Die Bucht von Kotor und die dazugehörige Stadt an der Adriaküste Montenegros waren der 2. Stopp unserer Kreuzfahrt mit MSC Cruises. Einen Tag lang hatten wir Zeit, um die alte Hafenstadt in der gleichnamigen Bucht zu entdecken. Und auch wenn wir Kotor vorher nie richtig auf unserer Bucketlist hatten, waren wir am Ende absolut begeistert. Kotor war für uns eines der Highlights unserer Kreuzfahrt durch die Adria ❤
Inhalt dieses Reiseberichtes
Die Bucht von Kotor
Am frühen Morgen sind wir mit unserem Kreuzfahrtschiff MSC Fantasia in die Bucht von Kotor eingefahren. Die rund 28 Kilometer lange und bis zu 60 Meter tiefe Bucht wird von fast 1.900 Meter hohen und steil abfallenden Bergen eingefasst und besteht aus vier separaten Becken, die durch Meerengen miteinander verbunden sind. Die schmalste Stelle der Bucht ist nur 330 Meter breit (Meerenge von Verige). Auf Grund des tiefblauen Wassers und der beeindruckenden Bergkulisse wird die Bucht von Kotor oftmals auch als “südlichster Fjord von Europa” bezeichnet.
Auf unseren bisherigen Reisen konnten wir bereits einige Fjorde besuchen und waren immer wieder von der schönen Natur beeindruckt.
Die gewundene Bucht von Kotor liegt im Süden von Montenegro an der südöstlichen Küste der Adria. Damit befindet sie sich nur unweit der Südgrenze von Kroatien und Bosnien und Herzegowina. An der rund 107 Kilometer langen Küstenlinie liegen mehrere kleinere Ortschaften, in denen insgesamt etwa 60.000 Menschen leben. Der seeseitige Zugang zur Bucht wird von der – heute kroatischen – Festungsanlage Punta Oštro “bewacht”.
Die beiden inneren Buchten von Risan und Kotor mit dem von den Hochplateaus des Orjen und Lovćen umschlossenen landschaftlichen Ensemble und die kulturhistorischen Baudenkmäler von Kotor, Perast und Dobrota gehören seit 1979 zum Weltkultur- und Naturerbe der UNESCO.
Wissenswertes über die Stadt Kotor
Kotor ist eine alte Hafen- und Handelsstadt am südöstlichen Ende der gleichnamigen Bucht. Die Stadt selbst hat nur wenige Tausend Einwohner; zusammen mit den umliegenden Ortschaften leben in der Gemeinde insgesamt etwa 24.000 Einwohner.
Kotor wurde im Jahr 1979 durch ein Erdbeben schwer beschädigt, ein Großteil von den Gebäuden wurde jedoch restauriert. Ebenfalls in diesem Jahr wurde Kotor aufgrund seiner bedeutenden kulturhistorischen Bauwerke und seiner Lage zum UNESCO-Weltkultur- sowie Naturerbe erklärt. Die Stadt Kotor und die von Bergen umrahmte Bucht gelten als die berühmteste und meistbesuchte touristische Region von Montenegro. Nicht zuletzt weil hier fast täglich Kreuzfahrtschiffe einen Stopp einlegen und tausende Passagiere an Land bringen.
Die Anlegestelle der MSC Fantasia
Wir haben mit unserem Kreuzfahrtschiff inmitten der Bucht auf Reede angelegt und sind von dort aus mit Tenderbooten an Land gebracht worden. Für die Tenderboote mussten wir uns am Morgen des Landgangs (kostenfreie) Tickets im Theater abholen, die auf eine bestimmte Uhrzeit ausgestellt waren. So lief alles etwas geordneter ab und es sind nicht alle Passagiere zeitgleich zum Ausgang geströmt. Die Fahrt mit dem Tenderboot bis zum “Port of Kotor” dauerte etwa 15 Minuten. Von hier waren es dann nur wenige Minuten zu Fuß in die Altstadt von Kotor. Auch wenn Montenegro nicht zur EU gehört, benötigten wir keinen Reisepass bei der Einreise nach Montenegro und auch bei der Rückkehr auf das Schiff konnten wir uns bei den Hafenbehörden einfach mit der Schiffskarte ausweisen.
