Brügge Fotospots: Die 11 besten Orte für perfekte Bilder

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Seid ihr schonmal in Brügge gewesen? Selten hat uns eine Stadt so positiv überrascht und gut gefallen! Brügge ist eine wunderschöne mittelalterliche Stadt mit viele Sehenswürdigkeiten und tollen Fotomotiven an jeder Ecke. Kein Wunder, dass die gesamte Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Und wir hatten Brügge vorher tatsächlich nie auf unserer „Bucket List“. Und heute fragen wir uns: warum eigentlich? Wir haben die Altstadt mit unseren beiden Kids an einem wunderschönen Sommertag auf eigene Faust erkundet und zeigen Euch unsere Top 11 Fotospots, Instagram-Spots und Sehenswürdigkeiten.

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Wissenswertes über die Stadt Brügge (Belgien)

Brügge ist eine historisch bedeutende Stadt im Nordwesten Belgiens und Hauptstadt der Provinz Westflandern. Sie liegt nur etwa 15 Kilometer von der Nordseeküste entfernt und zählt rund 120.000 Einwohner. Damit ist sie die siebentgrößte Stadt Belgiens nach Einwohnerzahl. Aufgrund ihrer hervorragend erhaltenen mittelalterlichen Altstadt und ihres weitverzweigten Kanalsystems wird Brügge oft als das „Venedig des Nordens“ bezeichnet. Ihre Geschichte reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, als die Stadt durch Handelsverbindungen mit England, Skandinavien und dem Baltikum zu einem bedeutenden Zentrum der Hanse wurde. Besonders im 13. und 14. Jahrhundert erlebte Brügge eine Blütezeit als internationales Handelszentrum für Textilien.

Die Altstadt von Brügge wurde 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, da sie eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtbilder Europas bietet. Die Altstadt wurde nie durch Kriege oder großflächige Brände zerstört. Besucher finden hier zahlreiche Sehenswürdigkeiten, von denen fünf besonders hervorstechen: der Belfried von Brügge, ein 83 Meter hoher Turm mit Panoramablick über die Stadt, die Liebfrauenkirche mit dem berühmten Michelangelo-Madonna, der Grote Markt, das historische Herz der Stadt mit prachtvollen Giebelhäusern, der Beginenhof, ein friedvoller Rückzugsort mit religiösem Ursprung und das Groeningemuseum mit einer beeindruckenden Sammlung flämischer Meisterwerke.

Zeebrügge ist übrigens der Hafenstadtteil von Brügge und liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich des historischen Zentrums direkt an der Nordsee. Der Hafen zählt zu den größten Belgiens und ist ein wichtiger Umschlagplatz für Container, Fahrzeuge und den Fährverkehr. Zudem ist Zeebrügge ein bedeutender Kreuzfahrthafen, von dem aus täglich tausende Tagesbesucher mit Bussen nach Brügge gebracht werden.

Die Altstadt von Brügge in Belgien, Aerial View, Drohne

Die Altstadt von Brügge in Belgien

Eins umschloss die gesamte Altstadt von Brügge eine mittelalterliche Stadtmauer. Heute sind von der ursprünglichen Befestigungsanlage nur noch Teile erhalten, doch vier imposante Stadttore zeugen bis heute von ihrer einstigen Bedeutung: das Kruispoort, Ezelpoort, Gentpoort und das Smedenpoort. Diese Tore stammen größtenteils aus dem 14. Jahrhundert und wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrfach restauriert. Sie markieren noch heute die alten Zugänge zur Stadt und sind eindrucksvolle Beispiele mittelalterlicher Wehrarchitektur.

Eine Karte der Altstadt (Sehenswürdigkeiten) von Brügge

Die meisten Sehenswürdigkeiten von Brügge findet man in der Altstadt und alles ist fußläufig gut zu erreichen. Von „Visit Brügge“ gibt es eine tolle Broschüre „Oooh! Brügge„, in der 4 verschiedene Spaziergänge durch die Altstadt genau beschrieben sind. Weitere Informationen hierzu gibt es auf der offiziellen Webseite.

Karte der Altstadt von Brügge mit allen Sehenswürdigkeiten

Karte der Altstadt von Brügge mit allen Sehenswürdigkeiten

Wir erstellen uns immer eine eigene Google MyMaps Karte mit allen wichtigen Sehenswürdigkeiten & Fotospots von Städten, die wir besichtigen. Das haben wir auch von Brügge gemacht und sind dann die einzelnen Sightseeing-Spots mit unserem Handy abgelaufen. Das ist immer mega hilfreich. Unsere Google MyMaps Karte für Brügge könnt ihr Euch hier anschauen.

