Unser vierter Stopp auf unserer Kreuzfahrt mit Celestyal Cruises im Ägäischen Meer war heute die Inselhauptstadt Heraklion (Iraklio), die an der Nordküste Kretas liegt. Für den heutigen Tag stand ein tolles Programm auf unserer Agenda: Ein schöner Mix aus Geschichte, Kultur und Sightseeing. In einem kleinen Bus mit gerade mal sechs anderen Gästen ging es morgens um 8.30 Uhr vom Hafen Heraklion los zum Palast von Knossos.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über Kreta
Kreta ist die größe Insel Griechenlands und nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika die fünftgrößte Insel im Mittelmeer. Die Insel hat eine Einwohnerzahl von über 620.000 Menschen und zählt zusammen mit Rhodos, Kos und Korfu zu den beliebtesten Reisezielen in Griechenland.
Die Insel hat eine eher längliche Form und erstreckt sich von Osten nach Westen über 260 km. An der breitesten Stelle ist die Insel bis zu 60 km lang und verengt sich an anderen Stellen auf bis zu 12 Kilometer. Die 1.066 Kilometer lange Küstenlinie bietet feinsandige Strände, smaragdfarbene Buchten, Lagunen und Dünen. Zudem wird die Insel durch eine über 2.400 Meter hohe Gebirgskette (Psiloritis-Massiv oder Idagebirge) geprägt, die von Westen nach Osten verläuft. Der höchste Gipfel des Massivs ist mit 2.456 Metern der Psiloritis oder auch Timios Stavros genannt.
Die Minoische Kultur
Die minoische Kultur gilt als die früheste europäische Hochkultur, dessen Zentrum Kreta darstellt. Von hier aus breitete sich die Kultur über den gesamten ägäischen Mittelmeerraum aus. Die Minoer erfanden die ersten europäischen Schriftzeichen und bauten die ersten Straßen Europas sowie Palastanlagen, Wassersysteme und eine große Flotte. Durch einen florierenden Handel mit dem alten Ägypten sowie dem Vorderen Orient konnten sie sich diesen Wohlstand leisten.
Die minoische Epoche erstreckte sich über einen Zeitraum von 2800 bis 900 v. Chr. und wird in vier zeitliche Abschnitte unterteilt:
Der Palast von Knossos
Unser erster Anlaufpunkt heute war die archäologische Ausgrabungsstätte Knossos, die nur 20 Minuten Fahrt vom Hafen entfernt liegt und als die wichtigste archäologische Ausgrabungsstätte auf Kreta gilt. Der Busparkplatz war binnen Minuten randvoll und vor dem Eingang der Stätte haben sich bereits große Trauben an Touristen gebildet. Da unser Gruppe sehr klein war, konnten wir an den größeren Gruppen immer ganz gut vorbei huschen, sodass wir trotzdem genug Platz hatten, um uns die Ausgrabungen anzuschauen. Der normale Eintrittspreis für den Palast von Knossos beträgt aktuell 15 Euro (Stand: Mai 2018). Möchte man auch noch das Archäologische Museum in Heraklion besuchen, lohnt sich ein kombiniertes Ticket, denn man zahlt nur 1 Euro mehr und kann beide Stätten besuchen.
Die antike Stadt Knossos war schon in sehr frühen Epochen besiedelt. Erste Spuren von anatolischen Einwanderern gab es hier wohl schon im 7. Jahrtausend v. Chr. Bekannt ist die Stadt vor allem wegen dem Palast von Knossos, dem größten minoischen Palast auf Kreta. Der Palast wurde zwischen 2100 und 1800 v. Chr. am Ort der ersten Besiedlung errichtet. Durch ein schweres Erdbeben wurde der Palast etwa zwischen 1750 und 1700 v. Chr. zerstört, jedoch schnell auf den alten Fundamenten wiederaufgebaut. Knossos entwickelte sich zu dieser Zeit zu einem führenden kretischen Stadtstaat und wurde ein religiöses und politisches Zentrum der Insel. Etwa 1400 v. Chr. wurde der letzte Palast von Knossos durch einen Brand nochmals zerstört, genau wie viele andere kretische Siedlungen auch. Der Palast wurde nach der Zerstörung aufgegeben, die Stadt Knossos blieb aber auch nach der Zerstörung besiedelt.
