Ein ganz besonders Highlight auf unserer Reise durch den Mittleren Western der USA war der Besuch der Bentonite Hills, einer Landschaft, die an den Mars erinnert. Diese haben wir auch eher durch Zufall entdeckt, auf der Suche nach Aktivitäten im Capitol Reef National Park. Nachdem wir dann auf Instagram und YouTube immer mehr faszinierende Bilder und Drohnenvideos dieser farbenfrohen Hügellandschaften gesehen hatten, war für uns schnell klar – das wollen wir auch sehen 🙂
Inhalt dieses Reiseberichtes
Die Bentonite Hills
Was sind die Bentonite Hills?
Die Bentonite Hills sind faszinierende geologische Felsformationen, die sich in der Nähe des Capitol Reef Nationalparks im Bundesstaat Utah befinden. Sie bestehen aus farbenfrohen Ton- und Schieferablagerungen, die vor Millionen von Jahren durch vulkanische Aktivitäten entstanden sind. Die Hügel zeichnen sich durch ihre intensiven Farben aus, die von Rot- und Orangetönen bis hin zu Blau- und Violettschattierungen reichen. Diese Farbenvielfalt entsteht durch verschiedene Mineralien, die in den Schichten des Tonsteins vorhanden sind.
Der Begriff “Bentonit” bezieht sich auf eine Art von Ton, der aus verwittertem vulkanischen Ascheschichten besteht und eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit besitzt. Diese Eigenschaft führt dazu, dass sich die Oberfläche der Hügel bei Regenwetter in eine rutschige, fast lehmige Substanz verwandelt, was das Gebiet besonders in nassen Bedingungen schwer zugänglich macht.
Die Bentonite Hills sind nicht nur für ihre atemberaubenden Farben bekannt, sondern auch für ihre ungewöhnliche Textur und Landschaftsformen. Man kommt sich hier vor wie auf der Marsoberfläche oder dem Mond. Und tatsächlich soll die Landschaft hier dem Mars am ähnlichsten sein, weshalb die Regierung das Forschungszentrum Mars Desert Research Station aufgebaut hat, das simuliert, wie das Leben auf dem Mars aussehen könnte.
Wo befinden sich die Bentonite Hills?
Es gibt nicht “den einen Ort” für die Bentonite Hills, sondern verschiedene Stellen, wo man die geologischen Formationen sehen kann.
Zwei der bekanntesten Orte, wo man die Bentonite Hills am besten bewundern kann, liegen nördlich der Utah State Route 24, außerhalb des Capitol Reef National Park und völlig abseits der bekannten Touristenrouten. Hier findet man keine Busse, keine Häuser, keine Toiletten, keine Menschenmassen… allein schon deshalb, da die Zufahrtswege nur mit einem Allrad-Fahrzeug befahren werden können/sollten. So oder so muss man erst einen Teil der Utah State Route 24 fahren, die allein für sich schon in einer faszinierenden Landschaft eingebettet ist 🙂
Eine Karte der Bentonite Hills
Auf folgender Karte haben wir euch die Lage der bekanntesten Stellen der Bentonite Hills in Utah eingezeichnet.
Kosten die Bentonite Hills Eintritt?
Nein, der Besuch ist völlig kostenlos 🙂
Geführte Touren
Für unsere Rundreise in den USA hatten wir uns einen Van gemietet, um ausreichend Platz für die Kinder und das Gepäck zu haben. Der Van war auch super, aber ohne ein Allrad-Fahrzeug war für uns schnell klar, dass wir eine geführte Tour zu den Bentonite Hills buchen wollen. Bei unserer Recherche hatten wir in allen Berichten gelesen, dass davon abgeraten wird, mit einem normalen Mietauto die Offroad Straßen zu befahren, besonders wenn es vorher geregnet hat. Es gibt überall Schlaglöcher, ausgewaschene Vertiefungen, Steine und viel Sand, so dass man mit einem normalen Auto schnell mal steckenbleiben kann. Das wollten wir dann doch nicht riskieren 😉
Bei GetYourGuide gibt es mehrere Anbieter und Touren zur Auswahl. Wir haben uns für die Tour “Bentonite Hills 3-Stunden Off-Road Tour” mit dem Anbieter Meridian entschieden. Da wir uns unsicher waren, ob diese Tour für kleine Kinder geeignet ist und wir auch nicht die Kindersitze umbauen wollten, hat Michael diese Tour als “Private Guided Tour” alleine gemacht.