Eine Karte der historischen Altstadt
Die Altstadt von Kotor ist sehr kompakt und damit wunderbar zu Fuß und auf eigene Faust zu erkunden. Anders geht es auch gar nicht, denn in der Altstadt sind keine Autos erlaubt. Das fanden wir total schön, denn so konnte unsere kleine Tochter auch unbeschwert durch die Gegend laufen und alles erkunden.
Die Top Sehenswürdigkeiten & Fotospots in Kotor
Die Stadtmauer & Stadttore von Kotor
Die Altstadt von Kotor ist ein mittelalterlicher, nahezu dreieckiger Stadtteil, der von einer eindrucksvollen 4,5 km langen Stadtmauer umgeben wird. Über ingesamt drei Stadttore findet man Zugang zur Altstadt, in der sich enge, kopfsteingepflasterte Gassen und einige schöne Plätze mit Kirchen, Cafés und Restaurants befinden.
Das Haupttor (Sea Gate)
Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Haupttor dient heute als Hauptzugang in die Altstadt und befindet sich an deren westlichen Seite mit Blick auf die Bucht von Kotor. Direkt vor dem Haupttor befindet sich außerhalb der Stadtmauern ein kleiner Pavillon der Tourismusinformation.
Das Nordtor (River Gate)
Das Nordtor liegt – wie der Name schon sagt – am nördlichen Ende der Altstadt direkt am Fluss Scurda. Es wurde im Jahr 1540 im Stil der Renaissance erbaut und wirkt recht klein und unscheinbar. Von der schmalen Steinbrücke, die das Tor mit der anderen Seite des Flusses verbindet, hat man einen tollen Blick auf die Verteidigungsanlagen und die Stadtmauern.
Das Südtor (Gurdić Gate)
Das im 9. Jahrhundert erbaute Südtor ist das älteste Stadttor von Kotor. Verlässt man die Altstadt durch das Tor und wirft einen Blick zurück auf die Befestigungsanlagen, entdeckt man die dazugehörige Gurdić Bastion, die im 15. Jahrhundert errichtet wurde. Diese ist übrigens auf einem kleinen Stück auch begehbar.
Die Gassen, Plätze & Gebäude der historischen Altstadt
Wir sind über das Haupttor in die Altstadt gelaufen und sind damit direkt auf dem Hauptplatz der Stadt gelandet. Markantestes Bauwerk ist hier der dreistöckige Renaissance-Uhrturm aus dem Jahr 1602, um den sich viele Restaurants und Cafés befinden. Mit einem Eis in der Hand sind wir dann für 1 bis 2 Stunden durch die malerischen, verwinkelten Gassen der Altstadt gelaufen. In der Stadt gibt es heute noch einige Paläste, die unter venezianischer Herrschaft im 15. bis 18. Jahrhundert errichtet worden sind. Gefühlt hätten wir hier an jeder Ecke einen Fotostopp einlegen können 🙂
Beim Bummel durch die Stadt sind uns zahlreiche Katzen aufgefallen. Und tatsächlich ist die Stadt auch bekannt für ihre vielen Straßenkatzen. Ihnen ist hier sogar ein Katzenmuseum gewidmet und in vielen Shops gibt es Postkarten und Souvenirs mit Katzenmotiven.
Kirchen und Klöster
Bei unserem Rundgang durch die Altstadt sind uns viele schöne Kirchen und Kathedralen aufgefallen, von denen die Sankt-Tryphon-Kathedrale die Schönste und Größte ist. Die im 12. Jahrhundert erbaute romanisch-katholische Kathedrale ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Kotor und gilt als das Wahrzeichen der Stadt. Sie befindet sich direkt an einem schön angelegten Platz, von dem aus man einen guten Blick auf die Kirche hat. In der Kathedrale befinden sich wertvolle Kunstsammlungen sowie viele Reliquien und Fresken aus Gold und Silber.
