Kefalonia ist die größte Ionische Insel und gleichzeitig die Vielfältigste: Weiße Strände, türkisfarbenes Wasser, einsame Buchten, romantische Fischerdörfchen, ein einzigartiges Naturphänomen sowie ein Höhlensee. Das alles und noch viel mehr kann man auf Kefalonia erleben.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über die Insel Kefalonia
– Kefalonia ist mit 734,014 km² die größte der Ionischen Inseln und die sechstgrößte griechische Insel
– Die Insel erstreckt sich über eine Länge von 48 Kilometern und ist maximal 30 Kilometer breit
– Auf Kefalonia leben ca. 40.000 Einwohner
– Der wichtigste Ort auf der Insel ist Argostoli, gefolgt von Lixouri
– Die höchste Erhebung ist der Berg Enos mit 1.628 Metern über dem Meeresspiegel
– Der unterirdische See Melissani ist einer der Hauptattraktionen der Insel
– Fährverbindungen bestehen zu den Inseln Ithaka, Zakynthos, Lefkada, Killini und Patras sowie auf das griechische Festland
– 1953 wurde die Insel von einem schweren Erdbeben getroffen, welches etwa 70% der Gebäude zerstörte
– Der 1 km lange, naturbelassene weiße Kiesstrand des Myrtos Beach zählt zu den schönsten Stränden Griechenlands
– Die Menschen leben überwiegend vom Wein-, Olivenanbau, der Schafzucht, dem Fischfang und zunehmend vom (Kreuzfahrt-)Tourismus
Die Sehenswürdigkeiten von Kefalonia
Kefalonia kann man gut mit dem Mietauto in 2 bis 3 Tagen erkunden. Die Straßen auf Kefalonia sind alle sehr gut ausgebaut und wir fanden, dass es nicht wirklich viel Verkehr gab. Wir sind also überall gut durchgekommen. Die Insel ist insgesamt nicht sehr groß – trotzdem sollte man die Fahrstrecken von einem Ort zum anderen nicht unterschätzen. Durch die vielen Berge, Serpentinen und kleinen Dörfer auf der Strecke dauert eine Fahrt vom Norden der Insel (Fiskardo) bis in den Süden (Skala) rund 2 Stunden, obwohl das nur etwa 75 Kilometer sind.
Mit unserem Mietwagen von Hertz konnten wir uns unabhängig und flexibel auf der Insel bewegen und haben dabei die folgenden Sehenswürdigkeiten besichtigt:
Die Inselhauptstadt Argostoli
Argostoli hat ca. 10.000 Einwohner und ist die Inselhauptstadt von Kefalonia. Die Stadt liegt auf einer Landzunge im Südwesten der Insel und ist nur etwa zehn Kilometer vom Flughafen Kefalonia entfernt. Die Stadt ist recht kompakt und daher gut auf eigene Faust zu erkunden. Die Kreuzfahrtschiffe legen am nördlichen Ende der Stadt an. Als wir auf Kefalonia waren, haben an einem Tag zwei Schiffe angelegt: Eine Tui Mein Schiff 6 und eine MSC. Vom Cruise Ship Terminal braucht man nur etwa 15 Minuten zu Fuß in die Innenstadt.
Wir haben das Stadtzentrum in den späten Nachmittagsstunden erkundet, sodass hier sehr wenig los war. Unser Startpunkt war der Stadtpark “Napier Gardens”, der allerdings recht überschaubar ist. Von hier ging es weiter zum Vallianou Square, am Rathaus vorbei bis zum Beginn der Lithostroto Flaniermeile, einer kleinen Fußgänger- und Einkaufsstraße mit Cafés, Restaurants, Souvenirläden, kleinen Geschäften und dem bekannten Uhrenturm.
Der Myrtos Beach
Der schönste Strand von Kefalonia ist definitiv der Myrtos Beach, der sich in einer schönen Bucht umgeben von Klippen befindet. Auf der oberhalb gelegenen Straße gibt es einen Aussichtspunkt, von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf den weißen Strand und das in den unterschiedlichsten Blautönen glitzernde Wasser hat. Da will man am liebsten sofort baden gehen 🙂
Über eine serpentinenartige Straße gelangt man hinunter an den Strand, wo man dann schnell feststellt: Der schneeweiße Strand ist leider kein weicher Sandstrand, sondern voller weißer Kieselsteine. Eigentlich schade, denn damit verliert der Strand leider auch etwas seinen Zauber. Der Ausblick von oben bleibt aber dennoch phänomenal!
