Heute war der Start unserer einwöchigen A-ROSA Flusskreuzfahrt Donau Klassiker entlang des zweitlängsten Flusses Europas durch die Länder Österreich, Slowakei und Ungarn. Bevor wir in den nächsten Beiträgen ausführlich über unsere einzelnen Stationen und Stadtbesichtigungen berichten, geben wir hier erst einmal ein paar allgemeine Infos und berichten über unsere Erfahrungen zu einer Flusskreuzfahrt mit A-ROSA auf der Donau und unserem Schiff A-ROSA Bella.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Über die A-ROSA Flussschiff GmbH
Die A-ROSA Flussschiff GmbH ist eine deutsche Reederei mit aktuell 11 Schiffen, die seit 15 Jahren Kreuzfahrten auf mehreren europäischen Flüssen wie dem Rhein, der Donau, dem Main, der Mosel, der Seine und der Rhône anbietet. Hier gibt es eine Übersicht aller aktuellen Flusskreuzfahrten von A-ROSA. Als Teil der Deutsche Seereederei GmbH entstand A-ROSA im Jahr 2000 und begann den Betrieb 2002 mit zunächst 2 Schiffen auf der Donau. Der Schwerpunkt der Reisen liegt auf Genuss, Wellness, Sport und Erleben. Aktuell (Stand August 2017) zählen zur Flotte folgende Fluss-Kreuzfahrtschiffe: A-ROSA Aqua, A-ROSA Bella, A-ROSA Brava, A-ROSA Donna, A-ROSA Flora, A-ROSA Luna, A-ROSA Mia, A-ROSA Riva, A-ROSA Silva, A-ROSA Stella und A-ROSA Viva.
Unsere Reiseroute “Donau Klassiker”
A-ROSA bietet auf der Donau je nach Jahreszeit verschiedene Flusskreuzfahrten mit unterschiedlicher Dauer und Zielen an. Wir hatten uns bewusst für die 7-tägige Route “Donau Klassiker – Auf ruhigem Wasser durch die Wogen der europäischen Geschichte” entschieden, da diese Route die großen Metropolen (mit ausreichend Liegezeit), Naturhighlights und UNESCO Welterbestätten verbindet – für uns eine perfekte Kombination. Die Route führte uns von Passau nach Engelhartszell, über Wien, Esztergom, Budapest, Bratislava und Melk wieder zurück nach Engelhartszell und Passau.
TAG 1. Tag 2. Tag 5. Tag |
HAFEN Passau (Bustransfer vom Hauptbahnhof) Engelhartszell Wien Wien Esztergom Budapest Budapest Bratislava Melk (Wachau) Engelhartszell Passau (Bustransfer zum Hauptbahnhof) |
ANKUNFT
15.45 Uhr 08.00 Uhr 09.00 Uhr |
ABFAHRT 15.00 Uhr 17.00 Uhr 18.30 Uhr 16.00 Uhr |
Wissenswertes über die Donau
Die Donau ist nach der Wolga mit einer Länge von 2.857 Kilometern der zweitlängste Fluss in Europa und der einzige bedeutende Fluss des Kontinents, der von Westen nach Osten fließt. Auf der Strecke von Engelhartszell bis Budapest haben wir auf unserer Reise mit A-ROSA Bella 553 km auf der Donau zurückgelegt und dabei elf Schleusen passiert.
Die Donau durchfließt von ihrer Quelle im Schwarzwald bis zur Mündung im Schwarzen Meer 10 Länder (Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien und die Ukraine). Die bekanntesten Städte direkt am Fluss sind Ulm, Passau, Linz, Wien, Bratislava, Budapest, Galați und Belgrad. Das Biosphärenreservat Srebarna in Bulgarien, das Donaudelta in Rumänien (Mündungsgebiet der Donau am Schwarzen Meer) sowie die Kulturlandschaft Wachau zählen zum UNESCO Weltnaturerbe.
