier scheiden sich wahrscheinlich die Geister von „Ihhhh, wie eklig!“ bis hin zu „Haha, wie cool!“. Wir hatten so etwas vorher auch noch nicht gesehen und fanden es irgendwie extrem witzig 🙂
Leider hatten wir keine Zeit mehr um durch die Innenstadt von San Luis Obispo zu gehen. Das war wirklich schade, da hier ein kleines Straßenfest war und uns die Stadt auf den ersten Blick sehr gut gefallen hat. Hier würden wir auf jeden Fall noch ein zweites Mal herkommen, sollten wir mal wieder in dieser Gegend sein.
Unser Hotel in Pismo Beach & Pismo Beach Monarch Butterfly Grove
Als Zwischenstopp auf der Strecke nach Los Angeles hatten wir uns das Örtchen Pismo Beach ausgesucht, in dem wir eine Nacht schlafen wollten, um am nächsten Tag fit und ausgeruht den letzten Teil unserer Strecke nach Los Angeles anzutreten. Des Weiteren waren die nahgelegenen Pismo Beach Premium Outlets ein weiterer Grund, hier zu übernachten 🙂
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Wir haben im Pismo Beachwalker Inn übernachtet, eine motelartige Unterkunft für 75 USD pro Nacht. Eine Nacht hat uns hier aber auch durchaus ausgereicht, denn leider war das Zimmer nicht sauber und wohlgefühlt haben wir uns auch nicht. Wir können diese Unterkunft daher also leider nicht empfehlen.
Am nächsten Morgen haben wir noch einen kleinen Abstecher zum Pismo Beach Monarch Butterfly Grove gemacht, in dem man von November bis Februar unzählige Schmetterlinge sehen kann. Leider waren wir Anfang November wohl noch etwas früh dran, denn es hat sich leider kein einziger Schmetterling gezeigt. Wie schade, denn normalerweise gibt es hier pro Saison tausende leuchtend orangefarbene und schwarze Monarch-Schmetterlinge zusehen. Diese fliehen nämlich jedes Jahr nach Pismo Beach, um hier Schutz vor den kalten Wintern im Norden zu suchen. Im Pismo Beach Monarch Butterfly Grove sammeln sich die Schmetterlinge dann an den Ästen eines Eukalyptushains. Während der Saison hat täglich von 10 Uhr bis 16 Uhr ein Stand geöffnet, an dem man sich über die Schmetterlinge informieren kann. Weitere Infos zu dem Pismo Beach Monarch Butterfly Grove findet man auch auf der offiziellen Website.
Das dänische Städtchen Solvang
Einige Kilometer vom Highway 1 entfernt befindet sich im Santa Barbara County noch ein kleines süßes Städtchen, das einen Besuch auf jeden Fall Wert ist: Solvang.
Solvang wurde 1911 auf fast 3.600 Hektar von einer Gruppe dänischstämmiger Einwanderer aus dem mittlerem Westen gegründet, die hier zunächst eine Volksschule und später ein College errichteten. Die Häuser in der Stadt sind größtenteils im dänischen Fachwerkhaus-Stil gebaut, was dem Dorf einen ganz eigenen Charakter gibt. Zusammen mit den Windmühlen, den vielen Bäckereien, Restaurants und Shops im dänischen Stil, fühlt man sich nicht so, als wäre man gerade mitten in Kalifornien. Im Stadtzentrum gibt es sogar eine im Maßstab 1:3 angefertigte Nachbildung des Kopenhagener Turms ‚Rundetårn‘ sowie eine Kopie der berühmten Statue der kleinen Meerjungfrau, deren Original ebenfalls in Kopenhagen zu finden ist. Uns hat der Besuch in dem kleinen Städtchen im dänischen Stil sehr gut gefallen 🙂
Coronado Butterfly Preserve in Santa Barbara
In der Stadt Santa Barbara, die etwa 150 Kilometer nördlich von Los Angeles liegt, haben wir ebenfalls einen kleinen Stopp eingeplant. Ein Strandbesuch war allerdings etwas ernüchternd, da es uns hier nicht wirklich gefallen hat. Ein weiterer Stopp folgte am Coronado Butterfly Preserve, einem Schmetterlingsgarten, in dem wir immerhin einen einzigen Schmetterling gesehen hatten. Wir denken, dass es hier zu einer späteren Zeit – wie im Pismo Beach Monarch Butterfly Grove – noch deutlich voller wird. Leider hatten wir nicht so viel Glück. Auf dem Weg nach Los Angeles haben wir dann noch unsere Shopping-Tour in den Camarillo Premium Outlets beendet.
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Weitere Eindrücke vom Highway 1 in Kalifornien
Insgesamt sollte man sich für den Streckenabschnitt des Highway 1 zwischen Monterey und Los Angeles mindestens 2 volle Tage mit einer Übernachtung in der Mitte der Strecke (z.B. in Pismo Beach, Morrow Bay oder San Luis Obispo ) einplanen. Wenn man etwas mehr Zeit zur Verfügung hat, kann man sicherlich auch 3 bis 4 Tage entlang dieser schönen Küstenstraße verbringen 🙂
Unsere Reiseberichte von Kalifornien (2018)
Für unsere 2 Wochen in Kalifornien haben wir uns eine schöne Selbstfahrer-Route zusammengestellt, die sowohl City-Sightseeing als auch Shopping und grandiose Natur beinhaltet. Unser Start ist in San Francisco und von dort geht es dann mit einem Mietwagen weiter nach Sacramento und zum Lake Tahoe. Entlang des U.S. Highway 395 fahren wir dann über den 3.000 Meter hoch gelegenen Tioga Pass zum Yosemite Nationalpark, bevor wir wieder Richtung Pazifikküste nach Monterey Bay fahren. Der letzte Teil der Reise führt uns entlang des Pacific Coast Highway (California State Route 1) bis nach Los Angeles. Alles in allem eine schöne Route (siehe Google Maps) mit einer Gesamtlänge von ca. 1.500 Kilometern 🙂» San Francisco: Sehenswürdigkeiten & die schönsten Fotospots
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