Nachdem wir am frühen Morgen mit unserem MSC Kreuzfahrtschiff im Hafen von Bari angekommen waren, haben wir den ersten Teil des Tages dazu genutzt, die rund 55 Kilometer entfernte Stadt Alberobello auf eigene Faust zu erkunden. Was ist das Besondere an Alberobello? Alberobello zählt seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO, denn hier existiert ein weiträumiges geschlossenes Viertel, das gänzlich mit Trulli bebaut ist – kleine, meist weiße und runde Häuschen mit kegelförmigen Dächern, die aussehen wie große Zipfelmützen. Das wollten wir natürlich unbedingt sehen 🙂
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über die Stadt Alberobello
Alberobello liegt in der italienischen Region Apulien am Absatz des italienischen Stiefels, ca. 60 km von der Provinzhauptstadt Bari entfernt. Bekannt ist der kleine Ort mit seinen rund 10.000 Einwohnern vor allem für seine insgesamt mehr als 1.500 Trulli: kleine, meist weiße und runde Häuschen mit kegelförmigen Dächern. Diese findet man zwar überall in Apulien, doch nirgendwo treten sie so zahlreich auf wie in Alberobello. Die Häuser gehören seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Lage der Stadt Alberobello in Italien
Wie kommt man von Bari nach Alberobello?
Von Bari kommt man am besten mit dem Mietwagen, Bus oder Zug nach Alberobello. Wir sind vom Hafen aus zunächst mit dem Bus Nr. 50 direkt zum Hauptbahnhof gefahren (1,50 EUR pro Person) und sind dort in einen Bus von Ferrovie del Sud Est eingestiegen, der direkt an der Südseite des Hauptbahnhofs “Bari Centrale” (Lage in Google Maps) abgefahren ist. Die Busfahrt ist mit 4,40 EUR pro Person und einer Fahrtzeit von etwa 65 Minuten sicherlich die günstigste Variante. Wir haben uns das Ticket kurz vorher direkt online über die (italienische) Webseite gekauft. Im Bus werden keine Tickets verkauft.
In Alberobello liegt die Bushaltestelle sehr zentral an der Via Cavour. Von dort sind es nur etwa 5 Minuten zu Fuß bis zur Piazza Giangirolamo II und der Church of Saint Lucia, von wo man einen ersten tollen Blick auf die Trulli-Häuser hat.
Die Lage der Trulli Häuser in Alberobello
Die Trulli Häuser
Die Bezeichnung Trullo, Mehrzahl Trulli, steht für die vor allem in Apulien vorkommenden und aus Kalkstein gebauten Rundhäuser, deren Steindächer sich nach oben hin zu einem Kegel formen. Die Dächer der Gebäude tragen oft mythologische oder religiöse Zeichen aus weißer Esche und enden in einer dekorativen Spitze, die böse Einflüsse oder Unglück abwehren sollen. Durch ihre Bauweise aus massivem Naturstein mit sehr dicken Wänden und winzigen Fenstern bieten die Trulli einen guten Schutz gegen die anhaltende Sommerhitze in Apulien.
Die weiß getünchten Wände der Trulli wurden ab dem 17. Jahrhundert direkt auf Kalksteinfelsen gebaut und mit einer Trockenmauertechnik (d. h. ohne Verwendung von Mörtel oder Zement) errichtet. Der Grund für diese Bautechnik war, dass man Steuern sparen wollte, die zuvor für den Bau neuer Siedlungen eingeführt worden sind. Da die Trulli (im Falle einer königlichen Inspektion) jederzeit abgebaut und wieder aufgebaut werden konnten, galten sie als temporäre Unterkünfte und waren – im Gegenteil zu festen Wohnsitzen – steuerbefreit.
Obwohl ländliche Trulli überall im Itria-Tal zu finden sind, befindet sich die höchste Konzentration und die am besten erhaltenen Beispiele dieser architektonischen Form in der Stadt Alberobello, wo es in den Stadtvierteln Rione Monti und Aja Piccola mehr als 1.500 Gebäude gibt. Manche Trulli sind bis zu 300 Jahre alt. Das ist auch der Grund, warum Alberobello seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.
