11,9 Millionen Besucher aus aller Welt strömen jährlich nach Heidelberg, um sich die historische Altstadt mitsamt ihren weltberühmten Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Das Heidelberger Schloss ist eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands und zugleich das Wahrzeichen der Stadt. Da wir nur rund 60 km von Heidelberg entfernt wohnen, waren wir schon des Öfteren in Heidelberg und wollen nun endlich einmal einen Bericht zu der wunderschönen Stadt am Neckar schreiben, deren wichtigste Sehenswürdigkeiten alle sehr zentral gelegen sind, so dass man die Stadt gut an einem Tag und auf eigene Faust erkunden kann.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über Heidelberg
Heidelberg hat etwa 160.000 Einwohner und gilt als eine der bekanntesten deutschen Studentenstädte. Immerhin studieren hier in etwa 30.000 angehende Akademiker. Die Heidelberger Universität wurde bereits im Jahr 1386 gegründet und ist damit die älteste Universität in Deutschland und eine der ältesten in Europa. Die Universität nimmt in vielen Studienbereichen einen Spitzenplatz ein, unter anderem in Medizin, Lebenswissenschaften, Physik, Chemie und Mathematik.
Heidelberg ist die fünftgrößte Stadt in Baden-Württemberg und liegt in einer Talsohle überwiegend am linken Ufer des Neckars. Die höchsten Erhebungen sind der Königstuhl (568 m), der Heiligenberg (445 m) und der Gaisberg (375 m).
Das Schloss Heidelberg
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Schloss Heidelberg, das oberhalb der Altstadt am Nordhang des Königstuhls gelegen ist. Die Ruine aus rotem Neckartäler Sandstein erhebt sich 80 Meter über dem Talgrund des Neckar und dominiert von dort das Bild der Altstadt. Die Schlossruine ist ein bedeutendes deutsches Kulturdenkmal und diente vom 13. bis 18. Jahrhundert als Residenz der Kurfürsten der Pfalz.
Im Jahre 1225 wurde die Burg zum ersten Mal erwähnt und fast jeder Kurfürst fügte seitdem ein Bauwerk in einem anderen Stil hinzu. Im 16. Jahrhundert wurde die mittelalterliche Burg zu einem repräsentativen Renaissance-Schloss erweitert. Diese Bauten gehören zum Besten, was die deutsche Architektur der Renaissance zu bieten hatte. Im Jahr 1689 wurde das beeindruckende Schloss durch die Soldaten Ludwigs XIV. zerstört und 4 Jahre später durch französische Pioniere gesprengt. Durch zwei Blitzeinschläge im Jahr 1764 brannten die Überreste endgültig aus und wurden zur Ruine.
Wie kommt man zum Schloss?
Von der Altstadt in Heidelberg gibt es verschiedene Möglichkeiten, um zum Schloss zu gelangen:
1. Man fährt mit der Bergbahn, einer Standseilbahn, die vom Kornmarkt bis zum Schloss nur wenige Minuten benötigt. Man kann an der Talstation der Bergbahn bereits sein Ticket kaufen, das die Hin- und Rückfahrt sowie den Eintritt zum Schloss abdeckt. Und das zum gleichen Preis, als wenn man hochläuft und erst dort ein Ticket kauft. Wer noch weiter hinauf möchte, kann ab dem Schloss mit einer der ältesten elektrisch betriebenen Bergbahnen noch weiter bis zum Königstuhl fahren, dem höchsten Punkt der Stadt auf einer Höhe von über 550 Metern.
2. Man nimmt den Burgweg, der links von der Talstation der Bergbahn am Kornmarkt an der Zwingerstraße startet. Der Fußweg über unebenes Kopfsteinpflaster ist mit einer Steigung von bis zu 26% recht steil, dafür aber nicht so lang (ca. 400 Meter). Hier gelangt man zum unteren Eingang des Schlosses.
3. Man nimmt die knapp 400 Treppenstufen “Kurzer Buckel”, die ebenfalls linkerhand des Bergbahngebäudes abgehen und kommt direkt oben am Besucherzentrum des Schlosses raus.
4. Mit dem Auto kann man direkt oberhalb des Schlossgartens parken. Hier befinden sich über 100 öffentliche, kostenpflichtige Parkplätze.
Weitere Zugänge zum Schloss gibt es über den Friesenberg, den Schloss-Wolfbrunnenweg, den Molkenkurweg oder den Graimbergweg.
