Wir haben uns riesig gefreut, dass wir im Rahmen unserer MSC Kreuzfahrt durch die Adria auch einen Stopp auf der griechischen Insel Korfu eingelegt haben. Wir haben bisher schon einige Inseln Griechenlands erkunden können, wie Santorini, Mykonos, Milos, Kefalonia und Kreta und waren jedes Mal von dem Flair und den Orten auf den Inseln total begeistert. Auf Korfu haben wir uns für einen Tag einen Mietwagen genommen, sind damit über die Insel gebraust und haben einige sehr schöne Orte auf der Insel sehen können: Naturliebhaber, Badefreunde und Kulturinteressierte kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten 🙂
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über die Insel Korfu
Korfu hat eine Gesamtfläche von 585 km² und ist damit die zweitgrößte Ionische Insel und die siebtgrößte Insel Griechenlands. Es leben ca. 115.000 Einwohner auf Korfu. Die Insel erstreckt sich über eine Länge von rund 60 Kilometern vor der albanischen und griechischen Westküste im Ionischen Meer; im Norden ist sie sogar nur 2 Kilometer vom albanischen Festland entfernt. Aufgrund ihrer Vegetation und ihres ausgeglichenen Klimas wird Korfu sehr oft als “die grüne Insel” bezeichnet. Die Landschaft ist von zwei zerklüfteten Bergzügen geprägt, die die Insel teilen: im Inselnorden die Bergkette des Pantokrator (bis 911 m Höhe) und in der Mitte die Gebirgszüge der Agii Deka mit 576 m Höhe.
Korfu hat ein interessantes kulturelles Erbe, denn die Insel war einst unter venezianischer, französischer und britischer Herrschaft, bevor sie im Jahr 1864 an Griechenland fiel. Das spiegelt sich auch in der Architektur wider, der man auf der Insel begegnet. Für die Deutschen gehört die Insel neben Kreta, Rhodos und Santorini zu den beliebtesten Ferieninseln Griechenlands. Auch zahlreiche Briten und Italiener verbringen ihre Urlaube auf der Insel. Korfu ist demnach an einigen Stellen, insbesondere in der Sommer- und Ferienzeit, schon sehr touristisch – das ist uns vor allem in Korfu-Stadt sehr aufgefallen.
Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe & unser Mietwagen
Der Hafen von Korfu liegt etwa 2,5 Kilometer außerhalb der Inselhauptstadt Korfu-Stadt. Er besteht aus einem Hafengebäude und einer langen Mole, die rechtwinkelig im Hafen verläuft. Hier legen sowohl Fähren an, die bspw. aus Italien kommen, aber auch die großen Kreuzfahrtschiffe. Wir haben gelesen, dass scheinbar bis zu 7 Kreuzfahrtschiffe an einem Tag abgefertigt werden können. Mit uns zusammen lag an dem Tag noch ein Schiff von Norwegian Cruise Line im Hafen. Unser Schiff lag am Ende der Mole, sodass der Weg bis zum Hafenausgang etwa 15 bis 20 Minuten zu Fuß gedauert hat. Es verkehrt übrigens auch ein kostenloser Shuttle-Bus zwischen Schiff und Hafen-Gebäude, der in regelmäßigen Abständen fährt. Im Hafen-Terminal gibt es u.a. eine kleine Touristeninformationen, aber auch einen Taxistand sowie einen Schalter einer Mietwagenfirma (Royal Car Rentals).
Wir haben im Vorfeld eine ganze Weile online nach einem passenden Mietwagen für unseren Tag auf Korfu recherchiert. Der Anbieter im Hafen war uns zu teuer, sodass wir uns für eine andere Mietwagenfirma entschieden haben, die ihr Büro etwas außerhalb vom Hafen hat. Wir haben unseren Mietwagen bei Corfu All Year für 80 EUR/Tag gemietet inkl. Kindersitz und allen Versicherungen. Das Auto stand schon geputzt vor der Tür, als wir gekommen sind. Die Anmietung und Rückgabe verlief schnell und unkompliziert, sodass wir den Anbieter auf jeden Fall weiterempfehlen können. Auch das Auto – ein Nissan Pulsar Automatic – war einwandfrei und sehr neu.
