Nachdem wir mit dem kleinen Städtchen Caudebec-en-Caux den westlichsten Punkt unserer Flusskreuzfahrt auf der Seine mit A-ROSA VIVA erreicht hatten, ging es jetzt wieder zurück flussaufwärts Richtung Paris. Der heutige Halt war die Hafenstadt Rouen – auch bezeichnet als die „Stadt der 100 Kirchtürme“.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über die Stadt Rouen
Rouen ist eine Hafenstadt mit etwa 110.000 Einwohnern, die direkt an der Seine liegt. Obwohl Rouen im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, hat sich die Stadt ihre alten Fachwerkhäuser, Kopfsteinpflastergassen und prächtigen gotischen Kirchen erhalten. Damit gleicht sie eher einem Freilichtmuseum als einer Großstadt und gilt als eine der besuchenswertesten Städte Nordfrankreichs.
Rouen ist die Hauptstadt der Normandie und obwohl die Stadt rund 120 Fluss-Kilometer vom Meer entfernt liegt, beheimatet sie den fünftgrößten Seehafen Frankreichs. Über 3.500 Schiffe fahren stromauf- und -abwärts, um diesen wichtigen Umschlaghafen zu erreichen. Zweifelhaften Ruhm hat die Stadt im Jahr 1431 erlangt, als der Prozess gehen die 19-jährige Jeanne d’Arc bzw. Johanna von Orléans stattfand und sie daraufhin auf dem Marktplatz von Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Der A-ROSA Hafenführer von Rouen
Den A-ROSA Hafenführer für die jeweilige Anlegestelle kann man sich kostenfrei jeweils am Vorabend an der Rezeption abholen. Er gibt einen sehr schönen Überblick über den Ort und inspiriert mit Tipps für die Erkundung der Region.
Den Hafenführer von Rouen könnt Ihr Euch auch gerne hier als .pdf Version herunterladen.
Die Sehenswürdigkeiten von Rouen
Im Spätmittelalter und der Renaissance war Rouen mit ca. 40.000 Einwohnern eine Großstadt nach europäischen Maßstäben, von der heute noch unzählige bedeutende sakrale aber auch nicht-kirchliche Bauten erhalten geblieben sind. Wir haben die Sehenswürdigkeiten von Rouen auf eigene Faust erkundet. Von der A-ROSA Anlegestelle sind wir nur etwa 15 Minuten in die Stadt gelaufen und auch dort sind alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichbar. Wir finden es immer schön, auch mal durch versteckte Seitengassen zu laufen und uns treiben zu lassen, daher bevorzugen wir Stadterkundungen zu Fuß statt nur öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen 🙂
Die Kathedrale
Die gotische Kathedrale von Rouen, Notre-Dame de L’Assomption, steht im Herzen der Altstadt. Ende des 12. Jahrhunderts wurde als Ersatz eines romanischen Kathedralbaus mit dem Bau der Kathedrale begonnen. Beeindruckt hat uns auf jeden Fall die monumentale Westfassade, die einfach nur riiiesig ist und die wir auch nur im Weitwinkelformat fotografieren konnten. Rechterhand wird sie vom 75 Meter hohen, sechsgeschossigen Butterturm (Tour de Beurre) flankiert und auf der linken Seite vom Sankt-Romanus-Turm (Tour Saint Romain). Die Kathedrale besitzt ein 64-stimmiges Glockenspiel sowie eines der mächtigsten Geläute Frankreichs, das auf beide Westtürme verteilt ist. Der eiserne Vierungsturm, der bei unserem Besuch leider eingerüstet war, ist mit 151 Metern der höchste Kirchturm Frankreichs.
Die Lichtshow “Illuminations de la Cathédrale de Rouen”
Eines unserer Highlights in Rouen war die abendliche Lichtshow an der Kathedrale, die jedes Jahr von Anfang Juni bis Mitte September stattfindet. Kurz vor 22 Uhr war auf dem Platz vor der Kathedrale bereits jede Menge los. Wir haben uns mittendrin auf den Boden gesetzt und waren sehr gespannt, was uns hier erwarten würde. Es folgte eine 30-minütige Licht- und Tonshow mit aufwändigen Bildern und Videosequenzen, die an die Fassade der Kathedrale projiziert wurden und eine Geschichte erzählen. Wir waren richtig begeistert und beeindruckt, denn so etwas hatten wir in dieser Größe zuvor noch nie gesehen.
