Nach einer ruhigen Fahrt entlang der Seine, war unser erster Hafen auf unserer Flusskreuzfahrt mit A-ROSA das kleine Städtchen Les Andelys, welches 85 Kilometer nordwestlich von Paris und 35 Kilometer südöstlich von Rouen liegt.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Die Fahrt auf der Seine von Paris bis Les Andelys
Nachdem wir in Saint Denis mit unserem Schiff A-ROSA VIVA abgelegt haben, sind wir noch eine ganze Weile durch den Großraum Paris gefahren, bis wir in ländlichere Gegenden gekommen sind. Beim Aufstehen am nächsten Morgen haben wir erst einmal in unserer Kabine die Gardinen beiseite geschoben, um die Aussicht zu genießen: Spiegelglattes Wasser, Ruhe pur, die Sonne scheint und der Himmel strahlt tiefblau. Schöner kann ein Morgen nicht starten 🙂
Die Seine gehört mit ihren 777 Kilometern Länge zu den längsten Flüssen Frankreichs. Am Unterlauf des Flusses im Gebiet der Normandie haben sich außergewöhnlich große Talschleifen, sogenannte Mäander, gebildet. Daher benötigt das Schiff für die Wege von Anlegestelle zu Anlegestelle zum Teil sehr lang, obwohl die Orte gar nicht so weit auseinander liegen. Am Beispiel von Saint Denis – Les Andelys wird das ganz schön deutlich: Mit dem Auto benötigt man etwa 1-1,5 Stunden, mit dem Schiff sind wir 13 Stunden gefahren. Das liegt zum einen an den Flussschleifen aber natürlich auch an den Schleusen und dem sehr gemächlichen Fahrttempo.
Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir vom Oberdeck aus die letzten Kilometer Fahrt genossen, bevor wir in Les Andelys angelegt haben. Rechts und links der Seine haben wir weite, kaum bebaute Landschaften gesehen. Rechterhand der Seine tauchte schon von Weitem das von Richard Löwenherz erbaute Château Gaillard auf, das oberhalb der Seine über Le Petit Andely thront. Wir sind zunächst an dem Örtchen vorbeigefahren, um kurz dahinter zu drehen und an der Anlegestelle neben einem anderen Schiff festzumachen. Bei dem Drehmanöver konnten wir die imposanten weißen Kreidefelsen von Le Petit Andely sehen, die sich am Ufer der Seine befinden und zwischen dem üppigen Grün der Hänge sehr schön herausstechen.
Mit einer kleinen Verspätung wurde das Schiff um die Mittagszeit freigegeben, sodass wir von Bord gehen konnten.
Der A-ROSA Hafenführer von Les Andelys
Den A-ROSA Hafenführer für die jeweilige Anlegestelle kann man sich kostenfrei jeweils am Vorabend an der Rezeption abholen. Er gibt einen sehr schönen Überblick über den Ort und inspiriert mit Tipps für die Erkundung der Region.
Den Hafenführer von Les Andelys könnt Ihr Euch gerne hier als .pdf Version herunterladen.
Ein Spaziergang durch die Gemeinde von Le Petit Andely
Kaum hatte das Schiff angelegt, waren wir eine der Ersten, die das Schiff verlassen haben, um einen Spaziergang durch den kleinen Ort Le Petit Andely zu machen. Anfangs waren wir etwas verwirrt, warum man von Les Andelys spricht, wenn wir doch eigentlich in Le Petit Andely angelegt haben. Das ist eigentlich ganz einfach: Es gibt Le Petit Andely, das direkt an der Seine liegt, und Le Grand Andely, das sich etwas weiter landeinwärts in einem Tal befindet. Beide Orte zusammen sind Les Andelys.
Direkt vor unserem Schiff war auf einer Wiese ein kleiner Künstlermarkt aufgebaut, bei dem verschiedene Künstler ihre Werke ausgestellt und sogar live gemalt haben. Nachdem wir uns hier ein wenig umgesehen hatten, sind wir durch die kleinen, verträumten Gassen von Le Petit Andely gelaufen. Und “Petit” ist das Örtchen tatsächlich – wir haben keine 20 Minuten gebraucht, um uns die Kirche Saint-Saveur und einige Fachwerkhäuser anzuschauen. Das war aber auch gut so, denn wir mussten schnell wieder zurück zum Schiff, da unser Ausflug mit A-ROSA auf uns wartete.
Ein Ausflug zum Château de Vascoeuil
A-ROSA bietet für ihre Gäste zahlreiche Ausflüge an: egal ob man Sightseeing machen möchte, sportlich aktiv sein will oder den Genuss in den Vordergrund stellen möchte.
