Nachdem wir uns heute morgen die Sehenswürdigkeiten von Budapest auf der Buda Seite (Burgpalast, Matthiaskirche, Fischerbastei) angeschaut hatten, hieß es jetzt für uns noch die wichtigsten Attraktionen der Pester Seite zu erkunden.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Die Markthalle von Budapest
Bereis am frühen Morgen hatten wir uns schon die Markthalle von Budapest angeschaut, da diese nur 5 Minuten zu Fuß von unserem Schiff auf der Pester Seite entfernt liegt. Die Markthalle (Nagy Vásárcsarnok) ist einer Basilika nachempfunden und gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Auf drei Etagen reihen sich mehr als 180 Marktstände aneinander, an denen man allerlei Leckereien finden kann: Von Obst und Gemüse über Fleisch und Fisch bis hin zu Souvenirs und Textilien – das Angebot ist sehr groß. Dennoch waren wir etwas enttäuscht von der Markthalle, da uns morgens hier das typische „Markttreiben“ gefehlt hat und eigentlich relativ wenig los war. Etwas Besonderes an der Markthalle konnten wir jetzt nicht erkennen.
Das Ungarische Parlament
Definitiv das Highlight auf der Pester Seite ist das reich verzierte, kolossale Ungarische Parlament direkt am Donauufer. Mit einer Länge von 268 Metern, einer Breite von 123 Metern und einer Kuppelhöhe von 96 Metern wirkt es sehr mächtig. Man kann gar nicht glauben, dass das Gebäude fast 700 Räume, 10 Innenhöfe und 365 Türmchen beherbergt. Das Parlament entstand Ende des 19. Jahrhunderts und wurde 1904 fertig gestellt. Ganze 1.000 Arbeiter waren an dem Bau beteiligt, über 40 Millionen Steine wurden aufeinandergeschichtet und 40 Kilogramm Gold verwendet. Die Dimensionen dieses Gebäudes sind wirklich unglaublich. Es lohnt sich nicht nur ein Blick vom Donauufer aus auf das Parlament, sondern auch von der Rückseite. Hier findet man einen kleinen Park sowie zwei Statuen. Am nahegelegenen Märtyrerplatz findet man eine Statue des ehemaligen Ministerpräsidenten Imre Nagy, der auf einer Brücke steht und in Richtung des Parlaments schaut.
Das Holocaustmahnmal & der Freiheitsplatz
Etwa 300 Meter in südlicher Richtung entlang sieht man sechzig Paar Schuhe aus Metall, die auf einer Länge von 40 Metern direkt auf der Promenade am Ufer der Donau stehen. Das Holocaustmahnmal wurde 2005 zum Gedenken an die ungarischen Juden, die 1944 und 1945 von Pfeilkreuzlern unschuldig erschossen und danach in die Donau geworfen wurden, errichtet.
Auf dem Weg zur großen Stephansbasilika kommt man am Freiheitsplatz vorbei, der Ende des 19. Jahrhunderts erschlossen wurde. Der Platz ist mit einigen wichtigen Gebäuden umrahmt, wie der ehemaligen Börse und der ungarischen Nationalbank. In der Mitte des Freiheitsplatzes befindet sich ein sowjetisches Denkmal, das die Soldaten der Roten Armee ehrt, die 1944 und 1945 während der Befreiung von Budapest starben. Des Weiteren wurde auf dem Platz im Jahr 2011 eine Bronzestatue des amerikanischen Ex-Präsidenten Ronald Reagan errichtet – als Würdigung seiner Mithilfe bei der Beendigung des Kalten Krieges.
Die Stephansbasilika
Zu Fuß ging es dann weiter zur Stephansbasilika, die dem ersten ungarischen König Stephan gewidmet ist. An der neoklassizistischen Kirche wurde von 1851 bis 1905 gebaut. 1868 stürzte die 96 Meter hohe Kuppel aufgrund fehlerhafter Fundamente ein und zerstörte das damals halbfertige Bauwerk. Die Basilika bietet bis zu 8.500 Menschen Platz und beherbergt heute viele Glasmalereien, Gemälde und Skulpturen. Eine Reliquie, die in der Kapelle des heiligen Leopold aufbewahrt wird, ist die einbalsamierte rechte Hand von König Stephan („Heilige Rechte“). Wir fanden das etwas skurril, wenn man bedenkt, dass König Stephan in den Jahren 969 bis 1.038 gelebt hat – die Hand ist also rund 1.000 Jahre alt!