Inmitten der Altstadt konnten wir noch weitere Kirchen entdecken, wie beispielsweise die kleine St. Lukas Kirche, die prominent direkt auf einem Platz steht. Sie wurde, wie die große Sankt-Tryphon-Kathedrale, im 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. In unmittelbarer Nähe befindet sich die um einiges größere St. Nikolaus Kirche, die deutlich später erbaut und fertiggestellt wurde – nämlich erst im Jahr 1909. Sie ist wegen ihrer umfangreichen Ikonen-Sammlung berühmt.
Läuft man von außerhalb der Stadtmauer durch das Nordtor in die Altstadt von Kotor, fällt der Blick direkt auf die Kirche St. Mary Collegiate mit ihrem hohen Kirchturm. Die katholische Kirche wurde 1221 an der Stelle einer Basilika aus dem 6. Jahrhundert erbaut und zeichnet sich u.a. durch beeindruckende Bronzetüren mit Flachreliefs aus dem 20. Jahrhundert aus.
Die Befestigungsanlage von Kotor & die Festung Sveti Ivan
Kotor wird von einer insgesamt 4,5 km langen Stadtmauer umgeben: Die bis zu 15 Meter breiten und 20 Meter hohen Befestigungsanlagen umrunden die komplette Altstadt und erstrecken sich dann bis in eine Höhe von 260 Metern auf dem Berg San Giovanni, wo sich die Festung Sveti Ivan befindet. Die Verteidigungsanlage wurde vom 9. bis zum 15. Jahrhundert erbaut und diente ursprünglich dafür, die Stadt vor Eindringlingen zu schützen.
Eingang zur Stadtmauer, Eintritt & Aufstieg
Der Haupteingang zur Besteigung der Befestigungsanlagen befindet sich hinter der Marienkirche (“Church of St. Mary Collegiate”) am Ende der Gasse (Lage in Google Maps). Und von dort geht es dann direkt steil bergauf. Nach ein paar Metern passiert man ein kleines Kassenhäuschen, an dem man 8 EUR Eintritt pro Person bezahlt. Die offiziellen Öffnungszeiten sind von 8 Uhr bis 20 Uhr. Wir haben gelesen, dass man sich wohl die Eintrittskosten sparen kann, wenn man vor 8 Uhr kommt, allerdings vermuten wir, dass dann die Tore beim Kassenhäuschen verschlossen sind und man so einfach gar nicht reinkommt. Ein weiterer Zugang zur Stadtmauer ist in der Nähe des “Pjaca od Salate”.
Wir sind ungefähr gegen 11 Uhr los, um den Berg zu erklimmen. Früher ist natürlich immer besser, weil es dann noch nicht so heiß ist. Aber aufgrund des Tenderboot-Verkehrs vom Schiff in die Stadt konnten wir gar nicht so viel früher da sein. Natürlich waren wir dann in der kompletten drückenden Mittagshitze unterwegs, haben uns aber immer wieder schattige Plätzchen für eine Verschnaufpause gesucht. Da die Ausblicke ohnehin immer gigantisch waren, war das auch nicht ganz so schlimm, denn so konnten wir genügend Fotos machen 😉
Kirche unserer Lieben Frau von Remedy
Einen kleinen Meilenstein hatten wir bei der Kirche unserer Lieben Frau von Remedy erreicht, die sich inmitten des Berges und entlang der Stadtmauer befindet. Hier konnten wir erst einmal eine ausgiebige Pause einlegen, denn die ganze Zeit bergauf unsere kleine Tochter zu tragen, war nicht so einfach. Von hier hatten wir das erste Mal einen richtig tollen Blick auf die Bucht und konnten in der Ferne sogar unser Kreuzfahrtschiff entdecken. Aber auch die Kirche selbst ist ein tolles Fotomotiv: Hierfür muss man einfach noch einige Meter und Stufen weiter hochlaufen, sodass man dann die Bucht im Hintergrund und die Kirche im Vordergrund sieht. Einfach klasse! ❤
Aufstieg zur Festung
Ab der Kirche ging es dann richtig steil nach oben. Das war in der brütenden Mittagshitze wirklich eine kleine Herausforderung, die wir aber trotzdem gut gemeistert haben – mit vielen Pausen, viel Wasser und einer Portion Motivation! Und dann hatten wir es irgendwann geschafft: 1.350 Treppenstufen haben wir insgesamt erklommen – mit einem kleinen schlafenden Kind auf dem Arm. Verrückt 🙂 Wir haben uns total gefreut, als wir oben angekommen sind.
