Nachdem wir bereits eine Wanderung über Lavafelder gemacht haben und dabei hautnah fließende Lava sehen konnten sowie eine Fahrradtour zur Kalapana Lava Viewing Area unternommen haben, war es nun an der Zeit, den Ocean Entry des aktuellen Lavastroms vis-à-vis mit einer “Lava Boat Tour” zu sehen.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Unsere Lava Boat Tour mit Kalapana Cultural Tours
Einen geeigneten Tourenanbieter für solch eine Lava Boat Tour auszusuchen, war gar nicht so einfach. Denn die meisten Unternehmen bieten doch das gleiche zu einem ähnlichen Preis an. Wir haben uns ein bisschen an den TripAdvisor-Bewertungen orientiert und sind dann bei dem Unternehmen Kalapana Cultural Tours hängen geblieben. Ausschlaggebender Punkt war dann aber letztlich, dass das Unternehmen ein brandneues schnelleres Boot hatte, mit dem man länger bei dem Ocean Entry bleibt – und das zu dem gleichen Preis, wie mit einem normalen Boot. Also hatten wir uns schnell dafür entschieden und zwei Tickets gebucht.
Die Kosten für eine Lava Boat Tour sind wirklich jenseits von Gut und Böse. Wir haben satte 225 US Dollar dafür gezahlt, aber wenn man wirklich sehen möchte, wie glühend-heiße Lava in den Ozean fließt, ist das die einzige Möglichkeit. Da ist man schon mal bereit, solch einen Betrag hinzulegen.
Unsere Tour ging um 16.15 Uhr los und alle Besucher sollten sich etwa 45 Minuten vorher an dem Treffpunkt einfinden. Hierfür mussten wir zu dem Isaac Hale Beach Park fahren, der sich am östlichen Zipfel von Big Island befindet. Als wir angekommen sind, waren bereits die meisten schon vor dem Schiff „Ohana“ versammelt. Das Schiff stand auf einem Anhänger mitten auf der Wiese – das sah schon irgendwie lustig aus. Aber es sollte noch lustiger werden, denn nach einer kurzen Einweisung und verschiedenen Informationen konnten wir alle auf das Boot und es ging los. Wir saßen also alle im Boot, das Boot war auf dem Anhänger und wir waren noch nicht im Wasser. Ein Pick-Up hat uns dann etwas später zum Ufer gefahren und ins Wasser abgelassen.
Auf unserem Boot waren schätzungsweise 40 Leute drauf. Das ist schon relativ viel und wir waren auch erst einmal erschrocken, als wir die Masse an Menschen gesehen haben. Ernüchterung machte sich erstmal breit, denn wir dachten, dass wir so wahrscheinlich nicht viel von der Lava sehen werden.
Delfine während unserer Bootstour
Ein paar Minuten später ging die Fahrt auch schon los und der Kapitän legte einen Zahn zu und schwebte über das Wasser. Kurze Zeit später fuhr er plötzlich ganz langsam und wir hörten, wie die Crew schrie „Dolphins! Dolphins!“. Alle Augen richteten sich auf das Wasser. Und siehe da, direkt neben unserem Boot versammelten sich mehrere Delfine und schwammen mit uns. Wie toll. Damit hatten wir bei der Tour überhaupt nicht gerechnet. Der Kapitän ist sicher zehn Minuten an der Stelle geblieben und hat das Boot immer wieder gedreht, damit die Leute auf jeder Seite mal die Delfine sehen konnten.
Die Fahrt entlang der Küste
Da unser Ziel ja aber eigentlich ein anderes war, ging es dann auch schnell schon wieder weiter. Es ging vorbei an hohen, steilen Klippen, Beach Parks und wunderschönen Häusern, bis wir in die Nähe des Ocean Entry gekommen sind. Kurz davor haben wir an den Klippen alte, leere Lavaröhren gesehen. Hierüber fließen die Lavaströme unterirdisch bis ans Meer. Man kann sich kaum vorstellen, wie das aussehen mag, wenn hier ein Schwall flüssige, heiße Lava herauskommt.
Kleiner Tipp: Man sollte auf jeden Fall eine Jacke mit auf die Lava Boat Tour nehmen, denn der raue Wind auf dem Ozean kann schon heftig und kühl sein, besonders wenn man mit vollem Speed über das Wasser brettert.