Unsere Tour zu den Bentonite Hills
Start der Tour war um 18.30 Uhr und die Abholung am Hotel war sogar inklusive. Es ging ostwärts entlang der Utah State Route 24 und auf Höhe des Mile Marker 91 sind wir links abgebogen in die E 625 S (Lage in Google Maps). Nach etwa 500 Metern muss man den Freemont River mit dem Auto durchqueren. Es gibt hier keine Brücke oder ähnliches, sodass man quer durch den Fluss fahren muss. Der kann Niedrigwasser haben, aber nach Regenfällen sicherlich auch tief sein. Ohne Guide und 4×4 Allrad SUV hätten wir uns das sicherlich nicht getraut 😉
Weiter ging es dann auf der Hartnet Cathedral Road für etwa 14 Kilometer auf holpriger Schotterpiste mit Gräben und Löchern. Mit unserem Mietwagen hätten wir diese Straße nicht geschafft. Und dann ist man auf einmal in einem Gebiet mit einer großen Ansammlung der Bentonite Hills (Lage in Google Maps).
Wer sich die Route zu den Bentonite Hills mal anschauen möchte, für den haben wir auf YouTube ein sehr ausführliches Video gefunden, wo der komplette Weg gezeigt wird. So bekommt man einen super Eindruck!
Unsere Bilder von den Bentonite Hills
Unser Guide hat das Auto geparkt und dann hatte ich gut 1 Stunde Zeit, die Landschaft zu fotografieren. Ich bin dann etwas abseits auf einen der Hügel gelaufen und habe meine Drohne ausgepackt. An dem Tag war es echt mega windig, so dass unsere kleine DJI Mini ganz schon kämpfen musste, um ruhig in der Luft zu bleiben! Durch die vielen Wolken war auch leider keine Sonne vorhanden, so dass die Farbenpracht nicht ganz so stark war.
Trotzdem konnten wir ein paar tolle Aufnahmen von dieser beeindruckenden Landschaft machen!
Sind Drohnen in den Bentonite Hills erlaubt?
Wenn man die Schönheit der Bentonite Hills festhalten möchte, dann geht das am besten aus der Luft. Aber sind Drohnen hier erlaubt? Tatsächlich ja 🙂 Die Bentonite Hills sind Bundesland und liegen außerhalb des Capitol Reef Nationalparks. In dem vom BLM (Bureau of Land Management) verwalteten Gebiet ist der Einsatz von Drohnen derzeit erlaubt.
Was ist die beste Zeit für die Bentonite Hills?
Wenn man sich die vielen wunderschönen Bilder der Bentonite Hills anschaut, dann sind viele davon natürlich krass nachbearbeitet. Und doch sagen viele, dass gerade zur blauen Stunde die Hügel extrem kräftig in den unterschiedlichsten Farbtönen leuchten. Die blaue Stunde bezeichnet die Zeit der Dämmerung, morgens oder abends, wenn die Sonne knapp unter dem Horizont steht und die Landschaft in ein weiches, kühles blaues Licht taucht.
Was man auf jeden Fall vermeiden sollte, ist ein Besuch zur vollen Mittagssonne. Dann sollen die Hügel wirklich eher farblich blass sein.
Unsere Tour ging zwar auch erst um 18.30 Uhr los, sodass wir um 19.30 Uhr dort waren. Also eigentlich perfekt für die blaue Stunde. Aber an diesem Tag war das Wetter eher bescheiden, sehr sehr windig und extrem bewölkt, sodass leider keine Sonnenstrahlen die Hügel anleuchten konnten. Das war natürlich etwas schade, aber auch so war der Anblick fantastisch.
Purple Mountains
Eine weitere berühmte Stelle für die Bentonite Hills, ist eine Formation, die in Google Maps als Purple Mountains bezeichnet wird. Aus Zeitgründen haben wir es hierher leider nicht geschafft. Aber trotzdem wollen wir euch etwas dazu schreiben, falls ihr die Möglichkeit habt, diese zu besichtigen.
Um zu den Purple Mountains zu gelangen, muss man auf der Utah State Route 24 etwa beim Meilen-Marker 113 in die Feldstraße Cow Dung Road einbiegen. Diese unbefestigte Offroad Straße muss man dann etwa 5,5 Kilometer fahren bis zur Mars Desert Research Station. Die Mars Desert Research Station wurde in den frühen 2000er Jahren erbaut und dient als Forschungszentrum, das die Bedingungen auf dem Mars simuliert. Man darf die Einrichtung aber leider nicht betreten.
Nochmal etwa einen Kilometer weiter befinden sich linker Hand die Purple Mountains (Lage in Google Maps).
Können wir eine Tour zu den Bentonite Hills empfehlen?
Ja, auf jeden Fall! So eine wunderschöne Besonderheit der Natur sieht man nicht oft auf der Welt und durch die abgelegene Lage kommen auch nicht viele Menschen in den Genuss, sowas mal live zu sehen.
