Unser heutiges Ziel war die Karibikinsel St. Vincent, eine kleine Insel mit gerade mal 117.000 Einwohnern. Die AIDA hat gegen 8 Uhr am Hafenterminal in der Hauptstadt Kingstown angelegt, nachdem sie seit unserem letzten Stopp in St. George’s etwa 84 Seemeilen zurückgelegt hatte.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Die Hafeninfo der AIDA von St. Vincent
Liegeplatz: Kingstown Cruise Ship Pier
Liegezeit: 8 Uhr bis 19 Uhr
Alle an Bord: 18.30 Uhr
Hafeninfo der AIDA: Download
Der Vulkan La Soufrière auf St. Vincent
Für den Tag auf St. Vincent hatten wir zur Abwechslung mal einen Ausflug ÜBER Wasser geplant und nicht unter Wasser. Nach einer kleinen Recherche, was man auf der Insel alles machen kann, ist die Wahl schnell auf eine Vulkanwanderung gefallen.
Wissenswertes über den Vulkan
Der Vulkan La Soufrière auf St. Vincent ist ein aktiver Vulkan. Mit seiner Gipfelhöhe von 1.220 Meter ist er die höchste Erhebung des nördlichen Inselteils und besitzt einen kleinen Kratersee. Der bislang letzte Ausbruch mit gewaltigen Aschewolken war im April 1979. Seitdem “schläft” der Vulkan.
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Kraterrand über den La Soufriere Cross Country Trail zu erreichen:
(1) Man startet im Westen der Insel am Richmond Vale Hiking Center und benötigt für den Hin- und Rückweg insgesamt ca. 6 bis 8 Stunden, je nachdem, ob man noch in den Krater absteigt oder nicht.
(2) Man startet im Osten der Insel am Rabacca Trail Head in der Nähe von Georgetown. Bevor man das Besucherzentrum erreicht, durchfährt man zahlreiche Bananenplantagen auf einem ungeteerten Weg. Für den Weg an den Kraterrand benötigt man hier etwa 1,5 bis 2 Stunden. Viele sagen, dass dieser Weg der einfachere sein soll.
Für uns gab es da nicht viele Optionen. Da wir erst gegen 8 Uhr mit der AIDA anlegen würden, hätten wir es nicht geschafft, pünktlich zum Richmond Center zu gelangen, da dort die Touren meistens bereits gegen 7.30 Uhr starten. Aus diesem Grund hatten wir uns dann für die Agentur Sailor’s Wilderness Tours entschieden, die genau eine solche Tour auf den Vulkan La Soufrière ab der Ostseite anbietet. Nach kurzem Mailkontakt mit dem Anbieter hatten wir dann die Tour zusammen mit einem anderen Pärchen von der AIDA gebucht.
Die Fahrt entlang der rauen Atlantikküste
Wir hatten uns als Treffpunkt 8.30 Uhr vor dem Hafeneingang ausgemacht und wurden gleich überrascht, denn wir waren tatsächlich die einzigsten für die heutige Tour. Also haben wir eine Privattour zu viert bekommen. Cool! 🙂
Also rein in den riesigen Bus und los gings. Die Fahrt zum Vulkan dauerte ca. 1 Stunde. Vom Hafen aus ging es zunächst durch Kingstown in Richtung Osten, bis wir die schroffe Ostküste der Insel erreicht haben. Hier toben die Wellen im Meer bis sie an der Küstenlinie auftreffen. Weiße Sandstrände findet man hier vergebens, denn St. Vincent ist eine Insel vulkanischen Ursprungs, sodass die Strände hier dunkel sind. Auf dem Weg in den Norden haben wir auf dem Windward Highway ab und an angehalten, um den Ausblick an der Küste zu genießen und ein paar Fotos zu schießen.
Der Aufstieg zum Vulkan La Soufrière
Am Ausgangspunkt des Wanderweges befindet sich ein Informationsraum, ein offener Pavillon, Toiletten und Parkplätze.
Unser Guide wusste, dass gleich noch zwei Ausflugsbusse der AIDA kommen werden, sodass wir uns schnell auf den Weg machten. Der 6 km lange, aufsteigende Weg in Richtung Kraterrand führt durch den tropischen Regenwald und dichte Bambuswälder. Umso höher wir kamen, umso nebliger und kälter wurde es. Von der umgebenden Umgebung haben wir so gut wie gar nichts gesehen. Die Berghänge waren vernebelt und verhangen. Zwischendurch kamen ein paar Tropfen vom Himmel. Nicht die optimalsten Wanderbedingungen, aber wir wussten ja, was das Ziel war, deshalb: Zähne zusammenbeißen 🙂
Auf dem Weg nach oben, sind uns nacheinander drei Einheimische jeweils mit Rucksack rennend entgegen gekommen. Da keine Touristen dabei waren, haben wir unseren Guide mal gefragt, was die denn hier oben machen. Vielleicht ist es ja deren tägliches Fitnessprogramm? Nein, falsch gedacht. Das waren Drogenfarmer und -kuriere! An den Hängen des Vulkans gibt es nämlich einige Marijuanaplantagen und die jungen Männer laufen regelmäßig dorthin, um die Pflanzen zu pflegen und die Ernten abzuholen.