Der Heldenplatz mit der Millenniumssäule
Von hier sind wir mit der U-Bahn M1 bis zum bekannten Heldenplatz gefahren. Eine Fahrt in der Linie M1 der Budapester U-Bahn ist wirklich ein Erlebnis, denn sie ist mit ihrer Eröffnung im Jahr 1896 eine der ältesten U-Bahnen der Welt und befindet sich nur wenige Meter unter der Erde, d.h. direkt unter dem Straßenpflaster der 2,5 Kilometer langen Boulevardstraße Andrássy útist, die die Innenstadt mit dem Heldenplatz verbindet. Viele der Stationen der Linie M1, welche auch als Millenniumsbahn bezeichnet wird, haben einen nostalgischen Look mit Holzvertäfelungen und Fliesenwänden. Die Boulevardstraße Andrássy útist wurde übrigens zusammen mit der darunter liegenden U-Bahn-Strecke – im ungarischen „Földalatti“ genannt – und dem am Ende liegenden Heldenplatz im Jahr 2002 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Der Heldenplatz ist der größte Platz der Stadt. Markant in der Mitte ragt die 36 Meter hohe Millenniumssäule hoch in den Himmel, die von einer halbkreisförmigen Kolonnade umgeben ist und an die Tausendjahrfeier der „Landnahme der Ungarn“ von 896 erinnert. Jeweils auf der rechten und linken Seite des Platzes stehen zwei klassizistische Bauten: das Museum der Bildenden Künste und die Kunsthalle.
Das Stadtwäldchen mit der Burg Vajdahunyad
Läuft man über den Heldenplatz und verlässt ihn hinter der Säule, gelangt man zum Stadtwäldchen, der ein Naherholungsgebiet für die Stadtbewohner ist. Mittlerweile strömen hier aber auch viele Touristen hin, beispielsweise wegen der Burg Vajdahunyad, die – wie viele der anderen Bauten in der Stadt – 1896 zu den Millenniumsfeierlichkeiten entstand. Die Burg besteht aus verschiedenen Gebäudekomplexen. Der damalige Architekt und Baumeister hatte versucht, die unterschiedlichen Baustile Ungarns hier unterzubringen und zu zeigen. In einem großen Teil des Geländes ist heute das Landwirtschaftsmuseum zuhause. Im nördlichen Teil des Stadtwäldchens befindet sich das berühmte, gelbe Széchenyi-Thermalbad, das 1881 erbaut wurde und heute beliebtes Ziel vieler Touristen ist.
Weitere Sehenswürdigkeiten auf der Pester Seite von Budapest
Auf unserem Weg durch die Pester Seite von Budapest sind wir natürlich noch an zahlreichen anderen interessanten Sehenswürdigkeiten vorbeigekommen, wie das prächtige Opernhaus, die Váci Utca (Budapests Einkaufsmeile), die große Synagoge oder den Westbahnhof. Was wir zeitlich leider nicht mehr geschafft haben, war ein Besuch der Margareteninsel, die mitten in der Donau liegt und ein beliebtes Freizeitziel in der Hauptstadt ist.
Pünktlich um 16 Uhr hat A-ROSA Bella in Budapest abgelegt und wir haben die Stadt in Richtung Norden verlassen. Hier hatten wir die Möglichkeit, die „Skyline“ am Donauufer noch einmal auf uns wirken zu lassen. Abschließend müssen wir sagen, dass uns Budapest sehr gut gefallen hat und uns sehr beeindruckt hat! Uns hat die Stadt sogar ein bißchen besser gefallen als Wien. Den heimlichen Titel als „Königin der Donau“ hat sich Budapest auf jeden Fall verdient. Eine wirklich eindrucksvolle Metropole, durch die wir bei schönstem Wetter 18.442 Schritte (ca. 13 Kilometer) gelaufen sind! 🙂
Die Starbucks Tasse von Budapest
Seit einiger Zeit sammeln wir die Starbucks Tassen der Städte (City Mugs) und Inseln, die wir auf unseren Reisen besuchen. Die großen Tassen gibt es leider nicht von jeder Stadt, in der es auch eine Starbucks Filiale gibt. Aber wenn es eine solche Tasse gibt, dann finden wir diese ein wirklich schönes Andenken. Hierbei sammeln wir allerdings (fast) nur Städtetassen der 2008 erschienenen “Global Icon Serie”. Unsere komplette Sammlung könnt Ihr Euch hier ansehen: Starbucks – Unsere Tassensammlung der Global Icon SerieBudapest hat mehrere Starbucks Läden und auch eine eigene Tasse 🙂
Alle Reiseberichte unserer Flusskreuzfahrt auf der Donau
A-ROSA bietet auf der Donau je nach Jahreszeit verschiedene Flusskreuzfahrten mit unterschiedlicher Dauer und Zielen an. Wir hatten uns bewusst für die 7-tägige Route “Donau Klassiker – Auf ruhigem Wasser durch die Wogen der europäischen Geschichte” entschieden, da diese Route die großen Metropolen (mit ausreichend Liegezeit), Naturhighlights und UNESCO Welterbestätten verbindet – für uns eine perfekte Kombination. Die Route mit der „A-ROSA Bella“ führte uns von Engelhartszell, über Wien, Esztergom, Budapest, Bratislava und Melk wieder zurück nach Engelhartszell und Passau.» Österreich: Wien – Sehenswürdigkeiten & Fotospots in der Innenstadt
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