Long Island – Sehenswürdigkeiten & eine Inselrundfahrt (Bahamas)

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Wir lieben es, eine Region, eine Insel oder auch eine Stadt komplett auf eigene Faust zu erkunden. So können wir relativ unabhängig unser eigenes Tempo wählen und den Tag so planen, wie es für uns am besten passt. Die Insel Long Island auf den Bahamas bietet sich perfekt an, um sie mit einem Mietwagen zu erkunden. Die Insel hat nämlich neben ihren weißen Stränden und dem kristallklaren Wasser noch viel mehr zu bieten 🙂

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Wissenswertes über Long Island auf den Bahamas

Die Insel Long Island ist eine von über 700 Inseln der Bahamas und liegt etwa 265 km südöstlich der Hauptstadt Nassau. Die Insel ist 130 Kilometer lang und bis zu 6 Kilometer breit und macht damit ihrem Namen alle Ehre. Als Christoph Kolumbus hier 1492 auf dem Weg nach Amerika vorbei kam, gab er der Insel den Namen Fernandina – in Anlehnung an den früheren sizilianischen König Ferdinand II. Ihren heutigen Namen erhielt die Insel durch Seefahrer, die sich aufgrund der lang andauernden Umseglung der Insel für Long Island entschieden haben.

Heute leben auf der Insel etwa 3.000 Menschen und etwa 3 bis 4 mal so viele Touristen besuchen die Insel jedes Jahr. Zum Vergleich: Diese Besuchermenge muss Nassau an einem Tag verkraften, wenn mehrere große Kreuzfahrtschiffe anlegen. Das heißt auch, dass Long Island touristisch noch nicht so weit erschlossen ist und sich daher perfekt für einen entspannten Urlaub eignet.

Über die Insel verläuft von Seymour’s ganz im Norden bis nach Gordon’s im Süden die einzige Hauptstraße, der Queen’s Highway, der etwa 35 Siedlungen verbindet, die oftmals nur aus einer handvoll von Häusern bestehen. Der Highway teilt die Insel in zwei Hälften: Die dem Atlantik zugewandte Seite ist von Klippen geprägt, die schroff ins Meer abfallen, wohingegen die karibische Seite mit ihren weißen Sandstränden und dem türkisfarbenen Wasser auftrumpft. Gegensätzlicher könnten die Küsten nicht sein.

Eine Karte mit allen Sehenswürdigkeiten

Auf folgender Google MyMaps Karte haben wir Euch alle wichtigen Sehenswürdigkeiten auf der Insel eingezeichnet. Eine große Karte von Long Island könnt Ihr Euch gerne hier als .pdf herunterladen.

Unsere Tour über die Insel

Wir hatten uns einen Tag für die Erkundung der Insel eingeplant, um in Ruhe und ganz individuell die wichtigsten Punkte der Insel zu besuchen. Denn davon hat Long Island einiges zu bieten: Von traumhaften Sandstränden, über türkisblaue Buchten, tiefe Löcher im Meer bis hin zu einem spannenden Höhlensystem.

Mietwagen & Supermärkte auf Long Island

Über unser Hotel Stella Maris haben wir einen Mietwagen für etwa 100 USD gebucht. Dieser stand ganz unkompliziert direkt am Morgen auf dem Hotelparkplatz und genau dort haben wir ihn abends auch wieder abgestellt. Bequemer geht’s eigentlich nicht.

Zum Start unserer Tour über die Insel haben wir uns in einem Supermarkt erst einmal mit Getränken und Snacks für den Tag eingedeckt. Der größte Supermarkt der Insel ist “Hillside Food Supply”, der sich in der Gemeinde Salt Pond etwa in der Mitte der Insel befindet. Das “groß” ist natürlich immer relativ, aber nichtsdestotrotz war der Laden gut sortiert. Über die ganze Insel verteilt findet man oft kleine Kioske, die aber nur einen sehr kleinen Bestand an Lebensmitteln führen.