Die goldene astronomische Uhr “Le Gros Horloge”
Eine beliebte Sehenswürdigkeit in der Innenstadt von Rouen ist die große, goldene astronomische Uhr “Le Gros Horloge” aus dem 14. Jahrhundert, die sich in einem Renaissance-Torbogen in der gleichnamigen Gasse befindet. Die Uhr stellt eine goldene Sonne mit 24 Strahlen auf einem sternenblauen Hintergrund dar und das Ziffernblatt hat einen Durchmesser von 2,5 Metern. Ein hübsches Fotomotiv, das wir mehrere Male besucht haben. Wir sind am zweiten Tag sogar extra früh aufgestanden, um morgens um 8 Uhr die Gasse ohne Menschen fotografieren zu können 🙂
Die 2.000 Fachwerkhäuser in der Altstadt
Trotz der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, gibt es in Rouen heute noch etwa 2.000 Fachwerkhäuser aus der Zeit seit dem Spätmittelalter. Wir mögen Fachwerkhäuser total gerne und konnten uns an den Gebäuden in Rouen gar nicht satt sehen. Ein schönes Fachwerkhaus reihte sich an das Nächste; ein Fotomotiv war schöner als das andere. Die Stadt ist aufgrund ihrer Architektur ein wahres Juwel für Fotografen!
Weitere Sehenswürdigkeiten
Neben der Kathedrale, der astronomischen Uhr und den vielen Fachwerkhäusern gibt es noch weitere sehenswerte Spots in Rouen:
Auf dem von normannischen Fachwerkhäusern umrahmten alten Marktplatz Place du Vieux-Marché steht die an ein Wikingerschiff erinnernde moderne Kirche Sainte-Jeanne-d’Arc. Sie gedenkt an Jeanne d’Arc, die hier auf dem Scheiterhaufen im Jahr 1431 verbrannt wurde.
In der Nähe der Kirche St-Maclou befindet sich hinter einem unauffälligen Durchgang ein von Fachwerkhäusern umgebener Innenhof, der derzeit aufgrund von Restaurationsarbeiten nur zum Teil begehbar ist: Aître Saint-Maclou. Als die Pest im 14. Jahrhundert mehr als 75% der Einwohner Rouens tötete, reichte der Friedhof nicht mehr aus, sodass man auf dem Gelände der Kirch St-Maclou die Leichen unabhängig ihres sozialen Standes in Massengräbern bestattete. Heute befinden sich eine Kunsthochschule sowie Kunstateliers in dem Fachwerkbau.
Der Justizpalast ist das größte nichtsakrale gotische Gebäude Europas. Der Palast wurde Ende des Mittelalters auf den Überresten des damaligen jüdischen Viertels errichtet, das nach der Vertreibung der Juden im Jahr 1306 zerstört worden war.
Rouen ist eine tolle Stadt und hat uns echt begeistert ❤ Zuvor hatten wir wenig über diese Stadt gehört, umso begeisterter waren wir von den kleinen Gassen, unzähligen Fachwerkhäusern, den vielen Kirchen und dem Charme der Hafenstadt.
Alle Reiseberichte unserer Flusskreuzfahrt auf der Seine
Unsere Flusskreuzfahrt mit A-ROSA VIVA (Angebote bei A-ROSA) führte uns für 7 Tage ab der Metropole Paris entlang der Seine zu den Highlights der Normandie. Start der Reise ist die Stadt der Liebe Paris, weiter zu reizvollen Provinzstädtchen wie Les Andelys, eine imposante Kathedrale in Caudebec-en-Caux und einem Ausflug nach Honfleur und Deauville, die Hafenstadt Rouen mit unzähligen Fachwerkhäusern und einer beeindruckenden Lichter-Show am Abend, einem Ausflug nach Le Havre und Étretat, auf den Spuren Claude Monets in Vernon bis es wieder zurück zu der multikulturellen Metropole Paris geht. Dazwischen windet sich die Seine zwischen weiten Wiesen und Wäldern, Apfelplantagen und Schlössern.1. Reisetag Das Schiff A-ROSA VIVA & die Route unserer Flusskreuzfahrt auf der Seine
1. Reisetag Paris - Fotospots für den Eiffelturm & den Louvre
2. Reisetag Les Andelys, Château Gaillard & das Schloss von Vascoeuil
3. Reisetag Caudebec-en-Caux - Sehenswürdigkeiten & Fotospots
3. Reisetag Honfleur & Deauville – Ein Tagesausflug nach Calvados
4. Reisetag Rouen - Mittelalterliche Gassen & Fachwerkhäuser
5. Reisetag Le Havre & Etretat – Ein Tagesausflug an die Atlantikküste
6. Reisetag Vernon & die Gärten von Claude Monet in Giverny
7. Reisetag Paris - Sehenswürdigkeiten & Fotospots