Die Nordküste von Teneriffa – Sehenswürdigkeiten & Fotospots

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Die grüne Nordküste von Teneriffa hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, die wir mit unserem Mietwagen in mehreren Tagen abgefahren haben. Angefangen vom touristischen Zentrum Puerto de La Cruz, dem weltbekannten Zoo Loro Park, die imposante Industrieruine Casa Hamilton in den Klippen am Meer, die Altstadt von La Orotava mit den “Häusern der Balkone”, der Betonfigur “La Giganta” im Social La Quinta Garden, das Anaga-Gebirge bis hin zu vielen schwarzen Stränden und wunderschönen Naturpools aus Lavagestein.

Teneriffa Nordküste Headerbild

Die Nordküste von Teneriffa

Der Norden von Teneriffa wird oftmals als der grüne Teil der Insel bezeichnet, während sich der Süden deutlich karger präsentiert. Das liegt vor allem an den Passatwolken, die sich auf dieser Seite der Insel häufig in den Bergwänden verfangen und zu mehr Niederschlag führen. In unserer Woche auf Teneriffa haben wir oft erlebt, dass wir in unserem Hotel RIU Buenavista in Playa Paraiso schönstes Wetter hatten und die Nordküste in dicke Wolken gehüllt war. Dafür ist die Landschaft hier schön grün und es gibt eine üppige Vegetation, währenddessen der Süden doch oft sehr trocken und karg ist.

An der Nordküste findet man neben vielen kleinen historischen Städtchen zahlreiche Naturpools. Die „Piscinas Naturales“, wie die Meerwasserschwimmbecken auf Spanisch heißen, sind bei verschiedenen Vulkanausbrüchen entstanden und laden heute zum geschützten Baden ein. Die wichtigsten Städte an der Nordküste sind Puerto de La Cruz, La Orotava, Los Silos, Santa Ursula, Garachino, Icod de los Vinos und Buenavista del North.

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Sehenswürdigkeiten und Fotospots an der Nordküste von Teneriffa

Sehenswürdigkeiten & die schönsten Fotospots

Der Leuchtturm am Kap Punta de Teno

Das Kap Punta de Teno liegt etwa 9 km westlich von Buenavista del Norte, im Naturpark Teno (Parque Rural de Teno). Das Kap ist der westlichste Punkt der Insel Teneriffa und man hat von hier einen wunderbaren Blick auf die Steilklippen von Los Gigantes und bei gutem Wetter auch bis zu den Nachbarinseln La Gomera und La Palma. Am Ende der Halbinsel stehen 2 Leuchttürme: Der ältere stammt aus dem Jahr 1893, der größere Turm direkt dahinter aus dem Jahr 1976. Der neuere Leuchtturm in weiß-roten Farben („Faro de Teno“) ist 20 Meter hoch und hat eine Feuerhöhe von 60 Metern.

Seit April 2019 ist die Straße zum Kap Punta de Teno tagsüber von 10 bis 19 Uhr (in den Sommermonaten von 9 bis 20 Uhr) für den Privatverkehr gesperrt. Zu dieser Zeit verkehrt ein Shuttlebus (Linie 369) im Stundentakt vom Busbahnhof Buenavista del Norte. Der Fahrpreis beträgt 1 EUR pro Person.

Der Naturpool Charco los Chochos & das Walskelett in Los Silos

Im kleinen Ort Los Silos haben wir kurz einen Abstecher zur Küste gemacht. Hier befindet sich der schöne Naturpool “Charco Los Chochos”, sowie ein 17 Meter langes Walskelett. Bei dem Skelett handelt es sich um einen weiblichen Seiwal, der 2005 an der Küste von Teneriffa angespült wurde. Er wurde auf zwei Stahlträgern am Meer aufgestellt und steht als Symbol für den Meeresschutz und die Erhaltung der Artenvielfalt der Ozeane.

