Die Golden Gate Bridge – Die Hängebrücke in San Francisco (USA)

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Sie ist DAS Wahrzeichen von San Francisco und die wohl bekannteste Hängebrücke der Welt: Die Golden Gate Bridge. Seit 1937 bildet sie den Eingang zur Bucht von San Francisco und verbindet San Francisco mit dem Marin County sowie dem Napa- und Sonoma-Valley. Benannt wurde die Brücke nach der 1,6 Kilometer breiten, natürlichen Einfahrt zur Bucht von San Francisco. Zur Zeit des kalifornischen Goldrausches erhielt die Buchteinfahrt um 1846 ihren Namen „Golden Gate“.

Golden

Die Geschichte der Golden Gate Bridge

Bevor es die Golden Gate Bridge gab, war es nur möglich die San Francisco Bay mit dem Boot zu überqueren. Den ersten Fährdienst gab es im Jahr 1820. 100 Jahre später war die Golden Gate Ferry Company der größte Fährbetrieb der Welt. Die Fährüberfahrt vom San Francisco Ferry Terminal bis nach Sausalito dauerte etwa 27 Minuten. Zur damaligen Zeit gab es schon einige Pläne zum Bau einer Brücke über die Bay, doch viele Experten sahen dieses Projekt aufgrund der starken Gezeiten und Strömungen, des tiefen Wassers, der starken Winde und des Nebels als kritisch an. Zudem gab es Bedenken, ob und wie dieses Projekt finanzierbar ist.

Im Jahr 1921 legte der Ingenieur Joseph Strauss Pläne für eine kombinierte Ausleger- und Hängebrücke vor. Aufgrund ihres Aussehens und der Finanzierungsprobleme stießen diese Pläne aber eher auf Ablehnung. Der Druck für den Brückenbau stieg in den Folgejahren immer mehr, da die Fähren ihre Kapazitätsgrenzen erreichten. Aufgrund weiterentwickelter Theorien und Fortschritten in der Stahl-Herstellung, stellte Strauss in der Zeit zwischen 1925 und 1929 seine Pläne für die Brücke um und entwarf eine reine Hängebrücke mit einer Spannweite von 1.280 Metern.

Im Januar 1929 konnte die für den Brückenbau gegründete Behörde ‚Golden Gate Bridge and Highway District‘ ihre Arbeit aufnehmen. Strauss war als Chefingenieur für die gesamte Planung und den Bau der Brücke verantwortlich. Für einen Großteil der Ingenieur- und Architekturarbeiten wurden jedoch auch andere Brückenbauexperten zu Rate gezogen. Im November 1930 konnte die Finanzierung des Brückenbaus durch Anleihen in Höhe von 35 Millionen US Dollar sichergestellt werden. Getilgt wurde dieser Kredit inklusive Zinsen durch Mauteinnahmen. Bereits im Jahr 1971 wurde die letzte Anleihe eingelöst.

Der Bau der Golden Gate Bridge begann am 5. Januar 1933. Joseph Strauss blieb Projektleiter, beaufsichtigte den täglichen Bauablauf und leistete einige zukunftsweisende Beiträge, wie die Erfindung und Verwendung von beweglichen Sicherheitsnetzen unter der Baustelle, die 19 Bauarbeitern das Leben gerettet hatte. Bauarbeiter, die während des Baus der Golden Gate Bridge in den Jahren 1936 und 1937 von der Brücke fielen und durch die Sicherheitsnetze gerettet wurden, gründeten den exklusiven „Half Way to Hell Club“.

Der Bau der Golden Gate Bridge stellte eine enorme Herausforderung dar. Die Brücke brach zur damaligen Zeit viele Rekorde: Sie hatte die höchsten Pfeiler mit 227 Metern, die längsten (2.332 Meter) und dicksten (92 Zentimeter) Kabelstränge und die größten Unterwasserfundamente.