Der Schlossgarten
Von der Gründung der Burg im 13. Jahrhundert bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts gab es auf Grund der mächtigen Befestigungen mit Wällen, Türmen und Kasematten kaum Platz für einen schönen Schlossgarten. Erst Kurfürst Friedrich V. ließ zwischen 1616 und 1619 mit dem “Hortus Palatinus” einen repräsentativen Schlossgarten errichten. Insgesamt ist der Garten heutzutage aus unserer Sicht aber relativ unspektakulär, aber er bietet eine grandiose Aussicht auf die Ostfassade des Schlosses und von der Scheffelterrasse auf die komplette Altstadt, die Alte Brücke und den Neckar.
Wenn man nur die Außenanlagen und den Schlosspark anschauen möchte, muss man keinen Eintritt bezahlen.
Die Außenansicht des Schlosses
Auch wenn das Schloss Heidelberg heute nur noch eine Ruine ist, so sind die Überreste des Schlosses nachwievor sehr beeindruckend. Und das schöne ist, dass man keinen Eintritt zahlen muss, um das Schloss von außen zu besichtigen. Der Zugang zu den Außenanlagen und dem Schlossgarten ist kostenlos und man hat man die Möglichkeit, von 3 Seiten Bilder der mächtigen Ruine zu machen. Von außen kann man auch gut die verschiedenen Türme des Schlosses erkennen, wie den Dicken Turm, den Gefängnisturm, den Torturm, den Glockenturm, den Krautturm oder den Apothekerturm.
Einen der schönsten Blicke hat man vom Stückgarten an der Westseite des Schlosses. Hier ließ Ludwig V. um 1525 einen mächtigen Wall künstlich aufschütten und ummauern, um Kanonen zur Verteidigung der Residenz zu platzieren. Diese wurden auch “Stücke” genannt. Dieser Wall ist heute als Terrasse hergerichtet und bietet einen grandiosen Ausblick weit in die Rheinebene.
Ein beliebtes Fotomotiv ist das Elisabethentor, ein fürstliches Geburtstagsgeschenk aus dem 17. Jahrhundert. Im steinernen Laubwerk verstecken sich zahlreiche Tiere wie Frösche, Eidechsen und Eichhörnchen. Direkt gegenüber vom Elisabethentor befindet sich das Besucherzentrum.
Das Schloss von Innen
Es lohnt sich auch, einen Blick in das Innere der Schlossruine zu werfen. Die Öffnungszeiten sind täglich von 9 bis 17 Uhr, der Eintritt kostet für Erwachsene 9 EUR. Wenn man mehr über die Geschichte erfahren möchte, kann man auch an speziellen Führungen teilnehmen, wie z.B. die “Höhepunkte der Schlossgeschichte” oder “Das Leben bei Hofe”.
Der Weg in den ehemaligen Vorhof des Schlosses führt über eine steinerne Brücke über einen zum Teil zugeschütteten Graben. Von dort gelangt man in den großzügigen Innenhof des Schlosses mit dem Frauenzimmerbau, Friedrichsbau, Gläsernen Saalbau und Ottheinrichsbau.
Ein beliebtes Fotomotiv im Schloss ist das große Fass. Für das Heidelberger Schloss sind insgesamt vier große Fässer überliefert, von denen aber heute nur noch das Vierte und Größte vorhanden ist. Das Fass wurde 1751 unter Kurfürst Karl Theodor vollendet und hatte ein Fassungsvermögen von 221.726 Litern. 90 Eichen wurden für den Bau benötigt. Heute gehen allerdings nur noch 219.000 Liter in das Fass, da dass Holz eingetrocknet ist und sich das Volumen entsprechend verringert hat. Das letzte “Große Heidelberger Fass” wurde zudem auch nur drei Mal befüllt, denn es hat einen entscheidenden Schönheitsfehler: es war ständig undicht 😉
Das Deutsche Apotheken-Museum
Eine weitere Attraktion im Schloss Heidelberg ist das Deutsche Apotheken-Museum, das die Geschichte der Pharmazie zeigt. Es besitzt umfangreiche Sammlungen, deren Exponate den gesamten deutschsprachigen Raum von der Antike bis ins 21. Jahrhundert umfassen wie Apothekeneinrichtungen, Kräuterkammern, eine Arzneimittelsammlung, ein Laboratorium sowie Meilensteine der Medikamentenentwicklung.
Die historische Altstadt von Heidelberg
Die historische Heidelberger Altstadt erstreckt sich über fast 2 Kilometer am linken, südlichen Ufer des Neckars. Geprägt ist die Altstadt durch einen mittelalterlichen Stadtgrundriss mit engen Gassen und Barock-Altbauten und durch das über der Altstadt thronende Schloss.
In der Altstadt befindet sich der Gründungssitz der im Jahr 1386 gegründeten Universität “Ruperto Carola”, der ältesten Universität Deutschlands. Von der zentralen Einkaufsstraße (Hauptstraße) aus, kann man gut die einzelnen Sehenswürdigkeiten der Altstadt wie die Heiliggeistkirche, die Jesuitenkirche, den Kornmarkt, den Universitätsplatz, den Marstall & Heuscheuer sowie das Karlstor erkunden. Da alles recht kompakt gelegen ist, sollte man für einen Rundgang 1 bis 2 Stunden Zeit einplanen.
