Hoi An – Sehenswürdigkeiten & Fotospots in der Altstadt (Vietnam)

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Hoi An ist eine kleine, idyllische und fast chinesisch anmutende alte Hafenstadt, die von der UNESCO mit dem Welterbetitel ausgezeichnet wurde. Gemütlich sind wir durch die kleinen Gassen spaziert und haben uns dabei die schönsten Sehenswürdigkeiten des Städtchens angeschaut.

Hoi

Die Altstadt von Hoi An – ein UNESCO Weltkulturerbe

Hoi An ist ein malerisches Städtchen mit etwa 80.000 Einwohnern, das an der vietnamesischen Zentralküste liegt. Hoi An besaß einst den größten Hafen in Südostasien, der an der Seidenstraße lag. Mit der Zeit siedelten sich zahlreiche chinesische und japanische Händlerfamilien an, deren Länder sich Ende des 15. Jahrhunderts offiziell abgeschottet hatten und ihre Waren in ausländischen Häfen umschlagen ließen.

Anfang bis Mitte des 17. Jahrhunderts wurden europäische Handelsniederlassungen in Hoi An gegründet, allerdings war der geschäftliche Erfolg der Gesellschaften mittelmäßig, so dass sie sich bald wieder zurückzogen. Im 18. Jahrhundert verloi Hoi An immer mehr an Bedeutung, da der Hafen zunehmend versandete und Handelsschiffe in den Hafen von Da Nang ausweichen mussten. Durch eine Rebellion im Jahr 1780 wurde die Stadt weitgehend zerstört, danach allerdings wieder aufgebaut.

Die Tatsache, dass die Altstadt von Hoi An die einzige ist, die im Vietnamkrieg unbeschadet blieb, ist der Grund, warum man heute in Hoi An so ein erhaltenes historisches Stadtbild vorfindet. Dies nahm die UNESCO im Jahr 1999 zum Anlass, die Altstadt auf die Liste der Weltkulturerbestätten mit der Begründung “…ein gut erhaltenes Beispiel eines südostasiatischen Handelshafens aus dem Zeitraum zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert, deren Gebäude eine Verschmelzung einheimischer und fremder Einflüsse, vor allem im Stil südchinesischer Kleinstädte, zeigen…” zu setzen.

Die Sehenswürdigkeiten von Hoi An

Die Altstadt von Hoi An erstreckt sich zwischen der Uferpromenade Bach Dang und der Phan Chu Trinh. Hier befinden sich auch die Hauptsehenswürdigkeiten von Hoi An. Weit mehr als 800 Gebäude sind in dem Städtchen historisch bedeutend – dazu zählen Pagoden, Tempel, Versammlungshallen und Handelshäuser.

Tickets für die Altstadt

Für den Besuch vieler Sehenswürdigkeiten in der Altstadt benötigt man ein Eintrittsticket. Ein Pauschalticket, das man an verschiedenen Verkaufskiosks in der Altstadt für 125.000 Dong (etwa 5 EUR) erwerben kann, beinhaltet den Eintritt zu fünf Sehenswürdigkeiten. Man muss sich beim Kauf dieses Pauschaltickets nicht schon entscheiden, welche Sachen man besichtigen möchte, sondern man kann diese Tickets für alle 23 historischen Stätten verwenden. An den jeweiligen Stätten wird dann einfach einer von 5 Zetteln abgerissen und ist damit entwertet.

Für Hoi An ist dieses Touristenticket eine riesige Einnahmequelle, um damit die alten Häuser und Denkmäler zu renovieren und zu verschönern. Allein im Jahr 2018 hat die Stadt so 266 Milliarden Dong (etwa 10,4 Mio. EUR) eingenommen.

Chùa Cầu, die Japanische Brücke

Die Japanische Brücke ist das Wahrzeichen von Hoi An. Der Bau der Brücke vereinte einst zwei historische Stadtviertel: das Chinesische einerseits und das Japanische andererseits. Die Brücke findet sich sogar im Wappen der Stadt wieder und ist ein tolles Fotomotiv.

