Den Besuch der Komodowarane auf Rinca Island im Komodo Nationalpark hatten wir uns für den letzten Urlaubstag aufgehoben, da wir heute ohnehin nicht mehr tauchen konnten. Zwischen letztem Tauchgang und Flug sollten ja idealerweise 24 Stunden liegen und das versuchen wir immer einzuhalten.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Der Komodo Nationalpark
Der Komodo Nationalpark wurde 1980 ursprünglich zum Schutz der Komodowarane errichtet und erstreckt sich über die Inseln Komodo, Rinca und Padar sowie noch einige kleinere. Mittlerweile gehört er seit 1991 zum Weltnaturerbe der UNESCO und dient ebenfalls für den Schutz und die Erhaltung der gesamten Flora und Fauna.
Die Bootsfahrt nach Rinca Island
Über unser Resort hatten wir einen Ausflug nach Rinca Island in den Komodo Nationalpark gebucht. Wir hatten vorher überlegt, ob wir direkt auf die Insel Komodo fahren sollten. Es gab dann aber doch zwei Vorteile für Rinca:
– Rinca liegt viel näher (2 Stunden Bootsfahrt one-way) an unserem Resort als Komodo (4 Stunden Bootsfahrt one-way)
– Rinca ist kleiner als das benachbarte Komodo, sodass die Wahrscheinlichkeit hier etwas größer ist, Komodowarane in freier Wildbahn zu sehen
Mit uns hatte sich noch ein anderes Pärchen aus Frankreich für den Ausflug angemeldet, sodass es um 7.30 Uhr bei bereits tollem Sonnenschein zu viert los ging. Das Meer ist in dem Gebiet zwischen den Inseln Komodo, Rinca und Flores wahnsinnig ruhig, es geht kaum eine Welle. Umso besser, so hatten wir keine Angst, seekrank zu werden. Die Bootsfahrt ging vorbei an vielen schönen Inseln – manche bestehen nur aus einem Berg, manche sind umringt von grünen Mangrovenwäldern oder einem kleinen Fischerdorf auf Stelzen. Es gab immer was zu Schauen – spätestens als sich die ersten Delfine im Wasser gezeigt haben.
Der Eingang in den Nationalpark
Da gerade Ferien in Indonesien sind, waren viele Einheimische unterwegs, sodass wir bei Ankunft am Hafen Loh Buaya sicher 20 bis 30 Boote zählen konnten. Ausländische Touristen findet man hier hingegen eher wenig. Diese Region Indonesiens scheint vom Massentourismus noch relativ verschont geblieben zu sein, was in einigen Jahren vermutlich schon anders aussehen mag.
Von dem Hafen geht ein kleiner Steg durch ein Eingangstor bis zum eigentlich Eintritt in den Park, wo man die Nationalpark-Verwaltung, das Kassenhäuschen, die Häuser der Ranger und ein Café findet. Und neben dem Weg haben wir hier dann auch schon die ersten zwei Warane sehen können – faul unter den Bäumen liegend. Nach einiger Zeit haben sie sich sogar ein bisschen bewegt, sodass man sie in ihrer vollen Pracht sehen konnte. Warane sind keine sonderlichen hübschen Tiere, sondern sehen eher furchteinflößend aus. Kein Wunder, dass sie auch Drachen genannt werden. Ein bisschen erinnern sie an Urtiere – mit der schuppigen Haut, der Schlangenzunge und dem massiven Körper.
