La Palma – Caldera de Taburiente & Roque de Los Muchachos

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Eine der größten Attraktionen und schönsten Sehenswürdigkeiten von La Palma ist der im Zentrum der Insel gelegene Nationalpark Caldera de Taburiente. An zwei Tagen haben wir zwei verschiedene Aussichtspunkt besichtigt, die einen atemberaubenden Blick in die Caldera sowie die umgebende Natur bieten.

Roque de Los Muchachos Headerbild

Der Nationalpark Caldera de Taburiente

Der Nationalpark Caldera de Taburiente liegt im Zentrum von La Palma und gehört mit seiner nach Westen offenen kraterähnlichen Vertiefung zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Die tiefste Stelle des Kraters liegt bei 430 Metern über dem Meeresspiegel und der höchste Punkt ist der Roque de los Muchachos auf 2.426 Metern über dem Meerespiegel. Mit einem Durchmesser von rund 9 Kilometern und einem Umfang von knapp 30 Kilometern gilt die Caldera de Taburiente als einer der größten Krater weltweit. Dank der faszinierenden Landschaft und ihrer wissenschaftlichen Bedeutung wurde das Gebiet im Jahr 1954 zum Nationalpark erklärt. Hier erwarten die Besucher unzählige Gesteinsformationen, weitläufige Kiefernwälder, tiefe & enge Schluchten sowie malerische Bachläufe, Quellen und Wasserfälle.

Caldera de Taburiente Aussichtspunkte Karte

Caldera de Taburiente – Aussichtspunkte auf La Palma

Der Mirador de La Cumbrecita

Der Mirador de La Cumbrecita befindet sich auf einer Höhe von 1.312 Metern und ist einer von zwei Zugängen zum Nationalpark Caldera de Taburiente. Der Aussichtspunkt wird in erster Linie genutzt, um einen ersten Blick in den Erosionskrater zu werfen. Vom Mirador de La Cumbrecita führen verschiedene Wanderwege durch den Nationalpark.

Besucherzentrum & Parkplatz

Seit 2007 ist die Zufahrt zum Mirador de La Cumbrecita reglementiert, denn der Parkplatz war regelmäßig überfüllt und die Zufahrtsstraßen dadurch zum Teil blockiert. Wer diesen Aussichtspunkt besichtigen bzw. eine Wanderung unternehmen möchte und auf dem entsprechenden Parkplatz parken will, muss vorher über die offizielle Website eine kostenfreie Parkplatzreservierung vornehmen. Das geht frühestens einen Monat vor dem entsprechenden Besuchstag und spätestens am selben Tag. Es sind insgesamt nur 20 Parkplätze verfügbar, daher sollte man schnell sein.

An der Landstraße LP 3 befindet sich übrigens das Besucherzentrum der Caldera de Taburiente, in dem es eine permanente Ausstellung zum Nationalpark Caldera de Taburiente gibt. Darüber hinaus erfährt man Wissenswertes über die Entstehung der Caldera sowie über Flora und Fauna im Nationalpark.

Unser Tipp: Wer kein eigenes Auto hat, kann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auch direkt zum Besucherzentrum Caldera de Taburiente fahren und von dort aus ein Taxi zum Mirador de La Cumbrecita nehmen. Die Preise fanden wir mit 9 EUR eigentlich ziemlich ok. Eine Übersicht über die verschiedenen Taxipreise findet ihr hier.

Mirador Lomo de las Chozas

Vom Parkplatz aus haben wir eine kleine, etwa 1 Kilometer lange Wanderung zu dem schönen Aussichtspunkt Lomo de las Chozas gemacht. Der Weg ist grundsätzlich Kinderwagentauglich, allerdings mussten wir den Wagen an zwei Stellen aufgrund einiger Geröllmassen tragen. Auf dem Weg hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf die Umgebung. Am Aussichtspunkt angekommen, hatten wir einen schönen Blick in den riesigen Kraterkessel, der einen Umfang von etwa 30 Kilometern, einen Durchmesser von ca. 8 Kilometern und eine Tiefe von rund 1.700 Metern hat. Diese Ausmaße sind total beeindruckend!