Informationen zur Anreise
Unsere erste Frage war natürlich: Warum startet die Flusskreuzfahrt eigentlich ab Engelhartszell in Österreich und nicht direkt ab Passau in Deutschland? Hierzu haben wir folgende Informationen gefunden:
“Flussreiseanbieter Arosa wird 2016 keine Kreuzfahrten mehr ab Passau durchführen. Die Überlastung in der hochfrequentierten Dreiflüssestadt sei „ein immer wiederkehrender Kritikpunkt“ gewesen, erklärte COO Markus Zoepke bei der Katalogvorstellung für Pressevertreter am heutigen Mittwoch in München. Neuer Einschiffungshafen wird die nahegelegene oberösterreichische Gemeinde Engelhartszell sein. Dadurch ließen sich die Schleuse Jochenstein und die unkalkulierbare Wartezeit dort vermeiden, so Zoepke weiter.” [Quelle: Touristik Aktuell]
Schon einige Wochen vor dem Anreisetag haben wir postalisch unsere Reiseunterlagen von A-ROSA erhalten. Das ist ein kleines Booklet, in dem man Informationen über die Anreise erhält, Hinweise zu dem Ausflugsprogramm, die Kofferanhänger sowie Voucher für den Transfer oder anderen ggf. bereits gebuchten Leistungen. Was ganz gut ist: Auf der Rückseite des Booklets steht auch eine Handynummer drauf, mit der man im Notfall jemanden auf dem jeweiligen Schiff (bei uns A-ROSA Bella) erreicht. Dass wir diese Nummer leider wirklich benötigt haben… dazu kommen wir später noch 😉
Bis spätestens zwei Wochen vor Anreise muss man seine ganzen Daten (Reisepassnummer, Nofallnummer etc.) im Schiffsmanifest online eingeben, damit die Reederei bereits alle wichtigen Daten von den Passagieren hat. Das geht innerhalb weniger Minuten relativ einfach.
Und irgendwann ist er dann da: Der Tag der Anreise. Wir haben uns für eine Anreise mit der Deutschen Bahn entschieden, da dies bequemer und kostengünstiger war. Für die Hin- und Rückreise nach Passau haben wir gerade mal pro Person 42 Euro gezahlt. Man ist zwar auch von Darmstadt aus ca. fünf Stunden unterwegs, aber dafür kann man nebenbei lesen, schlafen oder einfach die vorbeiziehende Landschaft genießen. Bei uns sind aus den fünf Stunden Anreise leider insgesamt dann doch acht Stunden geworden, weil bei Nürnberg eine riesige Baustelle war und unser ICE nach Passau ausgefallen ist. Somit waren wir erst eine halbe Stunde vor Ablegen des Schiffes in Passau und mussten ja noch zur Ablegestelle nach Engelhartszell kommen, die ungefähr 27 km von Passau entfernt ist. Wir hatten bereits das Schiff angerufen, als wir in Nürnberg gestrandet sind, sodass alle Bescheid wussten, dass wir es leider nicht pünktlich schaffen werden. Das war für die Crew von A-ROSA aber überhaupt kein Problem. Gegen 17.05 Uhr (als nur mit 5 Minuten Verspätung) waren wir dann auch die letzten, die auf dem Schiff angekommen sind. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Hotelmanager und einem schnellen Check-In konnte es also losgehen.
Am ersten Abend steht für alle Passagiere eine Sicherheitseinweisung an Bord an. Das ist ein bisschen so wie eine Seenotrettungsübung bei einer Hochseekreuzfahrt – mit dem kleinen Unterschied, dass man nicht zu einer Musterstation muss und auch keine Schwimmwesten anziehen muss. Die Sicherheitseinweisung findet direkt in der Lounge im Rahmen eines kleinen Filmes statt, den sich alle anschauen müssen. Danach wurden alle Offiziere vorgestellt und haben gemeinsam mit den Gästen auf die bevorstehende Flusskreuzfahrt angestoßen.
Das Flusskreuzfahrtschiff A-ROSA Bella
Wissenswertes über das Schiff A-ROSA Bella
Die „Bella“ ist 2002 gebaut worden und damit das älteste Schiff der A-ROSA-Flotte. Mit ihren 100 Doppelkabinen kann sie maximal 242 Passagiere und 49 Crew-Mitglieder aufnehmen. Sie ist 124,5 Meter lang und 14,5 Meter breit. Wir haben erfahren, dass die maximale Geschwindigkeit des Schiffes 24 km/h beträgt. Wir sind flussabwärts meistens etwa 17 bis 19 km/h gefahren und flussaufwärts 10 bis 12 km/h. Auf der 553 km langen Strecke zwischen Engelhartszell und Budapest gab es elf Schleusen, die wir mit dem Schiff passieren mussten. Wenn vor uns viele Schiffe waren, mussten wir hier sogar anstehen, weil nicht genügend Kammern vorhanden waren bzw. wir mit der Breite der „Bella“ einfach nur alleine in die Kammern gepasst haben. Andere „schmälere“ Schiffe haben da sogar zu zweit reingepasst.