Die Kalksteinklippen am Kap Drastis
Unsere erste Anlaufstelle auf der Insel ist wohl DAS Highlight von Korfu: Das Kap Drastis liegt im Nordwesten der Insel und ist von Korfu-Stadt innerhalb von etwa 1 Stunde mit dem Auto zu erreichen. Die 40 Kilometer lange Fahrt führt durch die grüne Landschaft und hügelige Berge, bis man einen kleinen Parkplatz erreicht. Hier endet die asphaltierte Straße auch. Wenn man Glück hat, erwischt man eine freie Lücke auf dem kleinen Parkplatz. Wenn nicht, muss man sich an den Straßenrand stellen.
Vom Parkplatz aus verläuft ein steiniger, etwas steiler Weg hinunter bis ans Ufer der Cove of Grava. Rein theoretisch kann man diesen Weg auch mit dem Auto fahren, empfehlen würden wir dies aber nicht, da die Straße sehr uneben ist und viele Schlaglöcher hat. Nach 10 Minuten Fußweg eröffnen sich einem schon wunderschöne Blicke auf das grün-blau schimmernde Meer und das Kap Drastis. Einfach atemberaubend schön!
Das Kap Drastis ist der nordwestlichste Punkt von Korfu und ein absolutes Postkartenmotiv: Eine außergewöhnliche Felsformation windet sich hier vom Land bis in das türkisblaue Meer hinein und bildet in der Mitte eine kleine Badebucht. Einfach malerisch! Aufgrund seiner vertikal direkt ins Meer abfallenden Steilwände ist das Kap nicht zugänglich. Das ist aber auch gar nicht schlimm, denn der Ausblick von den verschiedenen Aussichtspunkten ist sowieso am Schönsten. Wir sind nicht bis ganz nach unten an die Küste gelaufen, sondern nur bis zu den Aussichtspunkten auf halber Strecke. Danach ging es wieder zum Auto zurück, denn wir wollten gerne noch ein paar andere Ecken der Insel sehen.
Die Doppelbucht Porto Timoni
Die schönsten Strände Korfus befinden sich entlang der Nord- und Westküste. Und zwei davon wollten wir uns unbedingt anschauen: die Zwillingsstrände von Porto Timoni. Hierzu haben wir das Bergdorf Afionas angesteuert, das auf einer kleinen Landzunge liegt, die malerisch ins Meer hineinragt. Wir sind bis ins Dorf reingefahren, so lange bis es nicht mehr weiter ging… und genau hier befindet sich ein großer, privater Parkplatz, auf den man sein Auto für 5 EUR/Tag abstellen kann (Link in Google Maps). Zu Fuß ging es dann weiter durch das kleine Örtchen, vorbei an hellen Steinhäusern, riesigen farbintensiven Bougainvillea-Pflanzen und kleinen Shops, die lokale Produkte verkaufen.
An dem kleinen Imbiss “Canteen Afionas Corfu”, das für einen Snack und kalte Getränke übrigens sehr zu empfehlen ist, sind wir vorbeigelaufen, um auf den Weg zu kommen, der uns zum Porto Timoni Viewpoint führen sollte. Der Weg ist sandig, ab und zu steinig aber selbst in Sandalen gut zu laufen. Nach einer Weile kommt man zu einer Weg-Gabelung, die links hinunter zur Doppelbucht führt (“Porto Double Bay”) und rechts zum Aussichtspunkt (“Cartieri”). Da wir aus Zeitgründen nur zum Aussichtspunkt wollten, haben wir den rechten Weg gewählt und haben nach einigen Minuten unser Ziel erreicht. Es war niemand anderes da, sondern nur wir – wie cool 🙂 Die Aussicht auf die Doppelbucht von Porto Timoni ist einfach atemberaubend schön: Zwei Strände, einer schöner als der andere, türkis-blaues Wasser, das in der Sonne glitzert und im Hintergrund eine grüne, hügelige Berglandschaft. Wir haben eine ganze Weile hier oben gestanden und das Panorama auf uns wirken lassen.
Auf dem Rückweg haben wir uns in dem kleinen Imbiss noch gestärkt und haben dann unser Sightseeing-Programm auf Korfu fortgesetzt.