Unser Tipp: Auf YouTube haben wir noch eine weitere Stelle für schöne Fotos und Drohnenaufnahmen gefunden, diesmal südlich der Utah State Route 24 (Lage in Google Maps). Das passende Video hierzu mit der genauen Wegbeschreibung findet ihr hier.
Moonscape Overlook & Factory Butte
Etwas außerhalb des Capitol Reef National Park gibt es noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten, die wir gerne noch erwähnen möchten: den Moonscape Overlook und den Factory Butte.
Der Factory Butte ist ein markanter Tafelberg in der Nähe des kleinen Ortes Hanksville. Er ist bekannt für seine steil abfallenden, fast vertikalen Wände und seine flache Oberseite, die ihm das Aussehen eines riesigen Monolithen oder einer Fabrik verleiht, daher der Name. Die Form erinnert an eine gigantische, freistehende Struktur in einer ansonsten weiten, offenen Landschaft.
Zum Factory Butte sind wir ohne Problem mit unserem Van gekommen. Von der Utah State Route 24 fährt man dazu auf die North Factory Butte Road (Lage in Google Maps). Nach etwa 9 Kilometer sieht man den riesigen Tafelberg linkerhand. Die Strasse bis hierhin ist wirklich gut befahrbar, wir haben unterwegs sogar ein Wohnmobil gesehen 😉
Auf Höhe des Factory Butte wollten wir dann rechts abbiegen in die Coal Mine Road, die zum Moonscape Overlook führt. Aber ab hier wird der Weg echt ungemütlich mit vielen Schlaglöchern. Ein 4×4 Allrad ist hier nicht mal nötig, aber man braucht einfach eine gewisse Bodenfreiheit, die unser Van nicht hergegeben hat. So haben wir mehrfach aufgesetzt und uns dann entschlossen, nicht weiterzufahren und umzukehren.
Das war mega ärgerlich, denn der Aussichtspunkt auf die Mondlandschaft war vielleicht nur noch 1 Meile entfernt. Aber mit 2 kleinen Kindern wollten wir diesen Weg in der Mittagshitze dann nicht zu Fuß auf uns nehmen. So blieb uns nur die Möglichkeit, die Drohne mal aufsteigen zu lassen, um ein paar Bilder dieser surrealen Landschaft einzufangen.
Und das wäre der Ausblick vom Moonscape Overlook gewesen, auf den wir uns so gefreut haben. Aber gut, das nächste mal wissen wir es besser und mieten uns einfach einen großen SUV oder machen dorthin auch eine geführte Tour 🙂
Unser Hotel Capitol Reef Resort
Unser Hotel für den Besuch der Bentonite Hills war das Capitol Reef Resort. Dies liegt nur etwa 1,5 Meilen vom Parkeingang des Capitol Reef National Park entfernt und ist ein guter Ausgangspunkt, um auch die Bentonite Hills zu erkunden. Das Hotel ist eine charmante Unterkunft, die einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden roten Felsen und die weite Wüstenlandschaft bietet. Das Resort bietet eine Vielzahl von Unterkunftsoptionen, die von klassischen Hotelzimmern über rustikale Holzhütten bis hin zu luxuriösen Glamping-Zelten und traditionellen Tipis reichen. Besonders hervorzuheben sind die authentischen Western-Waggons, die im Stil der Pioniere gestaltet sind und eine einzigartige Übernachtungsmöglichkeit bieten.
Wir hatten ein “Traditional 2 Queens” Zimmer und haben für 2 Übernachtungen 336 EUR gezahlt. Sicherlich keine günstige Unterkunft, aber die Lage ist wirklich perfekt, um den Capitol Reef National Park zu erkunden. Auch in die nächstgelegene kleine Stadt Torrey sind es mit dem Auto nur etwa 5 Minuten.
Wer noch näher an den Bentonite Hills übernachten möchte, der sollte sich mal das kleine Hotel Cathedral Valley Inn anschauen. Das liegt wirklich perfekt an der Utah State Route 24, unweit der beiden Abzweigungen zu den Hills.
Unsere Route durch Kalifornien & den Mittleren Westen der USA
Wir haben uns einen Traum erfüllt und während der Elternzeit mit unseren 2 Kids eine 3 1/2 Wochen lange Rundreise durch das südliche Kalifornien und den Mittleren Westen der USA gemacht. Hier lagen viele Sehenswürdigkeiten und Nationalparks, die wir schon immer mal sehen wollten. Begleitet uns auf unsere 2.800 Kilometer lange Reise durch die 4 Bundesstaaten Kalifornien, Nevada, Utah & Arizona mit Highlights wie dem Bryce Canyon, Monument Valley, Antelope Canyon, Grand Canyon oder San Diego.Unsere Reiseroute & Reiseberichte:
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