Bau, Golden Gate Bridge

Der Bau der Golden Gate Bridge

Die Brückenfarbe nennt sich offiziell „International Orange“ und wurde gewählt, da sie so in die natürliche Umgebung passt und da sie die Sichtbarkeit der Brücke im Nebel verbessert. Das Brückenbauprojekt wurde am 19. April 1937 abgeschlossen und am 27. Mai 1937 begannen die offiziellen Brückeneröffnungsfeierlichkeiten, die eine Woche andauerten. Am Tag vor der Zulassung des Autoverkehrs überquerten 200.000 Menschen die Brücke zu Fuß oder auf Rollschuhen. Am nächsten Tag drückte Präsident Roosevelt in Washington, D.C. einen Knopf, der den offiziellen Beginn des Fahrzeugverkehrs über die Brücke um 12 Uhr signalisierte. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum wurde die Brücke im Mai 1987 erneut für den Autoverkehr geschlossen. Zwischen 750.000 und 1.000.000 Menschen kamen an diesem Tag zu den Feierlichkeiten und sorgten für eine maßlose Überfüllung der Brücke.

Interessante Zahlen zur Golden Gate Bridge

Die Golden Gate Bridge ist ein architektonisches Meistwerk: Baubeginn 1933, Fertigstellung 1937, eine Gesamtlänge von 2.737 Metern und eine Höhe von 227 Metern. Um die gigantische Größe der Brücke zu fassen, muss man in ihrer unmittelbaren Nähe stehen und sie auf sich wirken lassen.

Hier noch ein paar interessante Zahlen zur Golden Gate Bridge:

• Baubeginn: 5. Januar 1933
• Fertigstellung: 19. April 1937
• Eröffnung: 27./28. Mai 1937
• Gesamtlänge: 2.737 m mit An- und Auffahrt
• Breite: 27 m
• Längste Stützweite: 1.280 m
• Höhe: 227 m
• Durchfahrtshöhe: 67 m bei Flut
• Fahrzeuge pro Tag: 120.000 Fahrzeuge
• Baukosten: damals rund 35 Millionen USD
• Durchmesser der Hauptkabel: 92 Zentimeter
• Anzahl der Drähte in jedem Hauptkabel: 27.572
• Anzahl der Stahlnieten, die die beiden Türme der Brücke zusammenhalten: 1,2 Millionen
• Gewicht des verwendeten Stahls: 75.293 Tonnen
• Gesamtgewichts des Bauwerks: 887.000 Tonnen
• 6 Fahrspuren und 2 Geh- und Radwege
• Bisher gab es erst 3 wetterbedingte Brückenschließungen wegen starker Sturmböen

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Die Golden Gate Bridge in San Francisco

Was kostet eine Fahrt über die Golden Gate Bridge?

Nachdem die Brücke 1937 eröffnet wurde, bezahlte man pro Auto 50 Cent Mautgebühr, die sowohl stadteinwärts als auch stadtauswärts erhoben wurden. In den Folgejahren sank die Maut auf zuletzt 25 Cent pro Auto. 1968 beschloss man, nur noch Mautgebühren für den Verkehr stadteinwärts (d.h. von Nord nach Süd) zu erheben und setzt die Gebühren auf 50 Cent zurück. Im Jahr 2002 begann man, die Mautgebühren über das elektronische Mautsystem FasTrak abzuwickeln, um schnellere und einfachere Durchfahrten zu gewährleisten. Mit Bargeld konnte man trotzdem noch zahlen – dies war aber etwas teurer als über das elektronische System. In den nachfolgenden Jahren gab es immer wieder Mauterhöhungen. Derzeit (Stand November 2018) liegt der Preis bei 8 US Dollar für normale Autos. Zahlt man über FasTrak, kostet die Maut nur 7 US Dollar.

Die Maut wird nur für eine Richtung (stadteinwärts), also von Norden nach Süden, fällig. Wer die Golden Gate Bridge Richtung Sausalitos fährt, muss demnach keine Mautgebühren zahlen.

