Rotterdam haben wir während unserer Flusskreuzfahrt mit VIVA Cruises und auch mit A-ROSA besucht. Die Stadt Rotterdam gewinnt sicherlich keinen Schönheitspreis, aber es gibt doch ein paar interessante und sehenswerte Ecken, die wir auf unseren Spaziergängen quer durch die Stadt gefunden haben und die wir euch hier zeigen möchten.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über Rotterdam
Die Hafenstadt Rotterdam liegt an der Mündung des Rheins in die Nordsee (Rhein-Maas-Delta). Sie ist mit etwa 650.000 Einwohnern nach Amsterdam die zweitgrößte Stadt der Niederlande und besitzt den größten Seehafen Europas.
Rotterdam entstand im Jahr 1230 als kleine Fischersiedlung am Fluss Rotte. Nachdem der Siedlung im Jahr 1340 die Stadtrechte verliehen worden sind, entwickelte sich die Stadt wegen ihrer günstigen geografischen Lage rasant zu einer reichen Handelsstadt. Der Hafen wurde immer größer und entwickelte sich im Jahr 1853 aufgrund des Baus des Nieuwe Waterwegs, einem schleusenlosen offenen Kanal zur Nordsee, zum größten Hafen Europas und wichtigen Im- und Exporthafen. Der Zweite Weltkrieg traf Rotterdam schwer: Die Stadt wurde 1940 durch deutsche Bomben nahezu vollständig zerstört, sodass vom historischen Erbe – bis auf einige massiver gebaute Gebäude – kaum etwas übrigblieb. Nur vier Jahre später zerstörten die Deutschen große Teile der Hafenanlagen. Aufgrund ihrer Lage und der günstigen Schifffahrtswege schaffte es die Stadt, dass sie ihren Platz als einen der wichtigsten Häfen weltweit bald wieder einnehmen konnte.
Heute ist Rotterdam die führende Industrie- und Handelsstadt der Niederlande, vor allem im Bereich der See- und Schifffahrt. Aber auch der Maschinenbau, die holzverarbeitende Industrie, Auto-, chemische Industrie, Elektrogerätebau und Textilindustrie sowie Erdölraffinerien, Öl-, Margarine-, Seifen-, Schokoladenfabriken und Kaffeeröstereien prägen das wirtschaftliche Leben der Stadt.
Aktivitäten in Rotterdam
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Die schönsten Sehenswürdigkeiten & Fotospots in Rotterdam
Von unserer Schiffsanlegestelle aus konnten wir alle Sehenswürdigkeiten Rotterdams bequem an einem Tag zu Fuß und auf eigene Faust erreichen. Begonnen haben wir mit der Erkundung des Stadtzentrums, sind dann nach Delfshaven gelaufen und haben am Spätnachmittag eine Hafenrundfahrt unternommen.
Die Kubushäuser
Merkwürdig, aber irgendwie originell – anders kann man die gelbfarbenen, auf jeweils einer Spitze stehenden würfelförmigen Kubushäuser in der Innenstadt von Rotterdam nicht beschreiben. Die Sechskanthäuser sind ein architektonisches Projekt von Piet Blom und wurden 1984 errichtet. Einen dieser Wohnwürfel, den Kijk Kubus, kann man gegen ein Eintrittsgeld besichtigen – das fanden wir super interessant, weil wir so einen Einblick bekommen konnten, wie man bei diesen architektonischen Bedingungen in so einem Haus lebt. Die Häuser geben auf jeden Fall ein tolles Fotomotiv ab!
Die Markthalle
Nur wenige Meter zu Fuß von den Kubushäusern entfernt, haben wir die hufeisenförmige Markthalle entdeckt, die 2014 erbaut wurde. Das Gebäude ist architektonisch sehr beeindruckend, die Markthalle selbst hat uns aber irgendwie eher an einen großen Food Court erinnert als an einen klassischen Markt. Wenn man in der Markthalle steht, lohnt sich ein Blick nach oben, denn die Decke besteht aus einem Glasmosaik mit 4.000 farbigen Scherben und stellt ein Stillleben mit Früchten, Gemüse und Insekten dar.