Da die Brücke eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt ist, ist es unglaublich, was hier los ist. Menschenmassen an Touristen, vor allem große Reisegruppen aus China, Japan, Korea und Taiwan. Hier ein schönes Bild ohne Menschen zu machen, war eine echte Herausforderung 😉

Die Bridge of Lights über dem Thu Bon River

Nur wenige Schritte von der Japanischen Brücke entfernt, befindet sich die Bridge of Lights über dem Thu Bon River. Von der Brücke aus hat man einen schönen Blick auf beide Uferseiten des Thu Bon Rivers. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Abstecher auf die andere Seite zu machen, denn hier befinden sich der Night Market sowie günstige Restaurants. Vor allem wenn es Abend wird, ist die Brücke ein zentraler Anlaufpunkt in der Altstadt.

The Old House of Phung Hung

Ein Symbol für die einstige kulturelle Vielfalt von Hoi An ist das zweistöckige Phung-Hung-Haus aus dem Jahr 1780, das durch seinen eigenwilligen Baustil mit Einflüssen aus China (Balkon), Japan (Dach) und Vietnam (Gebälk) besticht. Ein schönes Beispiel für den kulturellen Mix, der auch den Stil anderer Bauwerke der Altstadt bestimmt.

The Old House of Tan Ky

Das alte Haus von Tan Ky wurde vor mehr als zwei Jahrhunderten von einer vietnamesischen Familie erbaut und über mehrere Generationen hinweg erhalten. Das alte Haus spiegelt die Kombination von sowohl japanischen als auch chinesischen Architekturstilen wider. Wenn man das Gebäude über den Hinterausgang verlässt, kommt man direkt am Thu Bin River raus. Hier befindet sich auch eine gelbe Wand, die ein sehr beliebtes (Instagram-)Fotomotiv ist.

Der Quan-Cong-Tempel

Der Quan-Cong-Tempel wurde im Jahr 1653 errichtet und ist einem chinesischen General gewidmet, der für sein Mitgefühl und seinen Sinn für Gerechtigkeit verehrt wird. Die Außenfassade des Tempels besteht aus sandsteinfarbenen Backsteinen; das Dach ist mit grün-glasierten Kacheln bedeckt und mit Fabelwesen wie Drachen und Einhörnern verziert.

Die Quang Trieu Assembly Hall

Die Quang Trieu (Cantonese) Assembly Hall ist eines der berühmtesten historischen Gebäude in Hoi An und damit auch eine sehr beliebte Touristenattraktion. Was hier los war, war der reinste Wahnsinn: Menschen über Menschen (insbesondere Chinesen) dicht gedrängt schiebten sich durch das steinerne Drei-Eingangs-Tor in die Tempelanlage hinein.

Das Haus wurde im Jahr 1885 von Chinesen aus Übersee gebaut. Früher war es ein Ort für chinesische Fischer und Händler, um sich vorübergehend auszuruhen und Waren auszutauschen. Heute befinden sich in der Assembly Hall Drachen-Springbrunnen, verschiedene kantonesische Statuen, Bronzeräuchergefäße, chinesische Terrakottasitze sowie Dokumente über die chinesische Gemeinschaft, die in Hoi An lebt.

Das Ba Mu Temple Gate

Die Ba Mu Tempelanlage wurde 1626 an einem anderen Ort in Vietnam errichtet und dann an die heutige Stelle in Hoi An verlegt. Der Komplex besteht aus dem Tam-Quan-Tor, einem Eingangstor im klassisch-vietnamesischem Baustil, das oft vor Pagoden und Tempeln zu sehen ist, sowie einem kleinen Teich, angeordneten Blumenbeeten und einer Rasenfläche.

Anfang 2019 wurde die Anlage erst wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, nachdem sie aufwendig renoviert worden ist.

Handwerksbetrieb für Lampions, Stickbilder & Bekleidung

Mit unserer Gebeco-Reisegruppe haben wir am Ende unseres Spaziergangs noch einen traditionellen Handwerksbetrieb besucht, in dem uns die Herstellung der allgegenwärtigen Lampions gezeigt wurde. Des Weiteren konnten wir hier die aufwendige Entstehung von Stickbildern sehen, für die die Näherinnen teilweise Wochen und Monate je Einzelbild benötigen. Das war wirklich sehr beeindruckend.

