Die Stadt Fort Worth war nach Dallas der zweite Stopp unserer Rundreise durch Texas. Besonders haben wir uns hier auf die Fort Worth Stockyards gefreut, denn hier trifft Moderne auf den Wilden Westen. Zweimal täglich gibt es hier den berühmten Cattle Drive zu bestaunen, zu dem das ganze Jahr über Tausende Besucher in die Stadt kommen.
Inhalt dieses Reiseberichtes
Wissenswertes über die Stadt Fort Worth
Die Stadt Fort Worth liegt im Norden von Texas und gehört zur Metropolregion Dallas-Fort Worth-Arlington, eines der größten Ballungsgebiete der Vereinigten Staaten. Die Stadt wurde im Jahr 1849 gegründet und spielte eine entscheidende Rolle als Militärposten. Ursprünglich diente Fort Worth als wichtiger Handelsposten für Vieh, was der Stadt den Beinamen “Cowtown” einbrachte. Mit der Entwicklung der Eisenbahn und des Viehhandels wuchs die Stadt rasch und wurde zu einem zentralen Ort für Viehhändler und Rancher. Auch heute noch spiegelt sich die Geschichte der Stadt im kulturellen Leben und dem Erbe des Wilden Westens wider.
Fort Worth ist mit einer Fläche von rund 774 Quadratkilometern eine der größten Städte in Texas. Sie beheimatet etwa 935.000 Einwohner (Stand 2023), was sie auch zu einer der am schnellsten wachsenden Städte in den USA macht. Die Stadt profitiert von ihrer Lage im wirtschaftlich aufstrebenden Norden von Texas und bietet ihren Bewohnern und Besuchern eine Mischung aus urbanem Leben und traditionellem texanischen Flair. Die schnelle Expansion der Stadt hat in den letzten Jahrzehnten zur Schaffung neuer Wohn- und Geschäftszentren beigetragen und Fort Worth zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Zentrum gemacht.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Fort Worth ist der Stockyards National Historic District, wo Besucher eine lebendige Erinnerung an die Cowboy-Ära erleben können, inklusive regelmäßiger Viehtriebe und Western-Shows. Ebenfalls populär sind das Kimbell Art Museum, das eine Sammlung von Kunstwerken aus verschiedenen Epochen und Kulturen bietet, sowie das moderne Fort Worth Museum of Science and History. Der Fort Worth Botanic Garden, der älteste botanische Garten in Texas, lädt ebenfalls zum Verweilen ein und bietet Besuchern eine grüne Oase inmitten der Stadt. Zudem zieht der Fort Worth Zoo, einer der besten Zoos in den USA, jährlich zahlreiche Touristen an und ist besonders für Familien ein Highlight.
Downtown Fort Worth
Wir haben unseren Mietwagen zunächst in einem zentralen Parkhaus abgestellt und sind dann von hier zu Fuß durch Fort Worth gelaufen. Die Architektur in Downtown bietet eine interessante Mischung aus historischer und moderner Baukunst. Historische Gebäude wie das Tarrant County Courthouse und das Flatiron-Gebäude erinnern an das Erbe des Wilden Westens und die Anfänge von Fort Worth, während moderne Hochhäuser das Stadtbild ergänzen.
Im Zentrum der Stadt war alles prima fußläufig erreichbar, sodass wir in knapp zwei Stunden einen guten Überblick über die sehenswertesten Orte der Stadt bekommen haben. Von diesen gibt es tatsächlich nicht ganz so viele… einige schöne Orte haben wir aber dennoch gefunden 😉
Sundance Square, Square Pavilion & JFK Tribute
Auf unserem Rundgang durch die Stadt hat es uns im Sundance Square sehr gut gefallen. Der Sundance Square befindet sich im Herzen der Innenstadt von Fort Worth – nur wenige Schritte vom Tarrant County Courthouse entfernt – und umfasst mehr als 35 Häuserblocks. In dem belebten Viertel findet man viele Geschäfte, Restaurants, Galerien und Theater. Der zentrale Platz bietet regelmäßig Live-Musik, Open-Air-Veranstaltungen und ist besonders abends wunderschön beleuchtet.
Die großen Wasserfontänen am Sundance Square haben unserer großen Tochter super gefallen: Hier kann man täglich von 11 bis 17 Uhr im Wasser spielen und jede Menge Spaß haben. Der gleichnamige Sundance Square Pavilion ist ein sehr grüner Veranstaltungsort und lädt tagsüber zum Verweilen ein. Hier finden regelmäßig Live-Musik-Konzerte, öffentliche Filmvorführungen, Kunstveranstaltungen und saisonale Feste statt.