Beide Sehenswürdigkeiten befinden sich an der Promenade der Playa del Puertito und sind frei zugänglich. Geht man die Promenade noch etwas weiter, so kommt man noch zum Aussichtpunkt El Bufadero (der Fauchende). El Bufadero ist ein Blowhole, bei dem – bei entsprechendem Wellengang – zwei Wasserfontänen aus dem Lavastein geschossen kommen. Bei uns hat das Blowhole bei jeder Welle wirklich laut gefaucht, aber ohne Wasser in die Höhe zu spritzen 😉

Das Städtchen Garachico & das Denkmal Tensei Tenmoku

Das kleine Städchen Garachico war einst das wirtschaftliche Zentrum der Kanarischen Inseln und eine angesehene Hafenstadt. Dies endete im Jahr 1706 mit dem Ausbruch des Vulkans Montańa de Trebejo, dessen Lavaströme beinahe die gesamt Stadt begruben. Damit verlor Garachico den Rang als wichtigster Hafen Teneriffas und wurde von Puerto de la Cruz abgelöst.

Wir haben einen kurzen Rundgang durch die Stadt Garachico gemacht und sind dabei ein wenig durch die kleinen Gassen geschlendert. An der Südseite der Plaza de la Libertad erhebt sich die dreischiffige Basilika Iglesia Parroquial Santa Ana aus dem 16. Jahrhundert. An der Uferpromenade befindet sich das Castillo de San Miguel. Der Bau aus schwarzen Lavastein diente ursprünglich zum Schutz des florierenden Hafens und beherbergt heute ein kleines historisches Museum. Direkt unter der Castillo befinden sich die Naturpools “Piscinas Naturales de El Caletón”, die über verschiedene Treppen kostenlos besucht werden können.

Ein besonderer Instagram-Fotospot auf Teneriffa ist das Denkmal Tensei Tenmoku (“Tür ohne Tür”) vom japanischen Künstler Kan Yasuda. Das aus karrarischem Marmor bestehende Denkmal wurde 2002 in Garachico erbaut und befindet sich auf dem Platz an der alten Hafenmole.

Der Drachenbaum “Drago Milenario”

In dem Örtchen Icod de los Vinos steht der größte und bekannteste Drachenbaum der Kanaren, der Drago Milenario, der (fälschlicherweise) oft als 1000-jähriger Drachenbaum bezeichnet wird. Aufgrund seiner Verzweigungsfolge und der Abstände der Blühperioden schätzt man heute jedoch sein Alter auf “lediglich” 400 Jahre. Er ist ganze 16 Meter hoch und misst einen Umfang von etwa sechs Metern. Sehr interessant ist, dass der Kanarische Drachenbaum zur Familie der Spargelgewächse gehört. Das hätten wir jetzt irgendwie nicht vermutet 😉 Seit 1917 ist der Drago Milenario ein nationales Denkmal und neben dem Teide eines der bekanntesten Wahrzeichen der Insel. Rund um den Baum wurde ein Park angelegt (Parque del Drago), den man gegen einen Eintritt von 5 EUR pro Person besuchen kann.

Unser Tipp: Einen tollen und kostenfreien Blick auf den Drachenbaum hat man vom gegenüberliegenden, erhöhten Plaza de San Marcos. Hier gibt es sogar freie Toiletten, eine schöne Kirche und kleine Marktstände.

Der Naturpool Charco del Viento

Auf Teneriffa gibt es zahlreiche natürliche Pools mit beeindruckenden Felsformationen, die durch vulkanische Aktivitäten entstanden sind. Diese Naturpools füllen sich mit Meerwasser und sind – bei ruhiger See – eine tolle Möglichkeit, um in einer idyllischen Umgebung ein Bad zu nehmen. Solch einen Naturpool – den “Charco del Viento” – haben wir in La Guancha gefunden. Der Weg dorthin war tatsächlich etwas abenteuerlich, weil die Straße zum Teil sehr eng war. Umso überraschter waren wir, als wir plötzlich an einem sehr gut ausgebauten Parkplatz rausgekommen sind, von dem aus man den Naturpool in wenigen Metern zu Fuß erreichen konnte. Die See war sehr rau, sodass man hier auf keinen Fall schwimmen bzw. baden gehen konnte. Allerdings war es sehr schön anzusehen, wie die Wellen an die Felsformationen peitschen.

