Am diesjährigen Karfreitag wurden wir morgens schon mit einem blauen Himmel und viel Sonne begrüßt, sodass schnell die Idee feststand, dass wir in den nahegelegenen Opel-Zoo im Taunus fahren. Auch wenn wir ganz in der Nähe wohnen, hatten wir einen Zoobesuch noch nie auf dem Schirm bzw. waren das letzte Mal vor 20 Jahren dort – da dürfte sich also einiges verändert haben. Und da wir über das Osterwochenende auch noch Besuch hatten, gab es einen Grund mehr, bei dem schönen Wetter einen Ausflug ins Grüne zu machen 🙂
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über den Opel-Zoo
Einigen ist der Opel-Zoo vielleicht durch die Fernsehsendung „Giraffe, Erdmännchen & Co.“ bekannt, die in der ARD ausgestrahlt wird. Der Opel-Zoo wurde 1956 von Georg von Opel als das Georg-von-Opel Freigehege für Tierforschung gegründet.
Lage
Der Zoo liegt im Taunus genau zwischen Kronberg und Königstein an der B455 an einem Hang und ist mit dem Auto aber auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (S4 bis Kronberg, dann weiter mit dem Bus) gut zu erreichen.
Anfahrt & Parkplätze
Die Parkplätze am Zoo sind kostenlos und es sind auch genügend vorhanden. Wir waren etwa gegen 11.30 Uhr am Zoo und waren erstaunt, was da schon los war. Die beiden ersten Parkplätze waren schon voll, es gab Parkeinweiser, an der Kasse eine riesen Schlange und es waren unglaublich viele Familien mit Kindern unterwegs. Aber gut, das hätten wir uns auch denken können … es ist Ostern, ein Feiertag und auch noch hessische Schulferien. Im Park selbst hat sich das dann aber relativ gut wieder verteilt.
Öffnungszeiten
Der Opel-Zoo ist an jedem Tag im Jahr geöffnet. Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit und Feiertagen. Im Prinzip gilt aber: Alle Besucher können bis zum Einbruch der Dunkelheit im Zoo bleiben.
Eintrittspreise
Erwachsene sowie Kinder ab 15 Jahren zahlen den vollen Eintrittspreis von aktuell 14 Euro. Der Opel-Zoo finanziert sich übrigens ausschließlich durch diese Eintrittsgelder sowie Spenden.
Eigene Hunde im Zoo
Was uns erstaunt hat: Hunde dürfen ebenfalls mit in den Zoo, wenn man sie kurz an der Leine führt. Man muss für diese 2 Euro Eintrittspreis zahlen und bekommt am Eingang Hygienetüten. Wir dachten, dass Hunde gegebenenfalls nicht erlaubt sind, da sie die Tiere in den Gehegen durcheinander bringen könnten durch das laute Bellen oder wenn sie vor den Gehegen herumlaufen. Aber grundsätzlich ist es eine schöne Sache, wenn man seinen geliebten Vierbeiner mit auf den Ausflug nehmen kann.
Futter für die Tiere
Am Eingang haben wir einen riesigen Stapel voller Karotten-Beutel gesehen. Diese kann man für 2 Euro pro Beutel erwerben und damit die Tiere im Zoo füttern. Richtig toll. Natürlich haben wir uns jeder einen Sack gekauft 🙂 Es ist übrigens nicht gestattet, eigenes Futter von zuhause mitzubringen und damit die Türe im Zoo zu füttern, wie zum Beispiel im Streichelzoo, aber auch Ziegen oder Elefanten. An einzelnen Gehegen gibt es auch noch Spender mit Trockenfutter, das man käuflich erwerben kann. Man muss nur aufpassen, das nur ausgewählte Tiere gefüttert werden dürfen. Einigen Tieren könnte das Futter auch Schaden zufügen, daher gibt es auch an diesen Gehegen dann Schilder mit dem Hinweis ‚Fütterungsverbot‘, wie beispielsweise bei den Luchsen, Affen oder Giraffen.
Die verschiedenen Tiere im Opel-Zoo
Nach der Kasse haben wir uns erst einmal den Lageplan angeschaut und überlegt, wie wir durch den Zoo laufen wollen, d.h. wo zuerst hin, was ggf. zum Schluss.
