An einem sonnigen Sonntag im Sommer haben wir uns aufgemacht, um unsere nähere Umgebung etwas mehr zu erkunden. Unser Tagesausflug führte uns hierbei nach Seligenstadt, eine kleine Stadt am Main, die sich etwa 25 km südöstlich von Frankfurt befindet.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über Seligenstadt
Seligenstadt ist eine Stadt im Landkreis Offenbach in Hessen, hat etwa 21.000 Einwohner und blickt auf eine über 1900-jährige Stadtgeschichte zurück. Aus dem einstigen Römerkastell am Limes ist heute eine sehr sehenswerte Stadt entstanden, die – gerade an schönen Sommertagen – ein wahrer Touristenmagnet ist: Eine historische Altstadt, kleine kopfsteingepflasterte Gassen und restaurierte Fachwerkhäuser prägen das Bild der Stadt. Das Stadtgebiet umfasst neben der Kernstadt Seligenstadt die zwei Stadtteile Klein-Welzheim, mainaufwärts im Osten gelegen, und Froschhausen im Nordwesten.
Ein Spaziergang am Mainufer
Mit einem leckeren Eis in der Hand haben wir unseren Stadtrundgang am Main begonnen und das Treiben am Ufer beobachtet. Die Mainfähre “Stadt Seligenstadt” brachte unzählige Touristen und Einheimische von der bayerischen Mainseite in wenigen Minuten auf der hessischen Seite.
Unmittelbar am Fähranleger sieht man das Palatium, die Ruine einer staufischen Kurpfalz aus dem 12. Jahrhundert. Von dem profanen Bau ist heute nur noch die Mainfront mit Doppel- und Dreifacharkaden und Bögen aus rotem Sandstein übrig geblieben. Die Mainfront des Palatiums war ursprünglich in die im 12. Jahrhundert erbaute Stadtmauer integriert. Insgesamt bestand die Stadtbefestigung aus vier Tortürmen und sechs Bollwerktürmen – bis heute sind nur noch das Steinheimer Tor sowie drei Bollwerktürme erhalten geblieben.
Die Altstadt von Seligenstadt
Die Altstadt von Seligenstadt ist von kleinen Gassen, historischen Gebäuden und farbenprächtigen (teils denkmalgeschützten) Fachwerkhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert geprägt. Aus diesem Grund liegt Seligenstadt an der Deutschen Fachwerkstraße, die auf rund 3.500 km Länge einmalige Landschaften, geschichtsträchtige Schauplätze und liebevoll restaurierte Denkmale miteinander verbindet.
Zentraler Punkt in der Altstadt ist der große Marktplatz, an dem sich die meisten zwei- bis dreigeschossigen Fachwerkhäuser befinden. Markant ist das Rathaus aus dem Jahr 1823, das einzige klassizistische Bauwerk am Platz. Der Turm, der aus dem Rathaus hinausragt, stammt von einer ehemaligen Pfarrkirche, die in früheren Jahren abgerissen wurde. Besonders gut hat uns am Marktplatz das Einhard-Haus aus dem Jahr 1596 gefallen, das eine besonders schöne Fachwerkverzierung und einen toll gestalteten Eckerker besitzt.
Das ehemalige Kloster Seligenstadt
Das Kloster Seligenstadt war ein Benediktinerkloster, das vom 9. bis ins 19. Jahrhundert bestand. In dieser Zeit lebten und arbeiteten Mönche hinter den Klostermauern nach den Regeln des heiligen Benedikt, bis das Kloster im Jahre 1803 im Rahmen einer Säkularisation aufgelöst wurde. Heute ist es eine der wenigen nahezu komplett erhaltenen Klosteranlagen in Hessen. Der dazugehörige 30.000 m² große Klostergarten hat uns total gut gefallen, denn dieser wurde gemäß seiner historischen Struktur und Bepflanzung rekonstruiert. Auf der Anlage findet man verschiedene Nutz- und Zierpflanzen sowie einen großzügig angelegten Apothekergarten.
Die Kirche St. Marcellinus und Petrus war ursprünglich die Kirche des Klosters Seligenstadt und wurde nach dessen Säkularisation zur katholischen Pfarrkirche umfunktioniert.
Die Wasserburg Klein-Welzheim
Vom Kloster aus sind wir den Fußweg am Main für etwa 20 Minuten in Richtung Osten gelaufen bis wir an der Wasserburg Klein-Welzheim angekommen sind. Das Wasserschloss wurde kurz nach 1700 vom Seligenstädter Abt Franziskus II. Blöchinger errichtet. Zunächst diente es als Gartenhaus für die Festkultur im Garten der Seligenstädter Äbte. Etwa 100 Jahre später gelangte das Wasserschloss durch die Säkularisation in Landesbesitz. Seit 1972 befindet es sich in Privatbesitz und wurde denkmalgerecht restauriert.