Der Naturpool Charco De La Laja Puesta De Sol

Diesen schönen Naturpool erreicht man, wenn man durch den Ort San Juan de la Rambla fährt, in die Calle Los Sabandenos einbiegt, bis zum Ende fährt und sich dort einen Parkplatz sucht. Von hier windet sich eine lange Steintreppe hinunter bis zum Naturpool “Charco De La Laja Puesta De Sol“. In der Regel kann man bei ruhiger See in dem Pool baden gehen, allerdings hatten wir etwas heftigeren Seegang, sodass es viel zu gefährlich war hineinzugehen.

Die Industrieruine Casa Hamilton

Einen der schönsten “Lost Places” auf Teneriffa haben wir an der Küste des Ortes Los Realejos gefunden: die Industrieruine Casa Hamilton. Im Jahr 1903 unternahm die Firma Hamilton & Co. auf dem Gelände der alten Wassermühle Juan de Gordejuela einen für die damalige Zeit kühnen und innovativen Schritt: den Bau einer Wasserpumpe mit Dampfmaschinenantrieb. Damals war das zu dieser Zeit die erste Dampfmaschine, die auf Teneriffa betrieben wurde. Das Wasser wurde in nahegelegenen Süßwasserquellen gesammelt und bis zu einer Höhe von knapp 200 Metern transportiert, um es auf den Bananenplantagen im Orotava-Tal zu verteilen.

Das Bauwerk war leider nicht lange in Betrieb. Die Errichtungskosten der Anlage belasteten das Unternehmen, sodass die Familie im Jahr 1910 die Anlage verpachtete und sie im Jahr 1919 letzlich verkaufte. Interessant ist, dass die Gemeinde derzeit versucht, die Ruine zum UNESCO Weltkulturerbe erklären zu lassen, um sie so der Nachwelt zu erhalten.

Unser Tipp: Wir haben unseren Mietwagen auf der Calle Romantica abgestellt und sind dann einen kleinen Trampelpfad entlanggelaufen, der uns zur Aussichtsplattform geführt hat, von der man einen wunderschönen Blick auf das Casa Hamilton hat.

Der Loro Parque

Eine der bekanntesten und schönsten Sehenswürdigkeiten auf Teneriffa ist der Loro Parque im Urlaubsort Puerto de la Cruz. Ursprünglich als Paradies für Papageien (spanisch: Loro) konzipiert, begann die Geschichte des Parks auf einer Fläche von 13.000 m² und 25 Mitarbeitern. Heute verfügt er über das größte und vielfältigste Reservat für Papageienarten und -unterarten der Welt und bietet auf einer Fläche von 135.000 m² etwa 4.500 Tieren in 570 Arten ein Zuhause. Neben der Artenvielfalt zeichnet sich der Loro Park auch durch die Qualität seiner naturnahen Anlagen und dem Respekt gegenüber der Umwelt aus. Dies hat dazu geführt, dass der Park in den Jahren 2017, 2018 und 2019 mit dem Travellers’ Choice Award als “Bester Zoo der Welt” ausgezeichnet wurde. Über unseren Zoobesuch haben wir einen separaten Beitrag geschrieben, der hier zu finden ist.

Die Stadt Puerto de la Cruz

Die bekannteste Stadt und das touristische Zentrum an der Nordküste von Teneriffa ist Puerto de la Cruz. Wir haben hier einen ganzen Tag verbracht und finden, dass die Stadt Besuchern Einiges zu bieten hat: Von schönen Fotospots im traditionellen Fischerviertel La Ranilla über die erfrischende städtische Schwimmbadanlage Costa Martiánez bis hin zum beeindruckenden Botanischen Garten. Über unseren Stadtrundgang in Puerto de la Cruz haben wir einen separaten Beitrag geschrieben, der hier zu finden ist.