Unsere Top 11 Fotospots & Sehenswürdigkeiten

Wir möchten Euch die bekanntesten Sehenswürdigkeiten und Fotospots von Brügge vorstellen. Wir haben unser Auto übrigens auf dem Parkplatz „Parking Old Saint-John“ (Lage in Google Maps) abgestellt. Das Parken kostet hier nur 2 EUR pro Stunde, was echt ein fairer Preis ist! Und von hier sind es tatsächlich nur wenige Meter bis in die Altstadt.

Site Oud Sint-Jan (Sankt Jansspital)

Unser erster Anlaufpunkt war das Gelände des Sankt-Jansspital. Das Sankt-Jansspital in Brügge ist eines der ältesten erhaltenen Krankenhäuser Europas und wurde bereits im 12. Jahrhundert gegründet. Es diente über viele Jahrhunderte hinweg als Pflegeeinrichtung für Kranke, Pilger und Bedürftige und wurde von Ordensschwestern betrieben. Heute beherbergt das beeindruckende Backsteingebäude ein Museum, das Besuchern Einblicke in die medizinische Versorgung des Mittelalters bietet und eine bedeutende Sammlung religiöser Kunstwerke zeigt. Mit seiner authentischen Atmosphäre, der historischen Krankenhauskapelle und den original erhaltenen Krankensälen vermittelt das Sankt-Jansspital ein lebendiges Bild vom Leben und Arbeiten im mittelalterlichen Brügge.

Liebfrauenkirche (Onze-Lieve-Vrouwekerk) und Gruuthusemuseum

Die Liebfrauenkirche ist eines der markantesten Bauwerke Brügges und beeindruckt mit ihrem 115 Meter hohen Backsteinturm, der zu den höchsten der Welt zählt. Ursprünglich im 13. Jahrhundert erbaut, wurde sie über Jahrhunderte hinweg erweitert und vereint gotische mit romanischen Elementen. Die Kirche ist besonders berühmt für ihre Kunstschätze, darunter die weltberühmte Madonna mit Kind von Michelangelo – eine der wenigen Skulpturen des Künstlers, die zu seinen Lebzeiten Italien verließen. Darüber hinaus beherbergt sie prachtvolle Grabmäler der burgundischen Herzöge Maria von Burgund und Karl der Kühne, die an Brügges glanzvolle Vergangenheit erinnern.

Direkt neben der Liebfrauenkirche befindet sich im prachtvollen Stadtschloss der berühmten Familie van Gruuthuse das Gruuthusemuseum. Dieses Herrenhaus geht auf das Mittelalter zurück und wurde im 15. Jahrhundert von Lodewijk van Gruuthuse in repräsentativer Form ausgebaut. Er verfolgte das Lebensmotto „Plus est en vous“ („Es steckt mehr in dir“), das bis heute die Konzeption des Museums prägt. Nach umfangreichen Restaurierungen und dem Bau eines neuen Pavillons zur Verbindung mit der benachbarten Liebfrauenkirche wurde das Museum 2019 neu eröffnet und mit modernen Ausstellungen versehen. Im Inneren des Gruuthusemuseum erzählen über 600 Exponate die Geschichte Brügges vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Die Sammlung umfasst prachtvolle Wandteppiche, farbige Glasfenster, elegante Holzskulpturen, historische Spitzen, Burgunderhandschriften und chinesisches Porzellan.

Bonifazius-Brücke (Bonifaciusbrug) – Romantik pur in der Altstadt

Direkt hinter der Liebfrauenkirche findet man einen der meistfotografiertesten Orte in Brügge – die Bonifazius-Brücke (Bonifaciusbrug). Obwohl die Bonifazius-Brücke im Vergleich zu anderen Bauwerken der Stadt relativ jung ist – sie stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert – fügt sie sich harmonisch in das mittelalterliche Stadtbild ein. Die Brücke überspannt einen kleinen Seitenkanal des Dijver und bietet einen tollen Blick auf alte Backsteinhäuser und pittoreske Giebelhäuser am Wasser. Ein toller Instagram Spot.

