Auf unserem Weg an die Mosel haben wir einen mehrstündigen Zwischenstopp in der Kurstadt Bad Kreuznach eingelegt. Unser Auto haben wir am Haus des Gastes, in dem sich auch die Touristeninformation befindet, abgestellt. Von hier konnten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Bad Kreuznach zu Fuß erkunden.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über Bad Kreuznach
Die Geschichte von Bad Kreuznach begann 300 Jahre vor Christi mit der Gründung eines keltischen Dorfes am Naheufer. Heute ist Bad Kreuznach eine Stadt mit etwa 51.000 Einwohnern und liegt im romantischen Nahetal im Bundesland Rheinland-Pfalz. Als ältestes Radon-Sole-Bad der Welt hat sich Bad Kreuznach Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer namhaften Kurstadt mit eleganten Villen und Grünanlagen entwickelt.
Ein Spaziergang entlang der Via Historica
Bei allerbestem Sommerwetter haben wir Bad Kreuznach innerhalb von 2 Stunden zu Fuß entlang der 5,5 km langen Via Historica, einem kulturhistorischen Stadtrundgang, erkundet. Der Spaziergang führte uns von der Touristinformation über die Innenstadt, die Altstadt und den Schloßpark über den Panoramaweg am Kauzenberg zurück zum Kurzentrum.
Die Brückenhäuser auf der Alten Nahebrücke
Unser erster Anlaufpunkt war die Alte Nahebrücke mit den historischen Brückenhäusern, die das Wahrzeichen der Kurstadt ist. Sie wurde als steinerne Brücke um 1300 erbaut und überbrückt auf acht Pfeilern den Fluss Nahe und den Mühlenteich, einen Seitenarm der Nahe. Früher war die Brücke ein Teil des Stadtmauerrings und der Kreuzungspunkt von zwei Fernstraßen. Ursprünglich durfte man sie nicht bebauen, aber weil es irgendwann innerhalb der Stadtmauer zu eng wurde, haben eifrige Bürger zwischen 1480 und 1600 die Brückenhäuser in Holzfachwerk-Bauweise auf den Pfeilern der Brücke errichtet. Es ist übrigens nur noch der rechte Teil der Brücke im Original erhalten geblieben. Der linke Teil wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und später durch einen Neubau ersetzt.
Fototipp: Am besten kann man die Brücke mit den Brückenhäusern vom Ufer der Rossstraße oder der Geißenbrücke, die sich nur wenige Schritte von der Pauluskirche entfernt befindet, fotografieren.
Der Kornmarkt mit Kornmarktbrunnen
Nur wenige Meter von der Alten Nahebrücke entfernt, befindet sich mit dem Kornmarkt der zentrale städtische Marktplatz, auf dem 2x pro Woche ein traditioneller Markt für Frischeprodukte und regionale Lebensmittel stattfindet. In der Mitte des Platzes befindet sich der Kornmarktbrunnen, der 1975 fertiggestellt wurde. Er gilt als “Denkmal der kleinen Leute” und bildet unvergessene Personen aus der Geschichte der Stadt ab. Am Rande des Platzes haben viele Restaurants und Cafés ihre Tische und Stühle aufgestellt und laden zum Verweilen ein.
Klein-Venedig am Ellerbach
Durch Bad Kreuznach fließt neben der Nahe und dem Mühlenteich noch ein drittes Gewässer: der Ellerbach, der durch die historische Neustadt fließt. Von der Ellerbachbrücke hat man einen schönen Blick auf die Häuserzeilen, die an dieser Stelle auf den mittelalterlichen Stadtmauern erbaut wurden und sich mit ihrer Bebauung dicht an den Kanal drängen. Die Bad Kreuznacher haben dieses Viertel aufgrund der malerischen Bebauung “Klein-Venedig” getauft. Leider hatte der Ellerbach bei unserem Besuch totales Niedrigwasser, sodass wir den Anblick von “Klein-Venedig” gar nicht so malerisch fanden.
Die historische Neustadt
Seit dem Mittelalter wird der Stadtteil zwischen Nahe, Hochstraße, Schloßpark und Wilhelmstraße als Neustadt bezeichnet. Eigentlich etwas kurios, dass eine Altstadt als „Neustadt“ bezeichnet wird; dies ist aber historisch begründet. Das Herzstück der historischen Neustadt ist der Eiermarkt, der früher der zentrale Marktplatz war. Charakteristisch für das Viertel sind die vielen engen Gassen und verwinkelten Straßenzüge, in denen sich heute die ältesten Häuser der Stadt befinden. Sehenswert ist die Nikolauskirche aus dem 13. Jahrhundert, die früher Teil eines Karmeliterklosters war.
Der Schloßpark & Kauzenberg
Über den “Zwingel”, einen Teil der alten Befestigungsanlage, sind wir von der historischen Neustadt durch ein Stadtmauertor in den Schloßpark gelaufen. Es ging vorbei am Schloßparkmuseum und hoch hinauf auf den Kauzenberg zur Kauzenburg. Unterhalb der Burg folgten wir dem Panoramaweg, der oberhalb der Dächer der Stadt entlangführt. Von hier hatten wir einen fantastischen Blick auf kleine Weinhänge, die Nahe, die Innenstadt und die Umgebung.
Das Salinental – Europas größtes Freiluftinhalatorium
Einer der Hauptgründe unseres Zwischenstopps in Bad Kreuznach war das Salinental. Hier befinden sich sechs über einen Kilometer lange Gradierwerke, Wasserräder, Triebwerkgräben und andere Anlagen, die zusammen Europas größtes Freiluftinhalatorium bilden und den Gesundheitspark Salinental zu einer Art Freilichtmuseum der Salinengeschichte machen. Im Nahetal wurde aufgrund der zahlreichen Salzquellen bereits vor 400 Jahren Salz gewonnen. Heute gewinnt man das salzhaltige Wasser aus einer 500 Meter tiefen Quelle im Salinental. Sie “beliefert” die Gradierwerke, das Freiluftinhalatorium im Kurpark, das Thermalbad und ein Gesundheitszentrum.
Ein Spaziergang entlang des Salinentals ist eine Wohltat für den Körper: Durch das herabrieselnde Salzwasser an den Gradierwerken ist die Luft genauso erfrischend salzhaltig wie am Meer und hat einen wohltuenden Effekt für Atemwege, Bronchien und die Haut.