Bick auf den Wolkenwasserfall über die Cumbre Nueva

Eine weitere Sehenswürdigkeit, die man wunderbar vom Mirador La Cumbrecita oder auch vom Besucherzentrum aus bewundern kann, ist der Wolkenwasserfall über die Cumbre Nueva. In einer Höhe von 1.450 Metern wälzen sich aus Osten kommende Passatwolken über den Bergkamm und lösen sich auf der Westseite auf. Ein wahnsinnig interessantes Naturspektakel!

Der Roque de los Muchachos

Die Erkundung vom Roque de los Muchachos ist eines der Highlights auf La Palma, denn es handelt sich dabei um den höchsten Berg der Insel.

Zufahrt über die LP-4

Um auf den höchsten Berg von La Palma zu gelangen, sind wir von Osten aus die Zufahrtsstraße LP-4 entlang gefahren. Da diese doch sehr kurvig ist und man in kurzer Zeit viele Höhenmeter überwindet, haben wir immer mal wieder angehalten und wegen unserer kleinen Tochter eine Pause gemacht. So hat die Fahrt bis ganz nach oben zwar etwas länger gedauert, aber uns war es wichtiger, dass die Auffahrt ohne Zwischenfälle wegen dem Ohrendruck verläuft. Auf dem Weg haben wir eine sehr fotogene Pflanze entdeckt: den Natternkopf. Diese besondere, endemische Pflanze gibt es nur in subalpinen Regionen auf Teneriffa und La Palma. Mit unserem Auto ging es durch die Wolkendecke hindurch immer höher… bis der blaue Himmel und die Sonne zum Vorschein kam.

Parkplatz am Roque de los Muchachos

Oben angekommen hatten wir das große Glück direkt einen Parkplatz zu finden. Die Parkplätze oben sind kostenfrei, man benötigt auch keine vorherige Reservierung… allerdings gibt es auch nur etwa 25 Parkplätze. Da aber immer ein Kommen und Gehen ist, war eigentlich immer mal wieder eine Lücke frei. Vom Parkplatz aus hat man schon fantastische Ausblicke in die Umgebung. Es lohnt sich aber noch etwas weiter zu gehen, denn es gibt noch weitere Aussichtspunkte auf dem Gipfel.

Aussichtspunkte am Roque de los Muchachos

Vom Parkplatz aus führt ein kleiner Weg zu zwei weiteren Aussichtspunkten. Zunächst kommt man an einer Gruppe von kleineren Gesteinssäulen vorbei, die dem Gipel ihren Namen gegeben haben – auf Deutsch übersetzt bedeutet “Roque de los Muchachos” nämlich soviel wie “Fels der Jungen oder Jünglinge”. Über den gesamten Weg eröffnen sich uns zu allen Seiten atemberaubende Ausblicke auf die Umgebung und die Wolkendecke. Bei klarer Sicht kann man von hier sogar die Nachbarinseln El Hierro, Teneriffa und La Gomera sehen. Den Teide, Teneriffas höchsten Berg, haben wir mit seinen 3.715 Metern Höhe auf jeden Fall durch die Wolkendecke blitzen sehen. Über den Wolken zu sein und die vorbeiziehenden Wolken zu sehen, ist immer wieder ein unbeschreibliches Gefühl.