Rozenhoedkaai – Brügges berühmtestes Fotomotiv

Der Rozenhoedkaai gehört zu den meistfotografierten Orten in Brügge und ist ein absoluter „Instagram-Hotspot„. In früheren Zeiten war dieser Kai ein bedeutender Umschlagsplatz für Salzhändler. Er trug damals den Namen „Zoutdijk“, bis im 18. Jahrhundert Verkaufsstände für Rosenkränze auftauchten und ihm seinen heutigen Namen gaben. Heute bietet der Rozenhoedkaai einen wunderschönen Blick auf die Kanäle in Brügge, historische Giebelhäuser, die Rückseite der Heilig-Blut-Basilika, das Rathaus und den Belfried – eine ganz klassische Postkartenperspektive von Brügge.

Blick vom Rozenhoedkaai auf die Altstadt von Brügge

Blick vom Rozenhoedkaai auf die Altstadt von Brügge

Burgplatz (De Burg) und Rathaus (Stadhuis Brugge)

Der Burgplatz ist einer der geschichtsträchtigsten Orte Brügges und bildet mit seiner eindrucksvollen Architektur das politische und religiöse Zentrum der Stadt. Bereits im 9. Jahrhundert wurde hier eine erste Festung von den Grafen von Flandern errichtet, die dem Platz seinen Namen gab. Heute ist der Burgplatz ein eleganter, von Prachtbauten gesäumter Platz, der Besucher mit seiner Mischung aus Gotik, Renaissance und Barock beeindruckt.

Am markantesten auf dem Platz ist das Stadhuis, das Rathaus von Brügge. Es wurde zwischen 1376 und 1421 im Stil der flämischen Gotik erbaut und zählt zu den ältesten Rathäusern in den Niederlanden. Die reich verzierte Fassade mit ihren filigranen Türmchen und Statuen symbolisiert den Reichtum und die politische Bedeutung Brügges im Spätmittelalter. Besonders sehenswert ist der gotische Saal im Inneren, dessen kunstvoll bemalte Gewölbedecke und Wandgemälde die Geschichte der Stadt erzählen. Neben dem Rathaus befinden sich am Burgplatz auch die Heilig-Blut-Basilika, das alte Gerichtspalais und das Stadtrechtsgebäude, die gemeinsam ein beeindruckendes architektonisches Ensemble bilden.

Marktplatz (Grote Markt)

Richtig beeindruckt waren wir, als wir dann am Marktplatz von Brügge angekommen waren. Der Grote Markt bildet das Zentrum der Stadt und ist einer der beeindruckendsten historischen Plätze Europas. Umgeben von farbenfrohen Giebelhäusern aus dem 17. Jahrhundert, belebten Straßencafés und prächtigen Bürgerhäusern, war er über Jahrhunderte hinweg Zentrum des Handels, gesellschaftlicher Treffpunkt und Schauplatz öffentlicher Veranstaltungen. Der Platz erstreckt sich auf etwa einem Hektar Fläche und ist heute weitgehend autofrei.

Hier haben wir uns zur Mittagszeit erstmal was zu Essen geholt und auch ein Eis gegöönt 🙂

Belfort von Brügge – Ein UNESCO Welterbe

Der Belfort von Brügge ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und ein bedeutendes Symbol für die Unabhängigkeit und den Bürgersinn des mittelalterlichen Flanderns. Der Turm wurde im 13. Jahrhundert erbaut und diente ursprünglich als Wachturm, Schatzkammer und Archiv der Stadt. Mit einer Höhe von 83 Metern ragt er weit über den Marktplatz hinaus und bietet von seiner Aussichtsplattform aus einen atemberaubenden Blick über die Dächer Brügges bis hin zur Nordseeküste. Wer die 366 Stufen zur Spitze erklimmt, wird nicht nur mit einer grandiosen Aussicht belohnt, sondern erlebt auch die faszinierende Glockenmechanik des Carillons mit seinen 47 Glocken hautnah.

Der Belfort gehört – gemeinsam mit den anderen flämischen Belfrieden – seit 1999 zum UNESCO-Welterbe. Diese Türme stehen für die aufkommende Selbstverwaltung der Städte im Mittelalter und verkörpern die politische und wirtschaftliche Macht der Bürger. In Brügge war der Belfort jahrhundertelang das Zentrum der kommunalen Entscheidungsfindung und spielte eine zentrale Rolle im öffentlichen Leben.