Hoi An ist auch über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt für die Produktion maßgeschneiderter Sachen zu einem sehr günstigen Preis. Teilweise werden die Kleidungsstücke über Nacht gefertigt und man kann sie am nächsten Tag abholen. Den Prozess von den Raupen, über die Seidenherstellung bis zum Fertigen der Kleidungsstücke konnten wir uns ebenfalls in diesem Handwerksbetrieb anschauen 🙂

Weitere Eindrücke von der Altstadt

In der Altstadt haben wir uns auch einfach mal treiben lassen, sind durch Gassen gelaufen und haben viele Eindrücke sammeln können. Ein schöner Instagram Spot versteckt sich in dem Geschenkeladen SUNDAY in Hoi An: Hier befindet sich in dem rosafarbenen Innenhof das bekannte Fotomotiv “Hoi An vibes only”.

Der Night Market

Am Abend sind wir mit dem kostenlosen Shuttle-Bus unseres Hotels noch einmal in die Altstadt gefahren, um Hoi An bei Nacht zu erleben. Da wir ohnehin Hunger hatten, sind wir erst einmal auf den Night Market gelaufen, den man über die Bridge of Lights auf der anderen Seite des Flusses erreicht. Hier findet man von Lampiongeschäften über Souvenirständen bis hin zu außergewöhnlichen Essensständen (Froschschenkel, Oktopus, vietnamesische Pizza etc.) einfach alles. Wir mögen es immer sehr über solche Märkte zu bummeln, weil man hier einfach so viel Neues entdecken kann.

In einem Restaurant neben dem Night Market haben wir dann noch etwas gegessen, was deutlich günstiger war als in der Altstadt selbst.

Die Stadt der Lampions – Der Zauber von Hoi An in der Nacht

Das romantisch-malerische Hoi An hat uns richtig gut gefallen – auch wenn die Stadt total überlaufen ist von Touristen. Insbesondere am Abend versprüht Hoi An einen Charme, den man unbedingt einmal erlebt haben muss! Überall in den Gassen hängen leuchtende Lampions, auf dem Fluss befinden sich Unmengen an beleuchteten Booten und Papierschiffchen mit Kerzen. Es hat total viel Spaß gemacht, hier durchzubummeln und an schönen Orten einfach mal stehen zu bleiben und den Moment zu genießen 🙂

Tipp: Einmal im Monat zum Vollmond verwandeln im Rahmen des “Hoi An Lantern Festival” tausende von Laternen und Lampions die Altstadt von Hoi An in ein leuchtendes Lichtermeer.

Karte mit allen Sehenswürdigkeiten & Fotospots in Hoi An

Auf folgender Google MyMaps Karte haben wir Euch alle wichtigen Fotospots und Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Hoi An eingezeichnet.

Alle Reiseberichte unserer Rundreise durch Vietnam

Bei unserer 10-tägigen Reise mit Gebeco durch Vietnam haben wir viele unterschiedliche Seiten des Landes kennengelernt. Angefangen von der pulsierenden Hauptstadt Hanoi und den Millionen Rollern auf den Straßen, der majestätischen Schönheit der Halong-Bucht, einer spannenden Nachtzugfahrt ins kulturelle Zentrum nach Hue, weiter in die Altstadt von Hoi An, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, bis in die Millionenstadt Saigon im Süden des Landes. Unsere Reise war sehr vielseitig und voller Kontraste und hier findet Ihr eine Übersicht aller Reiseberichte: Route Reiseberichte Vietnam » Tag 1: Informationen zu unsere Reise “Typisch Vietnam” mit Gebeco
» Tag 2: Hanoi – Sehenswürdigkeiten & Fotospots in der Altstadt
» Tag 3: Ein Tagesausflug in die Halong-Bucht
» Tag 3: Mit dem Nachtzug von Hanoi nach Hue
» Tag 4: Hue – Die Zitadelle & der Kaiserpalast mit der Verbotenen Stadt
» Tag 4: Hue – Das Kaisergrab des Minh Mang & die Thien Mu-Pagode
» Tag 5: Unsere Fahrt von Hue nach Hoi an über den Wolkenpass
» Tag 5: Hoi An - Die Sehenswürdigkeiten & Fotospots der Altstadt
» Tag 6: My Son – Die Ruinen der alten Tempelstadt bei Hoi An
» Tag 7: Saigon – Die Sehenswürdigkeiten von Ho Chi Minh Stadt
» Tag 7: Saigon - Eine kulinarische Vespa-Tour durch die Stadt (Vietnam)
» Tag 8: Das Mekong-Delta – Eine Tour mit dem Fahrrad & Boot
» Tag 9: Cu Chi – Die Tunnel der Vietcong im Vietnamkrieg