Dass La Palma eine Insel vulkanischen Ursprungs ist, sieht man an jeder Stelle, wenn man über die Insel fährt: Denn Vulkane, bizarre Lavalandschaften und schwarze Strände prägen ihr besonderes Erscheinungsbild. An einem Tag haben wir mit unserem Mietwagen den Süden der Insel erkundet und konnten dabei einige Sehenswürdigkeiten und Naturspektakel ausfindig machen.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Die Sehenswürdigkeiten im Süden von La Palma
Von unserem Hotel H10 Taburiente Playa etwas südlich der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma konnten wir den südlichen Zipfel von La Palma mit unserem Mietwagen in etwa 45 Minuten erreichen. Der Süden von La Palma ist nicht so touristisch wie andere Teile der Insel, sodass hier alles etwas ruhiger und weniger hektisch ist. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten lassen sich somit problemlos an einem Tag erkunden. Es gibt wenige, kleine Orte und darüber hinaus viel Natur. Der Süden von La Palma bildet landschaftlich einen Kontrast zum grünen, waldreichen Norden der Insel. Aufgrund der beiden Vulkane San Antonio und Teneguía findet man im Süden eine außergewöhnliche Landschaft aus schwarzer, erstarrter Lava und eine eher karge Vegetation.
Der Vulkan San Antonio
Unser erster Anlaufpunkt am Vormittag war ein Besucherzentrum, in dem sich eine Ausstellung mit Exponaten und Informationen zum Vulkanausbruch von 1677 und der Entstehung des San Antonio Vulkans befindet. Der Eintritt für das Besucherzentrum inkl. Parkplatz und der Möglichkeit, auf den Kraterrand zu gehen, beträgt 5 EUR pro Person.
Vom Besucherzentrum aus führt ein Wanderweg am Kraterrand entlang. Von hier oben hat man einen tollen Blick in den etwa 150 Meter tiefen, runden Krater des Vulkans San Antonio, der auf einer Höhe von 632 Meter ü. NN. liegt. An seiner Basis besitzt er einen Außendurchmesser von ca. 1 Kilometer. Man kann von hier auch den südlicher gelegenen Vulkan Teneguía sehen, der im Jahr 1971 ausgebrochen ist.
Der Vulkan Teneguía
Da wir nicht die ganze Strecke vom Vulkan San Antonio zum Vulkan Teneguía laufen wollten, haben wir im Besucherzentrum den Tipp bekommen, dass es etwas näher am Vulkan Teneguía einige wenige Parkmöglichkeiten geben soll. Die Lage des Parkplatzes haben wir Euch hier in Google Maps eingezeichnet. Von dort sind wir dann mit dem Kinderwagen losgelaufen. Das war leider nicht so einfach, denn der Weg war zwar eben, aber sehr sandig – und dementsprechend war das Wagenschieben sehr beschwerlich. Wir haben daher nach etwa 30 Minuten entschieden, dass einer mit unserer Tochter wieder zum Ausgangspunkt zurückläuft und der andere den Vulkan Teneguía erkundet. Das war am Ende für alle Beteiligten die beste Lösung 🙂
Der Vulkan Teneguía ist ein 428 Meter hohe Schlackenkegel, der im Jahr 1971 entstand. Er bildet das südliche Ende der Vulkankette, die La Palma von der Caldera de Taburiente aus nach Süden durchzieht.
Lavalandschaften & die Route der Vulkane
Der Weg hinunter ans Meer entlang der Straße LP-207 führt immer wieder durch die bizarre und sehr beeindruckende Lava- und Vulkanlandschaft, die uns total an Hawaii und hier vor allem an die Insel Big Island erinnert hat 🙂
Der Süden der Insel ist auch Startpunkt bzw. Endpunkt der Route der Vulkane (“Ruta de los Volcanes”), einem fast 18 Kilometer langen Wanderweg, der auf mittleren bis hohen Lagen entlang läuft – von einer Mindesthöhe von 725 Metern in Fuencaliente bis auf eine maximale Höhe von 1.932 Metern auf dem Gipfel. Die sehr anspruchsvolle Wegstrecke verläuft zwischen den Gemeindebezirken im Norden und im Süden von La Palma. Während der gut ausgebauten und beschilderten Wanderung kann man sowohl die Nord- aus auch die Südseite der Insel betrachten und mit etwas Glück endemische Tierarten beobachten. Eine Übersicht über die Vulkanroute könnt Ihr euch hier ansehen.
Der Faro de Fuencaliente & die Saline von Fuencaliente
Direkt an der Südküste von La Palma haben wir zwei Leuchttürme entdeckt. Der kleinere, ältere Turm ist seit 1985 nicht mehr in Betrieb. Dafür wurde im gleichen Jahr der neue rot-weiß-gestreifte Leuchtturm in Betrieb genommen. Vom Leuchtturm führt ein kleiner Weg direkt zu den Salinen von La Palma, die man kostenfrei besuchen kann. Durch die Sonne kondensiert das Meerwasser und das Salz bleibt zurück. Die Gewinnung des Salzes erfolgt dann auf traditionelle Weise von Hand. Der Kontrast zwischen dem weißen Salz, dem schwarzen Lavagestein und dem blauen Meer hat uns super gefallen.
Der Playa de Echentive & die Grüne Lagune
Etwa 3 Minuten Fahrtzeit von den Leuchttürmen entfernt, befindet sich eine sehr coole Lagune. Die “Grüne Lagune” macht ihrem Namen alle Ehre, denn das Wasser schimmert in den allerschönsten Grün-Tönen – insbesondere, wenn die Sonne scheint. Mit den umgebenden Felsformationen sieht das total spektakulär aus. Wenn es etwas wärmer gewesen wäre, hätten wir die Chance sicherlich genutzt und hätten uns in der Lagune abgekühlt. Direkt neben der Lagune befindet sich der schwarze Sandstrand Playa de Echentive, der 1971 nach dem Ausbruch des Vulkans Teneguia entstanden ist. Hier war tatsächlich super wenig los, sodass wir den Strand fast für uns alleine hatten.
Wir wären von hier aus gerne noch die Küste weiter nordwärts in Richtung Puerto Naos gefahren, aber leider war die Straße wegen dem Vulkanausbruch 2021 noch immer gesperrt.