Bargeldzahlungen sind seit März 2013 nicht mehr möglich! Es gibt verschiedene alternative Möglichkeiten, seine Maut zu bezahlen. Wichtig ist, sich VORHER zu überlegen, wie man die Toll bezahlen möchte:

(1) FasTrak: Einfach per Telefon oder online ein FasTrak-Konto eröffnen oder eine FasTrak-Plakette bei Safeway, Costco oder Walgreens kaufen.
(2) Nummernschild („Pay-By-Plate“): Hierfür muss man ein Nummernschildkonto eröffnen. Bei jedem kostenpflichtigen Überqueren der Brücke wird die Kreditkarte mit der Maut belastet.
(3) Einmalzahlungen sind bis zu 30 Tage vor oder bis zu 48 Stunden nach Überquerung der Brücke online bei bayareafastrack.org möglich.
(4) Rechnung: Falls man keine der ersten drei Optionen nutzt, wird eine Mautrechnung ohne zusätzliche Gebühren an die Anschrift des Fahrzeughalters geschickt.
(5) Mietwagenfirma: Das Einfachste ist es, mit dem Mietwagenverleiher abzurechnen. Dazu sagt man bei der Anmietung vor Ort, dass man eine der kostenpflichtigen Bay Brücken nutzen möchte. Bei den Verleihern in San Francisco ist das in der Regel kein Problem. Wenn man seinen Wagen etwa in Los Angeles oder Las Vegas abholt, sollte dies zusätzlich geklärt werden.

Hier haben wir eine gute Karte gefunden, die die weiteren Brücken mit Maut Gebühren in der San Francisco Area anzeigt: Google Maps

Die besten Fotospots für die Golden Gate Bridge

Die Golden Gate Bridge kann man wirklich von allen Seiten fotografieren und sie sieht dabei immer toll aus 🙂 Je nach Sonnenstand sollte man sich hier für einen Fotospot östlich oder westlich der Brücke entscheiden. Auch der häufige Nebel kann bei der Wahl des Fotospots eine wichtige Rolle spielen. Aus unserer Erfahrung ist der südliche Teil öfters im Nebel verdeckt, weshalb man von den nördlichen Fotospots meist die besseren Bilder machen kann. Aber letztendlich ist das von Tag zu Tag und Monat zu Monat unterschiedlich. Trotzdem möchten wir Euch an dieser Stelle mal die uns bekannten Fotospots der Golden Gate Bridge und die damit verbundenen Perspektiven aufzeigen.

Golden Gate Bridge Welcome Center

Einen der bekanntesten Postkartenblicke auf die Golden Gate Bridge bekommt man vom Aussichtspunkt, der sich am und unterhalb des Golden Gate Bridge Welcome Center befindet. Zudem kann man sich in dem Besucherzentrum über die Geschichte der Brücke informieren.

Crissy Field & Marine Drive

Vom Golden Gate Bridge Welcome Center kann man wunderbar den Battery Trail in Richtung Marine Drive/Crissy Field laufen. Hier hat man vom Strand aus ebenfalls einen schönen Blick auf die Brücke und hört dazu noch das Rauschen des Meeres.

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Blick vom Strand des Crissy Field

Baker Beach & Lands End Lookout

Von den beiden Aussichtspunkten Baker Beach & Lands End Lookout kann man die Golden Gate Bridge aus südwestlicher Richtung betrachten. Wir hätten hier gerne einmal Halt gemacht, als wir hier aber mit dem Auto waren, war der südliche Teil der Brücke leider komplett in Nebel verhüllt.

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Die Bay und Lands End im Nebel

Golden Gate Bridge (North) Vista Point

Vom Vista Point an der H. Dana Bower Rest Area hat man ebenfalls einen schönen Blick auf die Brücke und die Skyline von San Francisco. Das Parken ist hier gratis. Die meisten Tourenanbieter und auch die Hop On Hop Off Busse halten an diesem Aussichtspunkt – daher ist es hier meistens auch sehr voll.

Battery Spencer, Conzelman Road & Marin Headlands Park

Die Ausblicke von den Aussichtspunkten entlang der Conzelman Road haben uns von allen am besten gefallen. Vielleicht lag es auch daran, dass die Golden Gate Bridge halb im Nebel verhüllt war, als wir auf dieser Seite der Brücke waren. Das hatte schon etwas Magisches & Mystisches und hat ein wunderbares Fotomotiv ergeben 🙂

Vom Wasser aus

Von Fisherman’s Wharf aus kann man eine der Bay-Rundfahrten nutzen, die von Unternehmen wie der Red & White Fleet oder der Blue & Gold Fleet durchgeführt werden. Während der Rundfahrt schippert man durch die Bay, entlang der Küste von San Francisco und erlebt die Golden Gate Bridge hautnah vom Wasser aus – und das aus verschiedenen Blickwinkeln. Auch auf der Tour nach Alcatraz hat man einen tollen Blick auf die Brücke.

