Das Schloss Drachenburg & der Drachenfels am Rhein

Kategorien: Reiseblog, Europa, Deutschland

Auf unserem Weg in den diesjährigen Sommerurlaub an die Nordsee haben wir für uns für einen kurzen Zwischenstopp einen Sightseeing-Spot aus unserer „Bucketlist Deutschland“ ausgesucht – den Drachenfels und das Schloss Drachenburg am Rhein. Das Schloss hatten wir bei unserer Flusskreuzfahrt mit A-ROSA gesehen und waren total begeistert. Bei perfektem Sommerwetter sind wir gegen 10 Uhr morgens in Königswinter angekommen.

Drachenburg Drachenfels Headerbild

Der Drachenfels & das Schloss Drachenfels im Siebengebirge am Rhein

Der Drachenfels ist ein markanter Berg im Siebengebirge bei Königswinter am Rhein in Nordrhein-Westfalen. Mit einer Höhe von 321 Metern bietet er einen beeindruckenden Blick über das Rheintal bis hin nach Bonn und Köln. Besonders bekannt ist der Drachenfels wegen seiner sagenumwobenen Geschichte: Der Legende nach soll der Held Siegfried aus dem Nibelungenlied hier den Drachen getötet haben. Auf dem Gipfel befinden sich die Ruinen der mittelalterlichen Drachenburg, die um 1167 erbaut wurde und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zerstört und restauriert wurde.

Am Hang des Drachenfels liegt das Schloss Drachenburg, ein prachtvoller historistischer Bau aus dem späten 19. Jahrhundert, das heute als Museum und Veranstaltungsort dient. Besucher erreichen den Gipfel bequem mit der Drachenfelsbahn, der ältesten Zahnradbahn Deutschlands, oder zu Fuß über gut ausgebaute Wanderwege.

Der Drachenfels & das Schloss Drachenfels im Siebengebirge am Rhein

Der Drachenfels & das Schloss Drachenfels im Siebengebirge am Rhein

Parken und Wanderwege

Man kann weder zum Schloss Drachenfels noch zum Drachenfels mit dem Auto hinauffahren, da das Plateau und die Wege als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind. Man hat also nur die Möglichkeit, mit der Drachenfelsbahn zu fahren oder zu wandern 🙂

Es gibt 2 Wanderwege zum Schloss und zum Gipfel:

1) Die klassische Route führt über den Eselsweg entlang der Drachenfelsstraße und dauert ca. 20–30 Minuten. Die Strecke ist steil, aber gut ausgebaut.
2) Die landschaftlich etwas schönere Route durch das Nachtigallental ist etwas längerer und dauert ca. 30–40 Minuten. Diese Route ist weniger steil und führt durch bewaldetes Gebiet.

Wir sind allerdings nicht gewandert, sondern haben uns für die Fahrt mit der Drachenfelsbahn entschieden. Wir haben unser Auto auf dem Parkplatz direkt unterhalb der Talstation abgestellt (Lage in Google Maps). Hier findet Ihr eine gute Übersicht über die verschiedenen Parkmöglichkeiten und auch Tipps für kostenloses Parken.

Die Drachenfelsbahn Königswinter – Die älteste Zahnradbahn Deutschlands

Die Drachenfelsbahn wurde am 17. Juli 1883 feierlich eröffnet und verbindet seitdem die Altstadt von Königswinter im Rheintal mit dem Plateau des Drachenfels im Siebengebirge. Auf einer Länge von etwa 1,5 km überwindet die Bahn rund 220 Höhenmeter und eine maximale Steigung von bis zu 20 % mittels des Riggenbach-Zahnstangensystems – eine technische Besonderheit jener Zeit. Einst mit Dampfloks betrieben, wurde der Verkehr zwischen 1953 und Ende der 1950er Jahre vollständig auf elektrische Triebwagen umgestellt. Mittlerweile zählt die Bahn zu den meistgenutzten Zahnradbahnen Europas: seit ihrer Inbetriebnahme haben mehr als 40 Millionen Menschen die Strecke genutzt.

Die Drachenfelsbahn verkehrt regelmäßig von Mai bis September täglich jeweils von 09:00 bis 19:00 Uhr. Ab Oktober gibt es einen reduzierten Fahrbetrieb und zwischen November und Februar verkehrt die Bahn nur am Wochenende. Die genauen Öffnungszeiten findet man auf der offizielle Webseite.