Der Decks- und Kabinenplan
Dies ist der Decks- und Kabinenplan der baugleichen Schiffe A-ROSA Bella, A-ROSA Donna, A-ROSA Mia und A-ROSA Riva.
Die verschiedenen Buchungskategorien
Wenn man eine A-ROSA Flusskreuzfahrt bucht, hat man die Wahl zwischen drei verschiedenen Buchungskategorien. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Tarife bei der Verpflegung und den Getränken sowie einigen anderen Feinheiten (wie Transfer, reduzierte Preise im SPA etc.).
A-ROSA Basic-Tarif: Dieser Tarif beinhaltet – neben der Kreuzfahrt und der Kabine selbst – nur das Frühstücks-Buffet.
A-ROSA VollpensionPlus: Dieser Tarif beinhaltet zusätzlich zum Frühstück auch noch das Mittag- und Abendessen sowie Kaffee & Kuchen am Nachmittag. Für diese Leistung zahlt man vor der Reise 29 Euro pro Person pro Nacht. Wenn man sich erst auf dem Schiff dafür entscheidet, sind es 39 Euro pro Person und pro Nacht.
A-ROSA Premium alles inklusive: Definitiv der Rund-um-Sorglos-Tarif, bei dem (fast) alles inbegriffen ist. Alle Mahlzeiten, (fast) alle Getränke sowie der Transfer zum Schiff. Wir hatten diesen Tarif und es hat wirklich an nichts gefehlt!
Die Einrichtungen an Bord
Während man so die Donau entlangschippert, gibt es allerlei Möglichkeiten an Bord, sich die Zeit zu vertreiben. Entweder man liegt faul in der Sonne und entspannt sich an frischer Luft, hüpft in den Pool, genießt von der Sauna aus den Blick nach draußen, spielt Shuffleboard, Schach oder eine Partie Minigolf auf dem Sonnendeck, powert sich im Fitness-Bereich aus, lässt sich im SPA-ROSA entspannt massieren, versucht sich am Puzzle oder gönnt sich einen erfrischenden Drink an der Bar. Langweilig wird es einem an Bord tatsächlich nie und ehe man sich versieht, hat man schon wieder an einer Anlegestelle festgemacht und ist bereit, die Umgebung zu erkunden.
Für alle Premium-Alles-Inklusive-Gäste gibt es kostenloses WIFI an Bord, allerdings nur in den öffentlichen Bereichen. In den Kabinen leider nicht. Da ja aber seit Juni 2017 die EU-Roaming-Gebühren weggefallen sind, ist es auch kein Problem mehr, mit seinem Handy normal online zu sein. Auf dem Schiff gibt es zwei Bars, eine Café Bar direkt vor dem Restaurant und eine Lounge Bar, die sich am Bug des Schiffes befindet. Wir haben uns meistens nach dem Abendessen noch gemütlich in die Lounge Bar gesetzt, haben einen leckeren Cocktail getrunken und den Tag ausklingen lassen. An einigen Abenden gab es von dem schiffseigenen DJ noch ein musikalisches Abendprogramm, das wir aber meistens ausfallen haben lassen, weil wir so kaputt von unseren Stadterkundungen waren 🙂
Unsere Außenkabine mit französischem Balkon
Von zu Hause aus haben wir uns bereits auf der A-ROSA Homepage Fotos der Kabinen angesehen, damit wir einen ungefähren Eindruck davon bekommen, wie wir in der einen Woche „wohnen“ werden. Wir hatten eine 2-Bett-Außenkabine mit französischem Balkon der Kategorie C. Unsere Kabine war 16 m² groß und lag auf Deck 2. Auf den A-ROSA Schiffen gibt es übrigens nur Außenkabinen, d.h. für genug Tageslicht ist immer gesorgt. Im Vergleich zu den Innenkabinen der großen Kreuzfahrtschiffe ist das wirklich ein Vorteil.
