Der malerische Ort Eguisheim liegt inmitten der elsässischen Weinberge, etwa 15 Minuten von Colmar entfernt. Eguisheim ist, wie einige andere Orte in der Umgebung auch, ein wahres Postkartenidyll: gepflasterte Straßen, enge Gassen, bunte Fachwerkhäuser und zahlreiche Blumen erwarteten und beeindruckten uns hier. Eguisheim wurde zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs und im Jahr 2013 sogar zum Lieblingsdorf der Franzosen gewählt.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über Eguisheim im Elsass
Eguisheim liegt 6 Kilometer südwestlich von Colmar entfernt und ist eine französische Gemeinde mit etwa 1.700 Einwohnern. Das Gebiet rund um Eguisheim gehört zu den ältesten Siedlungsstätten des Elsass: im 19. Jahrhundert wurden hier Spuren von keltisch-römischen sowie von neolithischen Siedlungen entdeckt. Die Ursprünge der Ortschaft gehen auf das 13. Jahrhundert zurück – Gründungsjahr ist 1257.
In der Geschichte des Ortes waren der Weinbau und der Weinhandel stets eine der wichtigsten Wirtschaftszweige. Auch heute noch ist Eguisheim ein romantischer Weinort, der viele Winzerbetriebe beheimatet und mit dem “Eichberg” und dem “Pfersigberg” zwei der besten Weine der Region produziert.
Die mittelalterliche Stadt wurde einst um eine im 8. Jahrhundert erbaute achteckige Burganlage herum gebaut und entfaltet sich vom Zentrum aus ringförmig. Eguisheim ist ein charmantes kleines Dorf, in dem man einige schöne Sehenswürdigkeiten entdecken kann, wie die neoromanische-byzantinische St. Leo-Kapelle, die Burg mit ihren Wehrmauern, die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern sowie eine Pfarrkirche aus dem 19. Jahrhundert.
Eine Karte von Eguisheim
Eine kostenlose Tourist Map kann hier heruntergeladen werden. In dieser ist ein sehr schöner Rundweg eingezeichnet, bei dem man alle Highlights des Ortes sieht.
Eine Tourist-Map von Eguisheim im Elsass (Frankreich)
Sehenswürdigkeiten in Eguisheim
Wir sind mit unserem Auto von Colmar nach Eguisheim gefahren und haben es in einer freien Parklücke auf der Grand-Rue (Lage in Google Maps) abgestellt. Direkt vor den Toren der Stadt gibt es aber auch einen großen, kostenpflichtigen Parkplatz, der auch über öffentliche Toiletten verfügt. Der Parkplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Rathaus (Mairie de Eguisheim). Wir haben uns bei der Erkundung des Städtchens an die Tourist Map gehalten und sind den Weg genauso gelaufen, wie in der Karte angegeben. Den Rundweg können wir daher sehr empfehlen.
Der Taubenschlag
Unseren Rundgang haben wir bei dem Taubenschlag (Le Pigeonnier) begonnen, dem wohl bekanntesten Fotomotiv von Eguisheim. Hier ein Foto ohne andere Menschen im Bild zu bekommen, ist tatsächlich eine Herausforderung – aber mit genügend Geduld und Zeit machbar 😉 Das Taubenhaus befindet sich direkt linkerhand, wenn man das Städtchen über den Osteingang im Osten betritt. Das Gebäude ist sehr schmal und liegt an der Gabelung zwischen der inneren und der äußeren “Wallstraße”, die die Stadt umschließen. Hier wurden einst die kulinarischen Tauben gezüchtet – daher auch der Name des Gebäudes.
Das Taubenhaus in Eguisheim im Elsass
Rundweg entlang der “Rue du Rempart”
Vom Taubenschlag aus sind wir den Rundweg entlang der “Rue du Rempart Sud” bis zum westliche Eingang gelaufen und von hier dann weiter entlang der “Rue du Rempart Nord” bis zur Touristeninformation.
Der Rundweg durch Eguisheim
Auf der kopfsteingepflasterten Straße reihen sich die bunten Fachwerkhäuser aneinander – eins schöner als das andere. Überall findet man Blumenarrangements: auf der Straße, auf Treppen oder an den Fenstern. Alles ist einfach herrlich bunt!
Wir waren am späten Nachmittag in Eguisheim unterwegs und umso später es dann wurde, umso weniger Menschen waren hier unterwegs. Das war natürlich perfekt, um die Stadt in Ruhe und ohne Gedränge erleben zu können und um schöne Fotos zu machen. Besonders schön stellen wir uns das Ambiente in Eguisheim auch während der Weihnachtszeit vor, wenn alles beleuchtet und geschmückt ist. Dann findet hier auch ein Weihnachtsmarkt mit begleitenden Aktivitäten statt, der viele Besucher anzieht.
Place du Château, Burg Egisheim & St. Leo-Kapelle
Der Rundweg führte uns weiter zum Place du Château in der Ortsmitte von Eguisheim, wo sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten konzentrieren. Hier befindet sich zum einen die Burg Egisheim, die übersprünglich aus einem in der Mitte stehenden achteckigen Bergfried bestand. Die genaue Entstehungszeit der Burg ist bisher ungeklärt. Laut Erzählungen galt die Burg Egisheim im 19. Jahrhundert als Geburtsort von Bruno von Egisheim, dem späteren Papst und Heiligen Leo IX. (1002–1054). Die Anlage steht seit dem 27. März 1903 unter Denkmalschutz.
Ab 1886 wurden große Teile des Burgkomplexes, darunter der ebenfalls achteckige Bergfried, abgetragen. Es wurde stattdessen an dieser Stelle von 1888 bis 1894 eine neoromanisch-byzantinische Kapelle in Andenken an Papst Leo IX. erbaut und aufwendig gestaltet: die St. Leo-Kapelle.
Besonders markant ist auf dem Place du Château der große Leo-Brunnen mit einer Statue Leos sowie seiner päpstlichen Krone, den eine Eguisheimer Familie bereits in den 1830er Jahren stiftete.
In unmittelbarer Nähe zur Burganlage und Kapelle befindet sich die römisch-katholische Kirche St. Peter und Paul, die 1809 im Scheunenstil errichtet wurde und als ‘Monument historique’ unter Denkmalschutz steht. Von einem eingestürzten, romanischen Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert blieben nur noch Reste von Pfeilern und Gewölberippen übrig sowie ein Turm, der auch heute noch zu sehen ist. Die Umrisse der alten Basilika sind noch in den Pflastersteinen zu erkennen. Ein besonderer Ausstattungsgegenstand ist eine denkmalgeschützte, hölzerne Schreinmadonna mit Kind aus dem 14. Jahrhundert.
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