Eines der schönsten Gebäude in Heidelberg ist sicherlich das Hotel zum Ritter. Das älteste Bürgerhaus der Altstadt mit seiner mit Ornamenten verzierten Renaissancefassade wurde 1592 erbaut, die letzten gut 350 Jahre diente es als Gasthaus.
Die Alte Brücke
Die Karl-Theodor-Brücke, besser bekannt als die Alte Brücke, wurde vom Kurfürst Karl Theodor im 18. Jahrhundert erbaut und verbindet die Altstadt mit dem gegenüberliegenden Neckarufer des Stadtteils Neuenheim. Die Brücke mit ihren neun Tonnengewölben besteht aus Neckartäler Sandstein, hat eine Länge von 200 Metern und eine mittlere Breite von 7 Metern. Auf der Altstadtseite ist das mittelalterliche Brückentor mit seinen 28 Meter hohen Doppeltürmen (Stadttor Heidelberg) als Teil der früheren Stadtmauer erhalten.
Hier findet man auch die Statue des Brückenaffen, einem beliebten Fotomotiv von Heidelberg. Schon im 15. Jahrhundert wird an der Alten Brücke ein Brückenaffe erwähnt. Die heutige Bronzeplastik wurde 1979 aufgestellt. Die Legende besagt: Streicht der Besucher über den Spiegel, so bringt das Wohlstand. Wer über die ausgestreckten Finger der rechten Hand streicht, kommt zurück nach Heidelberg.
Der Philosophenweg
Die schönsten Stadtansichten von Heidelberg hat man u.a. auch vom Philosophenweg, der am nördlichen Neckarufer am Südhang des Heiligenbergs entlangführt. Vom Philosophengärtchen aus hat man einen fantastischen Blick auf den Neckar, die Altstadt, das Heidelberger Schloss und den Königsstuhl. Den Philosophenweg erreicht man am besten über den Schlangenweg, der am nördlichen Ende der Alten Brücke beginnt. Dieser ist aber recht steil und besitzt mehrere Treppen, daher ist dieser für Kinderwagen nicht geeignet. Ein weiterer Zugang, der auch für Kinderwagen geeignet ist, befindet sich am westlichen Ende des Philosophenwegs an der Bergstraße im Stadtteil Neuenheim.
Ein klassischer ca. 4 Kilometer langer Rundgang durch Heidelberg (Karte in Google Maps) verbindet die Alte Brücke mit dem Schlangenweg, dem Philosophenweg, weiter über die Theodor-Heuss-Brücke zurück in die Altstadt. Dieser bietet viele wunderschöne Aussichten und Fotospots auf das romantische Stadtpanorama von Heidelberg.
Die Tiefburg
Die Burg Handschuhsheim, auch Tiefburg genannt, ist die mittelalterliche Ruine im Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim. Vom Kern der mittelalterlichen Wasserburg sind noch Grundmauern, der Burggraben, die Gewölbe des Wohnturms und die Wehrmauern erhalten.
Der Heiligenberg
Am Nordufer des Neckars befindet sich der 440 Meter hohe Heiligenberg, neben dem Königstuhl einer der beiden Hausberge von Heidelberg. Von hier hat man einen tollen Panoramablick auf Heidelberg und kann zugleich einige historische Bauten wie die Klosterruinen von St. Stephan und St. Michael sowie die Thingstätte erkunden.
Weitere Sehenswürdigkeiten & Fotospots in Heidelberg
Es gibt noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, Fotospots und Attraktionen in Heidelberg. Schaut doch auch mal bei https://depositphotos.com/de/ vorbei. Hier findet Ihr jede Menge lizenzfreie Stockfotos, Vektorbilder und Videos von Heidelberg und dem Schloss.
– die Universität Heidelberg und der Botanische Garten
– der Königstuhl (Aussichtspunkt, Märchenparadies, Klingenteichwasserfall, Königstuhl Felsenmeer)
– Himmelsleiter hoch zum Königstuhl
– das Karlstor
– das Kurpfälzische Museum
– die Benediktinerabtei Stift Neuburg
– das Carl Bosch Museum Heidelberg
– der Zoo Heidelberg
Eine Karte mit allen Sehenswürdigkeiten in Heidelberg
Auf folgender Google MyMaps Karte haben wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von Heidelberg eingezeichnet. Wenn ein wichtiger Punkt fehlen sollte, gebt uns gerne unten in den Kommentaren Bescheid, dann ergänzen wir die Karte gerne 🙂