Das malerische Dorf Assos
Assos ist ein malerisches Dorf im nördlichen Teil der Insel. Die kleine Siedlung liegt auf einem schmalen Streifen Land, der sie mit der Halbinsel verbindet, auf dem eine venezianische Burg aus dem 16. Jahrhundert thront. Die malerische Kulisse, die die bunten Häuser an der Meerseite abgeben, ist einfach traumhaft und ergibt ein tolles Fotomotiv. Uns hat der kleine Ort richtig gut für einen Besuch gefallen.
Die nördliche Hafenstadt Fiskardo
Fiskardo ist ein kleines Hafenstädtchen im Norden von Kefalonia. Wir haben hier auf einem Parkplatz oberhalb des Dorfes geparkt und sind durch schöne Gassen runter in das Dorf gelaufen. Das Leben in Fiskardo spielt sich am Hafen und der Hafenpromenade ab. Unzählige Restaurants und Cafés mit bunten Fensterläden findet man hier, mindestens genauso viele (Segel-)Boote ankern im Hafen. Definitiv ein schöner Ort zum Verweilen.
Wenn man die Hafenpromenade bis zum Ende läuft, gelangt man zum Lighthouse Trail. Das ist ein sehr schöner und nicht so langer Wanderweg, der zunächst am Wasser entlang führt und dann durch einen kleinen Wald zurück zum Hafen führt. Highlights auf dem Weg sind ein venetianischer Leuchtturm und ein Leuchtturm aus dem 19. Jahrhundert sowie die Ruine einer Byzantinischen Basilika.
Die Melissani Höhle
DAS touristische Highlight von Kefalonia ist wohl die Melissani Höhle, die sich im Osten der Insel befindet. Als wir hier um die Mittagszeit angekommen sind, war auf dem Parkplatz schon jede Menge los, denn es waren gerade zwei Reisebusse mit Kreuzfahrtgästen angekommen. Also haben wir uns nach der Kasse (7 EUR Eintritt pro Person) in eine etwas längere Schlange angestellt, die sich aber recht zügig wieder auflöste. Schon von Weitem konnten wir am Ende des Gesteinstunnels, in dem wir standen, etwas Türkisblaues glitzern sehen.
Am Ende des Tunnels wartete bereits ein Ruderboot, das uns und etwa 12 andere Gäste für 15 Minuten über den kleinen See schipperte. Da es in der Decke der Melissani Höhle eine große Öffnung gibt und wir um die Mittagszeit auf dem See waren, haben die Sonnenstrahlen wunderbar auf dem See geglitzert, das Wasser war türkiser als zuvor und die Ruderboote sahen so aus, als würden sie schweben. Wow, einfach nur toll!
Die Höhle ist insgesamt 160 Meter lang, 45 Meter breit und 36 Meter tief. Mit unserer Drohne wären wir so gerne mal über die Höhle geflogen, das ist aber leider während den Öffnungszeiten nicht erlaubt. Schade, aber auch verständlich.
Die Topfsteinhöhle Drogarati
Nur sechs Kilometer von der Melissani Höhle entfernt, befindet sich die mehr als 150 Millionen Jahre alte Drogarati-Höhle. Sie wurde erst vor etwa 300 Jahren entdeckt, als ihre Decke bei einem Erdbeben teilweise einstürzte und so einen Eingang (Doline) freilegte.
Die Höhle befindet sich 120 Meter über dem Meeresspiegel und ist seit 1963 für die Öffentlichkeit zugänglich. Eine Treppe führt durch die mit Bäumen bewachsene Doline zunächst zum sogenannten „königlichen Balkon“, einer Plattform, mit der man den großen Saal der Höhle überblicken kann. Die Drogarati-Höhle ist mit 65 Metern Länge, 45 Metern Breite und etwa 20 Metern Höhe die größte Höhle auf Kefalonia und die Natur hat hier unzählige Stalagtiten und Stalagmiten erschaffen. Aufgrund ihrer besonderen Akustik wird sie gelegentlich sogar für Konzerte genutzt. An die große Höhle grenzt ein etwa 2 km langes Labyrinth, bestehend aus zahlreichen Gängen und Kammern. Diese sind derzeit aber nicht öffentlich zugänglich. Selbst wenn es im Sommer auf Kefalonia extrem heiß werden kann, so herrscht in der Höhle ganzjährig mit 18 °C eine angenehm kühle Temperatur.
Die Tropfsteinhöhle hat von März bis Oktober jeweils von 9 bis 19 Uhr geöffnet (im Juli und August bis 21 Uhr). In den Wintermonaten ist die Höhle geschlossen. Der Eintrittspreis für Erwachsene liegt bei 5 EUR.