Das Kloster Vlacherna
Etwa 5 Kilometer südlich von Korfu-Stadt gibt es ein weiteres Postkartenmotiv, das man in fast jedem Bericht zu Korfu sieht: der Blick von Kanoni auf die Klosterinsel Vlacherna und die dahinterliegende “Mäuseinsel” (Insеl Pоntiκοnissi). Die kleine Klosterinsel erreicht man über eine schmale Mole vom Festland aus. Hier befindet sich das im Jahr 1685 errichtete ehemalige Nonnenkloster mit einer kleinen Kapelle, das zu Ehren der Jungfrau Maria errichtet wurde. Heute ist das Kloster nicht mehr in Betrieb. Die Kirche kann aber für Besichtigungen und Gebete besucht werden und im Klosterhof befindet sich ein Souvenirshop.
Die Sehenswürdigkeiten von Korfu-Stadt
Am Nachmittag haben wir die Inselhauptstadt Korfu-Stadt (Kerkyra) angesteuert, die die einzige größere Stadt auf Korfu ist. Wir haben unser Auto auf einen kostenfreien Parkplatz an der Esplanade / am Spianada Square (Link in Google Maps) abgestellt und haben die Stadt von hier aus bequem zu Fuß erkundet. Die Esplanade befindet sich direkt zwischen der Alten Festung und der Altstadt und ist ein perfekter Ausgangspunkt für einen Stadtspaziergang.
Korfu-Stadt hat etwa 34.000 Einwohner und bildet das administrative und wirtschaftliche Zentrum der ganzen Insel. Die Mischung aus venezianischer Architektur und griechischer Lebensart gibt der Stadt ein besonderes Flair. Trotz alledem ist sie genauso touristisch, wie andere Städte auch: es gibt überall Souvenirstände, die Touristen sitzen in Cafés & Restaurants und die Passagiere von den großen Kreuzfahrtschiffen schieben sich hier durch die Gassen.
Die Altstadt (UNESCO Welterbe)
Die 70 Hektar große historische Altstadt ist das Herz von Korfu-Stadt. Sie liegt auf einer Landzunge, die ins Ionische Meer hineinreicht und zählt seit 2007 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Bei unserem Bummel durch die verwinkelten, kopfsteingepflasterten Gassen konnten wir zahlreiche pastellfarbene Gebäude sehen, die an die rund 400 Jahre andauernde venezianische Herrschaft auf Korfu erinnern. Aber auch von französischen und britischen Einflüssen ist die Stadt geprägt, nur der orientalische Stil fehlt komplett. Man fühlt sich hier also eher ein bisschen wie in Italien als auf einer griechischen Insel – die weiß-blauen Kykladen-Häuser sucht man hier beispielsweise auch vergeblich.
Direkt an der Esplanade befindet sich der Liston, eine kurze Arkadenstraße, die am Tag und in der Nacht zum Verweilen einlädt. Am Platia Dimarchiou, dem Rathausplatz, steht eines der schönsten Gebäude der Stadt: das 1663 errichtete Rathaus. Einst als Versammlungshalle gebaut und später als Theater genutzt, wurde es im Jahr 1903 zum Rathaus umgebaut und glänzt heute mit verschiedenen Reliefdarstellungen am Gebäude. Auffällig in der Altstadt ist die im Jahr 1590 erbaute Kirche Agios Spyridon mit ihrem eindrucksvollen Glockenturm, der von einer markanten, roten Kuppel vollendet wird. Die Kirche gilt als Pilgerstätte, da sie die Gebeine des Schutzheiligen in einem silbernen Sarkophag beherbergt.
Bei unserem Spaziergang durch die (Alt)Stadt haben wir noch viele weitere schöne Gebäude und Kirchen gesehen, wie das Museum für Asiatische Kunst, das sich im ehemaligen Gouverneurspalast (St.-Michael- und Georg-Palast) befindet. In unmittelbarer Nähe zum Museum haben wir die Marienkirche Mandrakinas entdeckt, die mit ihrer rosa-roten Farbe ein echter Hingucker ist.