Die Laurenskerk
Am Grote Kerkplein befindet sich mit der gotischen Laurenskerk eine der wenigen mittelalterlichen Überreste von Rotterdam. Die im 15. Jahrhundert erbaute Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, konnte aber in den 1960er und 1970er Jahren wiederaufgebaut werden.
Das Museum Boijmans van Beuningen & der Museumspark
Eines der wichtigsten niederländischen Kunstmuseen und das größte Kunstmuseum Rotterdams ist das 1849 eröffnete Boijmans van Beuningen Museum. Bekannt geworden ist das Museum vor allem dadurch, dass ihm in den letzten Jahrzehnten von 1.700 Sammlern über 50.000 Werke geschenkt wurden. Heute umfasst die Sammlung etwa 150.000 Werke aus der Zeit des Mittelalters bis zur zeitgenössischen Kunst. Das Museum ist seit 2019 aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen und soll 2026 wiedereröffnet werden. Hinter dem Museum befindet sich ein schöner Museumspark, der zum Spazierengehen und Verweilen einlädt.
Der Het Park
Der Het Park ist einer der ältesten Parks der Stadt und liegt westlich des Stadtzentrums am Ufer der Nieuwe Maas und in direkter Nachbarschaft zu dem Viertel Delfshaven. Besonders gut haben uns die bunten Blumenbeete gefallen, ansonsten ist der Park nicht sonderlich außergewöhnlich.
Der Euromast
Am Rande des Het Parks befindet sich der Aussichtsturm Euromast, der im Jahr 1960 erbaut wurde und mit seinen 185 Metern der höchste Turm der Niederlande ist. Auf einer Höhe von etwa 100 Metern befinden sich ein Panorama-Restaurant und sogar zwei exklusive Hotelsuiten, die ab 395 EUR pro Nacht kosten.
Der Euromast bietet insgesamt zwei verschiedene Aussichtsplattformen. Von der Aussichtsplattform, die sich in 100 Meter Höhe befindet, hat man einen fantastischen 360-Grad-Blick auf die Stadt und den Hafen. Wer noch etwas höher will, kann sich ein Zusatzticket für den Euroscoop kaufen. In dem Fahrstuhl werden Besucher mit Musik und Licht-/Soundeffekten entertained und auf eine Höhe von 185 Meter gebracht. Von hier kann man ebenfalls eine fantastische Aussicht genießen.
Der historische Tuin Schoonoord
Am nordöstlichen Rand vom Het Park sind wir durch Zufall an dem historischer Garten von Schoonoord vorbeigekommen. Von außen sah der Eingang zu dem kleinen Garten relativ unscheinbar aus, hat uns aber neugierig gemacht, sodass wir hineingegangen sind. Das war auch eine gute Entscheidung, denn der Park ist sehr schön angelegt, dicht bewachsen und hat uns mit einem wunderschönen Seerosenteich überrascht. Eine richtige Oase mitten in der Großstadt!
Street Art in Rotterdam
Wenn wir durch Städte bummeln halten wir immer die Augen nach Street Art offen, weil wir so etwas einfach total gerne mögen. Und siehe da, auch in Rotterdam konnten wir ein paar schöne Wandgemälde entdecken. Richtig cool fanden wir die “Rotterdam. Make it happen.“-Wand in der Delftsestraat oder die Graffitis im Delftsehof.
Der historische Delfshaven
Ein absolutes Highlight war für uns der Spaziergang durch das Viertel Delfshaven, denn es ist eines der wenigen Viertel von Rotterdam, die während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg unversehrt geblieben sind. Rund um den historischen Museumshafen befinden sich wunderschöne Grachten- und Kaufmannshäuser, renovierte Altstadthäuser, eine Windmühle und ein historisches Museum zur Geschichte der Stadt. Die Atmosphäre mit den vielen Schiffen entlang der Grachten hat uns super gefallen.
