Schon lange stand die berühmte Rakotzbrücke im Rhododendronpark Kromlau auf unserer “To-Do List” der Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Wir haben schon so viele Bilder der sich im Wasser spiegelnden Brücke auf Instagram und in Reiseberichten gesehen, dass wir schon sehr gespannt auf den Anblick waren.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über den Azaleen- und Rhododendronpark Kromlau
Der Azaleen- und Rhododendronpark Kromlau befindet sich im Landkreis Görlitz an der Grenze zu Polen. Der ca. 200 ha große Park gehört flächenmäßig zu den größten Parkanlagen in Sachsen.
Im Jahr 1842 erwarb der Großgrundbesitzer Friedrich Hermann Rötschke das Gut Kromlau und begann mit dem Bau des Parkes. Ab 1889 erweiterte Graf von Egloffstein den Park durch zahlreiche Pflanzungen von Azaleen und Rhododendren und machte ihn damit zu dem, was er heute ist: einer der größten und schönsten Rhododendron-Landschaftsparks in Deutschland. Alljährlich zu Pfingsten findet das Park- und Blütenfest statt, zu dem bis zu 35.000 Besucher kommen.
Gut zu Wissen: Seit 2017 finden umfangreiche Sanierungsarbeiten im Park statt. Neben der Sanierung des Rakotz-Ensembles (Rakotzbrücke, Basaltsäulengruppe und die 1956 eingestürzte Grotte) wurden auch die Parkwege, die Steingruppe Richterstuhl und der große Parkplatz erneuert. Lange Zeit war die Rakotzbrücke deshalb komplett eingerüstet. Mittlerweile (Juni 2021) ist sie aber wieder fast ohne Bauzaun zu besichtigen.
Der Park ist täglich geöffnet und der Eintritt ist kostenlos. Es gibt ein paar wenige kostenfreie Parkplätze direkt an der Straße (max. 1 Stunde) und einen neuen großen Parkplatz (3 EUR für 2 Stunden) mit Infopunkt und öffentlichen Toiletten.
Eine Übersichtskarte des Parks
Folgende Karte gibt eine Übersicht über die vielen verschiedenen Wanderwege und Sehenswürdigkeiten im Rhododendronpark Kromlau.
Das Schloss Kromlau und das Kavalierhaus
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Rhododendronpark ist das Schloss Kromlau, welches oftmals auch Herrenhaus oder Gutshaus genannt wird. Das Schloss wurde im 18. Jahrhundert im Stil des Barock gebaut und ist heute Sitz der Touristen-Information Kromlau, beherbergt ein stilvolles Trauzimmer, eine Ferienwohnung und weitere einladend hergerichtete Räumlichkeiten, die auch öffentlich zugänglich sind. Das Schloss steht aufgrund seiner bau- und ortsgeschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz.
Das Kavalierhaus gehört ebenfalls zu den historischen und denkmalgeschützten Elementen des Rhododendronparks. Im Zuge der großgedachten und -ausgeführten Anlage des Kromlauer Parks ließ der Parkschöpfer Friedrich Hermann Rötschke in den 1860er Jahren das Kavalierhaus im Schweizer Landhausstil bauen und nutzte es als Gästehaus.
Die Rakotzbrücke
Das berühmteste Fotomotiv des Parks ist die von 1863 bis 1882 aus Basaltsteinen erbaute Rakotzbrücke (Rakotz = sorbisch für Krebs). Die 35 Meter breite Brücke überspannt in einem Halbkreis den Rakotzsee, wobei die Spiegelung des Brückenbogens im Wasser bei guten Wetterverhälnissen eine vollständige Kreisform ergibt. Ideal ist es, wenn es komplett windstill ist. Durch diese besondere Spiegelung im Wasser wurde die Brücke besonders bei Fotografen zu einem beliebten Motiv und durch die sozialen Medien wie z.B. auf Instagram in den letzten Jahren zu einer kleinen Berühmtheit.
Früher glaubten die Menschen, nur der Teufel wäre in der Lage gewesen, einen derart dünnen Brückenbogen zu bauen – daher heißt die Rakotzbrücke auch Teufelsbrücke. Die Brücke kann man gut von fast allen Seiten des Sees sehen, sie ist aber leider nicht begehbar.
Rund um den Rakotzsee
Rund um den kleinen Rakotzsee gibt es noch ein paar weitere Sehenswürdigkeiten. Zum einen befindet sich hier eine Freitreppe mit einer Herkules Statue. Ein weiterer Fotospot ist die im See hoch aufragende Basaltsäulengruppe, die im Volksmund “Basaltkirche” oder “Dom” genannt wird. Auch findet sich hier eine Grotte, die seit ihrem Einsturz im Jahr 1956 jetzt wieder vollständig restauriert wurde.
Ein Spaziergang durch den Rhododendronpark
Neben einem Rundgang um den Rakotzsee lohnt sich auch noch eine kurze Wanderung durch den Rhododendronpark. Hier findet man weitere bizarre Parkarchitekturen wie die “Kanzel” (auch Richterstuhl genannt) und die eigenwillige Grottenarchitektur „Himmel und Hölle“.
Lohnt sich ein Besuch der Rakotzbrücke?
Durch die Lage des Rhododendronpark Kromlau im äußersten Osten von Deutschland ist die Anfahrt für viele sicherlich recht lang. Idealerweise kombiniert man den Aufenhalt mit Zielen wie dem Spreewald, der Sächsischen Schweiz, dem Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau, Dresden, Bautzen oder Cottbus.
Wir wissen nicht, wie die Rakotzbrücke vor der umfangreichen Restaurierung ausgesehen hat. Aber jetzt sah sie für uns leider ziemlich künstlich aus. Die Basaltsteine und der helle frische Mörtel dazwischen wirken eher wie Plastik und alles ähnelt einer Kulisse in einem Freizeitpark.
Trotzdem ist der Anblick der Rakotzbrücke – und vor allem die wunderschöne Spiegelung im Wasser – ein tolles Fotomotiv, das man schon mal gesehen haben sollte! Insgesamt haben wir etwa 1,5 Stunden im Rhododendronpark verbracht.