Wir haben für den Besuch der beiden Aussichtsplattformen inklusive einiger Pausen etwa eine Stunde gebraucht. Auch wenn die Sonne richtig heftig geschienen hat, war es von der Temperatur her mit 8 Grad doch sehr kalt. Eine Sonnencreme und eine Jacke sollten daher am besten mit dabei sein 😉

Roque-de-los-Muchachos-Observatorium

Auf dem Roque de los Muchachos befindet sich in einer Höhe zwischen 2.350 und 2.400 Metern eine Ansammlung von astrophysikalischen Observatorien, die 1985 eröffnet wurden und gemeinsam als “Roque-de-los-Muchachos-Observatorium” bezeichnet werden. Zusammen mit dem Teide-Observatorium auf Teneriffa bildet es das European Northern Observatory, an dem etwa 170 Forschungsinstitute und 31 Staaten beteiligt sind.

Das Roque-de-los-Muchachos-Observatorium gilt als eines der größten Observatorien weltweit. Dank des tiefdunklen und wolkenlosen Nachthimmels, der fast partikelfreien Luftschicht auf 2.400 Metern Höhe sowie der klimatischen Bedingungen auf La Palma ist es das ganze Jahr hindurch weltweit einer der geeignetsten Orte für die Beobachtung der Himmelskörper. Ganz interessant finden wir, dass La Palma im Jahr 2012 als weltweit erstes UNESCO-Starlight Reserve zertifiziert wurde, das die gesamte Insel sowie Teile des umgebenden Atlantiks und der kanarischen Nachbarinsel Teneriffa umfasst. In solch einem Lichtschutzgebiet wird die nächtliche Dunkelheit als Schutzgut betrachtet und bereits vor sehr geringfügiger Lichtverschmutzung geschützt.

Unser Tipp: Wer sich dafür interessiert, wie die Teleskope funktionieren und was mit diesen genau beobachtet wird, kann sich auf der offiziellen Website für eine Führung anmelden. Leider finden aktuell die Führungen pandemiebedingt nicht statt, aber das ändert sich sicherlich auch bald wieder.

Das Besucherzentrum

Etwa 5 Kilometer vom Parkplatz des Roque de los Muchachos entfernt, befindet sich das neu eröffnete, sehr moderne Besucherzentrum, das Centro de Visitantes del Roque de los Muchachos. Als wir im April 2022 dort waren, war das Besucherzentrum bereits geöffnet, aber teilweise noch etwas unfertig. Aus dem Grund haben wir auch noch keinen Eintritt bezahlen müssen. Seit dem 1. Juni 2022 beträgt der Eintritt 15 EUR pro Person. Das Ziel des Besucherzentrums ist es, die Bedeutung der Astronomie auf der Insel La Palma bekannt zu machen. In verschiedenen Räumen erfährt man, warum die Kanaren ausgewählt wurden, um die wichtigsten Teleskope der Welt zu beherbergen. Darüber hinaus taucht man in die Tiefen des Kosmos ab und hat die Möglichkeit, jeden Winkel der Wissenschaft und unseres Universums zu entdecken. Das Museum ist sehr ansprechend gestaltet und macht auf jeden Fall Lust, sich tiefer mit dem Thema zu beschäftigen.

Die Cascada de Los Colores

Eine weitere Möglichkeit, die Caldera de Taburiente zu erkunden, ist eine Wanderung ins Innere des Kraters. Hier gibt es viele Wanderwege, die sich durch die Landschaft schlängeln. Eines der Highlights sind sicherlich die Cascada de Los Colores. Diese bunten Wasserfälle haben wir leider nicht besucht, weil uns die Wanderung mit unserer kleinen Tochter zu lang und zu schwierig gewesen wäre. Wer aber genügend Ausdauer, Kondition und Zeit mitbringt, sollte sich einen Besuch dieses Naturspektakels nicht entgehen lassen.

Cascada de Los Colores La Palma

Cascada de Los Colores auf La Palama – © Rolf Dietrich Brecher

Insgesamt hat uns die Caldera de Taburiente und unser Ausflug zu den Roque de Los Muchachos wirklich gut gefallen. Diese beiden Aussichtspunkte zählen zu Recht zu den Highlights der Kanareninsel La Palma.