Berühmt ist das Viertel auch dafür, dass sich hier im 17. Jahrhundert die Pilgerväter aus England für ihre Überfahrt nach Nordamerika versammelten. In der Pilgerkirche am Aelbrechtskolk haben sie ihren letzten Gottesdienst vor der Abfahrt gefeiert.
Das für uns schönste Fotomotiv in Delfshaven sind die Grachtenhäuser an der Havenstraat, die man von der gegenüberliegenden Kanalseite (Lange in Google Maps) am besten sieht.
Eine Hafenrundfahrt im Rotterdamer Hafen
Am späten Nachmittag haben wir gerade noch so die letzte Abfahrt einer Hafenrundfahrt erwischt. Wir hatten uns für den Anbieter Spido entschieden, bei dem wir für die 75-minütige Rundfahrt 15,25 EUR pro Person gezahlt haben. Von der Anlegestelle am Willemsplein ging es zunächst an der Erasmusbrücke und dem ehemaligen Hauptgebäude der Holland America Line vorbei, bis wir in den Containerhafen abgebogen sind. Hier haben wir einige Runden gedreht und haben einen schönen Einblick in den regen Betrieb des riesigen Hafens bekommen.
Der Rotterdamer Hafen hat im vergangenen Jahr 436,8 Millionen Tonnen Waren umgeschlagen. Damit ist Rotterdam der mit Abstand größte Hafen in Europa. Besonders beeindruckend ist, dass der Hafen und die hafenbezogene Wirtschaft etwa 320.000 Arbeitnehmer beschäftigen; davon arbeiten etwa 60.000 im eigentlichen 100 km² großen Hafengebiet.
Weitere Sehenswürdigkeiten & Fotospots
Bei unserem Spaziergang durch Rotterdam haben wir noch viele weitere Sehenswürdigkeiten entdecken können, wie beispielsweise das “Witte Huis” am alten Hafen, das 1898 mit 10 Stockwerken und einer Höhe von 43 Metern gebaut wurde und damit das erste Hochhaus Europas war.
Die moderne Architektur der Stadt spiegelt sich auch am neuen Hauptbahnhof wieder, der eine sehr außergewöhnliche Form hat. Aber auch an anderen Orten konnten wir die Werke namhafter Architekten sehen, wie die drei je 150 Meter hohen Türme des “De Rotterdam”, die zusammen eine vertikale Stadt mit Wohnungen, Büros und Geschäften bilden.
Ein Farbklecks in der Stadt ist die gelbe Luchtsingelbrücke, eine 400 Meter lange Fußgängerbrücke, die drei Stadtviertel miteinander verbindet. Interessant ist, dass diese Brücke im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne finanziert wurde: Mit einem Beitrag von 25 EUR konnte man einen von 8.000 Brückenplanken “kaufen”, der dann mit dem eigenen Namen versehen wurde.
Nachdem wir einen halben Tag quer durch Rotterdam gelaufen sind und die wichtigsten Fotospots und Sehenswürdigkeiten gesehen haben, müssen wir zugeben, dass uns die Stadt leider nicht überzeugt hat. Die Gegend rund um das Stadtzentrum hat uns nicht wirklich gefallen, lediglich mit dem Delfshaven, den außergewöhnlichen Kubushäusern und dem historischen Garten von Schoonoord konnte die Stadt bei uns punkten.
Eine Karte mit allen Sehenswürdigkeiten in Rotterdam
Auf folgender Google MyMaps Karte haben wir die bekanntesten Sehenswürdigkeiten & Fotospots in Rotterdam eingezeichnet. An diesen Punkten haben wir uns bei unserem Rundgang durch die Stadt gut orientieren können. Natürlich hat Rotterdam noch viele weitere sehenswerte Attraktionen zu bieten! Falls wir eine wichtige Sehenswürdigkeit oder einen besonderen Fotospot vergessen haben sollten, dann schreibt uns das doch bitte unten in die Kommentare 🙂