Ephesos – Die Ruinen der Antike & heutiges Weltkulturerbe (Türkei)

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Heute war der letzte Stopp unserer 7-tägigen Kreuzfahrt mit Celestyal Cruises durch die Ägäis. An diesem letzten Tag hatte man die Möglichkeit, zwischen 2 Reisezielen auszuwählen: Zum einen kann die griechische Insel Samos erkundet werden, wo das Schiff bereits am frühen Vormittag ankommt. Oder man bleibt an Bord, um nach kurzem Halt auf Samos weiter nach Kusadasi in der Türkei zu fahren. Auf dem Rückweg am Abend werden dann die Gäste, die auf Samos geblieben sind, wieder abgeholt. Wir hatten uns für die Weiterfahrt nach Kusadasi und eine Besichtigung des UNESCO Weltkulturerbes Ephesos entschieden.

Kusadasi

Die Küstenstadt Kusadasi

Kusadasi ist eine Küstenstadt an der türkischen Ägäisküste, die etwa 100.000 Einwohner hat und ein beliebtes Reiseziel für inländische und ausländische Touristen ist. Früher haben hier viele weitere Kreuzfahrtschiffe gehalten (u.a. auch AIDA), aber aufgrund der politischen Lage sind es mittlerweile – neben Celestyal Cruises – nur noch zwei andere (NCL und Royal Caribbean). Die Stadt ist architektonisch gesehen nicht unbedingt eine Meisterleistung. Was aber wirklich schön ist, ist eine bunte Häuserreihe, die sich hoch oben am Berghang befindet und uns richtig gut gefallen hat.

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Blick auf die Küstenstadt Kusadasi

Vor der Stadt liegt eine kleine Insel – die sogenannte „Taubeninsel“, die über einen Fußweg erreichbar ist. Früher war die Insel eine Militärbasis, später eine Burg und heute ein Ort der Ruhe und Entspannung mit Cafés. Darüber hinaus gibt es noch eine Promenade mit zahlreichen Cafés und Restaurants, die wir kurz vor dem Ablegen des Schiffes entlanggelaufen sind.

Die Geschichte des Weltkulturerbes Ephesos

Heute stand aber natürlich nicht die Stadt Kusadasi im Vordergrund, sondern mit Ephesos eine der größten und meistbesuchtesten Ruinenstätten der Welt. Mit unserem Reisebus und unserer 8-köpfigen Reisegruppe sind wir vom Hafen in Kusadasi ca. 30 Minuten zur Ausgrabungsstätte gefahren. Am Haupteingang von Ephesos findet man unzählige Souvenirläden. Geht man direkt in die Stätte rein, hat man erst einmal seine Ruhe. Unsere Reiseleiterin erzählte uns bei einem Spaziergang über die Anlage einiges zu der Geschichte. Oftmals mussten wir uns durch andere Reisegruppen schieben oder vorbeidrängen, denn Ephesos war sehr voll an dem Tag – vielleicht, weil es auch Samstag war und alle Reisebusse fast gleichzeitig angekommen sind.

Ephesos war früher eine antike griechische Stadt, die damals direkt an der Küste gelegen hat. Durch klimatische und seismische Veränderung verschob sich mit der Zeit jedoch die Küstenlinie, sodass sich die Ruinenstätte heute mehrere Kilometer landeinwärts in der Nähe der Stadt Selçuk befindet. Die ersten Siedlungsspuren stammen aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., doch erst später entwickelten sich hier städtische Strukturen. Im 10. Jahrhundert v. Chr. wurde Ephesos auf dem Gelände der ehemaligen Hauptstadt Arzawan von attischen und ionischen griechischen Kolonisten erbaut. Nachdem die Stadt 129 v. Chr. unter die Kontrolle der Römischen Republik geriet, blühte sie in den darauffolgenden Jahren richtig auf und erreichte die 250.000 Einwohnermarke. Allerdings wurde Ephesos im Jahr 263 n. Chr. von den Goten zerstört und geplündert. Und obwohl sie wiederaufgebaut wurde, verlor sie ihre Bedeutung als Handelszentrum, da der Hafen durch den Fluss langsam versandete. Ein späteres Erdbeben um 614 n. Chr. zerstörte die Stadt teilweise, sie verfiel und geriet immer mehr in Vergessenheit.

Die ersten archäologischen Ausgrabungen in Ephesos fanden erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts statt. Der britische Architekt und Ingenieur John Turtle Wood begab sich auf die Suche nach dem legendären Tempel der Artemis, der zu den sieben Weltwundern der Antike gehört. Im Jahre 1869 entdeckte er den Bürgersteig des Tempels, aber da weitere Entdeckungen nicht gemacht wurden, wurden die Ausgrabungen 1874 eingestellt. Im Jahr 1895 nahm der deutsche Archäologe Otto Benndorf die Ausgrabungen wieder auf. Dieser gründete später das Österreichische Archäologische Institut, das heute eine führende Rolle bei den Ausgrabungen von Ephesos spielt. Die Archäologen haben große Bereiche der Stadt aufgedeckt, neben öffentlichen Gebäuden auch Wohnhäuser mit Wandmalereien und Mosaiken. Im Oktober 2016 stellte die Türkei die seit mehr als 100 Jahren laufenden Arbeiten der Archäologen aufgrund von Spannungen zwischen Österreich und der Türkei ein. Im Mai 2018 erlaubte die Türkei allerdings den österreichischen Archäologen, ihre Ausgrabungen wieder aufzunehmen.