Hamilton’s Cave

Unser erster Stopp war der auf der Insel bekannte Hamilton’s Cave, eine der größten Höhlen der Bahamas. Da die Höhle im Privatbesitz ist, kann man sie nur im Rahmen einer Höhlentour besuchen, für die man sich vorab telefonisch anmelden und eine Gebühr von 15 USD pro Person zahlen muss. Die telefonische Anmeldung hatte unser Hotel für uns übernommen, sodass wir zur vereinbarten Zeit an einem kleines Haus am Queen’s Highway auf den Besitzer gewartet haben: Mr. Leonard Cartwright. Als wir ihn getroffen hatten, sind wir ihm zum Hölleneingang hinterher gefahren, der nur wenige hundert Meter von seinem Haus entfernt war.

Am Eingang der Höhle hat uns Leonard ein bisschen was über das Höhlensystem erzählt und uns erst einmal mit Taschenlampen ausgestattet. Wir sind dann etwa 45 Minuten mit ihm durch die Höhle gelaufen, konnten Stalaktiten, Stalagmiten und Kristallformationen sehen, aber auch Fossilien und viele Fledermäuse, die in der Höhle ein Zuhause gefunden haben. Wir haben die Tour am Vormittag gemacht. Besonders empfehlenswert ist allerdings ein Besuch am Nachmittag gegen 14 bis 15 Uhr, wenn die Sonnenstrahlen in die Höhle scheinen. Das ergibt bestimmt sehr schöne Fotomotive.

Dean’s Blue Hole

Unser Highlight auf Long Island war das Dean’s Blue Hole, das in einer Bucht westlich von Clarence Town liegt. Mit einer Tiefe von 202 Metern ist es eines der tiefsten blauen Löcher der Welt. Wir hatten auf unserer Weltreise bereits das 125 Meter tiefe Great Blue Hole in Belize im Rahmen eines Helikopterfluges gesehen und das war schon wahnsinnig atemberaubend. Das Tolle am Dean’s Blue Hole ist aber, dass es nur wenige Meter vom Ufer entfernt ist und man problemlos vom Strand aus hinschwimmen kann. Aber genau das ist auch ein bisschen gruselig, denn man bewegt sich vom hellen Untergrund zu einem tiefschwarzen Loch … und das kostet echt einiges an Überwindung. Am besten man denkt in so einem Moment nicht darüber nach, was jetzt alles unter einem schwimmen könnte 😉

Seit 2008 findet hier jedes Jahr die Vertical Blue Meisterschaft im Freitauchen statt, die leider im Jahr 2013 auch schon ein Todesopfer gefordert hat. Der Wettbewerb ist sehr beliebt unter den Elitesportlern, viele Weltrekorde wurden hier bereits aufgestellt.

Am Dean’s Blue Hole waren wir übrigens fast alleine. Bei welchen Sehenswürdigkeiten auf der Welt gibt’s das schon? Auf Long Island ist das keine Seltenheit!

Die Kirche St. Peter’s and St. Paul’s

In der Gemeinde Clarence Town steht die katholische Kirche St. Peter’s & St. Paul’s, die mit ihren Zwillingstürmen ein kleines Wahrzeichen der Insel ist. Sie befindet sich auf einem Hügel mit Blick auf den Hafen von Clarence Town. Leider waren die Türen verschlossen, sodass wir keinen Blick hineinwerfen konnten. Dafür haben wir aber hier mal unsere Drohne steigen lassen, um die Kirche noch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu fotografieren.

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere schöne kleine Kirchen, die wir auf unserer Fahrt entlang des Queen’s Highway rechts und links der Straße finden konnten.

Schiffswrack an der Ostküste

An der Ostküste gibt es in der Gemeinde Morrisville einen Strand, von dem aus man ein altes, schon in die Jahre gekommenes Schiffswrack im Wasser bestaunen kann. Fährt man den Queen’s Highway südlich, sollte man am besten auf das “On the Go” Takeaway Restaurant achten, das sich rechterhand der Straße befindet. Gegenüber auf der linken Seite der Straße gehen hier holprige Schotterstraßen ab, die alle direkt zur Atlantikküste führen. Das heißt einfach abbiegen, eine der holprigen Straßen bis zum Ende fahren, das Auto abstellen und an den Strand gehen. Dann dürfte der Weg zum Schiffswrack nicht mehr so weit sein. Auch hier haben wir wieder unsere Drohne ausgepackt und ein paar Bilder direkt über dem Schiffswrack gemacht.