Über das Ausflugsprogramm von A-ROSA haben wir am Nachmittag den 4-stündigen Ausflug “Château Vascoeuil” mitgemacht, der im Programm für 47 EUR pro Person angeboten wird. Mit einem Reisebus ging es zunächst durch Le Grand Andely, wo wir die imposante Kirche Notre-Dame im Vorbeifahren sehen konnten. Im Anschluss führte uns die Fahrt durch die typische Landschaft der Normandie mit Apfelhainen und kleinen Schlössern entlang von unzähligen Alleen zum Château de Vascoeuil. Das Schloss ist aus dem 15./16. Jahrhundert und beherbergt heute ein Zentrum für Kunst und Geschichte mit einer Ausstellung von zeitgenössischen Kunstwerken und einem Museum, das sich Jules Michelet widmet, einem französischen Historiker aus dem 19. Jahrhundert, der hin und wieder in Vascoeuil verweilte. Im 5 Hektar großen Schloßpark befindet sich dauerhaft eine Sammlung von etwa 50 Skulpturen namhafter Künstler aus dem 20. Jahrhundert.
Die Anlage war bei unserem Besuch gar nicht überlaufen, sodass wir an einer ruhigen Stelle am Ende des Gartens mal unsere Drohne ausgepackt haben, um einige Luftaufnahmen von dem Schloss und der Anlage machen zu können. Zum Abschluss unseres Schloss- und Parkbesuchs haben wir noch ein leckeres Eis in einem Café gegessen, das direkt an einer künstlichen Wasserkaskade liegt.
Als alle Gäste wieder im Bus waren, haben wir die Rückreise nach Le Petit Andely angetreten. Allerdings ging es nicht direkt zurück zum Schiff, sondern es wartete noch ein kleines Highlight auf uns.
Das Château Gaillard – Die Burg von Richard Löwenherz
Mit dem Bus ging es direkt zum Château Gaillard, das als markantes Wahrzeichen über dem Ort Le Petit Andely direkt oberhalb der Seine thront. Wir konnten hier aus dem Bus aussteigen, selbst zur Burg laufen und von dort hinunter in den Ort. Alternativ hätte man sich auch mit dem Bus zurückfahren lassen können.
Das Château Gaillard wurde von Richard Löwenherz, der König von England und Herzog der Normandie war, im Jahr 1196 als Wehrbau errichtet, um die englische Herrschaft in der Normandie zu sichern. Erwähnenswert ist zum einen die kurze Bauzeit der Burg von nur einem Jahr, aber auch ihre Konstruktion. Löwenherz ließ sich hierbei von Burgen inspirieren, die er auf dem Kreuzzug gesehen hatte. 1204 eroberte der französische König Philipp II. die Burg – damit fiel die Normandie unter die Herrschaft Frankreichs. Aufgrund späterer Kriege wurde die Burg an vielen Stellen zerstört. Heute erkennt man anhand von Mauerresten und dem Wohn-/Wehrturm noch gut die einstigen Ausmaße der Burg.
Der Ausblick vom Château Gaillard hat uns richtig gut gefallen. Von hier oben wird man mit einer tollen Aussicht auf die Seine (inklusive unserem Schiff), Le Petit Andely und die normannische Landschaft belohnt. Was für ein schöner Abschluss eines erlebnisreichen Tages!
Alle Reiseberichte unserer Flusskreuzfahrt auf der Seine
Unsere Flusskreuzfahrt mit A-ROSA VIVA (Angebote bei A-ROSA) führte uns für 7 Tage ab der Metropole Paris entlang der Seine zu den Highlights der Normandie. Start der Reise ist die Stadt der Liebe Paris, weiter zu reizvollen Provinzstädtchen wie Les Andelys, eine imposante Kathedrale in Caudebec-en-Caux und einem Ausflug nach Honfleur und Deauville, die Hafenstadt Rouen mit unzähligen Fachwerkhäusern und einer beeindruckenden Lichter-Show am Abend, einem Ausflug nach Le Havre und Étretat, auf den Spuren Claude Monets in Vernon bis es wieder zurück zu der multikulturellen Metropole Paris geht. Dazwischen windet sich die Seine zwischen weiten Wiesen und Wäldern, Apfelplantagen und Schlössern.1. Reisetag Das Schiff A-ROSA VIVA & die Route unserer Flusskreuzfahrt auf der Seine
1. Reisetag Paris - Fotospots für den Eiffelturm & den Louvre
2. Reisetag Les Andelys, Château Gaillard & das Schloss von Vascoeuil
3. Reisetag Caudebec-en-Caux - Sehenswürdigkeiten & Fotospots
3. Reisetag Honfleur & Deauville – Ein Tagesausflug nach Calvados
4. Reisetag Rouen - Mittelalterliche Gassen & Fachwerkhäuser
5. Reisetag Le Havre & Etretat – Ein Tagesausflug an die Atlantikküste
6. Reisetag Vernon & die Gärten von Claude Monet in Giverny
7. Reisetag Paris - Sehenswürdigkeiten & Fotospots