Es lohnt sich auf jeden Fall, auch mal einen Blick in die schmalen, ruhigen Seitengassen der Altstadt zu werfen – manchmal warten hier schöne Fotomotive! Ansonsten laden zahlreiche kleine Plätze, Kirchen und Kapellen sowie Cafés und Tavernen zum Verweilen und Shoppen ein.
Am westlichen Rand der Altstadt befindet sich die Neue Venezianische Festung, die 1645 von den Venezianern fertiggestellt wurde und sehr massiv und linear wirkt. Unter der Festung verlaufen viele unterirdische Gänge, die bis zur Alten Festung und anderen Orten der Stadt reichen und diese miteinander verbinden. Leider wurde die Neue Festung während des Zweiten Weltkriegs zum großen Teil zerstört. Nach Renovierungs- und Restaurationsarbeiten beherbergt sie heute verschiedene Ausstellungen und ist ein Ort für Konzerte und andere Kunstaktivitäten. Von hier aus hat man auch schöne Ausblicke auf die Altstadt sowie den alten und neuen Hafen.
Die Alte Venezianische Festung
Der zweite Festungsbau, der das Stadtbild von Korfu-Stadt bestimmt, ist die Alte Festung, die direkt gegenüber der Esplanade liegt. Die Festung liegt auf einer Landzunge, auf der sich ursprünglich die in byzantinischer Zeit entstandene Altstadt von Korfu befand. Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert begannen die Byzantiner mit dem Festungsbau und die Venezianer vollendeten ihn.
Über die im 20. Jh. erbaute Steinbrücke gelangt man zum Haupttor der Festung und kann gegen Eintritt auch das Innere der Anlage besichtigen. Wir hatten leider keine Zeit mehr dafür, daher reichte uns der Blick von außen. Im Innern der Festung gibt es einige interessante Bauten zu bestaunen, wie z.B. die Ruinen eines ehemaligen britischen Krankenhauses und die 1824 erbaute Kirche Agios Geórgios, die einem antiken griechischen Tempel nachempfunden ist.
Heute beherbergt die Festung ein Museum mit byzantinischen Skulpturen und Gemälden sowie die öffentliche Bibliothek von Korfu, die in den alten britischen Kasernen untergebracht ist. Darüber hinaus wird das Festungsgelände auch für verschiedene Kunst- und Kulturausstellungen genutzt. Ein Teil der Universität befindet sich ebenfalls in der Alten Festung.
Alle Reiseberichte unserer Kreuzfahrt durch die Adria
Wir haben uns ganz bewusst für die 8-tägige Kreuzfahrt mit MSC Cruises ab Triest entschieden, da hier einige Orte dabei waren, die schon seit langem auf unserer Bucketlist standen. Insgesamt durch vier Länder hat uns unsere Reise geführt: Italien, Montenegro, Griechenland und Kroatien. Dabei konnten wir sechs erlebnis- und abwechslungsreiche Tage an Land erleben: Gestartet sind wir in Triest, danach ging es weiter in die Hafenstadt Ancona, durch die atemberaubende Bucht von Kotor bis nach Bari. Die Reise führte uns weiter auf die grüne Insel Korfu und in das mittelalterliche Dubrovnik mit seiner beeindruckenden Stadtmauer, von wo es dann wieder zurück nach Triest ging. Da unser Flieger von Venedig aus ging, konnten wir sogar noch einen kleinen Abstecher in die Gondelstadt machen, was ein weiteres Highlight der Reise war.Tag 1 » MSC Cruises – Kreuzfahrt mit der MSC Fantasia im Mittelmeer (Adria)
Tag 1 » Triest - Die schönsten Sehenswürdigkeiten & Fotospots an einem Tag
Tag 2 » Ancona - Ein Spaziergang durch die Altstadt
Tag 3 » Kotor - Bucht von Kotor, mittelalterliche Altstadt & Stadtmauer
Tag 4 » Bari - Sehenswürdigkeiten & Fotospots in der Altstadt
Tag 4 » Alberobello - Ein Tagesausflug von Bari zu den Trulli-Häusern
Tag 5 » Korfu - Die Highlights der Insel an einem Tag
Tag 6 » Dubrovnik - Die Sehenwürdigkeiten der mittelalterlichen Stadt
Tag 7 » Seetag
Tag 8 » Venedig - Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten an einem Tag