Die Altstadt von La Orotava & die Casa de los Balcones

La Orotava ist ein Städtchen mit etwa 42.000 Einwohnern und liegt auf einer Höhe von ca. 390 m über dem Meeresspiegel südlich von Puerto de la Cruz. Mit seinen angrenzenden Nachbarorten bildet es das Größte der 30 Gemeindegebiete von Teneriffa, so liegt beispielsweise auch ein Großteil des Teide Nationalparks (ca. 78%) auf dem Gemeindegebiet von La Orotava. Gegründet wurde die Stadt im Jahr 1504; damit ist sie eine der ältesten Ortschaften der Kanarischen Inseln.

Bei unserem Streifzug durch die sehr schöne Altstadt von La Orotava konnten wir einige fotogene Ecken entdecken: Traditionelle Herrenhäuser mit den typischen Balkonen, kleine Straßencafés, die beeindruckende Hauptpfarrkirche Iglesia de la Concepción aus dem 17. Jahrhundert und ein rosa-farbenes Rathaus.

Das Highlight von La Orotava ist das Casa de los Balcones, das man heute gegen einen Eintritt von 5 EUR pro Person als Museum besuchen kann. Es gehört zu einem historischen Komplex, der aus drei kanarischen Herrenhäusern besteht. Das Casa de Los Balcones wurde im Juni 1632 fertiggestellt und besteht aus drei Stockwerken sowie mehreren handgearbeiteten und mit Blumen verzierten Holzbalkonen. Im Inneren des Gebäudes kann man sich einen Eindruck verschaffen, wie man hier in früheren Zeiten gelebt hat. Zudem gilt das Haus als eine bedeutende Kunsthandwerksstätte für kanarische Hohlsaumstickerei und man kann sogar einen Einblick in die Herstellung dieser traditionellen Ware erhalten. Besonders schön fanden wir den Innenhof, der mit den beiden langen Balkonreihen in den oberen Stockwerken und der üppigen Bepflanzung typisch kanarisch ist.

Unser Tipp: Gegenüber vom Casa de los Balcones kann man kostenfrei parken.

Der Social La Quinta Garden in Santa Ursula

Von der Autobahn TF-5 haben wir einen kurzen Abstecher in das Örtchen Santa Ursula gemacht. Allerdings nicht, um uns die Stadt anzusehen, sondern einen Blick in den Social La Quinta Garden zu werden. Dort steht seit 2012 eine graue Betonfigur namens “La Giganta” (spanisch: die Riesin), die mit Blumen bewachsen ist. Grundsätzlich finden wir es immer eine gute Idee, einen Park oder eine Stadt mit außergewöhnlichen Fotospots zu bestücken, allerdings finden wir diese Betonfigur und ihre Haltung doch etwas seltsam.

Statue, Social La Quinta Garden, Santa Ursula, Teneriffa, Spanien

Social La Quinta Garden

Die Nordküste im Anaga-Gebirge

Das etwa 20 km lange und 5-10 km breite Anaga-Gebirgsmassiv liegt im Nordosten Teneriffas und wurde vor ca. 7 bis 9 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten geformt. Mit einer Höhe von 1.024 Metern ist der höchste Punkt der Cruz de Taborno im Westen des Gebirges. Im Jahr 1987 wurde in diesem Gebirgsmassiv der Naturpark Parque Rural de Anaga gegründet, der 1994 unter besonderen Schutz gestellt wurde. Seit 2015 ist das Gebiet von der UNESCO auch als Biosphärenreservat erklärt worden.

Ursprünglich wollten wir gerne in das Örtchen Benijo fahren, um dort die Playa de Benijo und die Felsformationen vor der Küste zu sehen. Aber leider waren auf der Strecke Bauarbeiten an den Klippen, sodass die Durchfahrt versperrt war. Auf dem Weg zurück haben wir den schönen Fotospot Roque de Las Bodegas entdeckt, ebenfalls eine Felsformation, die man über einen schönen Weg erkunden kann.

Eine Karte mit allen Sehenswürdigkeiten & Fotospots auf Teneriffa

Auf folgender Google MyMaps Karte haben wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und Fotospots auf Teneriffa eingezeichnet.
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Eine Karte mit allen Sehenswürdigkeiten & Fotospots auf Teneriffa

Unsere Reiseberichte von Teneriffa

Reiseberichte Teneriffa » Die Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife
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