Die Ausgrabungsstätte von Ephesos wurde im Jahr 2015 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.

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Eine Karte der Ausgrabungsstätte Ephesos

Die Ruinen von Ephesos

Bei unserem Spaziergang über die Anlage haben wir die wichtigsten Ausgrabungsstellen bzw. Gebäude besichtigt. Vom Eingang der Oberstadt läuft man über die Kuretenstraße, eine mit Marmorplatten ausgelegte Prachtstraße bis zu einem antiken Marktplatz. In der Oberstadt gibt es ein kleines – damals überdachtes – Theater, namens Odeon, das im Jahr 150 n. Chr. erbaut wurde und über etwa 1.500 Sitzplätze verfügte. Wenn man die Kuretenstraße hinunterläuft, sieht man rechts und links der Straße viele alte Ruinen und Statuen, wie beispielsweise den Hadrianstempel aus dem 2. Jahrhundert, der aus gefundenen Fragmenten wiederaufgebaut wurde.

Die Bibliothek von Celsus

Unser persönliches Highlight der ganzen Anlage war die Bibliothek von Celsus aus dem Jahr 125 n. Chr., die 1903 westlich des antiken Marktplatzes entdeckt wurde. Die heutige Fassade wurde zwischen 1970 bis 1978 aus Originalstücken aufwendig rekonstruiert. Sie wurde damals in Erinnerung an Tiberius Julius Celsus Polemaeanus erbaut, einem antiken Griechen. Celsus bezahlte den Bau der Bibliothek mit seinem eigenen Vermögen und ist in einem Sarkophag darunter begraben. Die Bibliothek verfügte einst über fast 12.000 Schriftrollen.

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Die Celsus-Bibliothek in Ephesos

Das antike Theater von Ephesos

Das antike Theater von Ephesos, das früher etwa 25.000 Zuschauer fasste, gilt als das größte Theater der Antike. Wenn man unten in der Mitte steht und auf die Ränge hochschaut, kann man sich nur schwer vorstellen, dass hier eine ganze Kleinstadt reingepasst hat. Das Freilichttheater wurde zunächst für Dramen genutzt, aber in der späteren Römerzeit fanden auch Gladiatorenkämpfe auf der Bühne statt.

Der Ausgang der Stätte befindet sich einige Meter nach dem Amphitheater. Außerhalb der Anlage befinden sich noch Überreste des Tempels von Artemis, der einst aus über 100 Marmorsäulen bestand und zu den sieben Weltwundern der Antike gehörte. Heute wird der Tempel lediglich nur noch durch eine unscheinbare Säule repräsentiert, die bei den Ausgrabungen ans Licht gekommen ist und sich am Rande der Stadt Selçuk. Diesen Ort haben wir leider auf unserer Tour nicht besucht.

Nach ca. 1,5 bis 2 Stunden geschichtsträchtigem Rundgang durch das antike Ephesos, ging es direkt wieder zum Schiff zurück – mit einem kleinen Abstecher über die Promenade von Kusadasi.

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Unser Kreuzfahrtschiff von Celestyal Cruises

Alle Reiseberichte unserer Kreuzfahrt durch die Ägäis

Unsere 7-tägige Kreuzfahrt mit der Reederei Celestyal Cruises hat uns zu den klassischen, aber auch interessantesten Kykladen-Inseln der Ägäis gebracht. Folgende Beiträge haben wir zu den einzelnen Destinatinen geschrieben.

Griechenland Kreuzfahrt Route
Tag 1: 7 Tage Ägäis-Kreuzfahrt mit Celestyal Cruises (Griechenland)
Tag 2: Insel Delos - Die Ruinen der antiken Stadt Delos
Tag 2: Insel Mykonos - Die märchenhaften Gassen & Windmühlen
Tag 3: Insel Milos - Die Mondlandschaft Sarakiniko
Tag 4: Insel Santorini - Die Hauptstadt Fira
Tag 4: Insel Santorini - Die Ausgrabungsstätte Akrotiri
Tag 5: Insel Santorini - Der wunderschöne Ort Oia
Tag 6: Insel Kreta - Der Palast von Knossos & das Archäologisches Museum
Tag 6: Insel Kreta - Die Hafenstadt Heraklion & die Festung Koules
Tag 7: Ephesos – Die Ruinen der Antike & heutiges Weltkulturerbe