Die Einrichtung der Kabine war sehr praktisch: Kommt man in die Kabine rein, befindet sich rechts oder links am Eingang gleich das Bad und auf der anderen Seite ein großzügiger Kleiderschrank und ein Ablage-Regal. Die Koffer verschwinden für die eine Woche problemlos unter dem Bett, so dass sie auch nicht im Weg rumstehen. Am Fenster steht ein Schreibtisch, auf dem der Fernseher seinen Platz gefunden hat sowie ein Sessel mit einem kleinen Beistelltischchen. Beim Fernsehprogramm muss man übrigens nicht auf die deutschen Kanäle verzichten. Alle Standardsender (ARD, ZDF, RTL, Sat.1, Pro7 usw.) sind vorhanden. An jedem Abend befindet sich das A-ROSA Journal an der Kabinentür, das Auskunft über den folgenden Tag bereithält: seien es die Buffetzeiten, Ausflugtipps oder das Abendprogramm – hier entgeht einem nichts.
Das Essen an Bord der A-ROSA Bella
Für die vorzügliche Verpflegung der Gäste wird an Bord von A-ROSA einiges getan. In unserem Premium-Alles-Inklusive-Tarif waren alle Mahlzeiten des Tages inbegriffen, sodass wir kulinarisch bestens versorgt waren.
Das Abendessen stand jeden Tag unter einem besonderen Motto, beispielsweise „Bayrisch“, „Österreichisch“, „Asiatisch“ oder „Ungarisch“. Es gab eine umfangreiche Auswahl an kalten und warmen Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts. Bemerkenswert fanden wir auch, dass die Speisen immer gekennzeichnet wurden, je nachdem ob Laktose, Gluten o.ä. enthalten war. Für Gäste mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf jeden Fall ein riesen Vorteil.
Das (einzige) Restaurant an Bord von A-ROSA Bella bietet – sowohl drinnen als auch draußen – genügend Plätze für alle Gäste. Man hat eine freie Platzwahl und auch keine fixen Essenszeiten. Es sind meistens Zeiträume von 1,5 bis 2,5 Stunden gewesen, in denen man sich „auf’s Buffet stürzen konnte“, sodass es sich sehr gut verteilt hat und man nie lange am Buffet warten musste. Wasser gibt es kostenfrei bereits auf den Tischen; weitere Getränke muss man beim Kellner bestellen. Das hat manchmal leider etwas länger gedauert (bis zu 15 Minuten), sodass wir mit dem Essen auch schon mal fertig waren, bevor wir unsere Getränke hatten. Es ist also besser, sich erst was zu trinken zu bestellen und zu warten, bis es kommt und sich dann erst am Buffet etwas zu essen zu holen. Zapfstationen mit Getränken gibt es abends leider nicht, morgens schon (beispielsweise Säfte und Tee).
Auf unserer Reise gab es 2x einen speziellen Abend mit einem exklusiven Dinner, das man zusätzlich – gegen einen Aufpreis – buchen konnte. Das war zum einen das „A-ROSA Dining Cucina Italiana“ sowie das „A-ROSA Dining exklusiv Wine & Dine“. Beide Dinner waren in einem abgetrennten Bereich im Restaurant. Wir waren bei dem italienischen Abend dabei, für den sich auch noch 14 andere Gäste angemeldet hatten. Es wurde ein 4-Gang-Menü serviert, bei dessen Anblick einem allein schon das Wasser im Mund zusammen lief. Alles war super schön dekoriert, toll angerichtet und hat auch noch geschmeckt 🙂 Wer also – abseits des Buffets – kulinarisch noch das i-Tüpfelchen erleben möchte, dem können wir das exklusive Dinner auf jeden Fall empfehlen.
