Schloss Lichtenstein – Märchenschloss in der Schwäbischen Alb (Deutschland)

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Schon lange stand das märchenhafte Schloss Lichtenstein auf unserer Bucketlist, nachdem wir bei Instagram und im Internet so viele schöne Fotos davon gesehen hatten. Da aktuell an den deutschen Touristen-Hotspots aufgrund der Corona-Pandemie noch relativ wenig los ist, haben wir im Juli die Chance genutzt und dem Schloss einen Besuch abgestattet.

Schloss Lichtenstein Märchenschloss Headerbild

Schloss Lichtenstein – Das Märchenschloss in der Schwäbischen Alb

Das Schloss Lichtenstein liegt in der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg und ist von der nächstgrößeren Stadt Reutlingen in etwa 30 Minuten zu erreichen. Unweit des Schlosses gibt es direkt an der Schlossschenke einen gebührenpflichtigen Parkplatz, auf dem man für 2 EUR sein Auto abstellen kann. Von hier erreicht man den Schlosseingang innerhalb weniger Minuten zu Fuß. In den Sommermonaten hat das Schloss von 9 bis 17.30 Uhr geöffnet, in den Wintermonaten nur von 10 bis 16 Uhr. In den Monaten Januar und Februar ist das Schloss komplett geschlossen.

Am Kassenhäuschen kann man sich entscheiden, ob man nur die Schlossanlage besichtigen möchte (3 EUR pro Person) oder zusätzlich noch eine Schlossführung machen möchte (9 EUR pro Person inkl. Schlosshof). Wir haben uns für Letzteres entschieden, da wir ganz neugierig waren, wie das Schloss wohl von innen aussehen mag. Drohnen sind auf dem kompletten Gelände des Schlosses inklusive des Schlossparks und des Parkplatzes untersagt. Auch das Umfliegen und Überfliegen ist nicht gestattet.

Die Geschichte über das Schloss Lichtenstein

An der Stelle des heutigen Schlosses wurde bereits um 1390 eine Burg Lichtenstein errichtet, die als eine der wehrhaftesten des Spätmittelalters galt. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Anlage zum Teil nur noch als Forsthaus genutzt und verfiel allmählich. Im Jahr 1802 wurde auf der Burgruine ein fürstliches Forst- und Jagdhaus errichtet, das dem König von Württemberg als Jagdschloss diente.

Wilhelm Graf von Württemberg, späterer Herzog von Urach, erwarb im Jahr 1840 das Grundstück, lies das Forsthaus bis auf die Grundmauern abtragen und errichtete auf den Grundmauern der ehemaligen Ritterburg das neue Schloss Lichtenstein. Inspiration hierzu lieferte ihm der Mittelalterroman Lichtenstein des Romantik-Schriftstellers Wilhelm Hauff.

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Das Märchenschloss Lichtenstein

Die Schlossanlage

Das Schloss Lichtenstein liegt auf einer Höhe von 817 m ü. NN über dem Ort Honau und dem Tal der Echaz, einem kleinen Nebenfluss des Neckars. Seinen Beinamen „Märchenschloss Württembergs“ erhielt das Schloss, da es in Baustil und Einrichtung die Romantik weiterleben lässt. Bevor unsere Schlossführung gestartet ist, hatten wir noch genügend Zeit, um uns auf dem Schlossgelände umzuschauen. Die Schlossanlage gliedert sich insgesamt in drei Bereiche:

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Eine Karte vom Schloss Lichtenstein

Der Schlosshof: Den Schlosshof erreicht man direkt hinter dem Eingangstor und Kassenhäuschen. Hier befinden sich der Fremden- und Gerobau sowie der Fürstenbau.

Der Schlosspark: Der weitläufige Schlossgarten, der sich nach dem Schlosshof öffnet, wird ringsherum von einer Mauer begrenzt.

Das Schloss: Das eigentliche Schloss Lichtenstein steht erhaben auf einem freistehenden Felssporn. Früher führte nur eine Zugbrücke über den Abgrund; heute gibt es eine feste, begehbare Brücke.

Eine geführte Tour durch das Schloss

Schlossführungen finden fortlaufend alle 20 Minuten statt. Am Kassenhäuschen hatten wir direkt eine konkrete Uhrzeit erhalten, zu der wir uns vor der Brücke einfinden sollten. Die Gruppen bestehen jetzt – zu Corona-Zeiten – aus maximal 10 Personen und es ist während des Rundgangs erforderlich, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen.

Nachdem uns unsere Burgführerin begrüßt hatte, sind wir über die Brücke zum Schloss gelaufen. Hier gibt es noch einmal einen kleinen Burghof, wo sie uns allgemeine, wissenswerte Informationen zur Geschichte des Schlosses gegeben hat. Danach sind wir zunächst in das Erdgeschoss gegangen, wo wir die Waffenhalle mit einer mittelalterlichen Sammlung von Rüstungen und Waffen, die Schlosskapelle mit Glasmalereien und Gemälden sowie die rustikale Trinkstube mit Wandmalereien und einer Sammlung von Trinkgefäßen (u.a. ein 1,93 m großes Champagnerglas!) besichtigen konnten. Unser Rundgang führte weiter in das 1. Obergeschoss, wo sich das Königszimmer, das Wappenzimmer, das Erkerzimmer sowie der Rittersaal – der größte und schönste Raum – befindet.

Insgesamt dauerte der sehr kurzweilige Rundgang etwa 30 Minuten und ist sehr zu empfehlen. Zu beachten ist allerdings, dass man bei der Führung keine Fotos machen darf – das finden wir super schade! Mit freundlicher Genehmigung der Schlossverwaltung dürfen wir aber einige Bilder hier zeigen.


Das Schloss Lichtenstein gehört für uns neben der Burg Eltz, dem Schloss Neuschwanstein, der Burg Hohenzollern oder dem Schloss Schwerin sicherlich zu den schönsten Schlössern in Deutschland ❤

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Blick auf das Schloss Lichtenstein