Tallinn – Sehenswürdigkeiten & die schönsten Fotospots (Estland)

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Die Stadt Tallinn haben wir im Rahmen eines Tagesaausfluges ausgehend von der Stadt Helsinki erkundet. Durch die kurze Entfernung dieser beiden Hauptstädte und die gute Anbindung durch Fähren und sogar Flugverbindungen, bietet es sich super an, diese beiden Städte bei einem Sightseeingtrip zu kombinieren. Vom Fährterminal D erreicht man die Altstadt von Tallinn zu Fuß in gerade einmal 15 Minuten.

Tallinn

Die Altstadt von Tallinn – ein UNESCO Weltkulturerbe

Tallinn hat ca. 420.000 Einwohner und ist die Hauptstadt von Estland. Sie liegt am Finnischen Meerbusen der Ostsee, etwa 80 Kilometer südlich von Helsinki. Die Altstadt wurde von der UNESCO im Jahr 1997 in die Liste der Weltkulturerbe als „außergewöhnlich vollständiges und gut erhaltenes Beispiel einer mittelalterlichen nordeuropäischen Handelsstadt“ aufgenommen. Tallinn empfing uns bei allerbestem sonnigen Wetter – was für ein Glück 🙂

Die Sehenswürdigkeiten in der Altstadt

Wir wollten die Stadt vom Norden aus erkunden und sind somit zuerst am Fat Margaret’s Tower vorbei gekommen, der früher zur Verteidigung der Stadt vor Angriffen von der See gebaut wurde und heute das Estnische Schifffahrtsmuseum beheimatet. Kaum waren wir durch das alte Stadttor gelaufen, stand man inmitten von kopfsteingepflasterten Gassen und alten Häuschen, die der Stadt ein tolles Flair verleihen. Dieses Bild zieht sich übrigens durch die ganze Altstadt von Tallinn.

Über den Pikk, eine Straße mit einer Länge von etwa 1,1 km, kommt man auch am Rathausplatz vorbei, der mit dem Tallinner Rathaus das Zentrum der Altstadt bildet. Auf dem Rathausplatz befinden sich jede Menge Restaurants, Cafés und Souvenirläden. Als wir um die frühe Mittagszeit hier waren, war noch gar nicht viel los, sodass der Platz sehr leer wirkte.

Am Fuße des Dombergs liegt die Nikolaikirche und der Freiheitsplatz. Der Platz ist der Unabhängigkeit Estlands gewidmet und einer der wichtigsten Plätze der Stadt. Heute ist er ein Verkehrsknotenpunkt und Veranstaltungsort zahlreicher öffentlicher Ereignisse. Die St. Catherine’s Passage am östlichen Ende der Altstadt ist eine kleine, mittelalterliche Straße, die die Vana Straße mit der Müürivahe Straße verbindet. In der malerischen Straße befinden sich viele kleine Handwerksbetriebe, in denen Künstler ihre selbst hergestellte Ware anbieten (Glaswaren, Hüte, Steppdecken, Keramik, Schmuck, handbemalte Seide etc.).

Die Stadtmauer um die Altstadt

Tallinn hat heute eine der besterhaltensten mittelalterlichen Befestigungsanlagen in ganz Europa. Die alte Stadtmauer, von der heute noch 1,85 Kilometer und 26 Türme (von ursprünglich 46) übrig sind, verleiht der Altstadt einen tollen Charme. Es gibt einige Möglichkeiten, auf die Mauer zu steigen oder die Türme von innen zu betrachten. An Wochenenden von 11 bis 12 Uhr gibt es diese Möglichkeit sogar völlig kostenfrei in der Laboratooriumi-Straße im Nordwesten der Stadt. Hier kann man den Turm Grusbeke Tagune Torn besteigen und zumindest einen kleinen Blick auf einen Teil der Stadtmauer werfen.

Der Domberg “Toompea”

Ein Highlight der Stadt ist der Domberg, der sich im südwestlichen Teil der Innenstadt befindet. An verschiedenen Punkten hat man eine schöne Aussicht auf die Unterstadt und das Meer.