Ein echter Hingucker auf dem Platz ist der „Disco-Cowboy-Hut“. Seit Anfang 2023 steht die riesige, verspiegelte Skulptur auf einem Podest inmitten des Platzes und zieht als Selfie- und Instagram-Spot viele Besucher und Einheimische an.
Fort Worth Water Gardens
Im Süden der Innenstadt haben wir die Fort Worth Water Gardens besucht, die sich zwischen Houston und Commerce Street neben dem Fort Worth Convention Center befinden und mittlerweile als eine der beliebtesten Attraktionen der Stadt gilt. Sie wurden im Jahr 1974 errichtet, erstrecken sich über eine Fläche von 1,7 Hektar und werden häufig als “kühlende Oase im Betondschungel” der Innenstadt bezeichnet.
Die Gärten umfassen drei Wasserbecken – den Active Pool, den Quiet Pool sowie den Aerating Pool – und eine terrassenförmige Anhöhe, die den Park vom Rest der Stadt abschirmt. Der Active Pool ist der eindrucksvollste und dynamischste Pool der Fort Worth Water Gardens. In diesem Bereich strömt das Wasser in verschiedenen Kaskaden entlang terrassenförmig angeordneter Stufen nach unten und mündet in einem zentralen Becken. Wir konnten über Stufen in die Mitte des Pools hinabsteigen und waren dabei von allen Seiten vom rauschenden Wasser umgeben. Inmitten dieser Wasserlandschaft zu stehen, war ein ganz besonderes Erlebnis.
Fort Worth Stockyards
Das absolute Highlight von Fort Worth befindet sich etwa vier Kilometer außerhalb von Downtown: die Fort Worth Stockyards, ein historisches Viertel, das tief in der Geschichte und Kultur des Wilden Westens verwurzelt ist. Ursprünglich als Viehmarkt und wichtiger Umschlagplatz für die Rinderindustrie gegründet, sind die Stockyards heute ein beliebtes Touristenziel und ein lebendiges Denkmal für die texanische Cowboy-Kultur. Hier trifft Geschichte auf Moderne – mit einer Mischung aus Attraktionen, Museen, Geschäften und Veranstaltungen, die das Western-Erbe der Stadt lebendig halten.
National Historic District Fort Worth
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zählten die Fort Worth Stockyards zu den wichtigsten und größten Viehumschlagplätzen in den Vereinigten Staaten. Rinderherden wurden auf ihrem Weg von Texas zu den nördlichen Märkten hier durchgetrieben, und Fort Worth erhielt den Beinamen „Cowtown“. Als die Rinderindustrie wuchs, wurde auch Fort Worth zu einem Knotenpunkt der Fleischverarbeitungsindustrie. In den 1970er Jahren jedoch gingen die Aktivitäten der Viehmärkte stark zurück, und man beschloss, den “Fort Worth Stockyards Historic District” als historisches Viertel zu bewahren und in eine touristische Attraktion umzuwandeln.
Wir haben unser Auto auf einem der großen kostenpflichtigen Parkplätze abgestellt (Lage in Google Maps) und haben von dort aus das Viertel erkundet. Es dauerte nicht lange, bis wir den ersten Reitern mit ihren Pferden begegnet sind – da kam direkt richtiges Cowboy-Feeling auf. Viele Touristen waren unterwegs, bummelten über die Hauptpromenade oder verweilten in den zahlreichen Geschäften und Souvenirshops. Kurze Zeit später haben wir direkt eines der berühmten Longhorn Rinder auf dem Fußweg gesehen, das hier für Fotos bereit stand. Für 10 USD konnte man sich einmal auf das Rind setzen und ablichten lassen.
Stockyards Cattle Drive
Gegen 11 Uhr füllte sich langsam der Fußweg auf beiden Seiten der Straße, weil sich viele gute Plätze für den ersten Cattle Drive sichern wollten. Zwei Mal täglich kann man hier den berühmten Stockyards Cattle Drive beobachten, bei dem Cowboys echte texanische Longhorn-Rinder durch die Straßen treiben. Dieser Viehtrieb, der am späten Vormittag (11.30 Uhr) und Nachmittag (16 Uhr) stattfindet, ist einzigartig in den USA – und das auch völlig kostenlos. Zunächst gab es eine kleine Anmoderation mit interessanten Informationen, bis die Herde schließlich durch die Straße getrieben wurde. Das Spektakel war innerhalb weniger Minuten vorbei, aber total beeindruckend.