Belfort von Brügge – Ein UNESCO Welterbe

Belfort von Brügge – Ein UNESCO Welterbe

Rund um den Jan-van-Eyck-Platz

Der Jan-van-Eyck-Platz liegt im nördlichen Teil der Brügger Altstadt und zählt zu den elegantesten und kulturell bedeutendsten Plätzen der Stadt. Er ist dem berühmten flämischen Maler Jan van Eyck gewidmet, dessen Statue zentral auf dem Platz steht. Der Platz war im Mittelalter das wirtschaftliche Tor zur Stadt: Hier befand sich der alte Hafen von Brügge, an dem Schiffe anlegten und internationale Kaufleute ihre Waren entluden. Noch heute zeugen prächtige Fassaden und ehemalige Kontorhäuser vom einstigen Reichtum und der Bedeutung dieses Stadtviertels.

In unmittelbarer Nähe befinden sich mehrere sehenswerte Bauwerke: Das Tolhuis (Zollhaus), ein eleganter Barockbau aus dem 17. Jahrhundert, beherbergt heute ein Archiv. Direkt gegenüber liegt das Poortersloge, ein spätgotisches Gebäude, das früher Treffpunkt der wohlhabenden Bürgerschaft war. Auch das eindrucksvolle ehemalige Kaufmannshaus Huis ter Beurze, Vorläufer der modernen Börse, liegt ganz in der Nähe.

St.-Salvator-Kathedrale (Sint-Salvatorskathedraal)

Die St.-Salvator-Kathedrale (Sint-Salvatorskathedraal) ist die Hauptkirche Brügges und eine der ältesten erhaltenen Kirchen der Stadt. Sie wurde im 12. Jahrhundert ursprünglich als romanische Pfarrkirche erbaut und später im gotischen Stil erweitert. Nach der Französischen Revolution und dem Abriss der damaligen Kathedrale wurde St. Salvator im Jahr 1834 zur Bischofskirche des neu gegründeten Bistums Brügge erhoben. In diesem Zuge erhielt sie auch ihren markanten neogotischen Turm, der das Stadtbild mit seiner Höhe von rund 100 Metern prägt.

Die St.-Salvator-Kathedrale in Brügge

Die St.-Salvator-Kathedrale in Brügge

Die Brügger Grachten

Eine Bootsfahrt durch die malerischen Kanäle von Brügge ist eine der schönsten Möglichkeiten, die Stadt aus einer ganz besonderen Perspektive zu entdecken. Oft wird die Stadt deshalb auch als „Venedig des Nordens“ bezeichnet. Vom Wasser aus gleitet man vorbei an historischen Giebelhäusern, alten Brücken und ruhigen Wasserwegen, die das mittelalterliche Stadtbild prägen. Die meisten Bootsfahrten starten am Rozenhoedkaai (Lage in Google Maps) und dauern etwa 30 bis 40 Minuten. Während der Fahrt erzählen erfahrene Guides spannende Geschichten über die Geschichte der Stadt, berühmte Bauwerke und das Leben am Wasser.

Begijnhof (Ten Wijngaerde) – Ein UNESCO Welterbe

Der Begijnhof (Ten Wijngaerde) in Brügge ist ein historisches Viertel, das seit 1998 zum UNESCO-Welterbe gehört und als ein herausragendes Beispiel für die Lebensweise der Beginen gilt – religiöser Frauen, die in Gemeinschaft lebten, aber kein Kloster bildeten. Das Begijnhof wurde im 13. Jahrhundert gegründet und bietet einen einzigartigen Einblick in eine besondere Form des mittelalterlichen Frauenlebens, das zwischen weltlicher Freiheit und religiöser Hingabe stand. Das weitläufige, von weißen Häusern mit schlichten Gärten geprägte Gelände ist von einer ruhigen, klosterähnlichen Atmosphäre erfüllt. Im Zentrum befindet sich die kleine Kirche, die ursprünglich der Heiligen Elisabeth von Thüringen gewidmet war.

Weitere Sehenswürdigkeiten & Fotospots in Brügge

Neben diesen „Haupt-Sehenswürdigkeiten“ gibt es in der Altstadt noch unzählige weitere schöne Fotospots und Sehenswürdigkeiten.

Einen tolles Motiv fanden wir zum Beispiel das Sashuis, ein historisches Schleusenhaus aus dem 17. Jahrhundert, das heute als charmanter Ausstellungsort dient. Das Huis Ter Beurze, einst wichtiger Treffpunkt der Kaufleute und Vorläufer der Börse, beeindruckt mit gotischer Architektur und beherbergt heute ein Hotel. Die Sint-Donaasproosdij war früher Sitz eines Augustinerstifts, das heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird und mit seinem ruhigen Innenhof eine besondere Atmosphäre bietet.