Ein Schiffsrundgang mit Blick hinter die Kulissen
Am letzten Tag auf dem Schiff wurde vormittags ein exklusiver Schiffsrundgang angeboten, der uns die Möglichkeit bot, einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen von A-ROSA Bella zu werfen. Mit einer Gruppe von ca. 15 anderen interessierten Gästen sind wir mit dem Hotelmanager auf Tour durch die verschiedensten Bereiche des Schiffes gegangen. Sei es die schiffseigene Wäscherei, die Getränkelager der Bars, die Küche, der Crew-Bereich, der Maschinenbereich oder die Brücke (die man auf einem Flussschiff eigentlich Steuerhaus nennt). Wir konnten hier wirklich interessante Dinge erfahren, die einem vorher gar nicht so bewusst waren. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass das Steuerhaus bei Brückendurchfahrten auch eingefahren werden kann und der Kapitän dann quasi mit dem Steuerhaus in einem Hohlraum hinter der Bar sitzt? Oder dass es gar kein Rettungsboot auf dem Schiff gibt? Zwischendurch konnten wir immer wieder mit Crewmitgliedern sprechen, die aus ihrem Alltag berichtet haben, wie zum Beispiel der Kapitän, der leitende technische Offizier oder auch der Küchenchef. Ein wirklich sehr spannender einstündiger Rundgang, der jedem zu empfehlen ist, der sich schon immer gefragt hat, was sich im Hintergrund eines Schiffes so alles abspielt.
Die Gästestruktur auf der A-ROSA Bella
Sind Flusskreuzfahrten wirklich „schwimmende Altersheime“? Auf diesen Punkt wurden wir vor unserer Flusskreuzfahrt immer wieder im Bekanntenkreis angesprochen. Und wir müssen zugeben, dass auch wir dachten, dass das Durchschnittsalter auf A-ROSA zwischen 60 und 75 liegt und wir auf jeden Fall die Jüngsten an Bord sein werden. Aber dem ist gar nicht so. Da in einigen Bundesländern noch Sommerferien waren, waren bei uns einige Familien mit ihren Kindern an Bord und auch Großeltern mit ihren Enkeln. Es waren aber auch Paare dabei, die Mitte 40/Anfang 50 waren bis hin zu Rentnern Mitte 60. Ein ziemlich gemischtes Publikum also.
Informationen über die Ausflüge an Bord
Vor jedem Haltepunkt gibt es am jeweiligen Vorabend sogenannte Hafenführer an der Rezeption, die allerlei Informationen zu der Stadt selbst und ihren wichtigsten Sehenswürdigkeiten bereithalten. Ein kleiner Stadtplan ist ebenfalls darauf abgedruckt. Zudem gibt es an der Rezeption auch noch größere Stadtpläne der Städte, aber auch von Melk, die man sich dort abholen kann. Wirklich ein toller Service – so spart man sich den Gang zu der Touristeninformation an Land.
Wenn man die Umgebung an Land erkunden möchte, hat man die Wahl zwischen einem organisierten Ausflug von A-ROSA oder einer individuellen Erkundungstour. Wir haben die großen Metropolen Wien, Budapest und Bratislava und das Weltkulturerbe Melk selbst zu Fuß erkundet. Nur für den Haltepunkt Esztergom hatten wir uns einer geführten achtstündigen Tour “Vom Donauknie nach Budapest” von A-ROSA angeschlossen.
Hat man sich dann für einen Weg der Stadterkundung entschieden, muss man sich – bevor man das Schiff verlässt – blaue Landgangs-Karten an der Rezeption abholen. Auf diesen kleinen kreditkartengroßen Kärtchen steht die Kabinennummer drauf, eine Notfallrufnummer der A-ROSA Bella (man weiß ja nie, ob mal was passiert) sowie ein Türöffnungscode, den man benötigt, um wieder an Bord zurück zu kommen. An den meisten Häfen ist die Tür des Schiffes nämlich verschlossen, damit keine anderen Leute Zutritt auf das Schiff haben. Die blauen Kärtchen benötigt das Schiff, um zu wissen, wer sich gerade an Land befindet und wer wieder zurück an Bord ist. Vor jedem Ablegen wird dann geprüft, ob alle Kärtchen (und damit alle Gäste) wieder da sind. Wir finden dieses System etwas umständlich, denn es kann durchaus mal vorkommen, dass man beim Verlassen des Schiffes die Karten vergisst oder bei der Rückkehr verpasst, sie an der Rezeption wieder abzugeben. So gab es kurz vor dem Ablegen oftmals die Durchsage, ob auch jeder seine Landgangskarten abgegeben hat. Ein System, bei dem man beim Verlassen und Betreten des Schiffes direkt am Eingang einfach seine Kabinen-Karte scannt, wäre hier vielleicht etwas moderner.