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Alcatraz Island und die Golden Gate Bridge

Ein Spaziergang über die Brücke

Da wir San Francisco ja mit dem Big Bus erkundet haben, hatten wir auch die Möglichkeit, mit dem Bus auf die andere Seite der Bucht zum Golden Gate Bridge (North) Vista Point zu fahren, dort auszusteigen und über die Brücke zurückzulaufen. Und das war wirklich ein tolles Erlebnis. Man kann die Höhe und Größe der Brücke gar nicht wirklich aus der Ferne einschätzen, wenn man nicht mindestens einmal darüber gelaufen ist 🙂

Dass die Brücke bei Fußgängern und Radfahrern sehr beliebt ist, hat man schnell gesehen. Denn uns kamen permanent Radfahrer und Fußgänger entgegen. Nicht verwunderlich, denn in der Stadt gibt es unzählige Fahrradvermietungen, die hier verschiedene Selbstfahrer-Touren anbieten.

Der Hauptweg befindet sich auf der Ostseite der Brücke und ist werktags von 5 Uhr bis 15.30 Uhr für Fußgänger und Fahrräder und nur für die restlichen Tagesstunden (bis 18.30 Uhr bzw. 21 Uhr während der Sommerzeit) für Fußgänger zugänglich. Am Wochenende ist die Ostseite für Fußgänger reserviert (5 bis 18.30 Uhr bzw. 21 Uhr während der Sommerzeit) und ist abends und nachts ausschließlich für Radfahrer geöffnet, wenn er für Fußgänger geschlossen ist. Der westliche Gehweg ist nur für Radfahrer und nur zu den Zeiten geöffnet, in denen sie auf dem östlichen Gehweg nicht zugelassen sind. Am besten läuft man also morgens, mittags oder am frühen Nachmittag über die Brücke, da man auf der Ostseite einen tollen Blick auf die Bay inklusive Alcatraz Island und die Skyline von San Francisco hat. Die genauen “Öffnungszeiten” kann man auf der offiziellen Webseite nachlesen.

Was uns bei unserem Spaziergang auf der Brücke aufgefallen ist, sind die sogenannten Road Zipper oder Reißverschlussfahrzeuge, die es auf der Golden Gate Bridge seit Januar 2015 gibt. Diese Erfindung ist total genial, denn die Reißverschlussfahrzeuge bewegen die mittlere Barriere zwischen den Fahrspuren zweimal täglich, um die Straße den Verkehrsverhältnissen anzupassen. Bei über 120.000 Fahrzeugen, die die Brücke täglich passieren, ist das auch dringend notwendig. In der morgendlichen Rush Hour an Werktagen fließt der meiste Verkehr in die Stadt hinein, sodass man aus einer 3-3-Spurverteilung eine 4-6-Spurverteilung macht, d.h. vier der sechs Spuren verlaufen in die Stadt und nur zwei aus der Stadt raus. Außerhalb dieser Zeit fährt der Verkehr in beiden Richtungen auf drei Spuren.

In dem folgenden Video von Wikipedia kann man schön sehen, wie das System genau funktioniert:

Unsere Reiseberichte von Kalifornien (2018)

Für unsere 2 Wochen in Kalifornien haben wir uns eine schöne Selbstfahrer-Route zusammengestellt, die sowohl City-Sightseeing als auch Shopping und grandiose Natur beinhaltet. Unser Start ist in San Francisco und von dort geht es dann mit einem Mietwagen weiter nach Sacramento und zum Lake Tahoe. Entlang des U.S. Highway 395 fahren wir dann über den 3.000 Meter hoch gelegenen Tioga Pass zum Yosemite Nationalpark, bevor wir wieder Richtung Pazifikküste nach Monterey Bay fahren. Der letzte Teil der Reise führt uns entlang des Pacific Coast Highway (California State Route 1) bis nach Los Angeles. Alles in allem eine schöne Route (siehe Google Maps) mit einer Gesamtlänge von ca. 1.500 Kilometern 🙂

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