Die Trulli Häuser in Alberobello
Ein Rundgang durch das Trulli Viertel
Von der Church of Saint Lucia aus haben wir unseren Rundgang durch den Stadtteil Monti begonnen, der auf einem 15 ha großen Hügel liegt und in dem etwa 3.000 Einwohner wohnen. Hier befinden sich 1.030 Trulli, die entlang von acht Straßen mit der Trulli-Kirche Sant’Antonio auf dem Hügel angeordnet sind. Es ist egal, in welche der kleinen Gassen mit Kopfsteinpflaster man geht – sie führen alle nach oben. Viele Trulli sind richtig schön mit Blumen dekoriert. In den meisten befinden sich kleine Souvenirshops, Läden und Boutiquen; einige sind auch bewohnt.
Die Trulli-Häuser sind wirklich einzigartig und wir sind total happy, sie nun einmal live gesehen zu haben. Was man aber dazu sagen muss: Alberobello und insbesondere der Stadtteil Monti sind der reinste Touri-Hotspot. Am späten Vormittag rollen hier die Touristenbusse an und es wird eine Reisegruppe nach der anderen durch die Gassen geführt. Wer individuell in der Gegend unterwegs ist und nicht – wie wir – an Schiffszeiten gebunden ist, dem empfehlen wir einen Besuch von Alberobello in den Morgenstunden oder am späten Nachmittag/Abend. Dann ist es hier deutlich entspannter und man kann auch schönere Fotos machen.
Wir sind etwa 1 Stunde durch die kleinen Gassen mit den Trulli gelaufen und haben dabei immer wieder schöne Fotospots entdeckt. Da wir aber vor dem Ablegen unseres Kreuzfahrtschiffes MSC Fantasia um 18 Uhr noch die Sehenswürdigkeiten der Stadt Bari erkunden wollten (auch ein Welterbe der UNESCO), haben wir uns um 13 Uhr wieder mit dem Bus auf den Rückweg gemacht.
Ein Video von Alberobello
Auf YouTube gibt es einige schöne Videos der Stadt Alberobello und deren Trulli Häuser. Einen guten Eindruck bekommt man in diesem Video mit einer Drohnenaufnahme.
Alle Reiseberichte unserer Kreuzfahrt durch die Adria
Wir haben uns ganz bewusst für die 8-tägige Kreuzfahrt mit MSC Cruises ab Triest entschieden, da hier einige Orte dabei waren, die schon seit langem auf unserer Bucketlist standen. Insgesamt durch vier Länder hat uns unsere Reise geführt: Italien, Montenegro, Griechenland und Kroatien. Dabei konnten wir sechs erlebnis- und abwechslungsreiche Tage an Land erleben: Gestartet sind wir in Triest, danach ging es weiter in die Hafenstadt Ancona, durch die atemberaubende Bucht von Kotor bis nach Bari. Die Reise führte uns weiter auf die grüne Insel Korfu und in das mittelalterliche Dubrovnik mit seiner beeindruckenden Stadtmauer, von wo es dann wieder zurück nach Triest ging. Da unser Flieger von Venedig aus ging, konnten wir sogar noch einen kleinen Abstecher in die Gondelstadt machen, was ein weiteres Highlight der Reise war.
Tag 1 » MSC Cruises – Kreuzfahrt mit der MSC Fantasia im Mittelmeer (Adria)Tag 1 » Triest - Die schönsten Sehenswürdigkeiten & Fotospots an einem Tag
Tag 2 » Ancona - Ein Spaziergang durch die Altstadt
Tag 3 » Kotor - Bucht von Kotor, mittelalterliche Altstadt & Stadtmauer
Tag 4 » Bari - Sehenswürdigkeiten & Fotospots in der Altstadt
Tag 4 » Alberobello - Ein Tagesausflug von Bari zu den Trulli-Häusern
Tag 5 » Korfu - Die Highlights der Insel an einem Tag
Tag 6 » Dubrovnik - Die Sehenwürdigkeiten der mittelalterlichen Stadt
Tag 7 » Seetag
Tag 8 » Venedig - Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten an einem Tag