Gordon´s Beach (South End)

Gordon’s Beach markiert das südliche Ende von Long Island. Hierher gelangt man, wenn man den Queen’s Highway bis an sein südlichstes Ende fährt und dann eine kleine Straße rechts abbiegt, die direkt zum Strand führt. Dieser Strand war für uns der Schönste auf der ganzen Insel. Kilometerlanger feiner weißer Sand kombiniert mit türkisblauem, glasklaren Wasser: Der perfekte Mix für einen paradiesischen Traumstrand. Und das Beste daran: Es war wieder kein anderer hier, wir waren mutterseelenallein – wie so oft auf Long Island.

Shrimp Hole

In der Gemeinde The Bight, die sich etwa in der Mitte der Insel befindet, steht direkt am Queen’s Highway die Ruine einer alten anglikanischen Kirche. Wir haben am Straßenrand einfach unser Auto abgestellt und haben uns die Kirche etwas näher angeschaut. Direkt hinter der Kirche geht der Weg los, über den man zum Shrimp Hole gelangt. Der Weg ist nicht zu übersehen, da er sehr gut ausgeschildert ist (rote Pfeile). Hat man sich durch den mit Moskitos übersäten Wald gekämpft, steht man innerhalb von wenigen Minuten vor dem Shrimp Hole.

Das Shrimp Hole ist quasi eine mit Wasser gefüllte Höhle, in der man Garnelen und kleine Krebse finden kann. Die leuchtend roten Garnelen sieht man von der Wasseroberfläche aus sehr gut. Da wir hier allerdings von Moskitos nur so attackiert wurden, haben wir nur kurz ein paar Fotos gemacht und sind dann schnell wieder zum Auto gelaufen. Grundsätzlich kann man im erfrischend kalten Wasser des Shrimp Hole auch baden gehen.

Columbus Monument

Das Columbus Denkmal im Norden der Insel erinnert an den Entdecker Christoph Kolumbus, der im Jahr 1492 auf die Insel kam. Man kann mit dem Auto bis unterhalb des Monuments fahren und muss dann nur noch ein paar Meter zum Denkmal aufsteigen. Allerdings war die Straße bis dahin eine reinste Schotterpiste. Wir haben gesehen, dass hier relativ viel Wald gerodet worden ist, um eine neue Straße bis zum Denkmal zu bauen. Bis diese fertig ist, dauert es aber sicher noch eine Weile.

Vom Denkmal aus hat man einen fantastischen Blick auf die Küste, aber auch auf die türkisfarbene Lagune, die wir bereits mit dem Kajak erkundet hatten. Einfach traumhaft schön! 🙂

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Die traumhafte Bucht, in der wir mit dem Kajak angelegt haben

Sonnenuntergang am North End

Als letzte Station unserer Inselrundfahrt wollten wir den Queen’s Highway noch unbedingt bis zu seinem nördlichen Ende fahren. Das Ende markiert die “Broken Bridge Bar & Grill”, die direkt am Columbus Harbour liegt.

Insgesamt sind wir heute 162 Kilometer über die Insel gefahren, sind morgens um 8 Uhr gestartet und waren gegen 20 Uhr im Hotel zurück. Ein langer ausgefüllter Tag. Auf unserem Rückweg haben wir noch schnell für 20 USD an einer der wenigen Tankstellen getankt. Eine Gallone Benzin (3,8 Liter) kostet derzeit etwa 5 USD.

Unsere Reiseberichte von den Bahamas

Die Bahamas standen schon wirklich sehr lange auf unserer Bucketlist. Und dieses Jahr hatten wir ein relativ gutes und preislich günstiges Flugangebot gefunden, um die Bahamas mit ein paar Tagen Florida im Anschluss zu kombinieren. Auf unserer Reise haben wir in 9 Tagen verschiedene Inseln auf den Bahamas besucht und dies sind unsere Reiseberichte:

Route Bahamas

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