Auf unserer Flusskreuzfahrt mit A-ROSA auf dem Rhein und Main haben wir im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal vom Fluss aus das schöne Städtchen Bacharach gesehen, das wir uns unbedingt noch einmal näher anschauen wollten. Daher haben wir einen schönen sonnigen Tag im November genutzt, um hier auf Entdeckungstour zu gehen.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über die Stadt Bacharach am Rhein
Bacharach am Rhein ist ein kleines, gemütliches Städtchen mit etwa 2.000 Einwohnern, das im Oberen Mittelrheintal am linken Rheinufer zwischen Bingen und Boppard liegt. Die Stadt wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt und gilt aufgrund ihrer sehr gut erhaltenen Altstadt als das heimliche Zentrum der Rheinromantik. Viele Dichter und Künstler der Rheinromantik, wie Clemens Brentano, Victor Hugo, Heinrich Heine oder William Turner, wurden schon von der Schönheit Bacharachs in den Bann gezogen und haben diese in Gedichten und Gemälden festgehalten. Diese lösten schon Anfang des 19. Jahrhunderts einen regelrechten Rheintourismus aus und immer mehr Leute kamen nach Bacharach. Auch heute ist die Stadt ein Anziehungsmagnet für Touristen aus aller Welt, vor allem aufgrund der mittelalterlichen Altstadt, der alten Stadtbefestigung, der Burg Stahleck und der gotischen Wernerkapelle.
Ein Spaziergang entlang der alten Stadtbefestigung (Ringmauer und Türme)
Mit dem Bau der Bacharacher Stadtmauer wurde im Jahr 1344 begonnen. Gegen 1400 war diese mit 16 Türmen und einer Mauerhöhe von 5 bis 6 Metern vollendet. Heute lässt sich die Mauer stellenweise nur noch erahnen, weil die Steine im Laufe der Zeit vermutlich für den Häuserbau und für den Bau von Weinbergsmauern abgetragen wurden. Nichtsdestotrotz ist die Bacharacher Stadtbefestigung mit ihren alten Türmen und Mauern heute eine der am besten erhaltenen im Rheinland. Um diese kennenzulernen lohnt sich ein Spaziergang entlang des Stadtmauerrundwegs, der rund um die Stadt führt.
Bei herrlichem Sonnenschein sind wir in der Altstadt (Mainzer Straße, nähe Rathaus) gestartet und die Stadtmauer vorbei am Hutturm und Sonnenturm bis zur Burg Stahleck gelaufen. Von dort ging es wieder hinab vorbei am Liebesturm bis zum Steeger Tor. Von dort kann man die Stadtmauer dann noch bis zum Postenturm hinauf laufen, der sich inmitten der Weinberge befindet. Von hier hatten wir einen wunderschönen Panoramablick auf Bacharach, den Rhein und das Obere Mittelrheintal.
Die mittelalterlichen Gassen der Altstadt
Bei einem Spaziergang durch die mittelalterlichen Gassen von Bacharach konnten wir viele alte, malerische Fachwerkhäuser entdecken, die allesamt wunderschöne Fotomotive abgeben. Zentraler Punkt in der Stadt ist der alte Marktplatz, an dem sich der Altkölnische Saal bzw. Kurkölnische Saalhof befindet, der früher wohl das bedeutendste weltliche Bauwerk der Stadt war. Gleich gegenüber steht die evangelische Pfarrkirche St. Peter, die im frühen 13. Jahrhundert erbaut wurde und als eines der großartigsten Bauwerke der rheinischen Spätromanik gilt. Oberhalb der Peterskirche thront die Ruine der im Jahr 1287 errichteten Wernerkapelle, die früher eine sehr gut besuchte Wallfahrtskapelle war.
Ein besonders idyllisches Viertel ist das “Malerwinkel”. Den kleinen Münzbach säumen hier alte Fachwerkhäuser mit schön angelegten Gärten. Fototipp: Läuft man im Malerwinkel einige Stufen hinauf in Richtung Burg Stahleck, hat man einen schönen Blick auf das Viertel.
Weitere sehenswerte Bauwerke in Bacharach sind das Rathaus, der Kranenturm, die ehemalige kurpfälzische Münze, das Haus Utsch und die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus.
Das für uns schönste Fotomotiv in Bacharach ist das “Alte Haus” in der Oberstraße, das auch eines der bekanntesten mittelalterlichen Fachwerkhäuser am Rhein ist. Das etwas schiefe Fachwerk strahlt hier in weinroten Tönen, zudem verfügt das “Alte Haus” über Giebel, Ecktürmchen, Rokokotüren und grüne Fensterläden. Ein wahres Schmuckstück aus dem Jahr 1586!
Die Burg Stahleck
Über den Stadtmauerrundweg haben wir die Burg Stahleck erklommen, die mitten in den Weinbergen oberhalb der Stadt thront. Die Burg wurde wahrscheinlich Ende des 11. bzw. zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet und hat mit verschiedenen Belagerungen, Eroberungen und starken Beschädigungen eine belebte Geschichte hinter sich. Heute wird die Burg als Jugendherberge genutzt, die mit 168 Betten jährlich etwa 40.000 Übernachtungen verzeichnet. Daher ist die Burg selbst auch nicht zu besichtigen; hingegen ist der Innenhof frei zugänglich.