Fort Worth Stockyards Station
Die Fort Worth Stockyards Station ist ein historisches Viertel innerhalb der berühmten Fort Worth Stockyards und ein beliebter Treffpunkt für Besucher, die den Charme des Wilden Westens erleben möchten. Die Stockyards Station befindet sich entlang der historischen Gleise und beherbergt eine Vielzahl von Boutiquen und Läden, die sich auf Western-Mode, Cowboy-Stiefel, Hüte und handgefertigtes Kunsthandwerk spezialisiert haben. Viele Besucher decken sich hier mit typischer Kleidung ein und laufen direkt mit Boots und Cowboy-Hüten rum. Darüber hinaus gibt es in dem Viertel zahlreiche Restaurants, Attraktionen und Unterhaltungsmöglichkeiten.
Eine Fahrt mit der hier abfahrenden historischen Eisenbahn ist für viele Touristen ein Höhepunkt. Die Stockyards Trinity River Excursion ist eine 45-minütige Zugfahrt, entlang des Trinity River, Montgomery Plaza und dem Trinity Park. Dieser Ausflug ist ideal für Familien mit kleinen Kindern oder für diejenigen, die einfach nur das Erlebnis einer Zugfahrt genießen möchten. Tickets gibt es bereits online ab 10 USD pro Person.
Billy Bob’s Texas – The World’s Largest Honky Tonk
Bekannt als der „größte Honky Tonk der Welt“, ist Billy Bob’s eine legendäre Bar und Musikhalle, die eine riesige Tanzfläche, Live-Musik und sogar Indoor-Bull-Riding bietet. Berühmte Country-Musiker treten hier regelmäßig auf, und es ist ein schöner Ort, um in die Country-Musik und den texanischen Lifestyle einzutauchen. Wir haben 4 USD Eintritt gezahlt, um uns die Bar anzuschauen. Wenn hier Veranstaltungen stattfinden, sind die Eintrittspreise entsprechend höher.
Sonstige Sehenswürdigkeiten & Fotospots
Bei unserem Bummel durch die Fort Worth Stockyards haben wir noch viele andere Sehenswürdigkeiten entdecken können.
Das Texas Cowboy Hall of Fame Museum ist den texanischen Cowboys und Cowgirls gewidmet, die durch ihre Leistungen und ihren Mut berühmt wurden. Die Ausstellung umfasst zahlreiche Artefakte und erzählt die Geschichte berühmter texanischer Cowboys, von Rodeo-Stars bis hin zu Ranchern.
Das Stockyards Museum befindet sich im alten Livestock Exchange Building und bietet einen Einblick in die Geschichte der Stockyards und die Rolle von Fort Worth in der Viehindustrie. Mit vielen alten Fotografien und historischen Dokumenten bis hin zu Cowboy-Artefakten ist das Museum ein wahrer Schatz für Geschichtsliebhaber.
Der Fort Worth Petting Zoo war für unsere Kinder das Highlight. Für 3 USD pro Erwachsenem/Kind kann man hier Schafe, Ziege und kleine Kälber streicheln. Wenn man die Tiere füttern möchte, kann man sich am Eingang für weitere 3 USD eine Portion Futter kaufen. Leider waren die Tiere alle die ganze Zeit im Gehege, was wir bei einem Streichelzoo nicht erwartet haben.
Karte mit Sehenswürdigkeiten in Dallas & Fort Worth
Auf folgender Google MyMaps Karte haben wir nochmal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten & Fotospots in Dallas und Fort Worth eingezeichnet. Eine solche Karte nutzen wir selber immer, um uns in einer fremden Stadt zu orientieren und keinen Spot zu verpassen 🙂
Rundreise durch Texas - Unsere Route & Reiseberichte
Für unsere Rundreise durch Texas haben wir viel recherchiert und am Ende wahrscheinlich eine "typische" Rundreise zusammengestellt, bei der man die bekanntesten Städte und Regionen erkundet. Angefangen haben wir unsere Reise in Dallas und Fort Worth, dann ging es weiter in die Hauptstadt Austin, dann nach Fredericksburg und San Antonio, von dort an die Golfküste nach Galveston und am Ende haben wir noch Houston besucht. Alles in allem eine wirklich schöne und abwechslungsreiche Route, die man in 3 Wochen mit 2 kleinen Kindern sehr gut fahren kann 🙂Unsere Reiseroute & Reiseberichte:
➥ Dallas - Sehenswürdigkeiten, Attraktionen & Fotospots
➥ Fort Worth - Cowboy-Feeling im Wilden Westen
➥ Fossil Rim Wildlife Center - Eine Safari in Texas mit dem Auto
➥ Austin - Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt von Texas
➥ Fredericksburg - Die deutscheste Stadt in Texas
➥ San Antonio - Weltkulturerbe & Sehenswürdigkeiten
➥ Galveston - Entspannen an der Golfküste
➥ Houston - Sehenswürdigkeiten, Attraktionen & Fotospots