Zentral auf dem Domberg gelegen ist der Tallinner Dom, der ganz in weiß gehalten ist. Einige Meter weiter thront die russisch-orthodoxe Alexander Newski Kathedrale auf dem Schlossplatz zwischen dem estnischen Parlament und dem Sitz des deutschen Botschafters. Von weitem schon ersichtlich ist die orange-weiße Farbe und die 5 Zwiebeltürmchen, auf denen sich vergoldete Eisenkreuze befinden.

Um von hier aus wieder in die Unterstadt zu gelangen, muss man am alten Kanonenturm Kiek in de Kök vorbeilaufen, in dem ein Teil des Tallinner Stadtmuseums untergebracht ist. Außerhalb der Altstadt gibt es ebenfalls noch einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Die große Nationaloper Estonia liegt östlich der Altstadt und gilt als eine der wichtigsten Kulturinstitutionen Estlands.

Der Kadriorg Park

Ein weiteres Highlight der Stadt ist der Kadriorg Park, der ca. 2 km von der Altstadt entfernt ist. Mit einer Straßenbahn konnten wir von der Oper aus innerhalb von 15 Minuten direkt zum Park fahren. An der Straßenbahnhaltestelle gab es eine kleine Karte, auf der man sich einen ersten Überblick über den Park verschaffen kann. Der Schloss- und Stadtpark breitet sich auf einer Fläche von ungefähr 70 Hektar aus und lädt an schönen Tagen (wie heute) zum Spazierengehen ein. Wir haben zuerst eine Runde um den mit Blumenbeeten verzierten Schwanenteich gedreht und sind dann in Richtung Schloss gelaufen.

Das aus der Zarenzeit stammende Schloss Kadriorg bzw. Schloss Katharinental ist der Touristenmagnet im ganzen Park. Mit seinem wunderschönen Park und dem Springbrunnen ist es ein beliebtes Fotomotiv. Das Schloss beherbergt heute einen Teil des Estnischen Kunstmuseums. Im damaligen russischen Kaiserreich wurde es von Peter dem Großen für Katharina I. erbaut. Über den nördlichen Teil des Parks sind wir an eine viel befahrene Straße (Narva maantee) gekommen. Wenn man diese überquert, steht man vor dem Russalka Denkmal, das an den Untergang eines russischen Marineschiffs erinnert, bei dem 177 Seeleute starben. Von hier sind es dann nur noch wenige Meter zur Ostsee. Wir haben sogar einen Mann gesehen, der bei den Temperaturen im Wasser war – verrückt!

Shopping in Tallinn

Von Strand aus sind wir dann gute 3 km zurück in die Stadt gelaufen bis zu dem Verkehrsknotenpunkt Viru Väljak, an dem sich das große Einkaufszentrum Viru Keskus befindet.

Der Blick über Tallinn von der Olaikirche

Zum Abschluss dieses tollen Tages wollten wir Tallinn gerne noch einmal von oben sehen. Im nördlichen Teil der Altstadt befindet sich die Olaikirche, deren damals 159 Meter hohe Turm als Orientierung für ankommende Schiffe gedacht war. Der Kirchturm wurde jeodch im Laufe der Zeit immer wieder vom Blitzschlag getroffen und brannte einige Male nieder. Die heutige Höhe von 124 Metern stammt aus dem 16. Jahrhundert. Mit der Höhe überragt der Kirchturm noch immer die meisten Gebäude Tallinns und ist nach wie vor ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt. Für gerade einmal 2 Euro pro Person kann mann von April bis Oktober den Kirchturm besteigen – das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Über etliche Wendeltreppen ging es in Richtung Aussichtsplattform. Da es nur eine Treppe für den Auf- und Abstieg gibt, wurde es manchmal ziemlich eng. Im Glockenraum der Kirche konnte man eine kleine Verschnaufpause machen. Von hier muss man noch eine kurze sehr steile Leiter hinaufsteigen, bis man endlich oben ist. Und der Aufstieg hat sich definitiv gelohnt, denn von hier oben hat man einen fantastischen Blick auf die Altstadt, den Domberg und den Hafen.

Gegen 18.30 Uhr sind wir dann gemütlich von der Altstadt zurück zum Fährterminal gelaufen, von wo aus unsere Fähre M/S Superstar von Tallink Richtung Helsinki ablegte.