Die Rundwege durch den Nationalpark
Kurze Zeit später wurden wir von einem einheimischen Führer begrüßt, der mit uns eine Stunde lang durch den Nationalpark wandern sollte. Insgesamt kann man 3 verschiedene Wanderrouten auf Rinca machen. Einen langen Rundweg (3 Stunden), einen mittleren (ca. 2 Stunden) und einen kurzen (ca. 1 Stunde). Andere Gäste unseres Resorts hatten ein paar Tage zuvor den mittleren Rundweg gewählt, und hatten uns berichtet, dass sie außer ein paar Affen und einem Huhn rein gar nichts gesehen hatten. Da ist natürlich auch immer ein wenig Glück dabei. Auf Grund der Hitze und nach Absprache mit dem Ranger haben wir uns dann für den kurzen Rundweg entschlossen. Aufgrund der Gefährlichkeit der Tiere ist es nicht gestattet, alleine durch den Park zu laufen. Alle Ranger tragen auch einen ca. 2 m langen, an der Spitze gegabelten Holzstab bei sich, mit dem man sich bei einem Angriff schützen kann.
Die Komodowarana auf Rinca Island
Nach ein paar Metern haben wir weitere sieben Komodowarane unter und neben einem Rangerhaus liegen sehen. Unser Guide sagte uns, dass die Warane eher in den frühen Morgenstunden aktiv sind und sich dann bei der Hitze zurückziehen und ausruhen. So ganz können wir das nicht glauben. Vermutlich werden sie einfach angefüttert und warten hier neben den Häusern einfach nur auf ihre nächste Mahlzeit. Man möchte ja auch nicht, dass alle Touristen enttäuscht nachhause gehen, weil sie keine Warane gesehen haben. Nun gut, man weiß es nicht. Ab und zu haben einige ihren Kopf gehoben, sodass man ihnen mal in die Augen schauen konnte.
Nachdem wir unseren Weg fortgesetzt haben, ging es ein bisschen in den Wald hinein und es dauerte gar nicht lang, bis wir ein aktives Waran-Weibchen gesehen haben, wie es ein Vogelnest auszuscharren versucht. Wirklich faszinierend.
Die Großfußhühner und die Warane teilen sich ein Nest. Unser Guide erzälte uns, dass die Hühner ihre Eier in 1 Meter Tiefe ablegen und die Warane in 2 Meter Tiefe. Das Waran-Weibchen hat nun versucht, die Eier der Hühner auszuscharren, um sie zu essen. Die beiden Hühner haben aber wiederum versucht, ihr Nest zu verteidigen und haben sich vor den Waran gestellt, um das Nest mit ihren kleinen Füßchen (nur ansatzweise) wieder zuzuscharren. Das sah total witzig aus 🙂
Der folgende Weg durch den Nationalpark ist nicht sonderlich spannend. Dann ging es aber einen kleinen Berg hoch, von dem man einen tollen Blick auf die Bucht hatte, in der wir angekommen sind. Das heiß-tropische Wetter macht einem ein bisschen zu schaffen – man kommt aus dem Schwitzen gar nicht raus. In den letzten Tagen auf dem Tauchboot hat man das gar nicht gemerkt, weil man immer einen angenehmen Fahrtwind hatte und zwischendurch immer mal wieder ins Meer gesprungen ist.
Nach einer guten Stunde sind wir dann wieder an den Rangerhäuschen vorbei gekommen und haben noch einen kleinen Baby-Waran gesehen, der maximal zwei Jahre alt war. Unser Ranger hat durch das Imitieren von Vogel-Geräuschen versucht, einen Waran aus seinem Versteck zu locken… und das hat wirklich ganz gut funktioniert. Der Waran hat sich in Bewegung gesetzt und ist in Richtung des Raschelns und der Geräusche gelaufen. Als er sich dann hingelegt hatte war das für uns eine tolle Gelegenheit, ein paar Fotos hautnah mit dem Waran zu machen – ein tolles Erlebnis, wenn man bedenkt, dass es wohl nur noch 4.000 Exemplare dieser Art gibt.
Nach dem Spektakel ging es für uns 4 dann wieder zum Boot zurück und in Richtung Resort. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch einen kleinen Schnorchelstopp an einer schönen Insel eingelegt, haben am Strand gepicknickt und sind dann am Nachmittag wieder in unserem Angel Island Eco Resort angekommen.