Der Opel-Zoo präsentiert auf einer Fläche von 27 Hektar über 1.600 Tiere aus 230 Arten. Von Elefanten über Giraffen und Zebras bis hin zu Geparden und Kängurus findet man hier eine riesige Vielfalt an Tieren, die jährlich von bis zu 750.000 Besuchern bestaunt werden.
Durch den Zoo schlängeln sich Rundwege und Lehrpfade, von denen man ungehinderte Einblicke in die Gehege der Tiere hat. In der Mitte des Zoos verläuft der Hauptweg, der gleichzeitig auch als öffentlicher Weg („Philosophenweg“) fungiert und von Kronberg nach Königstein führt. Will man diesen Hauptweg rechterhand oder linkerhand verlassen, stößt man auf dicke, rote Streifen auf den Böden bzw. Zäune und Hinweisschilder, dass man nun ein Privatgelände betritt und man dieses nur mit einer gültigen Eintrittskarte betreten darf. Bedeutet also, dass es aktuell (Stand: März 2018) noch möglich ist, den Hauptweg auch ohne Eintritt zu zahlen, zu betreten. Als wir das alles mal im Nachgang recherchiert haben (denn so ganz konnten wir es nicht glauben), sind wir darauf gestoßen, dass es scheinbar Ende 2009 in dieser Diskussion einen Entschluss gegeben hat, der vorsah, dass man sich 30 Minuten auf diesem Hauptweg aufhalten kann ohne einen Eintritt für den Zoo zu zahlen. Die Kontrollen wurden anhand eines Passierscheins getätigt. Ende 2012 sah das Ganze schon wieder anders aus: Die gesagten Worte von 2009 sollten keinen Bestand mehr haben und der Hauptweg (alias Philosophenweg) sollte vollständig in den Zoo integriert werden und damit Bestandteil des eintrittspflichtigen Bereichs werden. Nun gut, mittlerweile haben wir 2018 und der Hauptweg ist immer noch frei zugänglich.
Rund drei Stunden sind wir durch den Zoo gebummelt und haben uns bei schönstem Sonnenschein die verschiedenen Gehege angeschaut. Viele Tiere waren im Außengehege zu sehen; wenige waren auch noch drin in ihren Winterquartieren, wie zum Beispiel die Schildkröten.
Viele Gehege sind sehr großzügig angelegt und manchmal scheint es so, als wenn es nur wenige Barrieren zwischen Besucher und Tieren gibt. Die Tiere in naturnahen Gehegen und möglichst ohne sichtbare Grenzen zwischen Mensch und Tier zu zeigen, war übrigens bereits das Ziel des Zoogründers Georg von Opel.
Die Mesopotamischen Damhirsche
Es gibt viele Leute, die sehr negativ gegenüber Zoos und Tierparks eingestellt sind, aufgrund zu kleiner Käfige bzw. überhaupt der Tatsache, dass hier Tiere in Gefangenschaft leben. Dass Zoos aber auch einen Lehrauftrag haben und sogar zur Arterhaltung beitragen können, zeigt der Opel-Zoo am Beispiel der Mesopotamischen Damhirsche. In den 1940er Jahren galt die Art als ausgestorben. Die letzten Tiere dieser Art wurden damals in Persien, dem heutigen Iran, gesichtet. Einige Jahre später, im Jahr 1956, gab es Hinweise, dass eine kleine Gruppe (ca. 25) der Mesopotamischen Damhirsche im Iran wiederentdeckt wurden. Der Gründer des Opel-Zoos, Georg von Opel, unternahm daraufhin mehrere Expeditionsreisen nach Persien, um Hirsche zu fangen und mit diesen eine Erhaltungszucht zu beginnen. Schließlich gelang es ihm, ein Männchen und ein Weibchen nach Kronberg zu bringen … und siehe da, den ersten Nachwuchs gab es im Jahr 1960 – der Grundstein für die Rettung der Art. Mittlerweile sind im Opel-Zoo über 250 Mesopotamische Damhirsche geboren wurden, von denen einige in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten ausgewildert wurden bzw. einige an andere Zoos übergeben worden. Die Damhirsche waren übrigens sehr großzügige Abnehmer unserer Karotten 🙂