Informationen zur Abreise
Über unsere komplette Reise berichten wir in unseren nächsten Beiträgen. Aber irgendwann ist er dann leider da, wie bei jedem anderen Urlaub auch: Der Tag der Abreise. Am Vorabend gab es noch ein sehr nettes Get-together mit der Crew in der Lounge. Die komplette Crew kam hierher, um sich von den Gästen zu verabschieden und mit uns noch einmal auf die schöne Reise anzustoßen. Der Hotelmanager konnte es sich nicht nehmen lassen, mal aufzuzählen, was wir alles in der einen Woche so verzehrt haben: 2.000 Eier, 250 kg Kartoffeln, 280 kg Fisch, 330 kg Fleisch, 1.900 Frühstücks-Brötchen, 157 Liter Sahne, 31 m² Kuchen, 44 Fässer Bier und noch vieles, vieles mehr.
Wir wussten, dass wir am Abreisetag bereits um 7 Uhr wieder in Engelhartszell anlegen werden. Zwei Tage vor der Abreise haben alle Gäste ein Info-Blatt zu den Abreisemodalitäten an ihrer Kabinentür gehabt, auf dem man ankreuzen musste, ob man individuell abreist oder – wenn man einen A-ROSA-Transfer gebucht hat – zu welcher Zeit der Zug zurück nach Hause geht bzw. zu welchem Parkhaus man gebracht werden möchte. Je nach „Abreiseart“ bekommt man einen der unterschiedlich farbigen Kofferanhänger, damit das Gepäck von der Crew am Abreisetag sortiert werden kann. Da wir einen Transfer mit A-ROSA zurück zum Bahnhof Passau in unserem Paket dabei hatten und einen späten ICE am Nachmittag hatten, bekamen wir einen gelben Kofferanhänger. Das Gepäck sollten alle Gäste bis spätestens 6.30 Uhr vor die Kabinentür gestellt haben, damit für die Koffer-Sortierung genügend Zeit ist.
Leider standen wir in der Nacht vor unserem Abreisetag 3,5 Stunden an einer Schleuse – quasi in der Warteschlange hinter sechs anderen Schiffen –, sodass wir es leider nicht pünktlich nach Engelhartszell geschafft haben. Die Crew hat deswegen schnell umgeplant und beschlossen, dass der Großteil der Passagiere bereits an der Donauschlinge in Schlögen das Schiff verlässt, das sind in etwa 15 Auto-Kilometer von Engelhartszell entfernt. Klingt erstmal wenig, aber das Schiff hätte bis dahin noch locker 1 Stunde und 20 Minuten benötigt. Gegen 8.30 Uhr haben wir dann in Schlögen angelegt und nacheinander sind alle Passagiere vom Schiff gegangen und wurden in die jeweiligen Busse eingeladen. Das Gepäck war in der Zwischenzeit schon in kleine LKWs verladen worden und war auf dem Weg zum Bahnhof. Diese Kooperation zwischen A-ROSA und der Deutschen Bahn ist wirklich super und wahnsinnig bequem. Das Gepäck bekommt man nämlich 20 Minuten vor Abfahrt seines Zuges einfach von einem Bahn-Mitarbeiter direkt am Gleis ausgehändigt.
Wir hatten bewusst einen späten Zug am Nachmittag zurück nach Darmstadt gebucht, so dass wir noch genügend Zeit hatten, die 3-Flüsse-Stadt Passau zu erkunden.
10 Fragen an den Hotelmanager der A-Rosa Bella
Während unseres Aufenthalts an Bord der A-ROSA Bella wurden wir von einem netten Team betreut, welches von Balazs Benacs geleitet wird. Hier ist unser kleines Interview mit ihm, um noch mehr über das Leben an Bord eines Flussfahrtschiffes zu erfahren.
1. Was macht Deine Arbeit als Hotelmanager an Bord der A-ROSA Bella aus?
Ich bin der Gastgeber an Bord und für den Hotelbetrieb zuständig. Ein Fulltime-Job mit Leidenschaft.
2. Viele denken, dass eine Hochsee-Kreuzfahrt mit einer Fluss-Kreuzfahrt vergleichbar ist. Kannst Du uns die größten Unterschiede aus Sicht eines Hotelmanagers beschreiben?