Die Ankunft am Kraterrand
Kurz vor dem Erreichen des Kraterrandes kam uns eine andere Wandergruppe entgegen und berichtete uns, dass man heute leider gar nichts sehen würde. Na das waren ja tolle Aussichten. Als wir nach gut 1 Stunde und 45 Minuten dann auch endlich am Kraterrand angekommen waren, waren wir gespannt, was wir sehen werden. Und es war auch: NICHTS. Gar nichts. Eine weiße Wand lag vor uns, alles war vernebelt und verhüllt. Wie ärgerlich. Wir haben natürlich dennoch ein paar Fotos gemacht.
Kurz bevor wir schon wieder den Rückweg antreten wollten, haben wir noch einmal einen Blick auf den Krater geworfen. Und siehe da… die Nebelwand schob sich langsam beiseite und zum Vorschein kam Stück für Stück das Innere des Kraters: ein großer, begrünter Gesteinshügel in der Mitte, ein kleiner Kratersee, safrig grüne Hänge und im Hintergrund der Ozean. Was für ein Anblick. Der Krater war größer, als wir ihn uns vorgestellt hatten. Was für ein Glück, dass wir ihn noch sehen konnten, denn 15 Minuten später war wieder alles vernebelt. Toll! 🙂
Der Abstieg & ein lokales Mittagessen
Nach ca. 30 Minuten am Kraterrand haben wir uns langsam wieder an den Abstieg ins Tal gemacht. Nachdem wir für den Rückweg erneut knapp 1 Stunde und 45 Minuten benötigt hatten, sind wir wieder in Richtung Kingstown zurück gefahren. Im kleinen Örtchen Georgetown haben wir in einem lokalen Restaurant mit unserem Guide Mittag gegessen. Es ist wirklich immer wieder spannend, was es an nationalen Spezialitäten in den einzelnen Ländern zu essen gibt.
Kurzer Rundgang durch Kingstown
Gegen 17 Uhr waren wir wieder zurück am Schiff, haben schnell unsere Sachen in den Kabinen abgestellt und sind wieder raus. Denn schließlich wollten wir noch einen kurzen Blick in die Stadt Kingstown werfen. Doch leider hat uns der Sonnenuntergang schneller eingeholt, als wir dachten, sodass wir nur einen kleinen Rundgang geschafft haben. Die Hafeninfo der AIDA hat uns mit einer Karte und den wichtigsten eingezeichneten Punkten sehr geholfen. Also haben wir das Carnegie Buildung besucht, das einst die Bibliothek beheimatete, und zu den schönsten Gebäuden der Stadt zählen soll (das lassen wir mal unkommentiert), das Court House sowie ein Denkmal am alten Markt.
Übersicht unserer AIDA-Reiseberichte in der Karibik
Liest man die Liste der Inseln, die die AIDA auf der Route Karibische Inseln 1 ansteuert, denkt man kurzzeitig, es wäre ein Traum: Dominikanische Republik, Aruba, Curaçao, Bonaire, Grenada, St. Vincent & die Grenadinen, Barbados, St. Lucia, Dominica, Guadeloupe, Antigua. Elf Inseln in 14 Tagen anzusteuern ist schon eine Hausnummer. Aber das war auch der Grund für uns, diese Route zu wählen. Eine Kreuzfahrt ist wie prädestiniert dafür, die Karibik mit ihren mehreren tausenden Trauminseln auf eine entspannte Art und Weise kennenzulernen. Hier findet Ihr alle Reiseberichte unserer 14-tägigen Karibikkreuzfahrt mit AIDAdiva.Tag 01 » Dominikanische Republik: Punta Cana - Kurzer Stopover vor der Kreuzfahrt
Tag 02 » Dominikanische Republik: AIDAdiva - Unsere 14-tägige Kreuzfahrt in der Karibik
Tag 03 » Seetag
Tag 04 » Aruba: Tauchen am Renaissance-Flugzeugwrack
Tag 04 » Aruba: Oranjestad - Eine Stadterkundung auf eigene Faust
Tag 05 » Curaçao: Inselrundfahrt, Sehenswürdigkeiten & Fotospots
Tag 05 » Curaçao: Ocean Encounters Curaçao - Tauchen mit Delfinen
Tag 06 » Bonaire: Tauchen im Bonaire National Marine Park
Tag 06 » Bonaire: Kralendijk - Ein kurzer Rundgang durch die Stadt
Tag 07 » Seetag
Tag 08 » Grenada: Tauchen am Wrack des Frachtschiffs Veronica L.
Tag 08 » Grenada: Molinere Bay - Tauchen am Unterwasser-Skulpturenpark
Tag 08 » Grenada: Sankt George's - Sehenswürdigkeiten & Fotospots
Tag 09 » St. Vincent: Kingstown & Vulkanbesteigung des La Soufrière
Tag 10 » Barbados: Wracktauchen im Carlisle Bay Marine Park
Tag 10 » Barbados: Schnorcheln mit Schildkröten in der Carlisle Bay
Tag 11 » St. Lucia: Tauchen in der Karibik mit Scuba Steve’s Diving
Tag 12 » Dominica: Delfine, Whale-Watching & die Hauptstadt Roseau
Tag 13 » Guadeloupe: Eine Inselrundfahrt & die Stadt Pointe-à-Pietre
Tag 14 » Antigua: St. John's, Nelson’s Dockyard & das Fort Berkeley
Tag 15 » Seetag
Tag 16 » Dominikanische Republik: Punta Cana - Seetag & Relaxen am Strand