Was wir bei unserer Besichtigung leider nicht geschafft haben – aber wirklich gerne gesehen hätten – sind die 4 alten Stadttore (Kruispoort, Ezelpoort, Gentpoort und Smedenpoort) und die 4 historischen Windmühlen auf den Stadtwällen östlich der Altstadt, entlang des sogenannten Kruisvest-Grünzugs: Windmill The New Parrot (Nieuwe Papegaai), Bonne-Chière Mill (Bonne-Chièremolen), Koelewei Mill (Koeleweimolen) und die Sint-Janshuismolen, erbaut 1770, noch immer funktionstüchtig und für Besucher zugänglich.

„Overtourism“ in Brügge

Das Phänomen des „Overtourism“ betrifft weltweit zahlreiche Städte, deren historische Altstädte oder Natursehenswürdigkeiten dem Ansturm von Millionen Besuchern kaum noch gewachsen sind. In Europa leiden besonders Venedig, Barcelona, Amsterdam, Dubrovnik und Brügge unter überfüllten Straßen, steigenden Mieten und der Verdrängung der lokalen Bevölkerung. Auch weltweit kämpfen Städte wie Kyoto, Bali, Machu Picchu und New York mit ähnlichen Problemen. Venedig besichtigen jährlich bis zu 30 Millionen Besucher – bei einer Bevölkerung von lediglich 50.000 Bewohnern im historischen Zentrum. Das ist schon krass.

Brügge zählt zu den beliebtesten Städtezielen Europas und wird jährlich von etwa 8 bis 9 Millionen Touristen besucht – bei einer Einwohnerzahl von nur rund 120.000 Menschen. Besonders gravierend ist dabei der hohe Anteil an Tagesgästen, die meist mit Reisebussen oder Kreuzfahrtschiffen nach Zeebrugge kommen und innerhalb weniger Stunden die Altstadt durchqueren, ohne nachhaltig zur lokalen Wirtschaft beizutragen. Im Jahr 2023 kamen beispielsweise über 500.000 Kreuzfahrtpassagiere an – viele davon in Stoßzeiten zwischen April und Oktober. Die Altstadt mit ihren engen Gassen, rund einem Quadratkilometer Fläche, ist für solch große Besuchermengen nur bedingt geeignet. An Spitzentagen halten sich bis zu 50.000 Menschen gleichzeitig in der Innenstadt auf.

Diese Form des Massentourismus führt zu spürbaren Problemen: steigende Mieten, das Verschwinden lokaler Geschäfte, Lärm, Müll, und eine zunehmende „Disneyfizierung“ des Stadtbilds, bei der sich das tägliche Leben immer stärker dem touristischen Interesse unterordnet. Viele Einheimische beklagen den Verlust von Authentizität und Rückzugsorten. Auch das UNESCO-Welterbe ist durch Abnutzung und Überlastung gefährdet. Die Stadtverwaltung hat inzwischen verschiedene Gegenmaßnahmen ergriffen. So werden seit 2020 Busparkplätze außerhalb des Zentrums verlagert, es gibt keine touristische Werbung mehr und die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe in Zeebrugge soll schrittweise reduziert werden. Zudem fördert man den „qualitativen Tourismus“ – also mehrtägige Aufenthalte, Museumsbesuche und Nebensaison-Reisen.

Weitere Aktivitäten & Touren in Brügge

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Lohnt sich ein Besuch von Brügge?

Absolut! Unser Rundgang durch die Altstadt von Brügge hat uns wirklich unglaublich gut gefallen. Selten waren wir von einer Stadt so positiv überrascht. Wir hatten uns im Vorfeld mit Brügge nicht sonderlich groß beschäftigt und hatten die Stadt auch nie auf unserer „Buckte List“. Um so mehr hat uns die Altstadt mit ihren vielen Kanälen verzaubert. Und wir hätten sicherlich noch 1 oder 2 Tage mehr in der Stadt verbringen können, denn wir haben bei unserem Tagesbesuch bei Weitem nicht alles gesehen.

Wir können sehr gut nachvollziehen, warum Brügge vielleicht die am besten erhaltene mittelalterliche Stadt Europas ist. Die Stadt hat etwas Magisches und Einzigartiges – ein absolutes Muss! ❤