Seit seiner Entdeckung Ende des 19. Jahrhunderts ist der Palast auch weltweit bekannt geworden. Die Erforschung des Palastes sowie die entsprechenden Ausgrabungen wurden von dem britischen Archäologen Sir Arthur Evans geleitet, der zuvor das Grundstück gekauft hatte, da er hier die Ruinen des Palastes vermutete. Zum Vorschein kamen die Ruinen eines prunkvollen Palastes mit vielen Fresken. Evans verfügte über große finanzielle Mittel, sodass er anfing den Palast von Knossos wiederaufzubauen. Das brachte ihm auch viel Kritik anderer Archäologen ein, denn Evans ließ einige Teile der Ruinen zu Gebäuden rekonstruieren, die er für ursprünglich hielt, d.h. er erschuf Gebäude, die mehr seiner Fantasie als der Historie entsprachen. Evans Anspruch war, den Besuchern eine Vorstellung zu geben, wie der Palast früher einmal ausgesehen haben könnte. Um die Langlebigkeit der Rekonstruktionen zu gewährleisten und die Räume vor der Verwitterung und dem Verfall zu konservieren, setzte er Beton als Baustoff ein.
Der letzte Palast von Knossos bestand aus einem Gebäudeensemble mit bis zu 1.300 Räumen und wurde um einen rechteckigen Zentralhof errichtet. In dem Hof trafen sich enge Gänge, dekorierte Korridore, aufwendige Treppenhäuser und Galerien, die in keiner festen Anordnung angelegt wurden. Es gab unzählige Treppen und Rampen sowie Türen und Durchgänge, die die Räume mittels verschiebbarer Innenwände miteinander verbinden konnten.
Die meisten Reisegruppen haben sich vor dem Thronsaal getummelt, eines der Highlights des Palastes. Hier wurde bei den Ausgrabungen ein Alabasterthron gefunden, der dem Saal seinen Namen gegeben hat. Am nordwestlichen Rand der Anlage kann man noch eine Treppenanlage sehen, die wohl früher ein Theater für bis zu 500 Menschen gewesen sein könnte. Wenn man über das Ausgrabungsgelände geht, sollte man genügend Fantasie mitbringen, um aus den vereinzelten Ruinen die einstige Pracht des Palastes zu erkennen.
Der rekonstruierte Nordeingang des Palastes von Knossos
Unser schönstes Fotomotiv auf dem gesamten Palastgelände war der rekonstruierte Nordeingang auf dem Palastgelände. Natürlich weiß man nie ganz genau, ob der Eingang vielleicht mal so ausgesehen hat, beeindruckt hat uns das Bauwerk aber dennoch. Insbesondere bei dem tollen Wetter haben die Farben sehr schön geleuchtet.
Das Archäologische Museum in Iraklio (Heraklion)
Unser nächster Stopp war das archäologische Museum in Iraklio (Heraklion), das zu den größten und wichtigsten Museen in Griechenland gehört. In den 20 Räumen findet man unzählige Artefakte aus allen Perioden der kretischen Geschichte inklusive einer einzigartigen minoischen Sammlung. Zu den wichtigsten Ausstellungsstücken gehört der Diskus von Phaistos, das Stierkopf-Rhyton, die kleine Schlangengöttin und der Goldene-Biene-Anhänger von Malia.
Die Starbucks Tasse von Kreta
Seit einiger Zeit sammeln wir die Starbucks Tassen der Städte (City Mugs) und Inseln, die wir auf unseren Reisen besuchen. Die großen Tassen gibt es leider nicht von jeder Stadt, in der es auch eine Starbucks Filiale gibt. Aber wenn es eine solche Tasse gibt, dann finden wir diese ein wirklich schönes Andenken. Hierbei sammeln wir allerdings (fast) nur Städtetassen der 2008 erschienenen “Global Icon Serie”. Unsere komplette Sammlung könnt Ihr Euch hier ansehen: Starbucks – Unsere Tassensammlung der Global Icon SerieIn Kreta gibt es mehrere Starbucks-Filiale und von der Insel auch eine eigene Tasse 🙂
Alle Reiseberichte unserer Kreuzfahrt durch die Ägäis
Unsere 7-tägige Kreuzfahrt mit der Reederei Celestyal Cruises hat uns zu den klassischen, aber auch interessantesten Kykladen-Inseln der Ägäis gebracht. Folgende Beiträge haben wir zu den einzelnen Destinatinen geschrieben.Tag 1: 7 Tage Ägäis-Kreuzfahrt mit Celestyal Cruises (Griechenland)
Tag 2: Insel Delos - Die Ruinen der antiken Stadt Delos
Tag 2: Insel Mykonos - Die märchenhaften Gassen & Windmühlen
Tag 3: Insel Milos - Die Mondlandschaft Sarakiniko
Tag 4: Insel Santorini - Die Hauptstadt Fira
Tag 4: Insel Santorini - Die Ausgrabungsstätte Akrotiri
Tag 5: Insel Santorini - Der wunderschöne Ort Oia
Tag 6: Insel Kreta - Der Palast von Knossos & das Archäologisches Museum
Tag 6: Insel Kreta - Die Hafenstadt Heraklion & die Festung Koules
Tag 7: Ephesos – Die Ruinen der Antike & heutiges Weltkulturerbe