Das denken wirklich viele. Neben den geographischen Unterschieden der Fahrtgebiete, sind Flussschiffe wesentlich kleiner und familiärer. Mit den Gästen wird der Kontakt schneller hergestellt und man freut sich auf die persönliche Kommunikation mit Stammgästen. Arbeitstechnisch kann ich sagen: Je kleiner ein Betrieb ist, umso vielseitiger sind auch die Aufgaben.
3. Die „Bella“ ist ja das erste Schiff der A-ROSA-Flotte von 2002. Wie unterscheiden sich die neueren A-ROSA-Schiffe in Bezug auf Größe, Ausstattung etc.?
Die 4 Donauschwestern (Bella, Donna, Mia, Riva) sind die ersten Schiffe der A-ROSA Flotte und auch die breitesten. Die Schwesterschiffe auf der Seine, Rhone und dem Rhein sind ein wenig schmaler und bautechnisch etwas anders. Das Konzept von A-ROSA zieht sich aber durch die gesamte Flotte (11 Schiffe) und die neuesten Schiffe sind natürlich sehr modern, dennoch elegant gestaltet. Ich kann jeden nur empfehlen die gesamte Flotte mitzuerleben.
4. Im Vorfeld unserer Reise wurden wir oft auf das Publikum einer Fluss-Kreuzfahrt angesprochen. Kannst Du uns hierzu speziell zur A-ROSA Bella etwas sagen?
Man stellt das Klischee auf, Kreuzfahrten wären was für die ältere Generation. Da kann ich sagen, Kreuzfahrten sind attraktiver denn je zuvor. Die Schiffe der A-ROSA Flotte sind für jede Altersklasse sehr zu empfehlen.
5. Was kann man als Gast erwarten, wenn man eine Kreuzfahrt mit A-ROSA bucht?
Wunderschöne und authentische Schiffe, einen modernen Spa-Bereich, aktiven Urlaub mit Biking-Touren, ein durchdachtes Food-Konzept und wunderschöne Destinationen und Landschaften.
6. Auf unserer Reise haben wir ja drei wunderschöne Großstädte an der Donau angefahren. Was sind Deine persönlichen Highlights von Wien?
In einer traditionsreichen Metropole wie Wien gibt es unzählige Highlights. Zusammengefasst: Architektur, Küche und Freizeitangebot.
7. Kannst Du uns Deine persönlichen Empfehlungen zu Budapest geben? Was sollte man auf gar keinen Fall in dieser Stadt verpassen?
Ein Spaziergang am Ufer der Donau entlang auf beiden Seiten von Budapest. Besonders empfehlenswert am Abend wenn die Lichter angehen. Ansonsten gilt das gleiche Prinzip wie in Wien oder anderen Metropolen und Großstädten.
8. Und welche Insider-Tipps hast Du vielleicht noch zu Bratislava?
Am Ufer gegenüber der Altstadt gibt es ein Hausboot, welches zum Restaurant, Bar und eigener Brauerei umgebaut wurde. Sehr modern und authentisch mit guten Speisen und hervorragendem Bier.
9. Gab es ein besonderes Erlebnis, das Du an Bord eines Schiffes erlebt hast?
Wir haben einen Gast an Bord gehabt, der seinen 100. Geburtstag bei uns gefeiert hat. Das war wirklich etwas Besonderes.
10. Du hast mittlerweile über 80 Länder der Welt bereist. Welches ist Dir besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Auf jeden Fall. Burma, anders gesagt Myanmar. Ich war vor gut sieben Jahren dort. Das Land ist eines der ärmsten Länder der Welt, man spürt und merkt die Scherben der Militärdiktatur. Aber dennoch sind die Menschen sehr freundlich, offen und strahlen trotz der Ereignisse der vergangenen Jahrzehnte eine innere Zufriedenheit aus. Eine Reise in das Land der Pagoden ist ein Must-have.
Lieber Balazs, wir danken Dir für das Interview und den tollen Aufenthalt bei Euch an Bord. 🙂
Unser Video von der A-ROSA Bella
Zum Abschluss haben wir noch ein kurzes Video von der A-ROSA Bella mit unserer neuen DJI Mavic Pro Drohne gemacht. Allerdings hatten wir hierfür nur 20 Minuten Zeit, bevor das Schiff abgelegt hat.
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