Das Städtchen Lixouri
Im Westen von Kefalonia befindet sich die Halbinsel Paliki, auf der sich mit knapp 7.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Insel befindet: Lixouri. Auf den ersten (und auch zweiten) Blick hat uns die Stadt leider nicht so wirklich gefallen. Gerade im Vergleich zu den Dörfchen Assos und Fiskardo, aber auch der Hauptstadt Argostoli fällt Lixouri deutlich ab. Die Stadt ist nicht richtig attraktiv und wirkt auch etwas unbelebt.
Um nicht mit dem Auto wieder den ganzen Weg zurück nach Argostoli zurückfahren zu müssen, hatten wir uns kurzerhand dazu entschlossen, lieber die Fähre nach Argostoli zu nutzen. Für unseren Mietwagen und uns beide haben wir für die etwa 20-minütige Fährtüberfahrt gerade einmal 6,80 Euro gezahlt. Dazu gab es einen leichten Wind um die Nase und schöne Ausblicke auf das Meer inklusive.
Der Ainos Nationalpark
In Griechenland gibt es insgesamt 12 Nationalparks, einer davon befindet sich auf der Insel Kefalonia: Der Ainos Nationalpark. Der Berg Ainos, auch als schwarzer Berg bekannt, ist mit einer Höhe von 1.628 Metern der höchste Berg auf Kefalonia. Den Beinamen ‘schwarzer Berg’ hat der Berg aufgrund der hier vorkommenden dunklen Kefalonia-Tannen erhalten. Die unbewaldete Gipfelregion wurde 1962 zu einem Nationalpark erklärt.
Es führen mehrere Straßen auf den Gipfel, allerdings ist nur eine asphaltiert. Mit unserem Mietwagen sind wir die kurvige Straße bis zu einer Radarstation hinauf gefahren, von der aus wir ein bisschen wandern wollten. Touristische Einrichtungen gibt es hier oben übrigens nicht, die Wegbeschilderungen sind auch sehr dürftig, sodass man zunächst gar nicht weiß, in welche Richtung man am besten wandert.
Wir hatten uns dann schnell für einen Weg entschieden, von dem wir immer wieder tolle Aussichten auf die Ost- und Westküste von Kefalonia hatten. Begleitet wurden wir von einem frischen Lüftchen: Angenehme 21 Grad im Vergleich zu 33 Grad unten am Meer. An einer Wegkreuzung haben wir uns für einen steilen Weg durch einen dichten Wald entschieden. Und das war auch die richtige Entscheidung, denn das war der Weg zum Gipfel 🙂
Viele schweißtreibende Schritte später konnten wir den Gipfel schon in der Ferne sehen. Einige Minuten später standen wir oben und haben den Ausblick auf alle Seiten genossen. Wie beeindruckend! Ein Eintrag ins Gipfelbuch durfte natürlich auch nicht fehlen 🙂
Eine Karte mit allen Sehenswürdigkeiten auf Kefalonia
Auf folgender Google Maps Karte haben wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten auf Kefalonia (Myrtos Beach, Melissani Cave, Drogarati Cave, Assos, Fiskardo, Ainos National Park u.v.m.) eingezeichnet. Die Insel lässt sich wirklich super mit einem Mietwagen in zwei Tagen erkunden.
Unsere Reiseberichte von Griechenland 2019
Nachdem wir letztes Jahr auf einer Kykladen-Kreuzfahrt mit Celestyal Cruises die Inseln Mykonos, Santorini, Milos und Kreta kennenlernen durften, wollten wir dieses Jahr auch gerne mal das Festland von Griechenland erkunden. So hat es sich ergeben, dass wir mit Discover Greece eine schöne Rundreise zusammengestellt haben, die Athen, die Insel Kefalonia und die Klöster von Meteora miteinander verbindet. Da Athen und die Klöster von Meteora schon sehr lange auf unserer Bucketlist standen, haben wir uns auf diese Reise riesig gefreut.» Reisebericht vom 1. Tag: Reiseplanung Athen, Kefalonia & Meteora
» Reisebericht vom 2. Tag: Die Akropolis – Das Wahrzeichen von Athen
» Reisebericht vom 3. Tag: Athen – Sehenswürdigkeiten & die schönsten Fotospots
» Reisebericht vom 4. Tag: Argostoli – die Hauptstadt der Insel Kefalonia
» Reisebericht vom 4. Tag: Die Sehenswürdigkeiten der Insel Kefalonia
» Reisebericht vom 5. Tag: Meteora – Anreise, Hotel & Sunset Tour
» Reisebericht vom 6. Tag: Die Klöster von Meteora - ein UNESCO-Weltkulturerbe
Discover Greece – Reiseführer für Griechenland
Hertz Griechenland – Deutsche Webseite