Die Talstation dient zugleich als Tourist‑Info‑Center und Museum mit wechselnden Ausstellungen zur Geschichte der Bahn. Eine Fahrt von der Talstation bis zum Drachenfels dauert etwa acht Minuten und erfolgt im Regelfall im 30‑Minuten-Takt (bei hoher Nachfrage bis zu 15‑Minuten‑Takt). Unseren Kinderwagen konnten wir übrigens problemlos mitnehmen.

Die Mittelstation der Drachenfelsbahn

Wir sind als Erstes an der Mittelstation der Drachenfelsbahn ausgestiegen und sind direkt zum Eingang vom Schloss Drachenfels gelaufen. Wir waren allerdings etwas zu früh da, denn das Schloss öffnet selbst im Sommer erst ab 11 Uhr. Hier könnt ihr die aktuellen Öffnungszeiten sehen.

Wissenswertes über das Schloss Drachenburg

Das Schloss Drachenburg wurde in den Jahren 1882 bis 1884 auf halber Höhe des Drachenfels bei Königswinter erbaut und zählt zu den ungewöhnlichsten Schlossbauten des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Es wurde im Auftrag des wohlhabenden Börsenmaklers Stephan von Sarter errichtet, der das Schloss jedoch nie selbst bewohnte. Architektonisch ist das Bauwerk ein eindrucksvolles Beispiel für den Historismus: eine Mischung aus Gotik, Renaissance und Barock, mit zahlreichen Türmen, Zinnen und reichen Fassadenverzierungen. Heute gilt Schloss Drachenburg als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und wurde umfassend restauriert, nachdem es lange Zeit verfallen war und verschiedene Nutzungen durchlaufen hatte.

Der Eintritt ins Schloss kostet für Erwachsene 10 EUR und für Kinder 8 EUR (ab 6 Jahren). Es gibt auch spezielle Familientickets für 25 EUR (2 Erwachsene + max. 2 Kinder). Das Schloss zählt für uns zu einem der schönsten (kleinen) Schlösser 🙂

Das wunderschöne Schloss Drachenburg am Rhein

Das wunderschöne Schloss Drachenburg am Rhein

Rundgang durchs Schloss Drachenburg

Das Schloss beherbergt heute ein öffentlich zugängliches Museum mit wechselnden Ausstellungen, einer originalgetreu rekonstruierten Innenausstattung und einem Panoramasalon mit Blick über das Rheintal. Besonders sehenswert sind der prunkvolle Musiksaal, das historische Arbeitszimmer und die kunstvoll bemalten Wand- und Deckenflächen.

Im Gegensatz zur Außenansicht haben uns die Räume des Schlosses nicht sonderlich beeindruckt. Da haben wir schon schönere Schlösser besichtigt 😉

Der Drachenfels

Nach der Besichtigung des Schlosses Drachenburg sind wir noch kurz mit der Drachenfeldbahn weiter bis zum Drachenfels gefahren.

Der Drachenfels ist mit 321 Metern Höhe einer der bekanntesten Berge im Siebengebirge. Er entstand vor rund 25 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität und besteht hauptsächlich aus Trachyt-Gestein, das über Jahrhunderte in Steinbrüchen abgebaut wurde – unter anderem für den Kölner Dom. Historisch bedeutsam ist der Drachenfels wegen der Burgruine Drachenfels, die um 1167 errichtet wurde, um das Rheintal militärisch zu kontrollieren. Der Berg ist eng mit der Nibelungensage verbunden: Der Legende nach soll Siegfried hier den Drachen erschlagen haben – daher der Name.

Auf dem Plateau befindet sich eine Aussichtsplattform mit Panoramablick über das Rheintal bis Köln und Bonn, sowie ein Besucherzentrum mit Gastronomie. Der Drachenfels ist Teil des Naturparks Siebengebirge und steht unter strengem Landschafts- und Naturschutz.

Wir haben kurz den Ausblick auf den Rhein genossen und einen kurzen Abstecher zur Burgruine Drachenfels gemacht. Nach einer Stunde sind wieder dann wieder mit der Drachenfelsbahn ins Tal gefahren und haben unsere Reise an die Nordsee fortgesetzt.