Die Festung Sveti Ivan
Ganz oben auf dem Berg San Giovanni befindet sich 260 Meter über dem Meer die Festung Sveti Ivan, von der man einen herrlichen Blick auf Kotor, die Bucht von Kotor und die majestätischen Bergkette hat. Einfach atemberaubend! Wir haben das Panorama eine ganze Weile auf uns wirken lassen und haben dann noch etwas die Ruinen der Festung erkundet. Schon irgendwie unglaublich, wie diese Festung hier einst auf den steilen Berghängen errichtet worden ist – und das mit den damaligen eher bescheidenen technischen Hilfsmitteln.
Die Besteigung der Befestigungsanlagen von Kotor war unser absolutes Highlight in der Stadt. Auch wenn der Aufstieg sehr anstrengend war, hat sich die Mühe gelohnt, denn die Ausblicke waren einfach fantastisch.
Damit auch Ihr bestens auf die Wanderung vorbereitet seid, hier noch ein paar Tipps von uns: Nehmt genügend Wasser mit (mindestens 2 Liter pro Person), tragt bequeme und sichere Schuhe (am besten keine Flip Flops, denn die Steine können auch manchmal rutschig sein), vergesst die Sonnencreme und eine Kopfbedeckung nicht, startet am besten früh morgens oder spät am Nachmittag und macht ausreichend Erinnerungsfotos 🙂
Alle Reiseberichte unserer Kreuzfahrt durch die Adria
Wir haben uns ganz bewusst für die 8-tägige Kreuzfahrt mit MSC Cruises ab Triest entschieden, da hier einige Orte dabei waren, die schon seit langem auf unserer Bucketlist standen. Insgesamt durch vier Länder hat uns unsere Reise geführt: Italien, Montenegro, Griechenland und Kroatien. Dabei konnten wir sechs erlebnis- und abwechslungsreiche Tage an Land erleben: Gestartet sind wir in Triest, danach ging es weiter in die Hafenstadt Ancona, durch die atemberaubende Bucht von Kotor bis nach Bari. Die Reise führte uns weiter auf die grüne Insel Korfu und in das mittelalterliche Dubrovnik mit seiner beeindruckenden Stadtmauer, von wo es dann wieder zurück nach Triest ging. Da unser Flieger von Venedig aus ging, konnten wir sogar noch einen kleinen Abstecher in die Gondelstadt machen, was ein weiteres Highlight der Reise war.Tag 1 » MSC Cruises – Kreuzfahrt mit der MSC Fantasia im Mittelmeer (Adria)
Tag 1 » Triest - Die schönsten Sehenswürdigkeiten & Fotospots an einem Tag
Tag 2 » Ancona - Ein Spaziergang durch die Altstadt
Tag 3 » Kotor - Bucht von Kotor, mittelalterliche Altstadt & Stadtmauer
Tag 4 » Bari - Sehenswürdigkeiten & Fotospots in der Altstadt
Tag 4 » Alberobello - Ein Tagesausflug von Bari zu den Trulli-Häusern
Tag 5 » Korfu - Die Highlights der Insel an einem Tag
Tag 6 » Dubrovnik - Die Sehenwürdigkeiten der mittelalterlichen Stadt
Tag 7 » Seetag
Tag 8 » Venedig - Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten an einem Tag