Aschaffenburg – Die Sehenswürdigkeiten in der Altstadt (Deutschland)

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Nachdem wir uns am Vormittag die Sehenswürdigkeiten von Miltenberg und gegen Mittag das Wasserschloss Mespelbrunn angeschaut hatten, sind wir am Nachmittag von Mespelbrunn noch ca. 23 km nach Aschaffenburg gefahren, um uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzuschauen, die man wunderbar zu Fuß und auf eigene Faust entdecken kann.

Aschaffenburg

Wissenswertes über Aschaffenburg

Die kreisfreie Stadt Aschaffenburg liegt im Regierungsbezirk Unterfranken im Nordwesten Bayerns. Aschaffenburg hat etwa 70.000 Einwohner, liegt direkt am Main und am Westrand des Spessarts. Die Stadt blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück. Die weitgehenden Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg, besonders der Altstadt und des Stadtteiles Damm, konnten in der Wiederaufbauphase weitgehend vergessen gemacht werden. Heute ist Aschaffenburg als die “Pforte zum Spessart” wieder zum Mittelpunkt des Untermaingebietes geworden.

Schloss Johannisburg mit Schlossgarten & Pompejanum

Das Schloss Johannisburg, Wahrzeichen Aschaffenburgs, liegt malerisch gelegen direkt am Main und gehört zu den bedeutendsten Bauten der deutschen Spätrenaissance. Das aus rotem Sandstein bestehende Schloss wurde von 1605 bis 1614 errichtet und diente bis ins Jahr 1803 als zweite Residenz der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten. Die Schlossanlage besteht aus vier Flügeln mit je drei Geschossen, an dessen Ecken sich jeweils ein Turm befindet. Sehenswert sind die Schlosskirche mit Renaissancealtar, die kurfürstlichen Wohnräume, die weltweit größte Sammlung aus Kork angefertigter Architekturmodelle, die Staatsgemäldegalerie und das Schlossmuseum.

An das Schloss grenzt ein sehr schöner Schlossgarten über der mittelalterlichen Stadtmauer, der zum Verweilen und Spazierengehen einlädt. Bei unserem Rundgang durch den schön bewachsenen und blühenden Park sind wir an einem klassizistischen Frühstückstempel und einem Teil des ehemaligen Stadtgrabens vorbeigekommen. Ein paar Gehminuten weiter befindet sich das Pompejanum, der weltweit einmalige Nachbau einer römischen Villa in Pompeji. Das Gebäude wurde auf Veranlassung von König Ludwig I. errichtet. Bei der Gestaltung des Atriums und der Innenräume achtete man darauf, Kunstliebhabern ein ideales Nachbild zum Studium der antiken Kultur zu gewähren. Die Villa wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, konnte aber wieder restauriert und im Inneren mit originalen römischen Kunstwerken bestückt werden.

Die Altstadt von Aschaffenburg

Vom Schloss Johannisburg sind wir zu Fuß durch kopfsteingepflasterte, teils verwinkelte Gassen gelaufen, in denen sich hübsche Fachwerkhäuser sowie urige Kneipen und Restaurants befinden. Besonders gut haben uns hier die Metzgergasse und Kleine Metzgergasse gefallen, die tolle Fotomotive abgeben. Weiter ging es zum Theaterplatz, in dessen Mitte sich eine der größten Sonnenuhren Europas befindet. Am Rande des Platzes befindet sich das 1811 errichtete und im Krieg stark zerstörte Stadttheater, das heute über eine moderne Glasfassade verfügt.

Nur wenige Meter vom Theaterplatz entfernt steht die beeindruckende Stiftsbasilika St. Peter und Alexander, die im 10. Jahrhundert erbaut wurde. Der Kernbau ist als eine romanische Basilika errichtet worden, weitere Bauabschnitte sind in der Frühgotik gebaut worden. Die Stiftsbasilika ist reich ausgestattet mit kunstgeschichtlich herausragenden Werken, die zum Teil auch im Stiftsmuseum ausgestellt sind, sowie dem einzigartigen romanischen Kreuzgang. Das Ensemble am Stiftsplatz, bestehend aus Stiftsbrunnen, Stiftsbasilika und einigen Fachwerkhäusern hat uns richtig gut gefallen. Zum Glück war hier am Nachmittag auch nicht ganz so viel los, sodass wir nahezu ungestört ein paar schöne Fotos machen konnten.

Unser letzter Abstecher in der Innenstadt war der Park Schöntal, den man innerhalb von wenigen Minuten zu Fuß erreicht. Der Park wurde ursprünglich als Tiergarten angelegt und ab 1777 in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt. Besonders gut hat uns hier die Ruine des einstigen Beginenklosters gefallen, die sich inmitten eines kleinen Sees befindet – ein wahnsinnig schönes Fotomotiv.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Aschaffenburg sind die Kunsthalle Jesuitenkirche, das Kirchnerhaus sowie das Museum jüdischer Geschichte und Kultur.

Der Park Schönbusch

Der letzte Stopp unseres heutigen Tagesausflugs war am Spätnachmittag der Park Schönbusch, der sich auf der anderen Seite des Main – etwa 3 km von der Altstadt entfernt – befindet. An der Einfahrt zum Park befinden sich kostenlose Parkplätze, die an Wochenenden und Feiertagen recht voll sind, aber wenn man etwas Geduld hat, findet man hier ein Plätzchen. Der im Jahr 1775 entstandene Park Schönbusch zählt zu den ältesten und größten im englischen Landschaftsstil ausgeführten Parks Deutschlands und ist heute für Einheimische und Touristen ein bedeutendes Naherholungsgebiet. Auf einer Fläche von etwa 160 Hektar bietet er viele Wälder und Wiesentäler, einen idyllischen See, ein klassizistisches Schlösschen sowie gastronomische Einrichtungen.