Der Kamokuna Ocean Entry des 61g Lava Flow
Von einiger Entfernung haben wir bereits an der Stelle des Ocean Entry ein sehr kleines Boot gesehen, auf dem gerade mal fünf Gäste saßen. Das ist natürlich super, um sehr nah an den Ocean Entry heranfahren zu können. Man muss aber auch seetauglich sein, denn auf so einem kleinen Boot wackelt es natürlich auch deutlich heftiger. Als uns das kleine Boot Platz gemacht hatte, sind wir zum Zug gekommen und konnten nah an den Ocean Entry heranfahren, der als Kamokuna Ocean Entry des 61g Lava Flow bezeichnet wird. Und es dauerte keine Sekunde, bis sich die pure Enttäuschung auf unseren Gesichtern breitgemacht hat. Weit und breit nichts zu sehen, keine Lava, kein Dampf, gar nichts. Und dafür haben wir pro Person so viel Geld ausgegeben?
Mit dem kleinen Boot haben wir uns immer wieder abgewechselt – einmal durften sie nah dran, einmal wir. Das ging ungefähr eine Stunde so, bis wir endlich ein bisschen glühende Lava sehen konnten. Die war aber gefühlt noch so weit vom Ozean weg, dass wir uns niemals hätten vorstellen könnten, dass wir noch sehen, bis sie in den Ozean fließt.
Die heiße Lava fließt ins Meer
Eine viertel Stunde später konnten wir an einigen anderen Stellen ebenfalls Lava sehen. Es gab also mehrere kleine Breakouts. So langsam dämmerte es aber auch. Das kleine Boot hatte sich zwischenzeitlich schon wieder in Richtung Hafen verabschiedet, ein anderes Boot von dem gleichen Tourenanbieter ebenfalls. Nur unser Boot harrte noch vor dem Ocean Entry aus, in der Hoffnung, dass doch noch etwas Lava in den Ozean fließt.
Es war also wirklich eine gute Entscheidung gewesen, dass wir uns für das neue Boot entschieden hatten, da dieses länger hier an der Stelle bleibt. Und die Crew hat alle Augen zugedrückt und noch gewartet, bis wirklich irgendwann die Lava das Meer berührt hat und langsam hineingeflossen ist. Alle Leute auf dem Boot haben geschrien und waren ganz aus dem Häuschen. Ein tolles Erlebnis! Manchmal lohnt es sich einfach abzuwarten. 🙂
Gegen 19.30 Uhr waren wir dann im Stockdunklen wieder zurück am Hafen. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging es dann wieder zurück ins Hotel nach Hilo. Wir waren echt happy, dass wir doch noch auf unserer Lava Boat Tour sehen konnten, wie die Lava den Ozean küsst. Was für ein Tag! 🙂
Es ist auf jeden Fall ein tolles Erlebnis, der Lava vom Wasser aus so nah zu kommen! Allerdings ist der Preis mit knapp 200 € auch recht hoch. Wenn man Lava noch näher sehen möchte, dann empfehlen wir auf jeden Fall einen geführten Lava Hike. Hier kommt man wirklich bis auf wenige Zentimeter an die Lava heran! Unseren ausführlichen Bericht hierzu mit vielen Bildern findet Ihr hier.
Unsere Reiseberichte von Hawaii
Die Inseln von Hawaii hatten wir ja schon während unserer Weltreise auf dem Sprung von Nordamerika nach Australien besucht. Hier waren wir auf O’ahu, Kaua’i, Maui und Big Island. Da wir so begeistert von den unterschiedlichen Inseln und der abwechlungsreichen Natur waren, konnten wir so all das nachholen, was wir das letzte Mal nicht geschafft hatten oder was zum Teil auch gar nicht möglich war. So konnte man 2015 z.B. keine fließende Lava auf Big Island sehen, da diese nicht wie sonst Richtung Meer geflossen ist, sondern in Richtung eines bewohntes Dorfes. Und dies wurde zur Sicherheit aller für den Zugang gesperrt. Seit 2016 fließt die Lava des Kilauea aber wieder Richtung Ozean und so konnten wir auch endlich einer unserer größten Wünsche verwirklichen: Mal ganz nah an fließender Lava zu stehen. Zudem wollten wir auf O’ahu in der Hanauma Bay schnorcheln, den Koko Head Krater besteigen, eine Hula-Show sehen, das Feuerwerk des Hilton Hawaiian Village Waikiki Beach Resort bestaunen, den Sonnenaufgang auf dem 3.055 Meter hohen Haleakala genießen und die Schildkröten am Strand entlang der Road to Hana beobachten. So viele Sachen, von denen wir letztes Mal gar nicht wussten oder diese nicht geschafft hatten.» Insel O‘ahu: Waikiki - Der Stadtteil von Honolulu mit dem Waikiki Beach
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